Hi!
In eine Selbsthilfegruppe will und kann ich nicht gehen. Bei uns am Land ist das alles sehr schwierig...ich will, dass das alles anonym bleibt!
Ja sicher ... und der Trump hat immer noch seine Spitzel in den deutschen SHGs sitzen. Die erkunden haarklein wer Du bist und stecken Personen, die es nicht wissen sollen still und heimlich kleine Spickzettel zu ...
Menno ... höre auf Ausreden zu suchen ... !
Hinter dem "Land" folgt immer eine Stadt. Überlege mal, welchen Aufwand Du bisher für das Glückspiel betrieben hast. Was kommt da wohl an Zeit und Geld zusammen?
In jeder größeren Stadt gibt es Selbsthilfegruppen. Welchen Aufwand bist Du bereit in Dich zu stecken? Für Deine Zukunft? Für Deinen Seelenfrieden?
Was ist da ein wenig Spritgeld - eine halbe oder eine Stunde Anfahrt wirklich Aufwand? Richtig ... es ist kein Aufwand, es ist eine Investition.
Was hält Dich also wirklich davon ab in eine SHG zu gehen?
Scham? - Hey! Da sitzen Spieler wie Du und ich. Wegen was willst Du Dich da schämen? Die Anderen haben das Gleiche oder Ähnliches erlebt.
Der feine Unterschied ist nun aber der, dass sie sich selbst im Jetzt keinen Grund mehr für Scham und Schuld geben möchten. Unter Anderem dafür setzen sie sich zusammen und teilen ihre Erfahrungen. Es muss doch nicht jeder von der Pieke auf selbst austesten, was gut oder schlecht für ihn ist.
Anonymität ist das oberste Gebot für jede SHG! Alles, was dort gesagt wird - jede Information über die Teilnehmen verbleibt am Ort des Geschehens,
Nichts davon wird nach aussen getragen. Verschwiegenheit ist die Basis jedweden Vetrauens in der Gruppe. Ohne Vetrauen funktioniert eine Gruppe aber nicht.
Also suche mal lieber nicht nach Ausreden, sondern nach Lösungen! Wo ein Wille zur SHG ist, da eröffnen sich massenhaft Wege.
Worauf beruhen Deine Ängste? Setze Dich bitte mit ihnen auseinander. Ja, es ist schön zu lesen, wie Du Dich über Deinen Erfolg freust und sogar Pläne schmiedest, wie Du Dich auch in Zukunft schützen könntest. Das alleine reicht aber nicht um grundsolide Abstinenzentscheidungen treffen zu können.
Was ist, wenn Du hochmütig wirst bevor der neue GlüStV wirksam ist? Schon jetzt handhaben die OCs die OASIS-Sperre, wie sie wollen. Ohne Aufsichtsbehörde, die wohl erst in 3 Jahren startklar ist, wird sich daran auch nichts ändern. Und ob die wirklich handelt? Für mich war die bisherige Aufsichtsbehörde nicht existent.
Doch zurück zur Überheblichkeit. Du wärest nicht der Erste, der sich irgendwann zu sicher war. Hier ein Erfolg, da ein Erfolg ... klasse ... "Da könnte ich ja mal einen Fuffi versuchen, Danach höre ich garantiert wieder auf! Ich sollte mich ja mal belohnen ... es wird Zeit dafür!" - wird Dir das Suchtteufelchen einreden. Wie begegnest Du dem, wenn Du keine Strategien entwickeln "wolltest"?
Oder was ist, wenn Dir ein emotional einschneidendes Erlebnis begegnet, welches Dich runter zieht? Du einfach nur mal abschalten möchtest - vergessen, was Dich gerade schmerzt? Wird sich da im Gehirn nicht ein Automatismus melden, der Dir ein altbewährtes Hausmittelchen offerieren möchte, was bisher immer funktioniert hat? Einen virtuellen Hausbesuch in einem OC? Wie begegnest Du diesen Gedanken und Gefühlen?
Ach ... es gibt so viele Situationen, die Dich schwach werden lassen können ...
Nun, es muss ja auch nicht unbedingt eine SHG sein. Wie wäre es mit einer Suchtberatung? Glaubst Du, die Leute dort erzählen irgendwem irgendwas ausgerechnet über Dich? Sie sind zur Verschwiegenheit verpflichtet - Punkt!
Für Therapeuten gilt das Gleiche ...
So, jetzt habe ich Deine Ausreden ein wenig zerpflückt. Und nun?
Weisst Du ... es ist mir egal, ob Du uns hier etwas vormachen möchtest. Ja, nicht in böswilliger Absicht ... ist schon klar. Die Ausreden kenne ich ja ,,, vor Allem von mir selbst ...
Doch wie sieht es mit Dir aus? Was denkst Du über Deine Ausreden, wo Du doch ganz genau weisst, dass mehr dahinter steckt?
Und was macht dieses Wissen erst mit Dir, wenn Dein Plan doch nicht funktionieren sollte? Muss das Kind denn unbedingt erst in den Brunnen fallen?
Setze Dich bitte heute abend mal hin und überlege, was Dich wirklich gerade blockiert eine SHG aufzusuchen. Mache Dir Notizen. Ich denke mir immer, dass Schreiben beim Nachdenken hilft. Vielleicht ist es ja bei Dir genau so.