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fußballwetten - vom zeitvertreib zur sucht

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fußballwetten - vom zeitvertreib zur sucht
« am: 12 Februar 2017, 20:27:22 »
moin moin liebes forum,

ich bin seit einiger zeit *stiller mitleser* und wollte mir nun einmal selber etwas von der seele schreiben...

mein ding sind die SPORTWETTEN, ganz klar. ich habe weder einen bezug zu automaten, poker, casinos oder sonstigen spielen und denke auch nicht, dass sich das in absehbarer zeit nochmal ändern wird...

ich bin schon ewig fußballfan und abe meine erste wette ca. anfang/mitte der 2000er platziert bei BWIN müßte das gewesen sein (und es müßte so ca. 2005 gewesen sein). bayern hat gegen irgendeine gurkentruppe gespielt und ich habe meine 10€ komplett auf heimsieg für eine miniquote gesetzt. natürlich hat bayern dann das heimspiel AUSNAHMSWEISE verloren.

daraufhin stellte ich meine aktivitätet komplett ein für ca 3 jahre. ich wohnte dann in einer studenten-wg und meine mitbewohner waren zocker durch und durch. die haben nicht nur sportwetten gemacht, sondern alles mögliche...
wenn wir samstags zusammen entweder in die kneipe oder direkt ins stadion zum fußballgucken sind, ging es vorher IMMER ins wettbüro. ich kam zwar mit, es interessierte mich aber absolut gar nicht.
irgendwann - ich weiß auch nicht mehr, was der konkrete anlass war - habe ich mich dann dazu hinreissen lassen, auch mal mit den jungs wieder zu tippen. ein paar mal hab ich es versucht mit kombiwetten und plötzlich hatte ich meine ersten 180 € mit 2 oder 3 € einsatz gemacht. das war ein richtiger kick, zumal ich eh nicht so viel geld hatte als student.

als ich dann meinen ersten richtigen job hatte, ing es dann richtig los: ich spielte größere summen, machte mir online accounts usw. und hatte einen türken im wettbüro, den ich nur anrufen brauchte, damit er mir n schein gesetzt hat. anschreiben war auch möglich.
das war natürlich nicht so klug, da ich nach verlorenen scheinen noch bis spät nachts angerufen habe, damit er mir nochmal was setzt auf n paar spiele...

ich habe zwar viel gespielt in den jahren bis heute, aber nie gewisse finanzielle grenzen für das spielen überschritten. also meine miete, mein essen etc. hatte immer vorrang. aber direkt dahinter kam schon das zocken.

wirklich schlimm wurde es dann, als ich arbeitslos wurde. ich fiel in eine tiefe und schwere depression, wußte aber lange gar nicht, was mit mir los war. irgendwann hing ich dann nur noch durch, zog mich vollkommen zurück, verlor meine beziehung zur partnerin, traf mich kaum noch mit freunden und an arbeit war eh nicht zu denken in dieser verfassung...
je länger dieser zustand dauerte, desto schlimmer wurde es. ich hatte niemanden, der mir geholfen hat, war ganz allein in einer stadt, in der ich zwar lange studiert hatte, wo ich aber keine familie der sonstige engere bindungen hatte, von 1-2 studienkollegen mal abgesehen.

das war ein prima umfeld, um so richtig durchzustarten mit der spielsucht: ich ging fortan täglich in wettbüros und verfolgte von frühabends bis frühmorgens (mind. bis 02 uhr morgens, eher deutlich länger!) alle möglichen fußballspiele in der welt.

das wurde erst wieder weniger, als ich umzog, mir endlich wieder arbeit suchte, in ärztliche behandlung ging und mein leben umgekrempelt habe.
nur gewettet habe ich auch weiterhin, und zwar fast jeden tag in den letzten jahren  ???

bei mir ist so ein punkt erreicht, wo es mich selber irgendwie nervt, dass ich spiele. verglichen mit vielen anderen schicksalen wirkt das bei mir ja geradezu "lächerlich", wenn ich sehe, dass einige ja sprichwörtlich durch die hölle gegangen sind mit ihrer sucht.

trotzdem belastet es mich mittlerweile, denn mir sind einige dinge bewusst geworden, die anlaß zur sorge geben. und zwar habe ich meinen job an den nagel gehängt und werde demnächst erstmal wieder ins arbeitslosengeld kommen.
das at zwar nix mit dem wetten zu tun (ich habe meinen job gehasst und suche mir was anderes!), aber so ein bißchen angst vor diesem ZEITLICH ausufernden zocken hab ich schon.
außerdem muß ich mit der kohle klarkommen und das geht nicht, wenn ich täglich zwischen 10-50 € verzocke.

