Hallöchen miteinander,
ich bin seit nunmehr 5 Wochen "stiller" Mitleser dieses Forums gewesen und eigentlich über eine anderes Forum auf dieses hier aufmerksam geworden.
Ich bin 37 Jahre lebe in einer knapp 10-jährigen Partnerschaft mit einem gemeinsamen Kind. Vor etwa 4 Jahren hatte ich mich beim Sportwettenanbieter Tipico angemeldet obwohl ich überhaupt keine Ahnung vom Fussball, Basketball oder Tennis etc. hatte. Nunja - was sind schon 100 Euro dachte ich mir und zahlte diese ein und Dank dem Neukundenbonus von 100 Prozent hatte ich plötzlich 200 Euro als Wettkapital. Es sollte aber nicht bei 100 Euro bleiben und es ist auch nicht bei 100 Euro geblieben.
Vor gut 2 Jahren entdeckte ich dann das OnlineCasino von Tipico. Ich spielte hauptsächlich Slots - Angangs mit geringen Einsatz später erhöhte ich dieses. Irgendwann war auch der Reiz da, dieses Live-Casino von Tipico auszuprobieren. Ich befasste mich von nun an noch mit Roulette und entwickelte irgendwann meine eigene Strategie. Ich zahlte ein - ich zahlte auch schon mal aus, wobei die Einzahlungen stets höher waren als die dann ausgezahlten Gewinne.
Vor gut einem Jahr war es dann passiert - Dispolimit von 5.000,-- Euro erreicht und das zum 12. des Monats. Es flatterten die ersten Briefe von der Bank aufgrund nicht durchführbarer Buchungen. Also zum Sparkonto und Betrag X zum Ausgleich und noch ein bisschen "Spielgeld" wieder umgebucht. Nach knapp 4 Monaten war das Sparkonto leer und der Dispo erneut bei 5.000,-- Euro angelangt.
Nun kam ich in Erklärungsnot warum schon wieder Briefe der Bank im Briefkasten waren. Meine Partnerin wußte durchaus, dass ich bei Tipico unterwegs war - jedoch nicht mit was für einem Ausmaß/Einsätzen ich da spielte.
Ich kündigte daraufhin mein Bausparvertrag - da ohnehin schon überfällig und Zuteilungsfähig. Mein Konto war wieder gut gefüllt und mein Leben konnte wieder neu beginnen. Ich schwor mir nun ist Schluss. Ich legte eine Sperrung meines Tipico-Kontos ein - ABER nur eine "Urlaubssperrung" - weswegen auch immer.
Nach etwa 2 Wochen hatte ich das verlangen "Och - nur noch einmal". Wieviele anderen auch, dachte ich mir - ich muss doch meinen Verlust irgendwie zurückbekommen. Also Sperrung des besagten Sportwetten/Casino-Kontos aufgehoben und erneut einen 4-stelligen Betrag eingezahlt. Es dauert nur 2 Tage und das Geld war am Roulette und Black Jack-Tisch verspielt. "Verdammt" - meine Roulette-Strategie ging diesmal nicht auf - also erneut einen 4-stelligen Betrag innerhalb von 2 Tagen eingezahlt. Dieser hielt nun zumindest 10 Tage und erneut auf 0 Euro.
Was hat es aus mir gemacht:
Ich bin früher bei Wind und Wetter mit dem Rad zur Arbeit gefahren (15 km). Ich pflegte Kontakte zu Freunden - auch welche die 600 km weit entfernt wohnten. Ich werkelte mit Holz und Metall, sammelte Schallplatten, spielte Gitarre und war eine ausgeglichene Person - in allen Lebenslagen.
Mit der Zeit wurde alles minimiert - das Handwerken, die Fahrt zur Arbeit mit dem Rad, das gemeinsame miteinander mit Freunden sowie meine Gitarre wurde stark minimiert bzw. komplett aufgegeben. Ich habe 15 kg Körpergewicht verloren (so manch einer würde sich freuen) und es fielen mir "wortwörtlich" die Haare aus.
