Guten Morgen!
@Olli was genau meinst du
Genau das, was Du nachfolgend beschrieben hast.
Und das ist schon richtig gut!
- Geld (akt. keine Schulden daher geringer Grund - aber dennoch vorhanden > da es einfach nervt und mit gut 10.000€ pro Jahr auch Ausmaße angenommen hat, bei denen es offensichtlich eine Sucht und ich ein Süchtiger bin)
Hättest Du denn ein Problem damit zu sagen: "Ich habe eine Sucht! Ich bin ein Süchtiger!" ?
Knabberst Du noch daran?
Ich erlebe es oft, dass diese Worte zwar gesagt aber innerlich gar nicht so gemeint sind.
Da wird mit dieser Frage tagein und tagsaus "gekämpft".
Das ist anstrengend - es raubt Zeit und Energie.
Es gibt als Alternative zwei Möglichkeiten.
Entweder ich stelle diese Frage zurück, bis ich mehr Wissen erlangt habe oder ich akzeptiere es erst einmal.
Beides kannst Du machen, wenn Du es bei Deinem Therapeuten thematisierst.
Spielsucht ist jedoch ein Spezialfeld und der Therapeut, der sie behandelt, sollte sich schon spezialisiert haben.
Sollte dies bei Deinem nicht zutreffen, dann kannst Du ihn aber bitten, dass er Dir einen Kollegen benennt, der sich damit auskennt.
Ich habe da mal eine Abhandlung gelesen, in dem beschrieben wird, dass dies gerne gesehen wird.
- Zeit (beruflich sehr stark eingebunden > daher mit der Hauptgrund) > Zeit aktuell im höchsten Maße ineffizient > selbstverletzend verteilt
Auch hier möchte ich einhaken, wenn ich darf ...
Hat Deine Arbeit unter der Suchtausübung gelitten?
Sprich - hast Du Arbeitszeit zur Spielzeit gemacht?
Oder gehst Du der geregelten Arbeit nach und möchtest eher noch mehr arbeiten?
Im Extremfall kann gerade dies "ineffizient" sein.
Du brauchst Zeit für Dich. Zum Abschalten ... entspannen ... erholen.
Kannst Du das?
Ich konnte es lange Jahre nicht ...
Da habe ich das Spielen benutzt, um den Stresslevel auch nu ja hoch zu halten.
Gott sei Dank hat sich das dann im Laufe der Jahre entwas entschärft.
Das hat mit dazu beigetragen, dass ich dann irgendwann meine Abstinenzentscheidung getroffen hatte.
- Ego / "Problem mit Spiel als Schwäche" (mit Hauptgrund - da mir kognitiv bewusst ist, dass es falsch ist und ich es nachher jedes mal bereue und mich schlecht fühle - wie dem Raucher dem die Kippe nicht schmeckt)
Super! Kenne ich von mir selbst ...
Ich sollte immer funktionieren - und das tat ich auch.
Erst vor ein paar Jahren wurde mir richtig bewusst, dass ich die Erwartungen meines Vaters lebte - aber nicht mein Leben - meine Bedürfnisse.
Also "erlaubte" ich mir ... naja, sagen wir mal ... "das Falsche" zu tun.
Das Spielen wurde dabei zu einem Symbol der Rebellion.
Was machte es da, wenn ich mich anschließend schlecht fühlte?
Die Hauptsache war doch nur, DASS ich mich fühlte.
- Angst (Angst Geld / Existenz zu verlieren und somit die Zukunft [Familie, Haus] so zu enden wie Bekannte/Familie....)
Es geht also um Existenz- und Verlustängste.
Das sind ganz gewichtige Gründe, denn sie sagen aus, dass Du Deine Spielfreiheit für DICH - zu DEINEM Wohl erlangen möchtest.
Deiner Gefühlswelt soll es gut gehen ... prima.
Bin seit Jahren in Therapie > Spielsucht war dort auch ein Thema (dieses Jahr zum ersten Mal) - primär wegen Depression, Traumabewältigung, chronischer Krankheit > werde das Thema Spielsucht dort aber intensivieren.
Da hast Du ja ein ganz schönes Päckchen zu tragen ...
Wie kann ich mir eine SHG vorstellen?
Oh ... es gibt da verschienede Formen. Bei den GA z.B. spricht jeder nur über sich ... Über die Wortmeldungen allerdings findet trotz der Monologe eine Art Diskussion statt.
Dann gibt es Gruppen, in denen heftig diskutiert wird.
Es gibt therapeutisch geleitete Gruppen. Spirituelle Gruppen ...
Doch sie alle haben Eines gemeinsam: Sie formen Gemeinschaften, die zum Ziel haben, ein spielfreies Leben zu führen, verbunden mit dem Aufbau des Selbstwertes etc.
Hier können private bis intime Themen und Gedanken ausgetauscht werden.
Es können aktuelle/alltägliche belastende Probleme angesprochen werden.
Es geht eben um den Erfahrungsaustausch. Du wirst Dich wundern, wie viel Du in den anderen Teilnehmern der Gruppe von Dir selbst wieder erkennst.
Viele sprechen von stationären Therapien - wie kann ich mir diese vorstellen > ich bin beruflich sehr stark eingebunden und eine stat. Therapie würde für mich das berufliche Ende bedeuten.
Ob Du eine Therapie benötigst, wird mit Dir erörtert werden. Ebenso, welche Therapieform und ob ambulant oder stationär.
Das wird nicht über Deinen Kopf hinweg entschieden, sondern Du entscheidest.
Es wird ein Sozialbericht erstellt (Hinweis zum googeln ...).
Ich weiss jetzt nicht, ob das "berufliche Ende" nur ein Horroszenario von Dir ist oder es sich dann wirklich so ereignen würde.
Doch bedenke bitte, dass dieser berufliche worst case dann Deiner Gesundheit dienen würde - Deiner Lebensqualität dienlich sein würde.
Ich würde mich da aber Schritt für Schritt herantasten.
Also die Spielsucht wieder thematisieren beim Therapeuten - eventuell einen Spielsuchttherapeuten kontaktieren.
Hatte es damals auch schon geschafft für 1-2 Jahre spielfrei zu sein (ohne, dass mir bewusst war das ich ein Problem habe). Ich schaffe das auch wenn es schwer fällt und nicht einfach ist.
Eben!