Hi Balu!
Auch hier noch einmal ... die EMail ist unterwegs.
Ich werde definitiv nicht mehr spielen.
Und wer oder was zum Teufel gibt Dir diese Sicherheit?
Nicht, dass Du nun denkst, ich hätte über Dich geflucht. Ich mag diesen Satz einfach nicht.
Schließlich lese ich ihn ja nicht zum ersten Mal in solch einem Forum.
Von außen betrachtet ist er einfach großkotzig.
Und weisst Du warum? Es steckt nur heiße Luft dahinter.
Du magst "jetzt" vollauf davon überzeugt zu sein, weil Du gerade den Schock der finanziellen Realität eines Spielers erfahren hast.
Dieser Schock mag noch Wellen für ein paar Wochen oder Monate schlagen.
Und dann ebbt es ab ... die Normalität schleicht sich ein. Scheinbare Sicherheit lässt Dich unachtsam werden und leichtsinnig.
Und dann denkst Du Dir: Ach ... einmal 50 € können ja nicht schaden.
Das hat gerade ein Freund aus einem anderen Forum erlebt - nach 1,5 Jahren Abstinenz.
Dein Spruch da oben dient nur dazu Dich zu motivieren.
Vielleicht hilft es ja, wenn Du dabei mit dem Fuß aufstampfst, die Arme verschränkst und einen trotzigen Blick aufsetzt?
Die Arme werden wieder Anderes zu tun haben, der Blick wird sich wieder den alltäglichen Begebenheiten anpassen und der Hall des Auftretens wird in der Ferne verschwinden.
Und Du bist dann wieder alleine mit Dir und einem Problem, welches einmal erfahren, immer wieder auftauchen kann - dem Kontrollverlust.
Dieses Wort - Kontrollverlust - es liest sich, als wäre er ein kurzer Moment der Unachtsamkeit - eine Art Straucheln, welches man mit etwas Körperbeherrschung wieder in den Griff bekommen kann.
Doch auch bei Dir verlief es anders. Du hattest genügend Zeit und Muße zwischen den Einzahlungen Dir selbst gegenüber ein "STOP" auszurufen - dem allen einen Riegel vorzuschieben.
Jedoch ... Du hast es nicht gemacht ... hast ihn weiter ausgelebt - nein - mit Leben befüllt.
Stellt sich da nicht logischerweise die Frage nach dem Warum?
doch ich mach mir schon Existenzsorgen deswegen hatte ich ironischerweise auch gespielt.
"Ironischer Weise" ist der falsche Begriff ... "paradoxer Weise" wäre da angebrachter ... oder?
Aber ganz so paradox ist die Denkweise nach einem schnellen Gewinn nicht - er ist einer der Symptome einer Spielsucht.
Nun möchte ich Dich natürlich nicht davon "überzeugen" spielsüchtig zu sein nach Deiner kurzen Karriere.
Wenn es aber nun ein Symptom ist und hinter der Spielsucht irgendein mentaler oder emotionaler Defizit existiert - gäbe es dann nicht Anlass zur Sorge?
(Unter Defiziten verstehe ich nicht gleich die größten psychischen Störungen, die es nur gibt. Oft sind es nur Kleinigkeiten - wie der eventuell nie erlernte Umgang mit bestimmten Gefühlen, Einsamkeit, Ablehnung etc.)
Jeder Mensch weiss ganz genau, dass die "Bank immer gewinnt". Auch Du bist nicht dumm - stehst kurz vor Deiner Abschlussarbeit.
Wieso glaubst Du also daran Deine finanzielle Situation mit Glückspiel aufbesser zu können?
Könnte es nicht ein Irrglaube sein, der lediglich Dein Spielen vor Dir rechtfertigt?
Hatte das Spielen etwa eine Funktion?
Lange Rede - kurzer Sinn - versuche zu ergründen, was passiert ist und wenn möglich, versuche Dein Defizit abzustellen.
Hohle Versprechungen, wie Dein Zitat ganz oben, sind Dir da nicht förderlich.
Lange habe ich es nicht geschrieben - hier nun für Dich mein Mantra:
Ich erlaube mir nur für heute spielfrei bleiben zu dürfen!