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Spielsucht in Verbindung mit Parkinson/Medikamente

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Spielsucht in Verbindung mit Parkinson/Medikamente
« am: 04 November 2017, 10:22:28 »
Hallo, ich spiele seit ungefähr einem Jahr im Internet. Ich habe Parkinson, meine Ehe ist gescheitert und ich habe meine Kinder bei meinem Ex-Gatten zurücklassen müssen. Meinen geliebten Job, ich bin Buchhalterin habe ich im Februar verloren. Ich habe seit dem erstmal richtig losgelegt mit dem Internetzocken. Mittlerweile habe ich meine gesamten Ersparnisse verbraucht und Schulden in Höhe von mehreren Tausend Euro. Ich schäme mich sehr und weiss auch nicht, wem ich mich anvertrauen kann, deshalb bin ich jetzt hier.

Re: Spielsucht in Verbindung mit Parkinson/Medikamente
« Antwort #1 am: 04 November 2017, 10:28:32 »
Hallo Andrea,
bin auch erst seit kurzem hier. Erst mal möchte ich dich umarmen und drücken. Ich weiß wie es ist wenn die Welt über einem zusammen bricht. Sei heute ein bißchen stolz auf dich,du hast den Weg hierher geschafft und du bist NICHT ALLEIN.

*

Offline Ilona

  • *****
  • 3.890
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Spielsucht in Verbindung mit Parkinson/Medikamente
« Antwort #2 am: 04 November 2017, 11:10:07 »
Hallo Andrea,

herzlich willkommen in unserem Forum. Falls du magst, könntest du z. B.  am Montag ab 10 Uhr die Hotline anrufen 0800 0776611. Dort kannst du dich erstmal anonym beraten lassen. Falls dir schreiben eher liegt, kannst du dich auch an die Onlineberatung wenden. Auch hier kannst du dich anonym beraten lassen.
Parallel könntest du mit deinem Hausarzt bzw. dem Arzt, der das Medikament verordnet hat, sprechen. Das würde ich dir auf alle Fälle empfehlen.
Alles Gute und viele Grüße
Ilona
« Letzte Änderung: 04 November 2017, 12:35:51 von Ilona »

Re: Spielsucht in Verbindung mit Parkinson/Medikamente
« Antwort #3 am: 04 November 2017, 12:02:27 »
Selten habe ich solch eine nette Begrüßung gelesen wie die hier von Kartoffelqueen :)

Leider habe ich keinen blassen Schimmer vom Dunst, wie du/ihr eure Schulden angehen könntet, diesbezüglich hätte ich mit Sicherheit etwas dazu geschrieben, hätte ich ???
(GsD gibt auch noch die Hotline ;) )

Aber deswegen schreibe ich gerade auch nicht, möchte euch dennoch etwas mit auf eurem Weg geben.
Unsere stärkste Waffe, ganz spezifisch unsere Sucht betreffend ist der Austausch mit gleichgesinnte, egal wie was wann oder wo. 

Unsere Sucht schläft nicht, ist immer irgendwie präsent und genauso sollten wir es auch sein -allerdings erst dann, wenn es eine beschlossene Sache ist, sich von diesem zwang zu befreien ;)

Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum :)

LG Rainer   

 
« Letzte Änderung: 04 November 2017, 12:25:48 von Freitagessen »

Re: Spielsucht in Verbindung mit Parkinson/Medikamente
« Antwort #4 am: 04 November 2017, 13:41:52 »
Viele Dank für die lieben Worte. Das Allerschlimmste ist, dass mich der Geldmangel noch einsamer macht, als ich sowieso schon bin. Je weniger Geld ich zur Verfügung habe, um so mehr fühle ich mich dazu gezwungen, zu spielen


Re: Spielsucht in Verbindung mit Parkinson/Medikamente
« Antwort #5 am: 05 November 2017, 12:54:05 »
Danke für das Kompliment Rainer, ich habe mich vor ein paar Tagen genauso schlimm gefühlt deswegen kamen die Worte auch direkt von Herzen. Einsamkeit ist etwas Schreckliches in dem Moment.

Liebe Andrea,was mir ungeheuer hilft ist meine Konto und meine Kredithöhe zu betrachten. Ich rechne mir aus wieviel ich verspielt habe und denke mir dann,das kann mir kein Automat mehr jemals zurück geben. Ich habe das Wertgefühl für Geld vollkommen verloren. Immer dieser Druck, wieder was raus zu holen und dann doch wieder alles da zu lassen.

Such im Netz mal nach einer Beratungsstelle in deiner Nähe,bei mir ist es die Caritas. Die Suchttherapeutin hat mir direkt die Taschentücherbox auf den Schoß gegeben als die ersten Tränen aus Verzweiflung,Druck und Scham geflossen sind. Das ist unglaublich erleichternd.
Hast du jemanden dem du dich außer hier noch anvertrauen kannst? Kostet Überwindung,aber tut ungeheuer gut wenn man sich öffnen kann.
Ich wünsche dir alles Gute und hoffe ich konnte dir etwas Trost spenden.

*

Rainer

Re: Spielsucht in Verbindung mit Parkinson/Medikamente
« Antwort #6 am: 05 November 2017, 15:49:19 »
Das Allerschlimmste ist, dass mich der Geldmangel noch einsamer macht, als ich sowieso schon bin. 

Geldmangel macht dich nicht einsam liebe Andrea -eher ist es bei uns Spieler andersherum -Irrlichter und Träume machen uns einsam ;)
Hast du eine Möglichkeit unter Leute zu kommen, z.B. dich mit gleichgesinnte bezüglich deiner Krankheit "Parkinson" auszutauschen...eventuell eine Spieler-Selbsthilfe-Gruppe besuchen? 

Je weniger Geld ich zur Verfügung habe, um so mehr fühle ich mich dazu gezwungen, zu spielen

Ich denke da geht es uns alle gleich, verlieren ist negativ und es mangelt an positive Gefühle.
Erneutes Geld verspielen -Geld haben bzw. verspieltes geld hinterherzujagen ändert aber auch nichts an deiner situation.
Es wird sich nichts ändern wenn du nichts änderst, ein nimmer endender Kreislauf -und egal was dir diese Sucht auch suggeriert, es ist nur vorgetäuscht, fernab jeglicher Realität.     
Wenn dein Leben wieder Lebenswert sein soll, dann schaue das du wieder eine realistisches Weltbild bekommst, unsere Sucht verkörpert nämlich alles andere als das.

Außerdem kennt unsere Sucht nur eine Richtung -und diese führt schnurstracks ins verderben.

Da ich relativ gut weiß wovon ich rede, besonders was meine unterstrichene Zeile betrifft,
dass solltest du keinesfalls zulassen..
Die aktive Sucht ist es nicht wert, überhaupt (noch) einen Tag daran zu verschwenden, jeder Tag aber wieder wertvoll, wenn du dich aktiv gegen deine Sucht wehrst.

Es gibt viele helfende Hände..natürlich auch für dich  :)

Und zu guter letzt, frage dich warum du spielst und was du versuchst, hiermit zu kompensieren...

LG Rainer

   
« Letzte Änderung: 05 November 2017, 16:10:09 von Rainer »

 

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