Die drei haben recht, Paul. Mich nannte mal jemand in einem anderen Forum mit einem zwinkernden Auge eine 'tickende Zeitbombe'. Das ist angekommen und hat mir zu denken gegeben.
Das wird nämlich nicht leichter, auch wenn du dir vielleicht denkst "Ich sag's ihr, wenn ich etwas Abstand habe, wenn ich beweisen kann, daß ich es im Griff habe, wenn ich es aus einer besseren Position heraus tun kann."
Oder "Das kann ich ihr nicht antun. Macht sich dann nur Sorgen"
Kenn ich nur zu gut. Auf derartige 'Argumente' aus der hintersten Schublade meines Unterbewußtseins höre ich besser nicht, hat mir noch nie gut getan. Was auch immer aus der Richtung kam, es war nie gesund, und isses auch jetzt noch nicht, auch wenn sie nun etwas anders lauten.
Ich bin immernoch (oder besser gesagt: wieder) mit meinem Partner zusammen. Wir waren zwischenzeitlich etwas über ein Jahr getrennt, weil ich wegen 'unberbrückbarer Differenzen' eines Abends aus der Wohnung flog. Worauf diese zurückzuführen waren, ist wohl nicht schwer zu erraten. Für dich jedenfalls nicht.
Etwa zweieinhalb Jahre nach meinem Rauswurf sind wir wieder zusammengezogen. Ich zahle seitdem sogar regelmäßig meinen Teil der Miete...
Heute sind wir verheiratet. Alles gut, alles gefestigt... eigentlich kein Problem.
Wäre da nicht...
Inzwischen ist viel Zeit ins Land gegangen. Ist ein 'Geständnis' zu diesem Zeitpunkt leichter? Absolut nicht. Ich hatte so viele Gelegenheiten, habe es aber nie getan. Was wäre so schlimm daran?
Warum vertraust du mir nicht? Warum hast du nie etwas gesagt? Ich hätte dir doch helfen können?
Nein, das hättest du nicht.
Oder doch??
Das finanzielle Desaster würde bei mir heute keine Rolle mehr spielen, das ist abbezahlt. Aber je länger du wartest, desto schwerwiegender wird der Schlag, emotional, unabhängig davon, ob du wieder spielst oder nicht. Davon abgesehen nimmst du ihr damit die Möglichkeit, sich selbst zu entscheiden... und zu schützen. Das wäre auch in deinem Interesse.
Ich habe mich immer dagegen gewehrt, aber letztlich gingen mir die Argumente aus, darum habe ich heute theoretisch Zugriff auf alle Konten, Kreditkarten und die Lebensversicherung meines Partners "falls mir mal was passiert". Ein Totschlagargument, was soll ich dagegen sagen? Außer der Wahrheit vielleicht??
Ich muß mich auf mich selbst verlassen, was nie gut funktioniert hat, weil ich nicht die Eier habe, es auszusprechen. Damit setze ich uns beide einem vermeidbaren Risiko aus. Tag für Tag.
Es geht nicht um die 364 Tage im Jahr, an denen es gut läuft, und das tut es für mich. Es geht um den einen Tag, an dem das vielleicht mal nicht so ist. Und da reicht einer, ein einziger. Egal ob nach einem, zehn oder zwanzig Jahren...
Die Möglichkeit kann ich nicht ausschließen. Sollte ein Lebenspartner das nicht wissen? Wissen, daß ich mir in manchen Situationen nichtmal selbst blind vertrauen würde?
Akzeptanz... Wenn du nur aufhören willst, zu verlieren, wird das mit dem Neuwagen nichts. Das ist wohl die Kernaussage meiner Vorredner. Du mußt etwas ändern, aktiv werden. Bei dir isses ganz gemütlich, die Sucht verschwindet sicher nicht von allein.