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Eine Angehörige lässt mal wieder was von sich hören...

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Offline Mavrole

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  • Am Ende des Tunnels gibt es immer ein Licht!
Hi Leute,

wollte mich mal wieder melden.
Ich habe jetzt eine bessere Leitung und es ist auch nicht mehr alles so mühselig mit dem Internet.

Bei uns ist wieder ein bißchen Ruhe eingekehrt. Mein Mann geht regelmässig zur Gruppe und das tut ihm sehr gut. Wir gehen zur Suchtberatung für Paare und jeder für sich einzeln auch. Mir tut das gut und eröffnet mir manchmal Sichtweisen, auf die ich so gar nicht gekommen wäre.
Auch mein Mann geht ab und zu in die Einzelgespräche und dabei kommen dann so Sachen raus, daß wir jetzt jeden Sonntag gemeinsam Frühstücken (war schon immer mein Wunsch) und miteinander sprechen. Wie geht es Dir und wie geht es mir usw. Klappt schon ganz gut bzw. immer besser. Der Spieler kehrt sein Innerstes eben nicht gerne nach Außen.

Das Geld habe immer noch ich in der Hand.Ist mir nicht immer recht, aber er wünscht es sich. Ist ihm noch zu heikel. Manchmal kommt er nach Hause und sagt: "Heute ging es mir nicht gut, wenn ich Geld in der Hand gehabt hätte, dann wäre es weg. Es ist gut, daß ich an keines ran komme!"

Es ist noch ein langer Weg bis zum Stillstand, er ist nach wie vor nass, wie eine Katze! Aber mit der Unterstützung der Gruppe, in der er sich übrigens sehr wohl fühlt, hoffe ich, daß er es schafft.

Es gibt auch sonst Veränderungen. Neulich war er eine längere Zeit krank geschrieben. Früher hätte er nur rumgelungert oder wäre wohl spielen gegangen. Heute hat er jeden Tag gekocht und den Haushalt geschmissen. Aber das kam von ihm selber. Er hat gesagt, daß er es als Ablenkung macht für sich selbst, damit er nicht auf dumme Gedanken kommt.
Hat anscheinend sehr gut geklappt.

So das wars erstmal von mir.
Was sagen den die wirklich trockenen Spieler unter Euch dazu? Sind das Anzeichen eine guten Weges? ::)

Mfg
Mavrole


Wenn das Leben Dir ein Citrone schenkt, dann mach Limonade draus!!!!

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Offline Jörn

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Re: Eine Angehörige lässt mal wieder was von sich hören...
« Antwort #1 am: 27 Juni 2007, 21:53:10 »
Klingt so an sich nicht schlecht. Er zeigt Bereitschaft. Ihr redet viel miteinander. Ihm ist voll kommen bewusst, dass manche Sachen nicht gut tun... Dann kann es ja nur Berg aufwärts gehen.

Da ich ja nur bei mir selber bleiben kann, und berichten kann, wie es bei mir war, kann ich davon eher davon berichten, dass ich zwei stationäre Therapien gemacht hatte innerhalb von 3 Jahren Abstand zueinander.
Mir blieb nicht anders übrig, es zu begreifen zu müssen, was der gute Therapeut zu mir sagte. Und er wiederholte das, was ich schon mal von ihm zu hören bekam. Ich sollte nicht in Bequemlichkeit verfallen. Dazu muss ich erwähnen, dass ich zwei mal in der selben Klinik war.
Bequemlich in Form von Selbstgefälligkeit. Das wäre das schlimmste, was uns Spielern passieren könnte, was die Konsequenz gleich Rückfall bedeuten könnte.
Die Entwicklung bedarf kein Stillstand. Die Spielsucht schon. Nicht jeder Tag ist immer gleich. Es gab auch Tage, wo ich heftigst daran zu knabbern hatte in meiner Zeit des Trocken werden. Mein Bestreben ist,  das die Nüchternheit auch wieder Einzug walten sollte.
Ich war gestern noch in ein Meeting gewesen, wo ich feststellte, dass manche noch sehr Selbstgefällig sind auf ihrer Art und Weise halt. Nur mit den Unterschied, dass darunter manche sind, die noch so labil sind, wo ich mich schon frage, wo diese trocken oder nüchtern sind bzw. es werden möchten.
Aber das ist es ja, das die SGH einer lebenslanger Begleiter ist, um sich selber zu sehen, sich beobachten, und vor allen selbstkritisch zu sein. Jede Gefahr rechtzeitig lokalisieren und gesunden Maße diese zu bewältigen.
Ich kann sehr stolz auf mich sein, was ich bisher erreicht hatte. Zumal ich das Finanzielle selber geregelt hatte, und keine Unterstützung erhielt. Ich stand auf weiter Flur ganz allein in meinen eigenen gekochten Süppchen, was mich beinnahe in die Obdachlosigkeit geschossen hätte. Mit 50 DM fing mein neues Leben an, und das zwei/drei Wochen vor der Therapie und eine Woche vor dem Euro.
Selbst heute und für immer, wird es immer was geben, was ich verbessern könnte. Es werden immer wieder (neue) Konfliktsituationen auf mich abgewälzt, wo ich so stabil sein möchte, diese ohne ein Rückfall bewältigt zu kriegen.
Wie du sicher jetzt feststellst, bin ich einer, der die harte Schule des Trocken werden genossen habe/hatte, und sie weiter genieße. Ich brauche keine Samthandschuhe um mich herum. Ich brauche das Verständnis nicht, dass ich so bin, wie ich bin. Und in meiner SGH kriegen die das so zurück, wie ich es erfahren durfte, weil andere Chancen gäbe es (kann ich in Moment auch nicht vorstellen) nicht. Sicherlich darf ich keine Prinzipien verstoßen, aber Kritik ist schon okay. Weil Schönrederei ist dasselbe wie Selbstgefälligkeit. Und dafür gibt es in mein Leben kein Platz mehr, zumindest um noch nüchtern zu werden.   
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

