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Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht

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Marzipine

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #15 am: 08 August 2007, 10:59:29 »
Hallo lieber Jürgen *grins*,
neeeeeeeee oder?! Ich weiß dass Du das Spiel mit Menschen gemeint hast. Ich habe Dir gesagt, dass sie eher mit mir spielt. Sie weiß genau, dass ich nicht mehr spielen will und trotzdem versucht sie es immer wieder mich zu überzeugen, sie doch zu begleiten, ich muss ja nicht spielen. Eh wer spielt hier mit wem. Wenn ich sage, der Mensch hat keine gute Aura dann siele ich nicht mit ihr. Das ist eine Feststellung, die sie von mir doch weiß. Ach das ist stressig Jürgen und ich habe mir jetzt vorgenommen, sie fallen zu lassen. Ich habe keine Lust mehr, der Faden ist endgültig gerissen. Nun beschäftige ich mich hier auch noch im Forum mit dieser Frau neeee ich will nicht mehr. Lassen wir es so stehen. Das Thema ist für mich abehakt.
Ich hoffe, Deinem Finger geht es gut. Übrigens bei Gefühlen geht es schon um Liebe oder Hass (das sind auch Gefühle), ich gehe halt lieber von Liebe aus  ;).
LG Martina

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winnetou1

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #16 am: 08 August 2007, 11:31:26 »
Hallo Martina,
ich hoffe meinem Finger geht es gut.*lach* Hmm, es ist manchmal ein leichter Druck/schmerz da, aber nichts schlimmes.
Auch dazu fällt mir gerade vieles ein. Du mußt mich ja schon für verrückt halten.:)
Egal ich schreib es trotzdem. Thema: "wie geht es Dir"! Erst gestern wieder erlebt, die Frage kam von Marlies. Meine Antwort war ich fühle mich gerade so in der Mitte. Ich hatte da auch kein Gefühl oder Gedanken zu.
Ich weiß von mir selbst das ich schon öfters diese Frage stellte, obwohl es mich gar nicht interessierte. Ich halte von diese Frage auch sehr wenig, weil sie in meinen Augen einfach viel zu oft gestellt wird. Ich habe mehr den Gedanken es ist so eine Art Standard Frage zur Begrüßung.

Liebe Grüße
Jürgen

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Marzipine

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #17 am: 08 August 2007, 11:41:01 »
Jüüüürgen das war keine Standardfrage, begrüßt haben wir uns ja schon, sondern mir viel spontan Dein kranker Finger ein, ist also ganz ehrlich gemeint. Wenn mich etwas nicht interessiert, dann frage ich auch nicht, das ergibt doch gar keinen Sinn. Abgesehen davon lachen sich die anderen Forumsmitglieder kaputt, wenn sie das lesen was wir uns hier schreiben  ;D :D. Na ja eigentlich geht es uns ja gut bei diesem Geplenkel, größere Sorgen haben wir zur Zeit nicht, ist ja auch etwas positives.
Also ich habe jetzt zur Kenntnis genommen, dass es dem Finger ganz gut geht. Manno heut bist Du schwierig gelle. Warte nur ab morgen musst Du ja wieder zum Onkel Doktor  ;D.
LG Martina

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winnetou1

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #18 am: 08 August 2007, 11:49:03 »
Hallo Martina,
hmm jetzt mache ich Schluss, ich glaube wir reden aneinander vorbei.:)
Mit Standardfrage meinte ich nicht Deine Frage wie es meinem Finger geht. Sonder die allgemeine Frage "Wie geht es Dir".
Heute hältst Du mich für schwierig??? Nö, das war schon von Geburt an.Ich kam mit 7 Monaten per Kaiserschnitt..................

Ich wünsche Dir eine schönen Tag noch( Ist das jetzt auch so gemeint???:) )

Liebe Grüße
Jürgen

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Offline Jörn

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Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #19 am: 10 August 2007, 22:10:31 »
@ Du Selbst

Ich möchte an deiner Aussage knüpfen, damit wir wieder auf das Thema kommen.

Hmmm, ganz klarer Fall von voll involiert in der ganzen Materie. Ich kann mich auch sehr gut erinnern, wo ich dachte, es gäbe keine Möglichkeit mehr zu kapitulieren. Es war zum Schluss hin so schlimm, dass ich nicht weit davon entfernt war die nächste Brücke aufzusuchen und den Wahnsinn eine Ende zu bereiten.

