Mehr als in dem Video gibt es eigentlich nicht dazu zu sagen. In den Foren wird immer wieder auf die SHG hingewiesen, tatsächlich gehen trotzdem viele nicht hin.
Ich habe auch schon gehört, das ein Forum ein Ersatz für die SHG sei, was es natürlich nicht ist. Ich weiß noch, was ich für eine Angst hatte vor der SHG. Erst als mein Tod schon fest geplant war, traute ich mal noch vorher mir das mal anzuschauen.
Im Beitrag wird von "zufriedene Abstinenz" gesprochen. Wie banal sich das anhört. Zuerst einmal hatte ich überhaupt kein Leben mehr. Mein Leben war bestimmt vom Spielen und der Geldbeschaffung, wie ein Zombie, wie ferngesteuert. Durch die SHG und die abstinenz fing ich zum erstmal an zu ahnen, das auch für mich soetwas wie ein Leben möglich ist. Mit der Zeit ging ich immer mehr und tiefere Beziehungen zu anderen Menschen ein. Ich fand neue Freunde und nach einiger Zeit auch neue Beziehungen. Da waren auch einige Irrwege dabei, ich ging aber einfach weiter definierte neue Ziele, machte mein Fachabi nach, fing dann ein Studium an, ohne die Arbeit in der Shg undenkbar.
Das tollste, ich traute mich mein Ziele hoch zu legen, ich suchte mir nicht irgendwelche Jobs, ich wollte die (für mich) besten. Ganz anders als die Zeit davor.
Ich wollte nicht irgendeine Freundin, ich wollte das Beste, ich war es mir Wert, alles durch die SHG erarbeitet.
Heute habe ich einen tollen Job, eine tolle Frau und drei tolle Kinder. Es fühlt sich auch heute jeden Tag wie ein Wunder an, ich führe ein Leben, das so nie für mich vorgesehen war. Zu verdanken habe ich das der SHG und ironischer Weise damit irgendwie auch dem Spielen. Das Spielen war ja am Anfang meine Rettung, es holte mich aus meinen Depressionen. Die Depressionen sind heute kein Feind, sondern ein Freund für mich geworden. Sie sind Hinweis für mich das etwas falsch läuft. Im letzten Jahr hatte ich eine heftige Phase, und obwohl ich in dieser Zeit unausstehlich bin (womit ich mir Beweise das ich eine Belastung für alles und jedem bin) gibt es Freunde die in dieser Zeit einfach da waren und sozusagen einen Schutzwall um mich bildeten. Im Nachhinein ein tolles Gefühl.
Auch heute noch gehe ich regelmäßig in die SHG und möchte Sie nicht missen. Meine Kinder sind in der Pubertät und häufig geht es hoch her. Meine Frau und ich lesen daher ein Buch, "gewaltfreie Komunikation" mit Arbeitsblättern die wir gemeinsam durch gehen. Obwohl wir uns sehr gut kennen, kommt es bei der Beantwortung der Fragen zu einigen Überraschungen. Durch mein neues Leben und die damit verbundenen Entscheidungen, mein versprechen an mich selbst in mein spielfreies, "freies" Leben hat natürlich Auswirkungen auf mein Umfeld. Die jetzt aufgedeckt intensivität war mir bisher nicht klar.
Das bezeichnet man dann wohl als zufriedene Abstinenz.
Taro