Hallo Plankton,
Herzlich Willkommen auch von mir. Das Wichtigste zuerst: weiß Deine Beziehung (Partnerin) von Deiner Spielsucht und kannst Du offen mit ihr darüber reden. Du schreibst, die Beziehung verläuft glücklich, in wie viel Vertrauen ist sie gegründet?
Dein Klinikaufenthalt war vor zehn Jahren, hat es für Dich eine Nachsorge gegeben, denn die Erfahrung sagt, daß die Einsicht, die Energie mit der Zeit dahin bröselt wie die Tapete meiner Küche... Es braucht eben von Zeit zu Zeit Schönheitsreparaturen, also Aktivität.
Mit einer gewissen Freude lese ich, daß Du Deine Aggressionen an den Automaten auslässt. Freude definiere ich hier, weil ich das ja bestens von mir selber kenne, ich freue mich an der Erkenntnis, nicht der einzige zu sein, dem es so erging. Meine blutigen Knöchel waren die Wundmale meiner Krankheit - Spielsucht! So nebenbei: in der Spielhalle wurden diejenigen verwarnt, die gegen die Panzerglasscheiben schlugen, bei mir wurde schlicht und einfach weg gesehen!
Ich bin als Kleinkind Heimkind gewesen, habe im Heim Seelischen und Körperlichen Missbrauch erfahren und auch den Missbrauch wie Aggressionen in mir manifestiert. Das Spielen - gehen bot mir ein Forum, meine Aggressionen auszutoben (Scheißkasten) und auch endlich einen Belohnungseffekt zu erhalten, wenn denn die Kiste einmal tüchtig bimmelte.
In der Klinik habe ich begriffen, daß ich autoaggessiv bin, also Selbstverletzer. Was mir immer hilft: raus an die frische Luft, in die Natur, den Wald und auch einmal Bäume umarmen. So verrückt, wie sich das liest, aber so spüre ich meine Energie real positiv.
Jetzt habe ich viel von mir in Deinen Tread geschrieben, Danke für das Teilen.
schöne 24 Stunden
Andreas