man muß auch wissen, dass ich vorrangig spiele, um spass zu haben. es geht nicht primär um das geld (wobei ich das auch sehr gut gebrauchen kann!). allerdings ist mir natürlich auch klar, dass man mit meiner spielweise (kombinationswetten mit mind. 5 spielen, relativ niedrige einsätze) langfristig kein plus machen kann. das funktioniert bei einigen wenigen vielleicht, die ausgewählte einzelwetten spielen und strategisch vorgehen. aber bei zockern wie mir geht das nicht, selbst wenn man mir inzwischen ein sehr großes fachwissen attestieren kann, was die fußballigen dieser welt angeht (ich habe mich auf unbekanntere, kleinere ligen im außereuropäischen ausland spezialisiert).

insgesamt spiele ich z.zt. einfach auch hochgradig ineffizient, da mein verhältnis von einsätzen zu gewinnen nicht passt. und ich meine damit nicht, dass ich langfristig mehr verliere als ich gewinne, sondern dass meine einsätze viel zu hoch sind im verhältnis zu den erwartenden gewinnen. ich spiele zb. mit einsätzen von ca. 10 €, mögliche auszahlungen bewegen sich, meist im niedrigen 3stelligen bereich.
man muß dazu aber auch sagen, dass ich damit lange zeit wirklich sehr gut und sehr ertragreich gefahren bin und ich in einigen monaten sogar ein deutliches plus erzielt habe und sich ansonsten plus minus null bewegten.
seit einigen monaten läuft aber nichts mehr und ich mache konsequent verluste.

bei kombiwetten hast du nämlich oft das problem, dass mind. 1 tipp nicht passt. heute zb. habe ich eine 7er kombi gesetzt und 6 spiele waren richtig, nur im spiel von ajax amsterdam ist genau 1 tor zu wenig gefallen (spiel endete 2:0, ich hatte auf mind. 3 tore im spiel gesetzt).


bei mir ist es wie gesagt so, dass es finanziell nicht so dramatisch ist. trotzdem ist es ne menge geld, die ich gut sparen könnte. aber wenn wir mal den sonntag nehmen, dann bin ch inzwischen seit ca. 6 std. am spielen.
zwar mache ich derweil noch andere sachen, zb. zeichne ich gern, ich lese viel, gehe mit dem hund spazieren, mache einen ausflug mit der familie (habe aber weder frau noch kinder), gehe einkaufen usw... aber das smartphone ist immer dabei und wenn ein bestimmter signalton ertönt, bin ich happy.

und genau DAS nervt mich inzwischen. dieses ständige mitfiebern, sich zb. wie heute 6x freuen und einer versaut dann letztlich die ganze sache wieder. das kann mich wahnsinnig frustrieren.


mir ist mal etwas psychologisch interessantes aufgefallen:
WENN ICH AN 3-4 oder 5 tagen zb. 150€ verspiele/verliere, dann ärgert mich das nicht in dem gleichen maße, wie mich ein gewinn von 150€ freut.
anders formuliert: obwohl es in beiden fällen um dieselbe summe geht (150€), bewerte ich unterbewußt das GEWINNEN einer wette viel höher als den VERLUST. dabei geht es um das gleiche geld. das ist im grunde total bekloppt.


ich habe seit einigen wochen wieder intensiver versucht, alte hobbies zu reaktivieren. dabei ist mir aufgefallen, dass mein verlangen zu spielen nur noch sehr gering ist im vergleich zu sonst. gleiches gilt für treffen mit freunden und familie. das genieße ich und es ist schön. aber abends gehts dann doch nochmal kurz zur tanke, um ne paysafecard zu holen... (in wettbüros gehe ich seit jahren nur noch sehr ungern und paypal, credit cards etc. habe ich vernünftigerweise gar nicht in betrieb, da die schwelle zum spielen noch geringer wäre!).


mein wunsch ist, dass ich langfristig ganz aufhöre mit dem zocken. es macht mir zwar auch unheimlich spass, aber ich merke, dass mein verhältnis aus ZEITAUFWAND//MONETÄREN KOSTEN und EMOTIONALEM STRESS in keinem guten winkel mehr steht in bezug auf die positiven aspekte des glücksspiels, namentlich SPASS und GELDERTRÄGE.

nun weiß ich aber nicht genau, wo und wie ich ansetzen könnte. und - ganz ehrlich - ich habe auch ein wenig "angst" vor dem "NICHTS".

mut macht mir die tatsache, dass ich schrittweise schonmal angefangen habe und zeitweise abstand vom tippen gefunden habe.
sorgen macht mir dagegen aber vor allem der faktor zeit: ich bin nämlich schon relativ lange und sehr intensiv dabei - auch wenn ich noch keine kredite aufgenommen habe fürs spielen, noch niemanden bestohlen habe usw...

ich habe auch einen spielsüchtigen bekannten und der ist tatsächlich ein klassischer automatenzocker: wenns ums spielen geht, hat er keinerlei selbstkontrolle mehr.
er verdient zwar wesentlich mehr als ich, kommt aber nie mit seinem geld aus.
so weit will ich es gar nicht erst kommen lassen.