Nun ja, so ein hoffnungsloser Fall bin ich ja doch nicht. ;D

Es gibt immer ein Weg. Auch wenn alles Aussichtslos in ersten Moment aussieht. Alte Türen werden sich schließen – neue Türen werden sich auftun, so war es bei mir.   
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

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Marzipine

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #20 am: 31 März 2008, 16:20:53 »
Hallo,
nun komme ich noch einmal auf meine Spielbekannte zurück. Über meine Problematik mit dieser Frau habe ich schon berichtet und auch mit einem Forummitglied darüber telefoniert. Heute morgen rief sie mich an und teilte mir mit, dass sie wieder eine Person gefunden hat, die ihr die Miete bezahlt. Ganz ehrlich ich bekomme den Mund nicht mehr zu. Sie will mir jetzt einreden, sie spielt nie mehr. Dieses nasse Verhalten spiegelt sich in mir wieder. Ich habe viel Energie aufgebracht, um dieser Person zu erklären, dass sie immer mehr in den Sumpf gerät. Klar mich geht das eigentlich nichts an, aber ich kenne sie halt gut und recht lange. Wir beide sind oft frohen Mutes in die Spielbank rein und raus na ja, dass kennt ihr ja selber.
Was mich auch sehr beschäftigt ist mein Verhalten. Irgend wie brauche ich diese Bestätigung, dass man verliert. Jedes mal wenn sie anruft und mir berichtet wie es ihr ergangen ist, dass sie Geld braucht um ihre laufenden Kosten zu zahlen, kommt in mir so ein zufriedenes Gefühl auf, Gott sei Dank Du spielst nicht mehr. Kann es sein, dass ich sie benutze, damit ich immer wieder diesen Spiegel vor den Augen habe, nicht mehr zu spielen. Ganz genau bekomme ich mit, wie sie sich immer mehr runterzieht. Ich glaube ihr ist gar nicht mehr bewusst, wem sie alles Geld schuldet.
Natürlich würde ich mich freuen, wenn sie ein schönes Leben führen würde, d.h. nicht mehr spielen. Nun kann ich auch verstehen wie sich ein Angehöriger fühlt, man redet gegen eine Wand, man hat keine Chance.
Da ich nicht mehr in der gleichen Stadt wohne wie sie, sind wir meistens telefonisch in Kontakt. Ihre Spielsucht konnte sie bis jetzt geheim halten, ich bin die Einzige mit der sie offen reden kann. Ich rege mich zwar jedes mal auf mit Kopfweh usw. aber, wie schon erwähnt; ich benutze sie, ihr geht es sehr schlecht und ich baue mich auf. Also normal ist das doch nicht oder wie seht ihr das?
LG Marzipine

