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Mathematische Theorie zu Glücksspielen -

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Mathematische Theorie zu Glücksspielen -
« am: 16 Oktober 2017, 12:33:57 »
HAllo,
bitte Voted fleißig mit.
Bei fragen bitte gerne melden.
Danke

Re: Mathematische Theorie zu Glücksspielen -
« Antwort #1 am: 16 Oktober 2017, 21:44:58 »
Glaubt Ihr,zu verstehen warum mann bei Glücksspiel nicht langfristig gewinnen kann,würde Euch helfen weniger zu spielen?

Hm Hanson, aus Sicht eines Automaten-Spieler, was meinst du?

Das wir nicht wissen das Personal Geld kostet,
das wir nicht wissen das ein Spielautomat Geld kostet,
Strom Kaffee uns sonstige Leckereien, der Sportwagen vom Betreiber, eine Gebäude welches gemietet -gepachtet oder extra dafür errichtet wurde usw. Geld kostet?
Das hinter dem s.g "Glücksspiel" (egal welches) ein Unternehmer steckt, der hiermit sein Geld verdient, 
glaubst du wirklich wir sind so dämlich und wir wissen nicht wer letztendlich die Zeche bezahlt?
All dieses wusste ich schon sehr lange -und dennoch konnte mich nichts davon abgehalten, jeden Tag einen Nagel in meinen eigenen Sarg zu hämmern!

Ich bin Pathologischer Glücksspieler, vor dem Leben auf der Flucht -Out of Control -und mich interessiert keine Mathematische Theorie, mich interessiert mein Suchtmittel und wo ich es fürs nächste Spiel herbekomme!

Nächste Frage bitte..

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Offline svart

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  • 7
  • Ich bin auf dem Weg
Re: Mathematische Theorie zu Glücksspielen -
« Antwort #2 am: 17 Oktober 2017, 23:28:30 »
Weniger spielen kann nicht helfen,wenn man nicht aufhören kann. Das Nichtaufhören ist das Krankhafte. Bitte folgt mir bei dieser Überlegung:

 Ich habe beim Gewinnen keine Freude, weil ich nicht aufhören kann mit spielen, bis alles verloren ist. Ich habe beim Verlieren keine Freude. Nicht spielen versagt mir die Spannung. Ich muß, trotz Trauer, auf sie verzichten. Es ist mein Leben und die Qualität, mit der ich zu leben gedenke. Es gibt keine Alternative und keinen Ausweg. Für 24 Stunden und danach vielleicht noch mal 24 Stunden. Du baust Deinen eigenen Heldenschrein. Auch ein kurzer Rückfall (Vorfall?) macht Dich nicht zum unbelehrbaren Zombie. Du weißt jetzt wie es geht und Du bist auf dem Weg. Viel Erfolg.
« Letzte Änderung: 17 Oktober 2017, 23:34:32 von svart »

Re: Mathematische Theorie zu Glücksspielen -
« Antwort #3 am: 18 Oktober 2017, 12:27:54 »
Erstmal danke für die Antworten und Votes.

Was sehr schlecht von mir war,ist das ich mir überhaupt nicht die Zeit genommen habe,mein Vorhaben genauer zu erklären.

Ich möchte in keinster Weise belehrend wirken!!!Mir liegt diese Thema,auch wenn es vielleicht nicht so rüberkam,sehr am Herzen.

Ebenfalls ist mir bewusst das eine Sucht aüßerst komplexe Ursachen hat.


Ich bin mir auch im klaren darüber,das alle Personen hier wissen,das Glücksspiel keinen Sinn macht und am ende sowieso die Bank gewinnt.Das hat jeder schon hundertmal gehört in seinem Leben.Aber warum das so ist wissen eigentlich wenige.

Das was ich mir erhoffe ist,bei dem ein oder anderen ein umdenken in Sachen Glücksspiel(für  mich ist der Begriff Glücksspiel schon irreführend) zu erreichen.Was ich genau damit meine, möchte ich an einem Beispiel versuchen darzustellen.

Gehst DU diesen Deal ein?
Ich biete Dir ein Geschäft an.Du gibst mir 100Euro und in einer Stunde(Zeitraum egal) gebe ich Dir 60 Euro zurück.Ich gehe davon aus, das DU diesen Deal,egal in was für eine Lebenssituation Du dich gerade befindest,nicht eingehen würdest.
Warum ist das so?Es ist ein simples lineares Beispiel das wir ganz einfach verstehen können.
 

Wir nehmen jetzt an,man setzt sich an einen Spielautomaten der eine Auszahlungsquote von 60% hat.
Und hier liegt für mich schon eine ganz wichtige Erkenntniss!
Im Grunde geht man mit einem Spielautomat genau den gleichen Deal ein wie ich oben beschrieben habe.Es ist auf lange Sicht überhaupt nichts anderes.Ein Grund warum wir das nicht genauso erkennen können wie bei meinem Beispiel oben,ist das es hier nicht linear verläuft,sondern Variabel(=Varianz-Die Varianz ist die Hure!!!).Und ein weiterer Punkt ist das ergebnissorientierte Denken.
"Ich hab doch schon gewonnen"also kann der HAnson ja gar nicht recht haben!
I"f you don`t know why you are winning you are probably not"

Es ist übrigens völlig unwichtig ob die Auszahlungssquote bei 60%,80% oder 99,99% liegt.
Wenn eine Auszahlungsstruktur unter 100% liegt,was sie bei jedem Automat tut,verliert man auf lange Sicht immer.Das ist sicherer wie das Amen in der Kirche.

