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Das bin ich

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Das bin ich
« am: 29 Mai 2017, 16:21:23 »
Servus Leute.

Ich wollte mich auf diesem Wege vorstellen und mir einfach mal den Frust von der Seele schreiben.

Zu meiner Person:

Ich bin 30 Jahre alt und beruflich voll im Leben...eigentlich gehts mir super, wären da nicht die zahllosen Besuche in den Spielotheken.

Ich habe eine wundervolle Freundin und ziehe demnächst in eine größere Wohnung.

Das Spielen begleitet mich mittlerweile um die 8 Jahre und ich schätze, dass ich realistisch 25k € mittlerweile in den Automaten gesteckt habe... anfangs natürlich noch gesittet, mittlerweile jedoch absolut bedenklich.

Mein größtes Problem ist die Angst mich mitzuteilen und kontinuierlich abstinent zu bleiben.

Ich habe Hochphasen die meist aber nur 2 Wochen dauern in denen ich das blühende Leben bin, gefolgt von tagelangen Tiefs... meine Freundin weiß um meine Problematik und bemerkt natürlich auch meine Downphasen... Jedoch habe ich absolute Angst davor mit ihr über das Thema zu reden und suche daher auch euren Rat, Tipps oder einfach nur Leidgenossen...

Heute hats mich zum Monatsende mal wieder gepackt und ich habe alles was ich diesen Monat zum Umzug wegpacken wollte verballert.

Ich würde mich als jemanden beschreiben, der nicht das Spiel sucht, sondern den Gewinn... leider zu oft ohne Verstand. So sind für mich kleinere Gewinne nur Mittel zum Zweck.

Eine Zeit lang liefs auf die Weise natürlich prächtig und man konnte glänzen... auch vor Freunden.

Mittlerweile ist das ganze Spielen nur noch eine Last für mich.

Ich sehe meine Verluste bis dato nur als Lehrgeld und nicht als Verlust.

Auch bin ich nicht verschuldet, da ich im letzten Moment doch immer die Reißleine zu ziehen weiß.

Meinem Umzug steht finanziell also nichts im Wege... aber warum treibts mich dann trotzdem immer wieder dort hin... das ärgert mich unglaublich...

Den Fakt, nicht zu sehen, dass es mir doch gut geht und ich gesund bin, blende ich manchmal einfach aus... und dann sehe ich mich nur wenig später wieder in der Spieleothek.. zum kotzen.

Aber es soll Schluss sein damit!

Ich will endlich wieder Stolz auf Wochen und Monate zurückblicken und sagen können, JA, doch warst nicht spielen!

Aber aktuell starte ich wieder bei Tag 1.


Re: Das bin ich
« Antwort #1 am: 30 Mai 2017, 09:49:44 »
Tag 1

Habe zur Zeit Urlaub und daher auch viel Zeit...das ist natürlich absolut blöd wenn man den Kopf voll hat.
Werde nachher aber das Wetter nutzen und Sport machen.
Warum gehts einem nach dem spielen eigentlich tagelang schlecht und mehr und mehr verfliegt dies dann und schwingt wieder in gute Stimmung um.
Natürlich wäre durchgehend schlechte Laune absolut falsch aber warum bleibt nicht so etwas wie ein Marker, der mich an das zocken erinnert und dem daraus resultierenden Gefühlseinbruch.

Ich werde hier auf diesem Wege immer mal wieder schildern wie es mir geht und vor allem wie es voran geht. Sollte ich im falschen topic sein, bitte ich die admins mich zu verschieben :)

Euch einen schönen Tag und genießt das Wetter!

*

Offline Olli

  • *****
  • 7.340
Re: Das bin ich
« Antwort #2 am: 30 Mai 2017, 10:54:58 »
Hi Etze!

Herzlich willkommen!

Ich möchte gerne nur auf ein paar Punkte eingehen:

1. Handelt es sich bei Deinen Hochs und Tiefs eventuell um Depressionen?
Waren sie vor dem Spielen schon da oder könnten sie eine Begleiterscheinung des Spielens sein?
Bitte abchecken lassen - damit ist nicht zu spaßen!