Dieser Text habe ich noch einmal hervorgeholt. Er stammt vom August letzten Jahres, wie man sieht.
Nun baue ich mich gar nicht mehr auf. Ich habe Angst um diese Frau, ja sogar Herzklopfen wenn ich nur an sie denke und ich denke ständig an sie. Um das nun näher zu erklären, seit ca. 6. März 08 hat sie den Befund erhalten, Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in der Leber. Keine Operation mehr möglich. Chemo machen sie jetzt und dadurch bekommt sie Fieber. Heilung gibt es keine nur eine Milderung der Schmerzen und wenn die Chemo anschlägt, dann hat sie vielleicht ein paar Wochen mehr zu leben. Nun habe ich sie seit meiner Therapie das 1. mal gesehen. Wir telefonierten nur das Jahr 2007. Sie ist schon abemagert, da sie seit Dezember nicht mehr schmerzfrei ist. Erst der Bauch, dann der Rücken und ihr Internist hat die Krankheit einfach nicht erkannt. Die Augen sind gelblich und der Bauch ist geschwollen. Gestern ist sie aus der Klinik entlassen worden und muss Mitte der Woche wieder zur Chemo. Sie schaut mich mit ihren kranken Augen an und sagt "ICH SCHAFF DAS SCHON". Heute habe ich mich ein paar mal dabei erwischt, dass ich dachte, Mist sie ist zocken, da sie nicht ans Telefon geht. Ich habe sie aber nicht gefragt und irgendwie ist das Thema tabu im Moment. Sie meinte nur die Spielerei habe ihr das angetan, dadurch ist sie so krank geworden. Ich sagte dann nein, denke darüber gar nicht nach, dann hätte ich und viele Andere diese Krankheit auch. Schicksal einfach ein scheiß Schicksal. Ich habe langsam das Gefühl der Tod spielt mit mir. Ich werde ständig damit konfrontiert. Er holt mich immer wieder ein. Auch wenn ich älter werde und mir schon klar sein muss, dass nun langsam die Familie kleiner wird, so sind meine Freunde aber noch nicht so alt, ich werde 50 Jahre, dass sie sterben. Mir tut meine Bekannte so leid, dass könnt ihr Euch nicht vorstellen. Sie hat eine ruhige Ausstrahlung, jedenfalls in der Klinik, so kenne ich sie nicht. Keine Gier oder Druck nein nur das "ich schaff das schon". Mir ist klar, dass das ein Wunder wäre. Das ist ihr frühzeitiges Todesurteil. Nun denke ich sogar, sollte sie zocken, ist es auch egal, was hat sie zu verlieren, das höchste verliert sie sowieso in den nächsten Wochen oder Monaten, ihr Leben. Ich werde für sie da sein. Der Sohn ist auch noch da und die Schwiegertochter wird ihr hoffentlich auch beistehen, sie haben sich wegen Geld zerstritten, was natürlich an meiner Bekannten lag. Auch sie hat die eigene Familie verarscht, so wie ich und andere Spieler. Aber ich hoffe, dass sie ein Nachsehen mit dieser Frau hat. Ich liege abends im Bett und bete für sie, obwohl ich weiß, es hilft nicht. Ich z.Zt. sehr nervös und unausgeglichen, ich fühle mich gar nicht gut.
Ich wollte das jetzt einfach mal schreiben, einfach mal so.
LG Martina

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Offline Chris

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Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #21 am: 02 April 2008, 18:12:07 »
Hallo Martina,

ja, das ist tragisch. Ich kann Deine Gefühle dazu gut verstehen.
Allerdings möchte ich auch zu bedenken geben, von dem was Du früher geschrieben hast, ist sie ja nicht gerade Deine allerbeste Busenfreundin gewesen, im Gegenteil, anscheinend konnte sie Deinen Entzug nicht akzeptieren und hat versucht Dich wieder zum spielen zu animieren.
Das soll jetzt keine Auf- oder Abrechnung sein. 
Es ist eins, berechtigtes und aufrichtiges Mitleid zu haben, aber deshalb solltest Du nicht zulassen, das Du dadurch wieder runterkommst. Versuch daraus einen geistigen Nutzen zu ziehen, den das man heute lebt. Das man nichts aufschieben sollte.

So, jetzt ist mir der Faden gerissen, aber eigentlich habe ich ja alles wichtige gesagt....

DrückDich

Chris
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

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Marzipine

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #22 am: 03 April 2008, 08:45:45 »
Lieber Chris u. Alle,
was ist eine beste Freundin? Ich will mich nun nicht rühmen aber ich denke im Moment bin ich es für diese Frau.
Aber ich habe auch gelernt, nämlich mich selbst zu schützen und nicht runterzuziehen. Ich habe die Notbremse gezogen, als ich merkte mir geht es verdammt mies. Zur Zeit ist es so, dass ich ihr meine Hilfe z.B. einkaufen, mal saugen usw. angeboten habe oder ihr einfach nur zuhöre. Allerdings ist das Thema "spielen" vom Tisch. Seit Montag ist sie aus der Klinik und muss heute wieder rein zur Monotherapie/Chemo da wird sie bis morgen bleiben müssen und wenn sie kein Fieber bekommt darf sie am Freitag Mittag wieder nach Hause. Sie ist nun jeden Mittag unterwegs gewesen und es hat mich schon viel Überwindung gekostet sie nicht zu fragen ob sie zocken war. Aber ich denke mal in ihrem Fall ist das auch egal, es spielt keine Rolle mehr ob sie spielt oder nicht.
Die Fahrten ins Krankenhaus bezahlt die Krankenkasse sowie die Perrücke. Allerdings muss sie die stat. Tage im Krankenhaus bezahlen 10 € pro Tag. Auch habe ich sie soweit, dass sie mit ihrem Sohn über die Schulden sprechen will.
So ist zur Zeit der Stand. Ich weiß, dass sie in Kürze (also in diesem Jahr) wahrscheinlich sterben wird und sie glaubt ganz fest, dass sie wieder gesund wird. Diesen Glauben nehme ich ihr nicht, sondern bestärke sie so gut es geht. Sie raucht und nimmt viel Süßes zu sich, obwohl das Gift ist aber die Ärzte meinten, lass sie machen was sie möchte, sie soll sich gut fühlen. Also werde ich sie gewähren lassen meinetwegen auch zocken nur will ich davon nichts hören.
Chris es ist richtig, sie wollte mich öfters wieder zum zocken animieren, weil sie alleine ist. Sie hat sich keinem offenbart und Freunde haben sich von ihr distanziert, da sie alle anpumpen wollte. Klar hat sie mich genervt und war/ist nicht meine beste Freundin aber jetzt stehe ich ihr bei, das mache ich sehr gerne für sie, habe damit keine Probleme. Ich gehe mit ihr bis zum bitteren Ende. Schließlich haben wir auch stundenlang zusammen bis zum bitteren Ende unser Geld verzockt.
Chris danke für Dein Mitgefühl  ;)
LG Martina