vielleicht hat ja jemand tipps für mich? ich sags ganz ehrlich: für eine therapie bin ich momentan (noch) nicht offen. allerdings bin ich sehr an praxisnahen tipps interessiert, mit denen einige von euch eventuell effektiv aufgehört haben oder ihr spielverhalten zumindest stark reduziert haben.

und nein: ich bin auch nicht beratungsresistent ;)  zwar weiß ich, wie schräg so ein satz wirkt, in dem ein süchtiger sagt, er sei für therapeutische intervention nicht offen und würde sich - reichlich naiv - doch ein paar kurze tipps wünschen, mit der seiner pathologischen spielerei beizukommen sei... so ist das nicht gemeint!
wenn jemand der meinung ist, bei mir helfe nur eine (verhaltens-)therapie, so darf er das auch gern schreiben und begründen.

wenn ich nämlich selber merken sollte, dass ich geradezu krankhaft immer wieder spielen wollen und selbstsperren o.ä. umgehen, dann wäre ich eh reif für eine therapie...


*

Offline Olli

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Re: fußballwetten - vom zeitvertreib zur sucht
« Antwort #1 am: 13 Februar 2017, 06:51:56 »
Hi und herzlich willkommen!

Auch wenn mann mich eher als "beraterresistent" bezeichnen würde, ich plädiere immer für den Besuch einer SHG.

Wieso? Nun, zunächst einmal gibt es so etwas wie Selbstheilungskräfte.
Niemand anderer kann mir sagen, was ich zu tun und zu lassen habe.
Es gibt keine maßgeschneiderte Pille, die genau auf mich zutrifft.

Wenn ich mir Deinen Post so anschaue, dann beinhaltet er unwahrscheinlich viele Dinge über das Wetten. Verständlich, schließlich nimmt des derzeit noch viel Raum in Deinem Denken ein.
Deine Selbstheilungskräfte, wenn ich sie noch einmal so nennen darf, sorgten aber auch dafür, dass Du von anderen wichtigen Dingen gesprochen hast - von Deinen teils paradoxen Gefühlen - von Deiner Unzufriedenheit - und von Deinen Wünschen.

Die sind sicherlich weit komplexer, als Du es hier schildern kannst.

In der SHG hast Du einen Wissenspool, aus dem Du schöpfen kannst.
Auch hier wird Dir keiner Deine Pille vorlegen und schwups - Du bist geheilt.

Aber Du "selbst" kannst Dir das dort für Dich heraussuchen, was auch Dich zu passen scheint.
Und wenn Du dies im Dialog vertiefst, dann bedeutet das geistige Arbeit - im Gespräch und auch danach, in der Zeit bis zum nächsten Meeting.

Ein kleines Beispiel:
Du schreibst, dass Dich 150 € Gewinn mehr erregen, wie 150 € Einsatz.
Ein Ansatz könnte hier eine neue Betrachtungsweise sein, die Deiner Abstinenz förderlich sein kann - als kleines Mosaiksteinchen.
Abends vor dem Einschlafen: 150 € nicht getätigter Einsatz am heutigen Tage, war ein Gewinn ...
Damit ist sicherlich nicht nur der finanzielle Aspekt gemeint.

Ich denke weiterhin, dass Dir schon ganz gut bewusst ist, dass die Art der Suchtausübung relativ schnuppe ist. Die Verhaltens- und Denkmuster (Chasen z.B., welches Du im Parallelthread ansprichst) sind identisch bis stark ähnlich.
Von daher ist es z.B. auch egal, ob Du Dir eine Spieler- oder eine Alkoholiker-SHG aussuchst.

Die Art der Selbstreflektion, die Du hier zeigst, wird Dir sehr förderlich sein.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: fußballwetten - vom zeitvertreib zur sucht
« Antwort #2 am: 16 Februar 2017, 14:32:10 »
Hallo Sportfan und Zocker,
ich habe etliche Spieler kennen gelernt, die als Sportfan begonnen haben zu wetten und dann beim Zocken gelandet sind, das liegt scheinbar nahe, wenn wir uns mal unsere Gespräche während der Fussballspiele vergegenwärtigen. Jeder will es besser wissen usw! ;D
Aber das nur nebenbei.
Auch mir fällt auf wie sehr Du (noch) in Deinen Gedanken ums Zocken kreiselst:

..."mir ist mal etwas psychologisch interessantes aufgefallen:
WENN ICH AN 3-4 oder 5 tagen zb. 150€ verspiele/verliere, dann ärgert mich das nicht in dem gleichen maße, wie mich ein gewinn von 150€ freut.
anders formuliert: obwohl es in beiden fällen um dieselbe summe geht (150€), bewerte ich unterbewußt das GEWINNEN einer wette viel höher als den VERLUST. dabei geht es um das gleiche geld. das ist im grunde total bekloppt."