Vor 2 Wochen war es nun so weit. Mein Kontostand knapp 4.600 im Dispo.
Ich haderte mit mir selbst - welchen Weg soll ich nun gehen. A: Die restlichen 400 Euro auch noch einzahlen oder......B:
Ich entschloss für Variante "B". Ich ging zu meinem Arbeitgeber und bat um ein persönliches Gespräch welches am Abend stattfand. Ich sagte ihm, in was für einer Situation ich mich befinde - ebenfalls auch warum. Wir unterhielten uns über diverse Möglichkeiten der Suchtprävention und ich nahm vor Ort Kontakt mit der Diakonie auf. Nach diesem Gespräch willigte er auch einem Gehaltsvorschuss in voller Höhe für Dezember zu.
Wie soll es nun weitergehen:
Kontakt zur Diakonie ist via Mail hergestellt.
Arbeitgeber und Partnerin wissen Bescheid.
Da ich, wie Anfangs gesagt, seit 5 Wochen stiller Mitleser bin, hatte ich auch viel über die Option "Chargeback" - ob mit oder ohne anwaltlichen Beistand hier gelesen. Ich hatte lange überlegt was ich nun mache. Ich habe ja schließlich die "Dienstleistungen" des Casino's bzw. von Tipico sowie vom Zahlungsdienstleister in Anspruch genommen.
Am 21.12.2018 habe ich nach langen überlegen insgesamt 27 Paypal-Einzahlungen von knapp 6.800 Euro storniert. 11 Zahlungen in Höhe von ca. 470 Euro könnte ich noch stornieren - da auch hier noch keine 8 Wochen vergangen sind.
-- Ich war auschließlich bei dem Sportwettenanbieter TIPICO und dessen Casino "unterwegs"
-- Einzahlungen wurden sowohl per Paypal als auch per "Sofortüberweisung" durchgeführt
-- Einzahlungen wurden stets über das TIPICO-Konto über die Auswahl-Funktion der genannten "Zahlungsdienstleister" durchgeführt
-- Paypal hatte ein Lastschrift-Mandat von mir vorliegen - welches ich nun seit dem 21.12.2018 entzogen habe.
-- Von den oben genannten Einzahlungen sind ca. 80 % weiter auf das Casino-Konto transferiert wurden.
-- 2 getätigte Auszahlungen (Gewinne) in Höhe von insgesamt 1.500,-- Euro wurden wieder ins Casino "Re-investiert"
-- Einzahlungen über die Funktion "Sofortüberweisung" belaufen sich auf 8.200,-- Euro und konnten meinerseits vorerst nicht rückgänging gemacht werden, da dies durch Direkteingabe meiner Kontonummer und PIN und Bestätigung erfolgte.
Welche Optionen habe ich nun:
Ich werde in Kürze seitens Paypal kontaktiert bzgl. der 27 stornierten Zahlungen. Die Gesamtsumme beläuft sich derzeit auf 6.794,70 Euro.
Option 1: Ich zahle die Summe in Raten zurück - sofern Paypal eine Ratenzahlung zulässt.
Option 2: Paypal stimmt einen Vergleich zu - möglich ggf. mit rechtlichen Beistand
Option 3: Kontaktaufnahme mit der Kanzlei Lennè und Beauftragung dessen Unterstützung um Forderungen von Paypal abzuwenden.
Um noch mehr Tranzparenz zu schaffen für oben genannte Optionen.
Meine monatlichen Einnahmen belaufen sich auf ca. 2.340 Euro. Die monatlichen Fixkosten (Miete, Strom Versicherung, Telefon, Kraftstoff etc.) belaufen sich auf 1.000,- Euro.
Ich möchte vorab für eure Zeit und Stellungnahme bedanken.
Bis dahin - Franek