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Marzipine

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #23 am: 15 April 2008, 10:49:33 »
Hallo,
Heidi hatte nun Chemopause, verabredet sich mit mir und kommt nicht. Sie meint sie müsse verrückte Sachen machen. Ich weiß nicht ob sie spielen geht, denn ich frage sie nicht. Allerdings soll sie sich in Räumlichkeiten, wo viele Menschen sind, nicht aufhalten, wegen der Chemo.Das schlimme sind auch die Fernmetastasen in der Leber.
Schmerzen hat sie zur Zeit keine, wir gehen davon aus, dass der Tumor sich verlagert hat. Sie gibt der Spielbank die Schuld an ihrer Krankheit, was wahrscheinlich zum großen Teil auch so ist. Stundenlang nichts trinken nur rauchen, wenn überhaupt dann einen Kaffee. Ich war auch 4 oder Stunden 5 Stunden ohne trinken in der Spielbank, Nahrung war sowieso nicht drin, keine Zeit oder der Magen war wie zugeschnürt nur Zigaretten, geballt mit dem Spieldruck! Unter dem Strich gesehen hat die Spielbank wirklich dazu beigetragen. Ich kann immer nur wiederholen, ich bin heilfroh, dass ich so glimpflich aus der Sucht rauskam. Natürlich können Spätfolgen auch bei mir auftreten, ich hoffe aber bitte nicht. Wenn ich meine Freundin so betrachte habe ich Angst, Angst dass bei mir auch so etwas ausbrechen kann, denn ich weiß wie ich gelebt habe und das jahrelang. Sie wird dünner, die Augen sind gelb aber sie kämpft wie an den Automaten, sie will gesund werden, so wie sie immer gewinnen will/wollte. Es ist zum kotzen, da die Chance genauso steht wie bei den Automaten = Null.
Mit dem Sohn hatte ich ein Gespräch und ich habe ihn voll aufgeklärt über die finanzielle Situation. Das musste so sein, da meine Freundin nicht Kraft hat oder Angst hat, den Sohn zu verlieren. Er hat sich das sowieso schon gedacht, dass alles unter den Hammer kam, mal nett ausgedrückt. Böse ist er nicht, gar nicht er ist ja auch völlig runter mit den Nerven nur weiß er jetzt Bescheid wenn der Tag X kommt. Wenn dann da ein Brief mit der Wahrheit liegt, ist er nicht mehr so geschockt.
Jetzt spiele ich das Spiel mit. Ich bestärke sie im Glauben, dass sie es schafft, lache mit ihr und wir machen Witze über das böse Karzinom im Schwanz der Pankreas. Ist das nicht traurig, also ich könnte kotzen (sorry). :'( Aber ich werde stark bleiben, habe ja Erfahrung beim Begleiten eines Sterbenden. Ich freue mich jetzt erst einmal auf schöneres Wetter, damit ich endlich meine Terrasse bepflanzen kann. Ich denke nicht ans zocken, ja ich bin gefestigt und freue mich darüber.
LG Martina

