Guten Morgen Simon!
Ich habe echt schon die schönsten Zufälle erlebt ... von daher ...
Aber egal ... ich wende mich mal Deinem Beitrag zu:
Es wurde immer ein Grund gesucht der in Verbindung gesetzt wurde mit dem "zocken gegangen zu sein".
Ich denke, wir meinen das Gleiche, wenn ich "Grund" durch "Ausrede" ersetze.
Um so schöner, dass Du es erkannt hast und interveniert hast.
Solche Reaktionen nehmen den Gedanken ihre Kraft und führten letztlich dazu mir einzugestehen, dass ich solche Gedanken haben darf, weil sie zum Krankheitsbild gehören.
Dein Werdegang gleicht so zielich dem meinen damals.
Ein bisschen zum zocken war dennoch immer da.
Auch das kenne ich ... hatte ich doch auch noch einen Nebenjob, den ich sogar verheimlichen konnte.
Zwischendurch wurde das auch wieder schleifen gelassen und Ich hatte meine EC Karte wieder.
Auch das kenne ich ... dann fiel mein Spielen wieder auf und die Fesseln wurden wieder angezogen ... ein paar Tage oder Wochen später wurden sie wieder gelockert.
Es ist schon absolut gigantisch, dass und wie dich Deine Eltern unterstützen.
Nun hast Du Dich auf den Weg gemacht, um aktiv an Dir zu arbeiten.
Das würde ich mit Deinen Eltern auch kommunizieren.
Eltern möchten ihren Kindern gerne vertrauen und ihnen ihre Freiheiten gönnen.
Daher sehe ich dieses Lockern der Fesseln als völlig normale Handlung an.
Die Glückspielsucht ist jedoch eine Krankheit und ein paar Regeln müssen nun mal verschärft werden um Dich vor Dir selbst zu schützen.
Ich kenne Deine Eltern nicht und weiss nicht, wie sie zu dem Thema stehen.
Wenn Du aktiv an Dir arbeitest und dann abstinent bleibst, dauert es ein halbes bis zu einem ganzen Jahr, bis Du wieder stabil bist - nur mal um an einen groben Zeitrahmen zu kommen.
Daher würde ich Deine Eltern bitten, die Verschärfung der Geldverwaltung auf diese Zeitspanne "fürs Erste" fest zu setzen.
Aus der Geldverwaltung sollte in der Zeit dann ein Geldmanagement werden.
Also ... akribisch Haushaltsbuch führen. Alle möglichen Ein- und Ausgaben per Beleg nachweisen.
Die Liste mit Hilfe Deiner Eltern regelmäßig durchgehen, und vielleicht noch schauen, ob irgendwo Schlupflöcher sind oder Einsparungspotential vorhanden ist.
Die genannte Zeitspanne kannst Du also nutzen, um aus dem "Suchtmittel" bei Dir wieder das "gesetzliche Zahlungsmittel" zu machen.
Ist die festgesetzte Frist abgelaufen, liegt es an Dir, ob sie verlängert werden sollte oder nicht.
Hier können Dir Deine Eltern wieder ihr Vertrauen schenken und Dir Deine Freiheiten belassen, indem Du Dich aufrichtig hinterfragst, ob dieser Zeitpunkt korrekt oder verfrüht ist.
Auch hier gilt wieder ... kommuniziere mit ihnen!
Wenn Du Dir auch nur ein wenig unsicher bist, dann sage es ihnen.
Vielleicht werden sie dann ein wenig Enttäuschung zeigen. Doch es wird ihnen klar werden, dass Du eigenverantwortlich gehandelt hast und stolz auf Dich sein.
Lieber ein wenig zu vorsichtig sein, als im Nachhinein eine Enttäuschung zu erleben.
Ich war vor 3,5 Jahren schonmal bei der Suchtberatung.
Längerfristig?
Meine Probleme kenne Ich und Ich weiss auch alles was die Spielsucht augelöst hat.
Das ist schön und das ist schon mal gut!
Es hat Dich aber nicht davon abgehalten, die 400 €, die Dein Vater eigentlich bekommen sollte, zu verspielen.
Es gibt also noch genug Lehrstoff, den Du Dir aneignen kannst.
Auch ich lerne heute noch dazu. Das sehe ich nicht als Problem, sondern als ein Selbstbedienungsladen unbekannter Möglichkeiten!
Man braucht sich nur aufmachen und in diesen Laden eintreten.