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Medikamente

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Medikamente
« am: 10 Juli 2007, 14:24:43 »
Hallo Zusammen!

Ich bin neu hier und mich würde es sehr interessieren ob es Medikamente gibt mit denen man sein umkontrolliertes nicht stoffgebundenes Spielfehlverhalten eindämmen kann?

Ich spiele schon seit über 20 Jahren ausschließlich an Automaten und habe seit einigen Jahren zumindest schon mal akzeptiert das ich Spieler bin :(

Im laufe dieser Zeit versucht man so viele Informationen wie möglich zu bekommen um zumindest sein Verhalten zu verstehen. Also nur sein Verhalten nicht die die Erklärung der "Spielsucht".

Ich hatte jetzt ernsthaft an eine Sperre gedacht jedoch wäre das in den Niederlanden (ich wohne im grenzland)kein Problem da dort die Spielautomaten mit dem klassichen Spiel nur einen Zugangsbereich haben. In Deutschland ist es ja bekannterweise im Sinne der Spielgesellschaften geregelt.

Na ja, ich möchte jetzt nicht alles hier aufschreiben was eh schon die meisten hier wissen.

Ich würde mich nur freuen wenn jemand vielleicht Erfahrung mit erhältlichen Medikamenten gemacht hat oder jemand eine Tipp hat ob es welche es gibt.

Besten dank im voraus...

ICH SELBST

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Marzipine

Re: Medikamente
« Antwort #1 am: 10 Juli 2007, 15:16:11 »
Hallo,
Deine Frage ist absolut spitze. Klar es gibt für alles mögliche Medikamente und schwerkranke Menschen die z.B. Krebs haben klammern sich an Medikamente ob sie helfen? Ich wünsche es Ihnen von Herzen.
Es gibt für die Spielsucht meines Wissens eine schöne Pille Namens „Mein Wille“. Du spielst 20 Jahre und „denkst“ aufzuhören. Dann tue es doch; wie sagt man so schön „Denken und Handeln“. Denken tust Du ja schon - also dann mach den ersten Schritt und höre auf.
Jetzt habe ich mir Deinen Bericht noch einmal durchgelesen und ehrlich ich fühle mich nicht gut dabei. Das mit dem Medikament finde ich schon heftig. Du willst es Dir einfach machen stimmts? Hast Du schon einmal eine Beratungsstelle aufgesucht? Oder einen Arzt? Solltest Du einen Arzt finden, der gegen Spielsucht eine Pille hat, dann her mit der Info.
Ich weiß nicht wie die Anderen hier im Forum darüber denken aber ich weiß nicht ob ich das ernst nehmen soll.
Zu der Sperre im Automatenspiel generell kann man sich auch in Deutschland nicht verlassen. Es liegt letztendlich an einem selber ob man spielt oder nicht.
Marzipine

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Offline Ilona

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Re: Medikamente
« Antwort #2 am: 10 Juli 2007, 16:24:38 »
Hallo Du Selbst,

also, Medikamente werden im Rahmen einer Behandlung manchmal verordnet, wenn z.B. eine starke Depression vorliegt. Das sollte ein Arzt abklären.
Ansonsten ist die Behandlung eher darauf ausgerichtet: die Person zu stärken, die Konfliktfähigkeit zu schulen, belastende Ereignisse aus der Vergangenheit aufzuarbeiten, etc. etc.

Was die Sperre angeht: Lass dich in Deutschland sperren. Ab 2008 müssen alle Spielbanken die Umsetzung der Sperre auch im Kleinen Spiel garantieren. Das sieht der Glücksspielstaatsvertrag vor. Die Sperre allein hilft aber in der Regel nicht. Mach' dich auf und geh in eine Suchtberatungsstelle.Dort wird man mit dir gemeinsam beraten, welcher Weg aus der Sucht für dich der Richtige ist (Selbsthilfegruppe, Beratung, ambulante oder stationäre Behandlung).

Alles Gute

Iloan

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Marzipine

Re: Medikamente
« Antwort #3 am: 10 Juli 2007, 16:52:25 »
Hallo Ilona,
sorry ich lese u. lese mir diesen Bericht immer wieder durch.
Von einer Depression schreibt er nix.
Ich bin neu hier und mich würde es sehr interessieren ob es Medikamente gibt mit denen man sein umkontrolliertes nicht stoffgebundenes Spielfehlverhalten eindämmen kann?
Außerdem schreibt er "ich hattejetzt ernsthaft an eine Sperre gedacht".
Wahrscheinlich sieht Du seinen Bericht mit anderen Augen und Denken.
VG Martina

Re: Medikamente
« Antwort #4 am: 10 Juli 2007, 17:28:55 »
Hallo Ihr,

ich bin doch überrascht so schnell Beiträge auf meine Frage zu lesen und bedanke mich dafür. Also ich habe das schon ernst gemeint und selbst wenn es ein Medikament "speziell für die "Spielsucht" geben würde dann würde ich mich natürlcih auch erstmal über die Risiken und Nebenwirkungen informieren...

Natürlich versucht man den einfachen Weg zu gehen wenn es eine große Belastung in seinem Leben darstellt. Und sorry, an´s aufhören denke ich ja nun nach so vielen Jahren sicherlich nicht das erste mal...

Ist das denn wirklich Fakt das die Kontrolle bei dem Automatencasinos ab 2008 garantiert ist? Was genau bedeutet die Garantie der Umsetzung der Sperre? Wird dann doch eine Ausweiskontrolle auch an den Automatencasinos sichergestellt?


Ich wäre dankbar für eine nochmalige Antwort.

ICH SELBST

P.S. Liebe Martina!