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winnetou1

Re: Eine Angehörige lässt mal wieder was von sich hören...
« Antwort #2 am: 27 Juni 2007, 22:51:23 »
Was sagen den die wirklich trockenen Spieler unter Euch dazu? Sind das Anzeichen eine guten Weges? ::)

Hallo Mavrole,

Ich selbst bezeichne mich noch als Nass! Deswegen Frage ich Dich jetzt erstmal welche Vorrausetzung muss ein Spieler hier haben um zu Antworten?

Du selbst beschreibst auf der einen Art Dein Mann als sehr Aktiv, und auf der anderen Art als nass wie eine Katze. Kann es sein das Du Dein Mann nicht glaubst das er Spielfrei ist und Du Dir hier die Bestätigung dafür suchst?

Auch wenn ich 20 Jahre trocken währe könnte ich Deine Frage nicht beantworten. Ich kann nur nachfühlen ob ich auf einem richtigen Weg bin. Ich würde mir lieber Heute ein Ohr ab beißen, bevor ich anderen Ihren Weg bewerte!!!!

Ich habe über mehrere Jahre im Meeting gesessen und über andere geurteilt, der ist auf dem richtigen Weg und der nicht…..Viel mir natürlich sehr leicht, denn ich brauchte nicht mehr bei mir schauen.

Liebe Grüße
Jürgen

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Offline andreasg

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Re: Eine Angehörige lässt mal wieder was von sich hören...
« Antwort #3 am: 28 Juni 2007, 10:07:09 »
Hallo Marole,
mich spricht vor allem in Deinem Beitrag , über den ich mich in seiner positiven formulierung freue, das Kochen an.
Banalität? Nein liebevoller Umgang mit mir selber und nicht nicht Zeit um dummen Gedanken aus dem Weg zu gehen.
In meiner letztten Therapie was das Selber - Kochen = Kernthema.
Also Kochbücher anschaffen! --- Wenn nur der Abwasch nicht wäre?
Dazu mein Tip: Eine wäscht ab, einer trocknet ab.

Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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winnetou1

Re: Eine Angehörige lässt mal wieder was von sich hören...
« Antwort #4 am: 28 Juni 2007, 10:56:12 »
Guten Morgen Andreas,

da sehe ich doch mal wieder wie sehr wir uns alle unterscheiden. Ich selbst koche gerne, auch während der aktiven Spielzeit. Trotz Alkohol und Spielen habe ich meine Ex gern mit Frühstück ans Bett verwöhnt.
Ein guter Freund von mir ist Koch, ist aber leider seit einiger Zeit wieder Rückfällig mit Alkohol. Der kocht sehr gut und hat mich auch schon öfters zum Essen bei sich eingeladen. Aber ihn hält das sich „selbst bekochen“ nicht von der Sucht fern. Ich denke Therapien werden immer individuell auf jeden einzelnen zugeschnitten. Da gibt es kein Patentrezept!

Liebe Grüße
Jürgen

 

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