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Marzipine

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #24 am: 16 April 2008, 15:18:10 »
Und weiter geht das Spiel. Man ist sehr krank, so krank, dass die Chancen bei 1 % liegen, das Jahr überhaupt noch ganz zu erleben. Was macht ein Mensch, der nicht suchtkrank ist und weiß, ich werde bald sterben leider, ich habe keine Ahnung. Ein Süchtiger geht weiter brav zocken, macht vielleicht noch mehr Schulden, was solls, ist doch egal was die Angehörigen erhalten oder nicht erhalten. Irgenwann demnächst wird das Schalentier (Krebs) böse zuschlagen. Leute es geht an meine Grenzen, ich habe kein Verständnis, sie lügt und lügt sogar sich selber belügt sie, denn sie lebt noch vieeeele Jahre, sagt sie. SUCHT ist fast so schlimm wie das Schalentier. Aber beides zusammen ist ganz schrecklich. Ihre Angehörigen und ich spielen mit. Wir bestärken sie noch, Du wirst wieder gesund, ich weiß nicht ob das so gut ist. Sie hat so viel Mist gebaut in ihrer Familie und müsste doch mal Klartext reden, sich entschuldigen, Ruhe finden, mit ihren Lieben zusammen sein aber nein sie geht zocken. Mit mir in ein Cafe geht sie nicht, sie muss sich vor Menschen schützen, wegen der Chemo, so ein Scheiß wie sieht es in der Zockerhöhle aus, sind da keine Menschen aber das ist ja egal. Ich muss das jetzt erst mal verdauen, geahnt habe ich es ja aber nicht genau gewusst. Die Hoffnung stirbt ja zuletzt. Ich bin froh, dass ich mit ihrer Familie gesprochen habe, so lastet es nicht mehr so auf mir und wir spielen mit ihr weiter, sie gibt das Kommando und wir ziehen mit. Heute musste sie zur Blutentnahme, bin mal auf die Werte gespannt und ob sie morgen wieder Chemo bekommt. Sie hat das Erbe ihrer Enkelin verzockt und noch viel mehr. Aber wir stehen ihr bei.
Sie verdrängt ihr Leben und das nicht seit ihrer Krankheit, schon viel länger. Schade, wirkich schade, dass es jetzt zu spät ist. Mein Zauberwort heißt Therapie, aber davon wollte sie nie etwas hören!
Martina
 
« Letzte Änderung: 16 April 2008, 15:23:54 von Marzipine »

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Offline Chris

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Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #25 am: 17 April 2008, 10:02:53 »
Hi Martina,

hatte ich schon erwähnt, das Du aufpassen sollst, das Du Dir irgendwo eine Grenze ziehst, für Dich ?!

********

Hat Sie Ihrer Enkelin Geld weggenommen ?...Oder meinst Du mit "Erbe", das sie der Enkelin etwas hinterlassen sollte ?...also dazu will ich mal sagen...so lange sie lebt, ist es ihres und sie soll damit machen was sie will. Das letzte Hemd hat keine Taschen sagt man...

Den potenziellen Erben ("erben", wenn das deren einzige Sorge wäre, hätten sie sowieso nichts verdient).
Die Erben sollten inzwischen sowieso überlegen, ob sie das Erbe ausschlagen, denke ich !

*********

Was ich täte, wenn ich wüßte ich würde Sylvester nicht mehr erleben ?
Ich würde die Banken nochmal ausreizen, bis zum Anschlag und die Kohle auf den Kopp hauen !
Jaja, ich weiß, sowas tut man nicht, aber was solls ?!

Im übrigen würde ich schon mal anfangen meine Wohnung aufzulösen, dann haben die Kinder nicht mehr so viel Stress damit.

