Hi Suchtel!
Dazu sogar noch direkt einiges auf dem Konto übrig.
Na klar ... da wird der Kredit extra ein wenig höher angesetzt, damit auch ja noch was "auf dem Konto übrig bleibt".
Und trotzdem war ich nach 4,5 Tagen wieder am Zocken und habe diesen Puffer verschwendet.
Naja ... üblicherweise hat der kreditnehmende Spieler ja nun mal einen Plan ... und der wurde bis zum Ende verfolgt.
Mitte des Monat habe ich wieder alles bis auf den letzten Cent verzockt.
Und? War es eine schöne Zeit? Hat es sich für Dich gelohnt?
aber dann fiel meine Absicherung in Form eines Gesprächs mit der Suchttherapeutin vor Gehaltseingang wegen Krankheit Ihrerseits aus und es hat mich voll erwischt.
Nö, nö, nö, nö, nö ...
Die böse Suchttherapeutin ... wie kann die denn einfach krank werden, ohne Dich zu fragen ... und dann auch noch den Gesprächstermin ausfallen lassen!? Deine Absicherung!?
So ... genug mit der Ironie ...
Du handelst eben, wie eine nasse Spielerin.
Und dann bin ich wie so oft auf einem Zwischenhoch und voller Euphorie jetzt doch endlich den ganzen Mist hinter mir zu lassen.
Weisst Du ... so, wie Du handelst, fuinktioniert das nicht.
Nein, ich bin kein Prophet und sicherlich möchte ich auch nicht die selbsterfüllende Prophezeiung für Dich sein.
Was ich Dir hier schildere, das sind die Erfahrungen mit mir und anderen Spielern.
So lange ich nicht erkannte - oder wahrhaben wollte - was das Spielen aus mir machte, so lange sah ich nur die "positiven" Aspekte der Suchtausübung.
Ja - auch heute noch erwische ich mich, wie ich in Nostalgie an damals zurück denke.
Dabei sind die Geräte vor meinem inneren Auge bereits verblasst - aber das befristete Hochgefühl während des Spielens reicht mir da anscheinend aus.
Diese Rückblenden sind aber nur ein Funken der ganzen Wahrheit.
Ich habe verloren - immer! Und damit meine ich nicht nur meine liquiden Mittel!
Ich habe mich verloren! Aus den Augen und aus dem Sinn ...
Es ist nicht verwunderlich, wenn Du jetzt voller Euphorie daran denkst, den Mist hinter Dir zu lassen.
Du hast gespielt - hast die Enttäuschung über Dein Handeln verspürt - hast gemerkt, dass Du diese Phase überstanden hast.
Da darf doch dann gerne geträumt werden, wie es wäre nicht mehr zu spielen und ein "normales" Leben zu leben.
Nach dem 1.9. kommt aber der 1.10. - danach der 1.11. und so weiter ...
Hast Du nun Vorkehrungen getroffen, damit sich das nicht widerholt, was Du letzten Monat erlebt hast?
Dazu sinkt die Anerkennung dann sicher gewaltig und ich weiß nicht, ob ich mich nach der Therapie dort wieder richtig einleben und vernünftig weitermachen könnte.
<schüttel>
Wieso sollte die Anerkennung gewaltig sinken? Weil Du krank warst? Weil Du ein Problem hast, welches Du aktiv in einer Therapie angehen möchtest? Am Besten sogar nachhaltig positiv?
Wieso solltest oder musst Du Dich dort erst wieder "einleben"? Ist das denn überhaupt nötig?
Du kennst die Mitarbeiter und den Chef. Du kennst die Geschäftsprozesse. Meinst Du echt, das wird alles in 6 oder 8 Wochen über den Haufen geschmissen? Wegen Dir? Oder gleubst Du, dass Du bis dahin alles verlernt hast?
Wohl kaum ... oder?
Du hast schon richtig erkannt, dass da etwas in Dir ist, was am Liebsten alles beim Alten belassen möchte.
Dabei nutzt Du imaginäre negative Argumente.
Frage Dich doch mal weswegen Du spielfrei werden möchtest!
Nutze dazu nur positive Argumente.
Also nicht: Ich möchte mich nicht mehr so beschissen fühlen nach dem Spielen!
Sondern: Ich wünsche mir mit mir im Einklang zu sein. Ich wünsche mir ein zufriedenes Leben!
als dass er mir böse sein könnte
Das ist auch so ein Beispiel für die negative Denkweise.
Wieso zum Teufel sollte er Dir böse sein?
Lassen wir jetzt einmal Deine Träumereien außer acht ... vielleicht machst Du sie auch irgendwann einmal wahr.
Im Moment hat er einen Vorteil davon, wenn Du in Therapie gehst.
Klar wird er auch an die Lohnfortzahlungen denken ...
Er wird aber auch daran denken, dass ein gesunder Geist für eine Firma effizienter ist, wie ein kranker.
Denkst Du, dass Du momentan 100 % gibst auf der Arbeit?
Wie sah es denn aus, als Du in dem Loch gesteckt hast?
Warst Du immer geistig präsent?
Hast Du dich mal krank gemeldet? (was nicht ist, kann ja noch werden ...)
Wie haben sich Deine Stimmungen auf die Kollegen und eventuell auf die Kundschaft ausgewirkt?
Finde Deine Abstinenzentscheidung!