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Unglaublich viel verloren

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Unglaublich viel verloren
« am: 02 Oktober 2018, 23:51:43 »
Hallo zusammen. Ich bin 22 Jahre alt, spielsüchtig und habe kummuliert etwa 70'000€ verloren..

Ich weiss, dass ich ein ernstes Problem habe und deswegen ist dieser Thread mein erster Schritt in Richtung psychischer Genesung, auch wenn es übelst schwer für mich sein wird.

Ich habe angefangen mit Sportwetten als ich 18 war. Auf Bwin habe ich meine erste Einzahlung von 300 getätigt, was damals für mich extrem viel Geld war. Das war damals bei der Fussball WM, wo ich erfolgreich meinen Einsatz von 300€ auf 2000€ hoch wetten konnte. So schön es auch klingen mag, von da an wurde es richtig hässlich: Ich fing an 100 auf blöde Spiele zu setzen und wenn ich verloren habe, setzte ich den Rest meiner Bankroll auf über 0.5 Tore bei irgendeinem Spiel mit einer Quote von 1,15. Paar mal ging das gut, doch dann endete ein Spiel 0:0 und ich hatte plötzlich Suizidgedanken: ich habe 2000€ verloren!!! Zum Trost habe ich mir immer eingeredet, es seien ja bloss die 300 gewesen, die ich locker wieder reinhole. Und so pumpte ich das nächste Geld rein bis ich dann 10.000 € in einem halben Jahr verloren habe. Da mein Bankkonto Teil des Portfolios meines Vaters war, sah er den veränderten Bestand in meinem Konto und scheisste mich so brutal wie nie zuvor zusammen. Nützte jedoch alles nichts.

Ein paar Wochen später hob ich eine enorme Summe von meinem Bankkonto ab und kaufte Paysafecards im Wert von über 3000€, mit dem Ziel, den Verlust wieder reinzuholen.. Wenn ich zurückdenke, frage ich mich: wer macht denn soetwas?! Die Verluste summierten sich auf 20.000€ innerhalb von einem Jahr. Dann "beschloss" ich mit dem Sportwetten aufzuhören und ein neues Kapitel in meinem Leben aufzuschlagen, nämlich Poker. Angefangen hat es mit kleinen Einzahlungen von 600€ bei Pokerstars. Sobald ich nach einer Session weniger als ursprünglich 600€ hatte, musste ich dem Verlust nachjagen: durch Sportwetten, dieselbe Taktik, die nicht aufgeht.. bis ich dann bei -70.000 war.

Ich denke, der Grund warum ich spielsüchtig bin, ist weil ich versuche ein Loch in mir zu füllen.
Ich kann mit niemanden eine Verbindung aufbauen..
Ich habe alle meine Freunde durch meine Spielsucht verloren.
Und es tut unglaublich weh, das hier zu schreiben.



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Offline taro

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Re: Unglaublich viel verloren
« Antwort #1 am: 03 Oktober 2018, 09:50:01 »
Moin Eloranz,

ich bin in eine SHG gegangen, dort sind Menschen die mich verstehen und ich konnte Schritt für Schritt an meinem psychischen Problemen arbeiten.

Taro

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Offline Olli

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  • 7.340
Re: Unglaublich viel verloren
« Antwort #2 am: 03 Oktober 2018, 10:51:58 »
Hi Eleoraz!

Herzlich willkommen!

Es gibt viele Hilfsmöglichkeiten heutzutage.
Den Spruch, den ich damals äußerte: Für mich gibt es keine Hilfe! - er war damals schon falsch - heute um ein Vielfaches mehr.

Doch - es gibt Hilfe!
Da sind die SHGs - in einer war ich und sie hat mir viele Anregungen geliefert.
Es gibt die Suchtberatungsstellen, die mit Sozialarbeiter, Therapeuten und einigen anderen Berufsgruppen besetzt sind.
Es gibt oben links auf der Seite verlinkt eine anonyme Onlineberatung.
Eine kostenlose anonyme Hotline ist ebenso dort notiert.
Dann gibt es Therapeuten, Psychologen, Psychotherapeuten und und und ...
Dieses Forum zählt ebenso zu den Hilfseinrichtungen, jedoch ziemlich niedrigschwellig.

Du bist nun aktiv geworden und hast Dich hier angemeldet. Sehr gut!
Du fängst an über Dich zu sprechen. Auch das ist sehr gut!

Doch ich möchte Dich bitten, mehr nur als diese virtuellen Personen hier anzusprechen.
Gehe zu Deinem Hausarzt - oder zu den anderen Hilfseinrichtungen - und lasse Dich beraten.

Mit 22 Jahren bereits diese Summen verspielt zu haben ist heftig. Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du Dich auch bereits an fremden Geldern vergriffen?
Du hast den Stress mit Deinem Vater ... keine Freunde mehr - bist isoliert.
Wo soll das noch hinführen?
Suizidgedanken hattest Du schon ...
Mensch ... Du hast Dein ganzes Leben noch vor Dir!

Nimm es Dir zurück!

Wie? Dazu wird man Dir Vorschläge machen, die Du annehmen oder verwerfen kannst.

Doch die Hilfseinrichtungen kommen nicht auf Dich zu.
Sie sind da, um Dich zu empfangen - als Gruppenmitglied oder Klienten.

Jedoch musst Du Dich zu ihnen begeben. Deinen schützenden Kokon verlassen.
Keine Bange ... niemand wird Dich beißen!
Du bist der Schlüssel für Deine Genesung.

Fange doch morgen gleich mal mit der o.g. Hotline an und rufe dort an.
Was hälst Du davon?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

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