Einen wunderschönen guten Morgen Miteinemklickinsminus!
Schön, dass Du Dich auf das Gespräch einlässt.
Und was bringt es mir wenn ich sage nur heute nicht spielen aber dann ne woche später hunderte Euros reinknalle?
Nun, dann hast Du eine Woche lang Tag für Tag ein Ziel erreicht ... in diesem Fall also 7 Mal - dem entgegen steht eine Spielsession.
Bei "nie wieder" und dem selben Geschehen, hast Du kein einziges Ziel erreicht und Du hast einen negativen Punkt zu verbuchen.
Welche "Gleichung" motiviert mehr weiter zu machen mit der angestrebten Abstinenz?
Und ich zocke nicht trocken oder suche die Nähe dieser Spielunken
Aber natürlich ... Du suchst mit Deiner Argumentation da doch nur die Sündenböcke bei Deinen Freunden.
Sind es wirkliche Freunde? Kannst Du ihnen sagen: Passt mal auf, ich habe ein Problem mit dem Glückspiel. Wenn wir zusammen sind, dann lasst uns etwas Anderes unternehmen, als in die Spielhallen zu gehen.
Wenn Du das nicht kannst ... dann sind es auch keine echten Freunde.
In diesem Falle sollte man sich von dem trennen, was einem schadet.
Ich bin ja auch nicht dabei um mich an deren Spiel zu befriedigen 😂 Ich sitz daneben und auch wenn sie Gewinnen hab ich kein Bedürfniss das Geld was ich in der Tasche habe dort reinzustecken.
Zwei Dinge ...
Doch, Du befriedigst Deine Sucht wenn Du zuschaust. Du siehst die virtuellen Walzen drehen ... siehst die Fastgewinne und Gewinne. Du bekommst die komplette Geräuschkulisse der Geräte mit.
Weiterhin wirst Du durch das typische Zockergewäsch angefixt - Du fieberst mit.
In Deinem Gehirn finden die gleichen Prozesse statt, als wenn Du selbst spielen würdest.
Das ist keine Veränderung, die dazu führt, dass Deine "Sucht"-Synapsen verkümmern.
Du nutzt die gleichen Nervenautobahnen wie sonst auch beim Spielen.
Daher verspürst Du auch keinen Drang selbst Geld dort einzuwerfen. Du "spielst" ja schon ...
Ich habe es ja immerhin geschafft 1 monat und ne woche nicht zu zocken aber jeder kennt das warscheinlich das einfach der Moment kommt wo alle stricke reißen und es extrem schwer bleibt standhaft zu bleiben vorallem wenn man noch schlecht gelaunt ist und eh nichts zu tun hat.
Das ist echt gut, dass Du das ansprichst. Das sind wieder zwei ganz wichtige Punkte.
1. Du weisst nichts mit Dir anzufangen.
2. Du versuchst Deine schlechten Gefühle zu verdrängen, anstatt sie auszuhalten.
Beides lässt sich relativ einfach ändern.
Was ist mit Hobbies? Bist Du in einem oder mehreren Vereinen? Könntest Du dir vorstellen, dort Verantwortung - und damit Arbeit - zu übernehmen?
Was könnte Dir Spaß machen?
Punkt 2 - da verhält es sich ähnlich ... gehe in eine SHG und spreche über Deine schlechten Gefühle.
Viele denken ja immer nur, dass dort nur über das Spielen geredet wird. Dem ist gar nicht so.
Es geht darum Erfahrungen auszutauschen, wie man in bestimmten Situationen mit sich umgehen kann - rational und emotional.
Bei "schlechten Gefühlen" also aushalten und auf das nächste Meeting warten - hingehen - diese Gefühle rauslassen und die Erleichterung wieder mit nach Hause nehmen.
Mit einer SHG kannst Du auch schon ein wenig von Punkt 1 abhaken.
Was ich nochmal dazu erwähnen muss lag es nicht daran das ich kein Geld hatte weshalb ich nicht gezockt habe... Was ich von anderen Leuten anders kenne die nur nicht zocken weil sie kein Geld mehr haben, damit möchte ich mich jetzt keinesfalls besser darstellen aber ich bin auch eigentlich der einzige der sich mit dem Thema Spielsucht wirklich befasst (von meinem Spielsüchtigen Umkreis) und auch Abstinenz anstrebt nicht wie andere die die hälfte des Monats blank sind wegen dem Scheiss.
Da ich davon ausgehe, dass Dein Bestreben wirklich ernst gemeint ist, kann ich Dir nur noch einmal empfehlen, diesen Freundeskreis hinter sich zu lassen.
Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich auch immer eine Neue.
Wenn ich an meinen damaligen "Freundeskreis" zurück denke, dann kann ich aus heutiger Sicht definitiv sagen: Wir waren eine Zweckgemeinschaft ... aber keinesfalls "echte Freunde".
Du bist der Frage nach der professionellen Hilfe geschickt ausgewichen ...