Unterstützen Sie unsere Arbeit Jetzt spenden!
Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
» Mittwochsgruppe    |    » Samstagsgruppe
     

heimlich spielen

  • 3 Antworten
  • 6387 Aufrufe
*

Offline cun

  • *
  • 1
heimlich spielen
« am: 06 Juni 2007, 23:41:15 »
hallo erstmal
bin 28
ich weiss garnicht wo ich anfangen soll. tuhe mich sowieso sehr schwer mit schreiben. bei mir dauert das eine ewigkeit bis ich mein anliegen aufgeschrieben habe da ich immerwieder berichtigen muss. aber werde versuchen so zu schreiben wie es aus mir rauskommt.
habe mir gerade zum ersten mal gedanken darum gemacht seit wenn ich eigendlich spiele.
ich stincke nach zigarettenrauch.
 es ist so ein aufrgendes gefühl wenn man sich entschlossen hat und auf dem weg ist in eine spielhalle zu gehen. sieht keiner hört keiner und wenn mal genug geld gewonnen ist hält man den stinkefinger hoch und kommt vieleicht nie wieder spielen.
 gestern war ich zum erstenmal in diesem forum für süchtige.
vorgestern bin ich spielen gegangen und das soll jetzt keine verherlichung sein, aber hab gepunktet und gepunktet. sogar die frau für die aufsicht hat  nicht schlecht gestaunt. hab ihr sogar 10 euto trinkgeld gegeben. nur das blöde war die punke in geld umzuwandeln. das dauert eine ewigkeit 5min bis aus paar punkten 2 euro wird so ist man fasst schon gezwungen weiter zuspielen.. na gut musste aufhören mit punkten weil die zumachen mussten um 01:00. ich sollte um acht uhr FRÜH da antanzen damit meine punke nicht föten gehen.  hätte dann insgesammt das rausgeholt was ich verspielt habe.
 ich kam mir ziehmich blöd vor als ich im bett den wecker stellen musste für die spielhalle. na schön war in aller frische um 8 uhr da kämpfe bis nachmittag und verspiele mein ganzes geld 350 euro eigeneinsatz.
 ich sagte mir "du musst doch krank sein".  gucke im internet nach etwas informationen und lese dann eure beiträge.  denke mir nee soweit ist es noch nicht gekommen das ich mich behandeln lassen muss. man braucht doch nur einen gesunden verstand und geht einfach nicht mehr dahin und schluss.
 was ist los. nachdem ich mich so geärgert habe  schlafe eine nacht darüber und am nachmittag überkommt mich wieder dieses gefühl geh und rette dein geld mit etwas einsatz. paar euros mehr oder weginger verlust "was macht das schon", aber die möglichkeit mein geld zu retten verdreht mir den kopf. und verspiele nochmaal 500 schwer verdiente euros und rauch dabei eine ganze schachtel zigaretten.
 seit 8 jahren spiele ich unregelmessig. das schlimme ist niemand weiss das ich spiele.
es hat mich schon eine grosse überwindung gekostet hir reinzuschreiben.
 ich schäme mich das ich spiele. wenn das rauskommt, würde ich sehr viel ansehen verlieren.  ich will es auch niemanden erzählen.
möchte einfach aufhören ganz heimlich, so wie ich heimlich angefangen habe zu spielen.
 bei mir fing das auch mit zufall an und mit etwas gewinn. später kam die trennung aus einer langen und glücklichen beziehung. nie habe ich meinen schmerz nach aussen gezeigt. das spielen war wie ein ventiel. habe sehr gute freunde und bin ein positiver mensch eigendlich. sogar wenn ich wie oft verliere ärgere ich mich aber lache auch später über mich selber und nehme mir immer wieder vor das jetzt schluss und genug ist. bis irgendwann dieses gefühl hoch kommt grade wenn man langeweile hat und etwas geld über ist.
 ich habe mich damit nie in den ruin getrieben. da hätte ich zuviel angst das es dann in der öffentlichkeit rauskommt, aber für klamotten hatte ich zb sehr selten geld über. immer so grade noch über wasser. zum glück habe ich ein gutes geregeltes einkommen.
 ich will und muss damit aufhören. habe früher menschen verachtet die speilten heute verachte ich mich selber. aber meine verachtung über mich und die tiefe fase hält nicht lange an weil ich verdrenge sehr schnell so das ich es fasst komplett vergesse. das spiel seit 8 jahren.

viel glück euch allen. wobei vergisst mal das glück schnell wieder. viel erfolg
danke, cun.

ps warum sehe ich hir keine fremden oder ausländiche namen. komisch eigendlich wobei jeder weiss das besonders auch südländer dafon beroffen sind.
ich kann euch sagen warum die sind zu eitel oder schämen sich dafür.
 weiss wovon ich rede weil ich selber wie ihr schon von meiner schreibweise gemerkt habt nicht deutsch bin.
ciao  8)

*

Offline Jörn

  • ****
  • 154
Re: heimlich spielen
« Antwort #1 am: 07 Juni 2007, 01:44:12 »
Ich weiß nicht, ob du dich für eine Krankheit schämen musst. Vielmehr ist entscheindent, dass du weißt, während du spielst, unter ein Krontrollverlust leidest. In meiner Selbsthilfegruppe kenne ich auch da jemand, der quartalmäßig seine Ausrutscher hat.

Bei den Alkoholerkern ist so was schon eher bekannt, dass jemand/e im Quartal trinken tut. Du wärst quasi der zweite, der mit so was behaftet ist.

