Hi Mustafa!
Herzlich willkommen!
Mir kann keiner mehr helfen Traurig Nur ich selbst muss da rauskommen.
Mustafa, diese Worte habe ich vor vielen Jahren einmal meinem Vater gesagt.
Damals war ich noch voll drauf - hatte aber das Spielen bereits 14 Tage vorher aus eigenem Antrieb aufgegeben.
Was soll ich sagen ... ich hatte Unrecht ...
Mit viel Einfühlungsvermögen drängte mich mein Schwager, der ebenfalls Spieler ist, wieder meine SHG aufzusuchen.
Jahre vorher war ich bereits dort, doch Du kannst es Dir vielleicht denken, ich hatte die Gruppe als Alibi mißbraucht.
Schon etliche Male habe ich davon erzählt und der Schluss ändert sich auch heute nicht :-)
Irgendwann stimmte ich zu und ging hin.
Der harte Kern war immer noch der Gleiche.
Sie erzählten mir die gleichen Geschichten aus ihrem Leben wie einst.
Während ich damals aber gar nicht mehr sah, als diese Geschichten, zog ich nun Parallelen zu meinem Leben und daraus meine Schlüsse.
Wenn Du mir heute also diese Worte hier schreibst, dann sehe ich mich damals an diesem Punkt, an dem Du nun stehst.
Ja, Deine Worte haben auch einen Wahrheitsgehalt.
Nur Du selbst - Deine intrinsischen Selbstheilungskräfte - können Dich davon abhalten so weiter zu machen, wie bisher.
Aber - andere Perspektiven - andere Formen der Wahrnehmung - Erfahrungen vor und nach der Abstinenz können Dich motivieren Dich selbst wieder ins rechte Licht zu stellen.
Du bist nicht alleine!
Dort draussen gibt es abertausende Menschen, die sich in Selbsthilfegruppen zusammengefunden haben und reden reden reden ...
Es funktioniert - ganz bestimmt auch bei Dir!
Dann gibt es eine riesige Anzahl Menschen, die sich der Hilfe süchtiger Menschen verschrieben haben. Sie nennen sich Therapeuten, Psychotherapeuten, Psychologische Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Suchtberater und und und ...
Auch sie können Dir aus professioneller Sicht helfen.
Sehr wahrscheinlich stehen diese Worte aber dort oben in Deinem Beitrag, weil Du keine Perspektiven mehr siehst - wenig Hoffnung hast, weil Du nur noch Dein Ausgeliefertsein gegenüber dem Glückspiel verspürst.
Wenn ich aber Deinen Beitrag lese, dann erkenne ich auch eine Menge Kraft.
Kraft, die Du den Menschen entgegen bringst, um sie vom Spielen abzuhalten.
Was nun, wenn Du diese Kraft in Dich selbst investierst?
Du hast anscheinend weder die eine, noch die andere Form der Suchthilfe ausprobiert.
Wie wäre es mit einem Versuch?
Wie wäre es, Dir solch einen Versuch zu "gönnen"?
Unverbindlich ...
Weiterhin benutzt Du ein Wort, welches für mich mit Genesung ganz schwer in Einklang zu bringen ist ... das Wort "kämpfen".
Wenn Du lernst, Deine Krankheit zu akzeptieren und an Dir und Deiner künftigen Abstinenz zu arbeiten, dann hat das 0 mit Kämpfen zu tun.
Spielsucht ist eine Krankheit. Meine Krankheit steckt in mir.
Wenn ich gegen sie kämpfe, dann kämpfe ich gegen mich selbst.
Es kann weder einen Gewinner, noch einen Verlierer geben.
Das Einzige, was Du verspüren wirst, sind die Wunden, die Du Dir selbst zugefügt hast.
Und Du verbrauchst dazu Kraft, die einfach nur verschwendet ist und in Deine Genesung besser investiert wäre.
So ... genug des Geredes :-)
Was weiss Deine Frau alles? Kennt sie das gesamte Ausmaß?