Ich höre auch immer wieder,das das Geld bzw. der Gewinn überhaupt keine Rolle spielt wenn man ein gewisses Suchtlevel erreicht hat.

Aber ich denke die meisten haben zumindest mit gewissen Gewinnerwartungen angefangen.


Wie schon erwähnt,erhoffe ich mir dadurch,vielleicht dem ein oder anderen etwas helfen zu können und ein kleines Puzzleteil dazu beizusteuern,der Sucht zu entkommen.

Vielleicht gehört diese Thema aber auch mehr in den Bereich der Prävention.

Auf jedenfall wünsche ich jedem betroffenen viel Kraft.

Mit freundliche Grüßen

Hanson









« Letzte Änderung: 18 Oktober 2017, 12:38:11 von hanson »

Re: Mathematische Theorie zu Glücksspielen -
« Antwort #4 am: 18 Oktober 2017, 15:36:40 »
@hanson:
Ich finde es gut von dir, dass du noch eine zusätzliche Sichtweise einbringst und das ist genau richtig hier in diesem Forum.

Umso unverständlicher ist die Reaktion von @Freitagessen.
Er wollte hier keinem schaden, sondern hat noch ein zusätzliche interessante, grundlegende Perspektive aufgezeigen.

 

Re: Mathematische Theorie zu Glücksspielen -
« Antwort #5 am: 19 Oktober 2017, 13:20:25 »
Ich habe schon verstanden wie du es gemeint und wo du drauf hinaus wolltest Henson, Stichwort -
Ergebnisorientiertes Denken ;) 

Hier muss ich dir Recht geben, am Anfang steht tatsächlich der Gewinn in den Vordergrund und würde sich das Blatt nicht so schnell wenden, dann hätte Ergebnisorientiertes Denken sehr wahrscheinlich eine Chance.
Grundsätzlich jagte ich meine Verluste von den Vortagen hinterher, gewann ich, dann wollte ich am nächsten Tag noch mehr gewinnen, also ein nimmer endender Kreislauf, wie gesagt, am Anfang.

Irrelevant hierbei wie viel ein Automat schluckt oder prozentual wirft.
Ich bin Suchtanfällig und Süchtig und mit deinen Worten--->  "meine Sucht hat äußerst komplexe Ursachen", -außerdem kann ich geknebelt in dieser Sucht nicht mehr rational denken -und könnte ich- dann wäre ich kein Pathologischer Spieler.
Erschwerend kommt noch hinzu das es keinerlei Zutritt zu mir gibt, auch wenn es manchmal so scheint...   

Wie schon erwähnt,erhoffe ich mir dadurch,vielleicht dem ein oder anderen etwas helfen zu können und ein kleines Puzzleteil dazu beizusteuern,der Sucht zu entkommen.

Denkfehler Henson, ich denke zu wissen wie du das gemeint hast, aber trotzdem,
eine Sucht wirst du niemals entkommen, sie ist ein treuer Zeitgenosse, sogar so treu das sie dich bis zu deinem Lebensende begleiten wird.
Außerdem (eventuell liest du dich hier im Forum durch) wird kein Spieler aufhören nur weil ihm/ihr bewusst ist, bzw. bewusst gemacht wurde, dass sie oder er am kürzeren Hebel sitzt ;)

Ich persönlich denke auch eher das dies im bereich Prävention gehört, aber es ist halt wie immer -nur meine persönliche Meinung.

Deine Arbeit in allen ehren Henson, sich gerade mit dieser Sucht auseinanderzusetzen, ich weiß das sehr Wert zu schätzen, auch wenn es bei mir manchmal nicht so rüberkommen mag..

Dir alles erdenklich Gute..

LG Rainer       
« Letzte Änderung: 20 Oktober 2017, 11:10:30 von Freitagessen »

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Offline Ilona

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Re: Mathematische Theorie zu Glücksspielen -
« Antwort #6 am: 27 Oktober 2017, 08:31:53 »
Hallo zusammen,
es wäre schön, wenn die Mathematik uns hier weiterhelfen könnte. Nach meiner Erfahrung kann sie das aber leider nicht. Bestes Beispiel: Einer meiner frühen Klienten war Mathelehrer an einem Gymnasium. Und was hat er gespielt: Roulette. Sein ganzes Wissen über Wahrscheinlichsrechnung hat ihm nix genutzt. Ihr wisst ja, was Einstein zum Roulette gesagt hat: es gibt zwei todsichere Methoden beim Roulette zu gewinnen.
1. Man klaut Jetons!
2. Man verkauft Systeme!

LG Ilona

 

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