Also bekloppt finde ich das nicht -zumal das fast jeder Spieler macht - zeigt es doch, dass Dir so langsam klarer geworden ist, wie Du Deine Verluste ausblendest (emotional zumindest).

Schön aber ist doch, wie Du merkst, dass das Zocken weniger Raum einnimmt, wenn Du noch mal ein Hobby aufgreifst, was nichts mit Spielen, Gewinnen und dergl. zu tun hat!

Ob das allein reicht, um runter zu kommen, kann ich von hier nicht beurteilen, ich finde Du solltest Dich ruhig mal trauen mehr über Dich zu sprechen, zu erzählen, um allmählich wieder andere Gedanken als "Gewinnen-Verlieren-Gewinnen-Verlieren usw." zulassen zu können.
Ich würde an Deiner Stelle auch mal - neben der Selbsthilfegruppe - zu einer Beratungsstelle gehen, um mich mal auf Spielsucht testen zu lassen, dann hast Du eine objektivere Einschätzung wie intensiv Dein Problem wirklich ist. Dann hast Du´s einfacher das Problem zu lösen, wenn Du weißt wie es wirklich aussieht. Ich glaube Du bist noch in der "rosarot-Phase".
Jedenfalls kannst Du das Problem schaffen, wenn Du ehrlich zu Dir bist.
Das und noch viel mehr.. wünscht Dir mit vielen Grüßen,  Hartmut

Re: fußballwetten - vom zeitvertreib zur sucht
« Antwort #3 am: 01 März 2017, 00:05:52 »
hi ihr beiden,

danke für eure netten und vor allem gehaltvollen antworten.

also ich denke schon, dass ich spielsüchtig bin. das mache ich v.a. an dem enormen zeitlichen "einsatz" fest, den ich tätige.
finanziell schwanken meine einsätze - wie schon gesagt - irgendwo im niedrigen bis mittleren 2stelligen bereich - pro tag. das ist für andere lächerlich wenig geld, für mich z zt aber recht viel, da ich nur ca. 1000 E netto verdiene (aktuell eher deutlich weniger).

trotzdem ist es nicht das geld, was mich so sehr stört. ich lese bei spielern hier ja oft, dass sie beiträge schreiben, wenn sie fast schon am ende sind oder finanziell ruiniert und nirgends mehr kredit bekommen etc...
das ist bei mir nicht der fall. aber ich verbringe jetzt seit jahren einfach viel zu viel zeit mit zocken.

wie ihr schon richtig sagt: meine gedanken kreise noch sehr ums wetten. und da ich z zt. krank geschrieben bin, sitze ich wirklich ab mittags vorm PC/smartphone oä. und wette.
es st aber auch nicht so, dass ich nonstop davor sitzen würde. das auch nicht. ich gehe zwischendurch spazieren mit dem hund, hab 2 stunden hausarbeit gemacht und zwischendrin auch mal das handy beiseite gelegt.


das hört sich vielleicht harmloser an, als es ist. denn irgendwie brauche ich das gefühl, immer ein eisen im feuer zu haben, also eine laufende wette.
nur wenn ich das unterbreche, zb. durch spaziergänge oder telefonate mit freunden usw., dann interessiert es mich plötzlich nicht mehr.


das wetten kam eher zufällig zu mir - oder umgekehrt?! jedenfalls bin ich ein suchtmensch, allerdings ein kontrollierter suchtmensch. ich rauche zb. nicht und trinke keinen alkohol, dafür bin ich medikamentenabhängig. ich habe diesbzgl. auch eine therapie begonnen, aber momentan bin ich noch nicht in der lage, gänzlich ohne tabletten zu leben.

ich bin jetzt mitte/ende dreißig und habe vor allem beruflich massive probleme. dazu muß man wissen, dass ich ursprünglich mal studiert habe (auch mit abschluß) und leider nie richtig fuß fassen konnte auf dem arbeitsmarkt.
dann kam eine phase mit einer mischung aus depressionen, arbeitslosigkeit, beziehungskrise und folgendes ende jener beziehung, beginn der spielsucht, finanzielle probleme usw... und dazu kam dann die tablettensucht.
auch diesbzgl. bin ich aber immer kontrolliert gewesen. mir merkt im grunde keiner was an. nur 1-2 freunde und geschwister wissen von diesen SUCHTproblemen.
 

für mich steht ganz eindeutig fest, dass das spielen reine kompensation für mich ist. ich mache das, um mich abzulenken und um gewisse, intensive gefühle zu haben.
wenn ich mich selbst analysiere, komme ich immer zu einem schluß: beim wetten fasziniert mich der punkt der vermeintlichen "kontrolle". über die jahre habe ich einiges an fachwissen erworben und kenne mich tatsächlich recht gut aus. das ist auch mein naturell: wenn ich mich irgendwo "reinfuchse", dann gleich immer mit 150%... so auch beim wetten.
da ich aber immer kleine einsätze wähle, muß ich natürlich ein paar spiele kombinieren, um die gewünschte gewinnsumme aufm zettel zu haben. und allein in den letzten 7 tagen hatte ich 9 kombinationswetten, die alle immer nur wegen 1 spiel kaputt gegangen sind.

