Hallo zusammen!
Ich werde heute erst einmal meinen letzten Auftritt in diesem Forum haben, und möchte Euch allen für Eure Meinungen zu meinen Beiträgen danken. Es waren nicht immer die erwarteten, oder “erwünschten” Antworten die ihr mir gegeben habt, aber sie waren doch sehr interessant, und haben mich weiter gebracht. Auf ein paar Stichworte die gefallen sind, möchte ich jetzt doch noch ein letztes Mal eingehen:
Stichwort unheilbare Krankheit:
Die Spielsucht ist für mich keine Krankheit. Alle diejenigen, die von einer Krankheit sprechen, sollten sich einmal die Konsequenzen überlegen. Da Die Entscheidungen vom Gehirn getroffen werden, wären demnach alle Spielsüchtigen geisteskrank. So bezeichne ich nur Menschen, die tatsächlich physisch im Gehirn geschädigt sind. Die sind dann auch wirklich unheilbar krank. Wenn einem Zocker erzählt wird, dass seine Sucht unheilbar ist, dann wird diese Botschaft von ihm gierig aufgenommen. Wenn ich daran glaube meine Sucht ist unheilbar hat das folgenden Vorteil für den Zocker. Bei einem Rückfall liefert mir dieser Glaube doch eine super Ausrede. Ich kann jetzt sagen: Leute, ich bin rückfällig geworden. Ich kann aber nichts dafür, da ich unheilbar krank bin. Damit müsst ihr also leben, und es kann sich jederzeit wiederholen.
Verabschiedet Euch also von dem Gedanken ihr seid unheilbar krank.
Hier wird Krankheit mit Willensschwäche verwechselt. Natürlich ist es immer leichter nachzugeben als standhaft zu bleiben. Der Widerstand zu verzichten wird auch bei jedem Nachgeben etwas schwächer. Ich als süchtiger Spieler versuche also meinen Willen zu stärken. Durch Eure Kritik habt Ihr dazu beigetragen, meine Mauer der Willensstärke gegen das Zocken noch höher zu bauen.
Zur Suchtverlagerung:
Als ich das erste Mal von Euch das Wort “Suchtverlagerung” in meinem Zusammenhang las, fühlte ich mich zunächst angegriffen. Jetzt bin ich Euch für dieses Wort dankbar. Ihr habt vollkommen recht, klar will ich meine Spielsucht verlagern, nämlich an einen Ort, wo sie mich nicht mehr in meiner Ruhe stört. Das hat doch den Vorteil, dass ich nicht ständig gegen sie ankämpfen muss. Sucht kommt von suchen. Wenn es mir gelingt, meine Sucht so tief in mein Gehrin zu verlagern (am besten in der Abteilung Sondermüll), dass ich sie nicht mehr wieder finde, hätte ich auch mein Problem gelöst. Besser ist es jedoch seinen Willen immer wieder über das Fleisch siegen zu lassen. Es ist übrigens falsch, wenn ihr von mir denkt dass ich nur noch meine freie Zeit mit Gesellschaftspielen verbringe. Ich lerne zum Beispiel in einem Fernstudium das professionelle Schreiben, und bin bereits drei Jahre dabei. In der nahen Zukunft möchte ich gerne einmal einen historischen Roman schreiben.
Vorschlag:
Falls bei mir der Spieldruck auftauchen sollte, mache ich folgendes:
Zunächst sage ich mir mein “Mantra” auf:
Du willst zocken um Dein Geld möglichst schnell zu verspielen.
Der Rückschluss: Dann kann ich es genauso gut wegwerfen. Es gibt sinnvollere Möglichkeiten sein Geld auszugeben.
Oder:
Ich habe jetzt schon ... Tage, Wochen, Monate, nicht mehr gezockt, dann werde ich diesen einen Moment auch noch locker überstehen und nicht weich werden.
Viele Grüße
Holger