2. Du kannst mit Deiner Freundin über Deine Hochs und Tiefs nicht reden.
Woran liegt es? Eventuell an der Angst keine Antworten auf ihre Fragen zu kennen?
Da hilft der letzte Satz zu Punkt 1 bestimmt auch.

Zitat
Ich würde mich als jemanden beschreiben, der nicht das Spiel sucht, sondern den Gewinn... leider zu oft ohne Verstand. So sind für mich kleinere Gewinne nur Mittel zum Zweck

3. Viele Spieler glauben fest daran. Tatsächlich aber ist der Gedanke an den Gewinn nur Mittel zum Zweck - dem Spielen an sich.
Rein logisch betrachtet verliert ja schließlich jeder. Wirklich gewinnen kann man demnach nur, wenn man nicht spielt.
Hierbei gilt es sich also mal zu hinterfragen (beobachten wäre ja schlecht ...), was ich wann tatsächlich gedacht habe.
Was passiert da genau in mir, wenn der "Verstand" aussetzt?

Zitat
Auch bin ich nicht verschuldet, da ich im letzten Moment doch immer die Reißleine zu ziehen weiß.

4. Ja, das ist auch gut so ... Jedoch hast Du "reserviertes" Geld (für den Umzug) sehr wohl schon verspielt! Ich schätze mal, rein finanziell gesehen, ist dies der Beginn der Problemphase.

5. Weiß Deine Frau, dass Du spielst? Wenn ja, in welchem Umfang?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Das bin ich
« Antwort #3 am: 30 Mai 2017, 11:34:09 »
Hi ertze und herzlich Willkommen hier im Forum :)


Mein größtes Problem ist die Angst mich mitzuteilen und kontinuierlich abstinent zu bleiben.

Ich denke mal sicher zu wissen, also was deine obere Zeile betrifft, dass du keine Ausnahme bist, auch das es vielen ähnlich geht wie dir.

Aber woher kommt deine Angst?
Ist es mangelndes Selbstvertrauen, Angst etwas nicht bewältigen zu können, Angst vor Veränderung, Angst davor dich deine Freundin, deine Familie usw. zu offenbaren, Angst mitzuteilen das du ein Problem hast, Scham?

Deine Ängste -und das solltest du und kannst du mir wirklich glauben, diese sind bis hierhin noch vollkommen unbegründet!!
Das was du in deinem Beitrag noch herunter spielst ist eine Sucht, eine der übelste Sorte die ich überhaupt kenne, eine anerkannte Krankheit!
Unbehandelt wird sie dir letztendlich ALLES nehmen was dir lieb ist, schnurstracks geht's ab in der Gosse.

Hört sich wie ein Horrorszenario und weiß du was, der einzige der das noch verhindern kann, nun dass bist du selber.

Das allerwichtigste, wenn Du Hilfe zulässt!
Angefangen damit das du dich deine Freundin offenbarst (und wohl schonungslos) hat sie kein Recht darauf zu wissen das du Krank bist?

Du denkst vielleicht, bei mir....alles nur halb so schlimm?
Gut, dann suche dir trotzdem schnellstmöglich ein SHG (am besten eine für Spielsüchtige), zum einen um um zu erfahren wohin diese Sucht (unbehandelt) führt -und zum anderen kannst du hier lernen, wie du als noch mit solch einer Sucht, ein Lebenswertes Leben leben kannst.

Rainer
« Letzte Änderung: 30 Mai 2017, 11:42:52 von Freitagessen »

Re: Das bin ich
« Antwort #4 am: 30 Mai 2017, 12:01:01 »
Hi Olli!

Ich versuche mal auf die von dir genannten Punkte einzugehen.
Auch wenn es nicht in der richtigen Reihenfolge ist ;)

Ich glaube die Hoch- und Tiefphasen sind Begleiterscheinungen des Spielens.

Ich bin kein Spieler der täglich den Weg in die Spielo sucht;
eher Wochenweise. Jedoch wirken sich Verluste schon auf meine Mentalität aus.
Gewinne motivierten anfangs natürlich lange doch zunehmend weniger... Es ist irgendwann nur noch Routine.

Mein aktuell größtes Problem ist es, dauerhaft, auch in guten Zeiten ( also nach 1-2 spielfreien Wochen) mich nicht von meiner Sicherheit ablenken zu lassen und wieder den Weg um die Spielo nicht zu finden.