Nein, ich habe nichts von einer Depression geschrieben. Und ja, ich habe "hatte" geschrieben weil mir ja nun bekannt ist das man als "Spieler" die Depression hauptsächlich und ganz besonders hat wenn man viel Geld verloren hat. Mir ist aber auch bewußt das es oft nur nach einem Tag "leider" nachlässt.

Würde es ein Mittel geben das mir das Gefühl welches man nach einem "Verzocktem Tag" hätte wiederspiegelt sobald man vor dem Casino steht, würde ich es ohne zu überlegen nehmen...

Nur leider ist es ja nicht so einfach...

Das ist mir durchaus klar...

*

winnetou1

Re: Medikamente
« Antwort #5 am: 10 Juli 2007, 18:03:49 »
Hallo Ich Selbst,

auch Dir ein Willkommen hier im Forum. Solche Gedanken mit ner Pille hatte ich auch schon. Aber Heute glaube ich der Weg den ich nun gehe ist gesünder und leichter als eine Pille.
Hinzu kommen dann noch meine anderen Süchte, die ich dann ja auch mit Pillen bekämpfen müsste.
Du schreibst das Du schon öfters ans aufhören gedacht hast, hast Du auch schon aktiv etwas unternommen? Oder willst Du weiter Spielen bis die Pille kommt?

Und was ist daran wichtig ob die Kontrolle bei dem Automatencasinos  2008 wirklich kommt? Nasse Spieler wissen auch wie sie das umgehen können. Ganz Ehrlich, mich würde kein Gesetz der Welt vom Spielen abhalten wenn ich es nicht will.
Ich würde wirklich gerne mal Erfahren warum sich nasse Spieler um solche Themen kümmern. Ist es die Langeweile die nach einer durch zockten Nacht kommt?

Liebe Grüße
Jürgen


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Offline Jörn

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Re: Medikamente
« Antwort #6 am: 10 Juli 2007, 21:52:10 »
@ ICH SELBST (lustiger Nick ;D)

Das ist eine häufig gestellte Frage, ob es ein Medikament gegen Spielen gibt. Das einzige Rezept was wir dir verschreiben könnten ist ein Beratungsgespräch bei Suchtberatung deiner Stadt bei der Diakonie oder Caritas bzw. Gesundheitsamt. Und zusätzlich eine Selbsthilfegruppe Anonyme Spieler.

Das dämmt und wenn du Glück hast, kannst du ganz das Spielen aufhören. Wenn dein Spielverhalten sich dadurch sich nicht bessern und eher verschlimmern sollte, solltest du dir überlegen, das du entweder eine ambulante oder stationäre Therapie anstrebst.

Ansonsten ergeht es dir, wie andere von uns auch, aber da ich nur von mir sprechen kann, dass du eines Tages fast in die Obdachlosigkeit überspringen könntest.     
« Letzte Änderung: 10 Juli 2007, 21:59:40 von Jörn »
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

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Offline Ilona

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Re: Medikamente
« Antwort #7 am: 11 Juli 2007, 08:56:54 »
Hallo Du Selbst,

(sorry, aber wenn ich schreibe "Hallo Ich Selbst" habe ich irgendwie das Gefühl, Selbstgespräche zu führen  ;))

Zur Sperre: Ja, es ist wirklich wahr. Ab 2008 wird es in Automatencasinos Ausweiskontrollen geben. Das fordert unser Verbasnd ja schon ganz, ganz lange und auch die Glücksspielreferenten der Bundesländer (das ist quasi die Glücksspielaufsicht) fordern dies seit einigen Jahren. Und jetzt kommt sie. Das ist ein großer Fortschritt für den Spielerschutz.

Hi Marzipine,
ich weiß, von Depressionen war erst mal nicht die Rede. Ich wollte dennoch darauf hinweisen, weil es diesen Ansatz in der Behandlung gibt. Und eine Spielsucht gleicht nicht automatisch einer anderen Spielsucht. In vielen Fällen gibt es zusätzlich eine andere Krankheit, die auch behandelt werden muss. von daher ist am Beginn einer Beratung oder Behandlung eine sorgfältige Diagnose erforderlich. Und mit Depression meinte ich auch nicht eine depressive Verstimmung, sondern schon eine schwere Depression mit Krankheitswert. Es ist nämlich nicht ganz selten, dass sich darauf -quasi als Selbstheilungsversuch- eine suchterkrankung setzt.

Liebe Grüße, Ilona

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Offline Jörn

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Re: Medikamente
« Antwort #8 am: 11 Juli 2007, 22:21:16 »
@ Ilona

Sicherlich spricht ja nichts dagegen, was du da sagst. Wir hatten auch schon zwei Leutchen in den Selbsthilfegruppen gehabt, wo die Spielsucht eher sekundär die Folge war, so dass diese darauf aufmerksam gemacht worden waren, das sie primär ganz andere Probleme hatten.

Nun ja, wenn es eine Pille gegen Spielsucht geben würde, wäre das ja auch für die Katz, weil die Erkenntnis doch zeigt, das es nur ein Wechsel von der einen Abhängigkeit in die andere Unverlagert werden würde, wenn es gehen würde Wunderpille gegen Spielsucht.

Ein ehemals guter Freund von mir dachte auch, wenn er ein Pillchen vom Psychiater verschrieben bekam, dass er dann seine Drogensucht besser in Griff halten könnte, aber demnach hatte es nichts gebracht. Es ist insofern schlimmer geworden, das mein „Bekannter“ schon zwei Psychosen hinter sich hat, und gerade an seiner dritten bastelt. Die Konsequenz für ihm war/ist, das er selber nicht mehr über sein Leben bestimmen braucht. Es wird über ihn entschieden. Und therapiefähig ist er auch nicht mehr, leider.   
« Letzte Änderung: 11 Juli 2007, 22:23:28 von Jörn »
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

 

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