*****

Wenn alle sie bestärken in dem Glauben, das wird schon wieder, kann man sie ja auch schlecht auf mögliche Beerdigungskosten ansprechen, da sind ja schnell 3000 Euro weg.
Tja.... :-\

*****

Gruß

Chris
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

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Marzipine

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #26 am: 17 April 2008, 11:21:39 »
Hallo Chris,
Danke dass Du wenigstens eine Antwort gibst. Ich fühle mich echt hilflos und ich versuche ja Grenzen zu ziehen.
Zu Deiner Frage Enkelin, sie hat ihr das Geld weggenommen, so einfach ist das. Sie hat gesagt, wenn sie die Lebensversicherung ausbezahlt bekommt, kommt das Geld wieder auf dieses Konto. Es war nicht ihr Geld sondern das Geld von diesem Kind. So die Lebensversicherung hatte sie zu dem Zeitpunkt aber schon gekündigt, das ist eine vorsätzliche Lüge, wie halt bei Spielern so üblich! Ich will mich nicht schönreden, aber um so etwas zu tun, hätte ich wohl noch mehr versumpfen müssen. Habe ich aber nicht! Mit ihrem Sohn u. Schwiegertochter habe ich geredet, damit sie wissen woran sie sind. Aber sie haben sich eh schon so etwas gedacht, zumal der Sohn mehrmals die Miete etc. für die Mutter zahlte.
Ich weiß nicht ob ich in solch einer Lage bereit wäre, jetzt alles auszureizen. Es ist ihr Gewissen u. ihre Seele, sie hinterlässt einen Trümmerhaufen, ich möchte so einmal nicht gehen lieber Chris. Aber OK soll sie machen, es ist ihre Seele und sie wird dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Wenn ich wüsste, Sylvester bin ich wahrscheinlich nicht mehr dabei, meine Familie, ganz enge Freunde möchte ich um mich haben aber bestimmt keine Spielo. Sie sagt selber, diese Krankheit beruht auf der Zockerei, sie weiß es. So und dann noch weiter machen die letzten Monate, Wochen und was ist wenn sie Pflege braucht? Wer zahlt das, wer pflegt sie? Sie hat auch keine Sterbeversicherung, also alles bleibt an der Familie hängen. Man kann es sich auch einfach machen, das hat nichts mit der schlimmen Krankheit zu tun, sondern mit dem Gewissen u. Charackter. Klar ich lasse sie zocken, soll sie doch aber was bleibt von ihr? Wer denkt an sie, wenn sie gegangen ist, wer betet für sie? Ich werde es tun, ich bete für sie. Die Wohnung auflösen, dass wird der Sohn, wenn es soweit ist schon veranlassen, ist eh nicht mehr viel vorhanden. Das Erbe schlägt er wohl auch aus. Sie ist noch nicht bereit, mit ihrem Sohn darüber zu reden, gut kann ich vielleicht verstehen, die Hoffnung soll man nie aufgeben, vielleicht geschieht ja ein Wunder.
Alles traurig!
LG Martina
« Letzte Änderung: 17 April 2008, 11:28:02 von Marzipine »

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Offline Chris

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Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #27 am: 17 April 2008, 12:04:17 »
Zu Deiner Frage Enkelin, sie hat ihr das Geld weggenommen, so einfach ist das. Sie hat gesagt, wenn sie die Lebensversicherung ausbezahlt bekommt, kommt das Geld wieder auf dieses Konto. Es war nicht ihr Geld sondern das Geld von diesem Kind. So die Lebensversicherung hatte sie zu dem Zeitpunkt aber schon gekündigt,

Achja, Du hattest das ganz am Anfang mal geschrieben....
Dafür soll sie in der ##zensiert## ##zensiert## !

 
das ist eine vorsätzliche Lüge, wie halt bei Spielern so üblich!
dazu schreibe ich was in der Plauderecke....

Chris
Ist wie immer, nur meine ganz private Meinung....

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Marzipine

Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #28 am: 05 September 2008, 08:54:21 »
Bevor ich Ilona bitte, dieses Thema zu schließen, möchte ich mitteilen, dass nach einem sehr schweren und bitteren Kampf und vieeeeeeel Leid meine Freundin gestern gestorben ist. Ich wünsche ihr, dass sie ihre verdiente Ruhe findet.
 :'( :'( :'( :'( :'(
Martina
« Letzte Änderung: 05 September 2008, 08:57:33 von Marzipine »

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Online Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Spielsüchtig und kein aufhören in Sicht
« Antwort #29 am: 05 September 2008, 09:11:58 »
Liebe Marzipine,

das wünsche ich deiner Freundin unbekannterweise auch. Und dir wünsche ich jetzt auch viel Kraft. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht war, diesen elenden Sterbeprozess mit zu erleben. Ich hoffe mal, du hast jetzt jemanden, der dich in den Arm nimmt. Alles Gute und ganz liebe Grüße, Ilona

 

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