jedenfalls sagt mir das natürlich immer wieder: "DU KANNST ES DOCH! TENDENZ WIEDER RICHTIG!"
wenn alle spiele kaputt wären bei ner wette, ist mir das egal.
aber ich habe in den letzten monaten einfach einen riesigen batzen frust angesammelt wegen eben dieser "fast richtigen kombiwetten", die immer nur wegen 1 spiel kaputt gehen (klar, es gibt zb. die variante MIT 1 FEHLER zu spielen. das verringert allerdings den gewinn so erheblich, dass es keinen reiz ausübt. ich spiele halt auch nur quoten im bereich von ca. 1,5-2,1).


nochmal zurück zur selbstanalyse:
die ersten ca. 2 jahre habe ich regelmäßig gewonnen. also auch oft. meine 5er und 6er kombis kamen sehr oft durch. DURCH DIESE "ERFOLGSERLEBNISSE" HOLTE ICH MIR ALSO MEIN GUTES GEFÜHL, DAS ICH IM ECHTEN LEBEN NICHT MEHR KRIEGEN KONNTE. bei der jobsuche hagelte es absagen und mißerfolge ohne ende. dabei bin ich gar nicht so bescheuert, wie man jetzt denken könnte. und ich habe ALLES probiert: hab bewerbungstrainings, coachings, ratgeber usw. probiert, meinen look sogar verändert, mit foto und ohne beworben usw... und in ganz europa natürlich. außer einigen, wenigen vorstellungsgesprächen kam leider gar nichts dabei rum. das wären richtig gute jobs gewesen (einer sogar mein "traumjob"), aber dann hat man sich letztlich für eine junge frau entschieden. ich war unter 300 bewerbern unter den letzten beiden und es hat wieder nicht sollen sein... und so habe ich einfach das selbstvertrauen komplett verloren.

ICH HATTE UND HABE DAS GEFÜHL, DASS ICH MEIN LEBEN  N I C H T  MEHR SELBST BESTIMMEN KANN!

ich wollte doch so gern einen vernünftigen job, der mir spass macht, hatte all die jahre darauf hin gearbeitet und sehr viel auf mich genommen. meine eltern sind selber keine akademiker und mein vater hatte im grunde fast nur hilfsarbeiterjobs, obwohl er überdurchschnittlich intelligent und auch gebildet war.
und ich wollte es unbedingt besser machen, habe einen kredit fürs studium aufgenommen, ein fach studiert, das mit 100%ig überzeugt hat (auch wenn ich wußte, dass es auf dem arbeitsmarkt nicht unbedingt so easy werden wird wie mit manch anderem abschluß) und ich hab mich einfach 5 jahre aufgerieben. und danach kam kurzzeitig ein ganz guter job und danach direkt HARTZ 4...


wie gesagt: durchs wetten wollte ich mir die kontrolle zurückholen, glaube ich.
und kurioserweise erlebe ich nun seit MONATEN eine mißerfolgsserie. auch heute erst wieder 2 scheine kaputt, beide wegen nur 1 tor das gefehlt hat.

und wenn man dafür 6-8 stunden lebenszeit vergeudet, dann fühle ich mich danach einfach nur schlecht. zumal ich in der zeit nicht an meiner "zukunft" gebastelt habe...

demnächst werde ich arbeitslos (aber nicht unfreiwillig!!): ich komme aus meinem miesen drecksjob endlich raus. aber ch brauche was neues. und ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen könnte.
ich muß leider auch ganz desillusioniert zugestehen, dass ich die berufe, auf die ich am meisten lust habe, aus verschiedenen gründen NICHT (mehr) reinkomme. der zug ist einfach abgefahren und da helfen auch keine sprüche a la "man muß immer an sich glauben", "lebe deine träume" etc...
es ist einfach fakt, dass ich mit meinem lebenslauf CHANCENLOS bin.

es gibt ja auch noch alternativen. aber das sind für mich oft "faule kompromisse".
und nun weiß ich leider nicht mehr weiter :(


da ist es natürlich angenehmer, sich mit tipps auf die 3. australische fußballliga abzulenken ;)


kurzum: ich habe ein paket an problemen. vieles, wie zb. meine depressionen, wurde allerdings auch schon behandelt und ich komme in kleinen schritten voran.
aber ich kann trotzdem überhaupt nicht ansatzweise mitreden, wenn meine freunde jetzt familienplanung machen, autos kaufen, häuser bauen, urlaub achen usw...