Nach einer spielfreien Woche gehts mir gut... Jedoch habe ich immer Zahlen im Kopf... immer... ich bin sehr berechnend und habe meine gesamte "Spielerkarriere" damit zugebracht Gewinne und Verluste, mögliche Anschaffungen/Urlaube/etc. zu überblicken und zu "berechnen", obwohl ich eigentlich nicht müsste... das macht mich oft ohnmächtig. Ich schaue auf Bekannte und denke, dass will ich auch... und ich weiß, dass ichs könnte... das ist oft der Auslöser.
So hat es mich auch zuletzt in die Spielo getrieben... Im Hoffen, nicht einen Monat sparen zu müssen sondern auf Schlag, innerhalb weniger Stunden, meine Ersparnisse zu verdoppeln...

Ich möchte nicht, dass du/ihr mich falsch versteht... meine Mutter die übrigens auch in gewissem Rahmen von der ganzen Sache weiß (Wie auch der Rest meiner Familie sowie engster Benkannter) hat immer gesagt, dass ich zu schlau wäre, um mein Geld in Spielos zu "verballern".

Das nagte natürlich an mir und funktionierte auch eine Zeit lang.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber noch nicht für mich den Entschluss gefasst, das Ganze endlich hinter mir zu lassen.

So kam es natürlich wie es kommen musste.


Was meine Freundin angeht habe ich einfach Angst ihr "nackt" entgegen zu treten... Ich WILL was vorweisen können... Und damit meine ich bestimmt kein Geld.

Weiterhin habe ich auch Bedenken sie damit zu belasten... Sie arbeitet zur Zeit echt viel und verdient dafür viel zu wenig... Geld und Anerkennung... Mir hingegen ist viel in den Schoß gefallen... Und manchmal denke ich, dass der Spielverlust einfach nur Karma ist...

Ich glaube auch, dass meine Freundin mit der ich das ganze vor einigen Monaten besprochen habe, die Situation aktuell einzuschätzen weiß... Aber sie erwartet bestimmt den ersten Schritt. Und den kann/will ich aktuell einfach noch nicht machen...

Was meinen Umzug angeht, habe ich die benötigten Reserven, jedoch nicht den von mir erwünschten Betrag... was wohl ein "Spielauslöser" bei mir ist/war.
D.h. , dass bis zum Kauf der benötigten Möbel für mich wieder Pause sein wird... Sicher!... So ist es immer. Aber sobald ich wieder, Richtung Monatsende schauend Reserven habe, lande ich in der Spielo.


Vielen Dank fürs Lesen und Antworten!



Re: Das bin ich
« Antwort #5 am: 30 Mai 2017, 12:09:30 »
Hi Reiner.

Ich habe deine seitenlange Schilderung gelesen und so motiviert und imponiert mir... also dein Verlauf seit 2012!

Was meine Ängste angeht... Es ist Scham, absolut.

Ich bin beruflich bedingt und auch sonst wohl jemand zu dem viele Leute aufschauen würden, ohne hier prahlen zu wollen... und das macht die Sache einfach noch viel schwerer...

Aber ich habe beschlossen mit der mir wichtigsten Person darüber zu reden... Meiner Freundin!

Einen Besuch beim Sozialmedizinischen Dienst habe ich in Absprache mit meiner Freundin auch vor ca 1,5 Jahren absolviert.. Leider schien mir die Suchtberaterin im Nachhinein doch sehr reserviert und
etwas uninteressiert, da ich ja nicht verschuldet bin und ich hatte das Gefühl jemandem, der es nötiger hätte den Platz wegzunehmen.

Aber gebracht hat es auch was... Ich habe erkannt, dass es an mir liegt.. Es ist halt keine Krankheit, für die es ein Rezept gibt... und wenn doch dann Kontrolle und Willen über sich selbst.


Weiterhin möchte ich, dass ihr wisst, dass ich kein Emotionsspieler bin... Ich gehe dort nicht hin, weils mir schlecht geht, sondern weil ich versuche Gewinne zu kalkulieren... Was natürlich nicht klappt.. und der entsprechende Kontrollverlust in der aktiven Spielphase tut sein weiteres.