Nur weiß ich selber als Betroffener, das meine Spielerkarrie immer eine Steigerung zugelassen hatte. Es ist so schlimm geworden, dass ich Haus und Hof dabei verlieren hätte können.

Viele von uns haben es heimlich getan. Viele von uns hatten gelogen, sogar besser als Baron von Münchhausen. Wir sind halt eben Spieler. Unsere Tarnung durfte keinen Auffliegen, dass wir so sind, wie wir sind.

Irgendwann kommt der Tag, wo alle Lügen zusammen brechen, und die Frage, ob dir dann jemand noch glaubt, das würde auf ein anderen Papier stehen.

Ich sehe es sehr bedenklich, dass du da ungeschoren davon kommst. Eine zeitlang würdest du dich unter Krontrolle halten können und gut gehen, aber ob du dein Geheimnis mit dein Gewissen vereinbaren lassen kannst, zweifele ich sehr, und der nächste Rückfall ist in greibarer Nähe.

Selbst heute arbeite ich sehr an das Vertrauen der Anderen zurück zu gewinnen, aber das kann ich nur, wenn ich ehrlich mir gegenüber bin, und ganz auf das Spielen verzichte, und das gilt auch für das moralische Spielen.

Finde dich damit ab, dass du an einer unheilbaren Krankheit leidest, und solange du weiter spielst, in welcher Form auch immer, verschlimmert sich deine Situation.

Wenn du was für dich tun möchtest, gehe in einer SGH und Beratungsstelle für Sucht.

Es ist keine Schande heute ein Schwäche zu zugeben, denn das Zugeben einer Unfähigkeit, sein Leben zu krontrollieren vom Spielen her, ist eine Stärke und viel Mut.
« Letzte Änderung: 07 Juni 2007, 01:53:05 von Jörn »
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

*

winnetou

Re: heimlich spielen
« Antwort #2 am: 07 Juni 2007, 06:51:32 »
Hallo cun,

ps warum sehe ich hir keine fremden oder ausländiche namen. komisch eigendlich wobei jeder weiss das besonders auch südländer dafon beroffen sind.
ich kann euch sagen warum die sind zu eitel oder schämen sich dafür.
 weiss wovon ich rede weil ich selber wie ihr schon von meiner schreibweise gemerkt habt nicht deutsch bin.
ciao  8)

Jetzt wo ich das von Dir lese ist mir aufgefallen in dem Meeting wo ich hin gehe ist das genauso. Seit etwa 10 Jahren gehe ich dort unregelmäßig hin. Der Anteil von ausländischen Mitbürgern ist unter einer Handvoll. In den Spielhallen die ich besuchte war es genau andersrum.
Das könnte etwas mit Eitelkeit zutun haben?! Denn man sagt ja auch das Frauen oft sehr Eitel sind. Und wenn ich mir das prozentual mal in meinem Meeting anschaue, sind dort auch fast keine Frauen. In den Spielhallen sieht es auch damit anders aus.
Aber eigentlich sind das überflüssige Gedanken, denn wichtig ist ja das Du es erkannt hast und etwas gegen Deiner Spielsucht tust.

Liebe Grüße
Jürgen

PS: An Deiner schreibweise hätte ich es nicht erkannt. Meine ist nicht besser, und ich bin deutscher:)

*

Offline Jörn

  • ****
  • 154
Re: heimlich spielen
« Antwort #3 am: 07 Juni 2007, 14:34:11 »
Mit Eitelkeit hat das wenig am Hut. Sündländer sind da anders gestrickt, als wir West- bzw. Nordeuropäer (Blondies) – Vieles ist bei denen halt mit anderen Traditionen behaftet bzw. wenn so was wie Spielsucht, dass so was unter den Deckmantel der Familie gehalten wird und nicht groß in die Öffentlichkeit (Verwandtschaft)  getragen wird. Es ist der Stolz, der damit verknüpft wäre, dann in den Moment der Einsicht gebrochen wäre. Für die ist es noch was schwieriger sich mit dieser Thematik auseinander zu setzen, und wir haben es schon schwer genug anderen damit gerecht zu werden.

Andere Länder kennen so was wie Behinderung, Homosexualität bzw. erst Recht Sucht überhaupt nicht. Besser formuliert wird so was tot geschwiegen. Eine zeitlang war diese o.ä. Sitten auch nicht anders hier bei uns in Europa, dass so was kein Anlass gab darüber zu sprechen, wenn jemand in der Familie an Folgen einer Sucht erkrankt ist.

Und die noch in die in den Spielhallen/Spielcasinos noch abhängen kann man nicht pauschal sagen, wie viel genauso davon betroffen sind, wie wir es sind. Mir schon klar, dass jeder so seine Vermutung haben kann, wie viel noch leiden müssen, um zu erkennen, dass diese auch ein ernsthaftes Problem haben, aber das liegt nicht uns als Betroffene in unserer Natur diese zu retten, wenn man es nicht hundertprozentig weiß, dass diese so sind, wie wir es sind.

Und selbst wenn alle (potentiellen) Spielsüchtige/n so einsichtig wären, wie wir, dann wären alle SGHs rappelvoll. Aber vielleicht kommt das ja noch, wer weiß....     ;)
"Alte Türen werden sich schließen - neue Türen werden sich auftun - ich muss nur diese neue Türen nacheinander öffnen..."

 

Wir danken dem AOK Bundesverband für die Finanzierung des technischen Updates dieses Forums