das klngt vllt. materialistisch, aber mir gehts eher um die teilhabe: ich bauch kein teures auto oder sonstwas. mir reicht ein BERUF, in dem ich happy bin, wo ich genug verdiene, um ruhe zu haben und wo ich mich nicht so schäbig fühle wie bei hilfsarbeiterjobs.

ok, das war viel text heute, zumal ich müde bin.

aber in diesem sinne war es sogar gut, dass das spiel VFB STUTTGART U19 vs. STUTTGARTER KICKERS U19 nur 1:1 endete (ich habe auf mind. 3 tore in der begegnung gesetzt). sonst hätte ich nämlich knapp 400 euro gewonnen und wäre kurzzeitig zufrieden...


ich denke, für mich muß es erstmal auf ne spielpause hinauslaufen. dazu habe ich schonmal die online-wettkonten gesperrt für 30 tage.

wir schreiben uns gewiss die tage wieder. alles gute und bis bald!

*

Offline andreasg

  • *****
  • 2.083
Re: fußballwetten - vom zeitvertreib zur sucht
« Antwort #4 am: 02 März 2017, 09:45:31 »
ich denke, für mich muß es erstmal auf ne spielpause hinauslaufen. dazu habe ich schonmal die online-wettkonten gesperrt für 30 tage

Hallo Sapinas,

habe gerade erst Deine Beiträge in aller Ruhe gelesen. Fühle mich dadurch leicht angetriggert, aber das ist normal, wenn ich mich mit den Theman der Spielsucht beschäftige.
Eigentlich hast Du schon alles beschrieben:

Zeit und Geld sind verspielt, unwiederbringlich, das Wertgefühl aber lässt sich wiederherstellen.
Dieser Satz aus dem Programmheft der Anonymen-Spieler (GA) hat für mich im Laufe der Zeit mehr Beachtung für die Zeit, die ich verspielt hatte, als für das Geld, das ich verspielte.
Ich habe meine Jugend versoffen und verzockt!

Was ich Dir auf den Weg geben möchte: Dein oben eingefügtes Zitat. Wenn Du weiter ausführliche Einsichten Deines Spielverhaltens hier einbringen magst, nur zu. Ich lese sehr gerne intelligent formulierte Texte. Vielleicht lenkt Dich das Schreiben auch vom Handybimmeln ab, aber -

lieber ein Schrecken mit Ende
als ein Schrecken ohne Ende  ???
schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: fußballwetten - vom zeitvertreib zur sucht
« Antwort #5 am: 03 März 2017, 22:42:21 »
Hallo spinas_enkel, wer immer Du auch sein magst:
es berührt einen schon wenn man liest wie sehr Du am kämpfen bist, um Dich, nicht ums Geld. Gut, dass Du mal mehr über Dich schreibst - die Spielsucht , die Du selbst erkennst und deshalb dafür auch keinen Test brauchst- ist ja nur der Deckel vom Topf. Der hält das noch ein bischen warm was da drin brodelt. Ich finde Du brauchst jemanden, der sich mit Dir mal - oder mal wieder- das anguckt, was da drin so brodelt. Es ist so schade, wenn du zu dem Schluß kommst: "dass ich mit meinem Lebenslauf CHANCENLOS bin." 1. stimmt das so nicht, sonst wärst Du gar nicht soweit gekommen
2. sorgst du mit solchen Sätzen im Kopf genau dafür, dass Du Dich chancenlos fühlst.

Vielleicht setzt Du Dir Deine Ziele zu hoch (Du musst Deinen Vater und Deine Familie nicht retten!).
Du musst doch gar nicht so viel erreichen,wer sagt das denn?  Das siehst Du eigentlich ganz realistisch, aber scheinbar nur im Kopf und nicht vom Herz her.
Deine Ideen sind ganz gut, die Spielpause, Wettkonto sperren. Halt auch Abstand von den wettbüros......und mach weiter so mit Leuten über Dich zu reden... das tut Dir bestimmt besser als alleine damit klar kommen zu wollen. Eine Gruppe ist immer intelligenter als ein Einzelner im Problemlösen. Du stehst mit dem Rücken an der Wand, hast keine Antworten mehr, gut so! Wie wäre es  mit dem Gedanken: ich höre auf zu kämpfen, ich brauche es nicht mehr !
Aber -zum Schluß- solange Du noch daran glaubst Du könntest Wetten kontrollieren kommst Du keinen Schritt weiter! ... wird Dir jeder Spieler bestätigen.
Gut für heute, ich wünsche Dir viel Ruhe in Deiner Spielpause.
Viele Grüße, Hartmut



Re: fußballwetten - vom zeitvertreib zur sucht
« Antwort #6 am: 05 März 2017, 02:39:11 »
danke für eure worte! da ist vieles dabei, das mich zum nachdenken anregt und das ich sehr konstruktiv finde.

ich hatte die woche eigentlich eine gute zeit. hab deutlich weniger gespielt als sonst und habe bewusst freunde angerufen, die ich zum teil seit monaten oder auch jahren nicht mehr gesprochen habe.

dadurch war ich wunderbar abgelenkt und wie ich schon sagte: wenn ich abgelenkt bin, dann interessiert mich wetten nicht die bohne.