Danke fürs schnelle Antworten

Re: Das bin ich
« Antwort #6 am: 30 Mai 2017, 12:24:36 »
Das ganze für mich gerade zu reflektieren, treibt mir den Schweiß in die Hände... ich schäme mich unglaublich... Aber es hilft... zu Schreiben.

Leider ist es erst Tag 1.

Ich habe zu oft, zu schnell verdrängt... Ich glaube das ist nicht der richtige Weg.

Ich schaue jetzt wie ich mich meinen Angehörigen, dahingehend öffnen kann und werde, auch wenns mir dabei den Magen umdreht.

Wo das ganze hinführen kann, habe ich auch in vielen Situationen schon gelesen und gesehen...

Der ehemalige Lebensgefährte einer Freundin meiner Freundin ist auch spielsüchtig und hoch verschuldet... Er sollte mir ein abschreckendes Beispiel sein... Leider funktioniert das nicht 24/7. Bis Dato!

Ich werde wie bereits angesprochen heute Abend mit meiner Freundin reden und euch morgen in Kenntnis setzen. Gott, hab ich ne Angst davor...

Ich hoffe auf ihre erneute Einsicht...

Re: Das bin ich
« Antwort #7 am: 30 Mai 2017, 12:52:58 »
Nicht "leider".. erfreulicherweise zum Glück Gott sei Dank........... ist heute Tag 1 ;)

Reiß dich zusammen und du wirst sehen, deine Freundin wird das zu respektieren wissen...
dir sogar Dankbar sein :)

LG Rainer

Re: Das bin ich
« Antwort #8 am: 07 Juni 2017, 03:07:01 »
Grüßt euch!

Hier nur mal kurz erwähnt, dass ich mittlerweile bei Tag 9 bin und es mir blendend geht!
Heute kam kurz der Gedanke, dass es doch noch Spielos gibt... dieser wurde aber gekonnt verarbeitet und ignoriert.

Nur wer nicht spielt gewinnt!

Euch viel Erfolg beim weiterhin "clean" bleiben!

PS: Vielen Dank, dass es solche Plattformen gibt auf denen man sich mitteilen kann.

Euer Ertze

*

Offline andreasg

  • *****
  • 2.083
Re: Das bin ich
« Antwort #9 am: 07 Juni 2017, 09:23:46 »
Hallo Ertze,

einherzliches Willkommen, auch von mir.
Neun Tage Spielfreiheit, das ist noch nicht die Befreiung von Spiel - und Scham, aber es zeichnet auf, daß es einen konnreten Weg in die Spielfreiheit gibt.
Ich weiss noch, wie schwer es für mich war, eine einzige Woch ohne Spielen auszuhalten, und wie dann beim Erzählen in der Selbsthilfegruppe alle Dämme gebrochen sind. Das ist schon lange her, aber immer noch ein markanter Wegweiser für meine Genesung.
Weigerhin viel Kraft und Mut auf Deinem Genesungsweg.

liebe Grüsse u d schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Das bin ich
« Antwort #10 am: 27 Februar 2018, 13:36:50 »
Servus.

Wollte mich mal wieder gemeldet haben...

Ich hatte heute nen Rückfall nachdem ich gute 2 Monate abstinent war.

Habe ab und an das Forum gelesen und bin mir aktuell absolut nicht sicher wo ich stehe.

Einerseits ärgere ich mich absolut über den Kontrollverlust, andererseits gehts mir nicht so schlecht wie zu aktiveren Zeiten. Von dem Gedanken, das verlorene Geld wieder zurück zu bekommen habe ich mich schon verabschiedet. Ich sehe es für mich als Prozess/Lehrgeld.

Habe im letzten Jahr mit meiner Freundin die Absprache getroffen, ihr wöchentlich meinen Kontoverlauf zu zeigen. Mir gings in erster Linie darum ihr zu zeigen, dass Sie mir vertrauen kann.
Und da wären wir wieder beim Knackpunkt. Ich darf ihr natürlich heute wenn sie von der Arbeit kommt wieder beichten, dass ich spielen war... das wird wieder unangenehm... zum Glück. So schreckt es mich hoffentlich wieder längerfristig ab. Aber ich weiß kaum was ich ihr sagen soll... Durchhalteparolen klingen irgendwann auch nicht mehr richtig.

