Hi!
Das abstinente Leben geht weiter ... als schön dran bleiben ...
Mir gings in erster Linie darum ihr zu zeigen, dass Sie mir vertrauen kann.
Ich schaue heute natürlich mit etwas anderen Augen auf mich, als wie ich es damals tat.
So behaupte ich heute, dass ich mir bezüglich all der Dinge rund um die Sucht niemals vertrauen durfte.
Dazu hatte ich mir mein Weltbild ja schön zusammengeschustert - so, wie ich es zum Spielen brauchte.
Das hatte aber nicht immmer etwas mit der Realität zu tun.
Wenn ich mir also dieses Zitat von Dir schnappe und mit dem Geschehenen verknüpfe, so frage ich mich: Wieso möchtest Du, dass sie Dir vertraut?
Was machst DU aktiv dafür?
Ihr zu erlauben das Konto einzusehen und alle paar Wochen ihr sinnbildlich den Holzpantoffel über die Rübe zu ziehen, kann in der Kombi nicht vertrauensfördernd sein.
Im Gegenteil - trotz guter Absichten Deinerseits - kann es sich zu einem perfiden Spiel mit ihr entwickeln.
Das Spielen mit Menschen ...
Das Ziel: den Status quo erhalten: Das Spielen ... die Beziehung ... genau in der Reihenfolge.
So schreckt es mich hoffentlich wieder längerfristig ab.
Na klar kann Dich das motivieren.
Doch Deine Motivation muss aus Dir heraus kommen.
Sie darf nicht auf Kosten Deiner Freundin gehen.
Ich glaube, Dir ist das Ganze auch klar, sonst hättest Du nicht davon berichtet und willst da einiges ändern.
Durchhalteparolen klingen irgendwann auch nicht mehr richtig.
Waren sie denn je richtig?
Welche Aussagen hast Du ihr gegenüber gemacht?
Leider bin ich in diesen Momenten einfach zu unkontrolliert/schwach dem Ganzen abzusagen.
So ist das nun mal bei einem Suchtverhalten.
Deshalb sollen wir ja in "guten Zeiten" vorbauen, damit wir in "schlechten Zeiten" gewappnet und geschützt sind.
Ein paar Wochen oder ein paar Monate Abstinenz vom Spielen heilen Dich nicht.
Dazu musst Du schon ein wenig mehr tun.
Wieso versuchst Du es nicht noch einmal mit der Suchtberatung und/oder einer SHG?
Leider bin ich in diesen Momenten einfach zu unkontrolliert/schwach dem Ganzen abzusagen.
Nein, nein ...
Du irrst ...
Ein Rückfall/Vorfall beschränkt sich nicht auf diesen Moment.
Er ist ein Prozess, der bereits Tage oder Wochen vor dem Spielen beginnt.
Es immer nur auf diese "Momente" zu reduzieren ist zu einfach.
Irgendwo hast Du ein Problem, welches es zu kompensieren gilt durch Spielen.
Löst oder kanalisierst Du es nicht in eine "gesunde" Richtung, dann wird Dir Dein Gehirn immer wieder die selbe "Lösung" anbieten und mangels Alternative wirst Du es auch so umsetzen.
Genesung kommt nicht von alleine, mein Freund. Sie fällt nicht vom Himmel.