'leider' kam dann das wochenende mit den vielen tollen spielen und natürlich hab ich wieder das alte muster vorgefunden: scheine gemacht, also kombiwetten. seit freitag 12 kombiwetten. davon sind 4 wie so oft wegen 1 spiel geplatzt.
meine letzte gerade vor 15 minuten. eine 9er kombination, 8 waren bereits richtig, ich hätte für 150€ verkaufen können, aber ich war dann doch auf die 300€ scharf, die es bei komplett richtigem schein gegeben hätte.

aber na klar, das letzte spiel, ein ligaspieö in paraguay, endet 2 zu 0 und 5 minuten vor ende wird ein tor aberkannt. das handy hatte schon zum 3. mal gebimmelt ;)  (das ist der alarm, wenn ein tor fällt!).

was neu ist: ich ärgere mich nicht mehr so doll wie noch vor ein paar tagen. ausserdem ist mein hauptaccount gesperrt, so dass ich abei einem wettanbieter spiele, der deutlich weniger im angebot hat, bei dem livewetten nicht gut laufen und bei dem das zocken ohnehin nicht so viel spass macht.
ausserdem gehen bei diesem anbieter immer, a er wirklich immer, die scheine wegen 1 spiel kaputt.


ihr seht:ich stecke natürlich noch voll in der materie. man wird nicht von hier auf jetzt süchtig. und man wird nicht von hier auf gleich wieder clean. das ist ein prozess. und ich schaue mal, dass ich ein paar schritte mache.

was mich am meisten ärgert und was deutlich zeigt, dass ich sehr klar SÜCHTIG bin: heute hat mich ein freund zum leinwand malen eingeladen (wir malen so ein bisschen). aber ich hab abgesagt. der samstag & sonntag sind nämlich meine haupt-wett-tage, weil da die besten spiele sind.
an den tagen habe ich immer am meisten erfolg. und natürlich bringts dann auch mehr spass.

aber ich kann das morgen wieder verarbeiten, was ich getan habe: ich habe seit 14 uhr (mit größeren unterbrechungen)  mitgefiebert, ob mein schein kommt. 9 spiele über den tag. und am ende fehlt (wieder mal) 1 tor.


da hätte ich die zeit auch anders, nämlich sinnvoller, verbringen können.
aber hätte, wäre, wenn und aber.. das bringt uns das auch nicht wieder zurück.


beim spielen ist aber noch 1 weiterer punkt, der mir bauchweh bereitet: es ist -warum.auch immer- ein wahnsinnig gutes gefühl, wenn ich gewinne. die summe ist auch hier eher nebensächlich.

aber ich habe irgendwie das gefühl, dass 1 mal gewinnen die ganze verballerte lebenszeit und das verlorene geld usw. kompensieren kann. zumindest emotional.

vernünftig betrachtet ist das ja ein irrsinn! aber meine gefühle sind so.

das würde ich gern irgendwie beeinflussen können. es ist doch völliger nonsens: 7 tage de woche spiele ich zb. a 30€.
dann gewinne ich zb 160€ und ich bin happy. obwohl das ja auch finanziell ein minusgeschäft ist.

das würde ich gern mal durchbrechen.

viele spieler nehmen ja die kraft zum aufhören aus ihren brutalen verlusten an geld.
da das bei mir ja nicht das hauptproblem ist, muss ich natürlich einen anderen ansatz finden, um da endlich rauszukommen.

aber ich denke, jetzt im sonmer bieten sich auch wieder viele optionen zum ablenken.

so, ich bin müde. bis die tage.

und falls das hier ein paar spieler lesen: hört bloss auf mit dem dreck. im grunde gehört das ALLES verboten.
niemand vermisst wetten, wenn es keine gäbe. niemand.

man kann ja mal im freundeskreis tippen oder so.
aber doch nicht permanent echtes geld auf zufallsereignisse.


*

Offline andreasg

  • *****
  • 2.083
Re: fußballwetten - vom zeitvertreib zur sucht
« Antwort #7 am: 07 März 2017, 22:29:40 »
Hallo Sapinas,

es gibt Viele, die an Sportwetten Brot und Arbeit und es gibt einige, die davon Profit haben. Die Fußballwelt hat sich, so glaube ich grundlegend gewandelt, seit man in Macao oder in Panama auf Spiele der C-Jugend eines Deutschen Landesverbandes setzen kann. Oder Randsportarten treten mehr und mehr in den Fokus, weil Wettanbieter als Sponsoren für Turniere auftreten. Das Wachstum dieser Branche scheint keine Grenzen zu kennen. Daß der Fiskus davon profitiert und das Geld in die Suchtprävention steckt... nein ich will nicht poliverdrossen lästern!
Das Grenzenlose Spielen fängt bei mir selber an. Ich merke, wenn mich z.B. Dein Posting derart bewegt, daß ich antworten muß, dann bin ich mir meiner Spielsucht bewußt. Ich habe die Fähigkeit verloren, kontrolliert zu Spielen. Ich bin dem Spielen gegenüber machtlos.
Du schreibst selber, daß Du nicht glaubst, verlorenes Geld zurück gewinnen zu können. Das gehört ebenfalls in das Bewußtsein eines suchtkranken Spielers. Eine schwere Übung, die aber immer wieder gegenwärtig sein sollte.