Ansonsten bin ich mitm Kopf sehr selten bei der Spielo.
Eigentlich nie. Doch alle paar Wochen/Monate ziehts mich wie magisch an. Ich kann das auch nicht beschreiben... Es ist eine Mischung aus Versuchung/Gewinnmöglichkeit/(Kontrollverlust?) und vielem mehr.

Leider bin ich in diesen Momenten einfach zu unkontrolliert/schwach dem Ganzen abzusagen.

Aber es kommt so selten. Also warum stellt sich dieser "Mechanismus" nicht irgendwann komplett ein...

Naja, euch noch eine schöne spielfreie Woche!


*

Offline Olli

  • *****
  • 7.340
Re: Das bin ich
« Antwort #11 am: 27 Februar 2018, 14:16:07 »
Hi!

Das abstinente Leben geht weiter ... als schön dran bleiben ...  ;)

Zitat
Mir gings in erster Linie darum ihr zu zeigen, dass Sie mir vertrauen kann.

Ich schaue heute natürlich mit etwas anderen Augen auf mich, als wie ich es damals tat.

So behaupte ich heute, dass ich mir bezüglich all der Dinge rund um die Sucht niemals vertrauen durfte.
Dazu hatte ich mir mein Weltbild ja schön zusammengeschustert - so, wie ich es zum Spielen brauchte.
Das hatte aber nicht immmer etwas mit der Realität zu tun.

Wenn ich mir also dieses Zitat von Dir schnappe und mit dem Geschehenen verknüpfe, so frage ich mich: Wieso möchtest Du, dass sie Dir vertraut?
Was machst DU aktiv dafür?

Ihr zu erlauben das Konto einzusehen und alle paar Wochen ihr sinnbildlich den Holzpantoffel über die Rübe zu ziehen, kann in der Kombi nicht vertrauensfördernd sein.

Im Gegenteil - trotz guter Absichten Deinerseits - kann es sich zu einem perfiden Spiel mit ihr entwickeln.
Das Spielen mit Menschen ...
Das Ziel: den Status quo erhalten: Das Spielen ... die Beziehung ... genau in der Reihenfolge.

Zitat
So schreckt es mich hoffentlich wieder längerfristig ab.

Na klar kann Dich das motivieren.
Doch Deine Motivation muss aus Dir heraus kommen.
Sie darf nicht auf Kosten Deiner Freundin gehen.

Ich glaube, Dir ist das Ganze auch klar, sonst hättest Du nicht davon berichtet und willst da einiges ändern.

Zitat
Durchhalteparolen klingen irgendwann auch nicht mehr richtig.

Waren sie denn je richtig?
Welche Aussagen hast Du ihr gegenüber gemacht?

Zitat
Leider bin ich in diesen Momenten einfach zu unkontrolliert/schwach dem Ganzen abzusagen.

So ist das nun mal bei einem Suchtverhalten.
Deshalb sollen wir ja in "guten Zeiten" vorbauen, damit wir in "schlechten Zeiten" gewappnet und geschützt sind.
Ein paar Wochen oder ein paar Monate Abstinenz vom Spielen heilen Dich nicht.
Dazu musst Du schon ein wenig mehr tun.

Wieso versuchst Du es nicht noch einmal mit der Suchtberatung und/oder einer SHG?

Zitat
Leider bin ich in diesen Momenten einfach zu unkontrolliert/schwach dem Ganzen abzusagen.

Nein, nein ...
Du irrst ...
Ein Rückfall/Vorfall beschränkt sich nicht auf diesen Moment.
Er ist ein Prozess, der bereits Tage oder Wochen vor dem Spielen beginnt.

Es immer nur auf diese "Momente" zu reduzieren ist zu einfach.

Irgendwo hast Du ein Problem, welches es zu kompensieren gilt durch Spielen.
Löst oder kanalisierst Du es nicht in eine "gesunde" Richtung, dann wird Dir Dein Gehirn immer wieder die selbe "Lösung" anbieten und mangels Alternative wirst Du es auch so umsetzen.

Genesung kommt nicht von alleine, mein Freund. Sie fällt nicht vom Himmel.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

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