[was mich am meisten ärgert und was deutlich zeigt, dass ich sehr klar SÜCHTIG bin: heute hat mich ein freund zum leinwand malen eingeladen (wir malen so ein bisschen). aber ich hab abgesagt.]

Was bleibt, wenn Du einen Tag, Heute, sogar ein Wochenende nicht spielst? Ich habe Deine Antwort einmal als Zitat eingefügt.
Persönlich pflege ich Freundschaften mit Menschen, die auch entspannte Freude am Malen haben. Ein sehr schönes Hobby  ;)

schöne 24 Stunden
Andreas

Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: fußballwetten - vom zeitvertreib zur sucht
« Antwort #8 am: 03 Mai 2017, 23:06:21 »
danke für die netten antworten!

ich wollte nochmal n bisschen was von mir von der seele schreiben.
heute hat es mich nämlich mal wieder erwischt: ich hab "gewonnenes geld" postwendend wieder verzockt. wenn ich mal zurückdenke, wie das alles angefangen hat...

meine allererste wette vor ca. 10-11 jahren ging gleich daneben (heimspiel BAYERN - HANNOVER auf bayern, 10 € auf miniquote f. heimsieg; hannover hat 1:0 gewonnen, lol) und ich hab für 2 jahre gar nix mehr angefasst...

dann kam dummerweise mein damaliger mitbewohner immer mit tipico-wettscheinen an. ich weiß noch ganz genau, wie wir zum fußballgucken immer in die kneipe oder ins stadion sind und die junges mußten unbedingt n tippschein abgeben... ich hatte von tuten und blasen keine ahnung und fands total reizlos...

aber eines tages haben die zu dritt bundesliga n ganzen spieltag gewettet.. 7000 € waren aufm schein und halt 9 spiele... alle richtig getippt und somit gabs ca. 2300 € p.p., was für studenten natürlich der jackpot war...

ich saß halt pleite daneben, während die am feiern waren.. also bin ich fortan öfter zu tipico mitgekommen.. und ganz ehrlich: so lange, wie ich noch nicht online getippt hab und keine livewetten gemacht hab, war das auch ganz okay.. das ging halt jahrelang gut. aber dann kam der erste bet365 account mit diversen "virtuellen" einzahlmethoden.. und agnz ehrlich: wenn du 10€ per paysafe kaufst und verzockst, merkst du das gar nicht so sehr, wie wenn man 10€ bargeld ausgibt.. und so kam es halt immer öfter, dass ich paysafekarten geholt hab und mit denen gespielt hab..

ich bin süchtig und hab ein absolut sinnloses spielverhalten: ich setze zb. 10€ auf einen tippschein mit 190 € gewinn. die 10€ sind natürlich blitzschnell verbraten und ich muß nachladen.. also nochmal 20€.. diesmal mit paypal.. man kann ja auch nicht 3x am tag zur tanke rennen und paysafe holen.. die gucken schon komisch..

dazu muß ich sagen, dass ich zwischenzeitlich lange zeit "vernünftig" gespielt habe. ich hab relativ schlecht verdient (ca. 1300€ netto im monat) und hab am tag aber nur so zw. 10-15€ gesetzt. alles bei tipico im shop, nie online!!
ich hatte nämlich online gemerkt, dass ich im www. beim spielen extrem schnell die kontrolle verliere.  das bezahlen und nochmal spielen ist leider so verdammt einfach.
und wenn man dann -so wie ich heute- für 40€ eingezahlt hat und mal wieder ca 180€ gewonnen hat, dann klick ich auf "AUSZAHLEN". dann grübel ich 15 min und denk mir so: "DA LÄUFT NOCH EIN TODSICHERES LIVESPIEL! SETZT DOCH 150 DRAUF UND DEIN GEWINN IST VERDOPPELT!"

dann zögere ich weitere 30 minuten und mache es (vorerst) nicht. und in der zeit kommt natürlich das 1. "todsichere" spiel.. dann kommt das nächste, was ich nicht gespielt hab und ist auch wieder richtig.. und dann drücke ich doch auf "AUSZAHLUNG ABBRECHEN", setze in einem inneren wahn ohne jede selbstkontrolle 150€ darauf, dass in island beim frauenfußball(!!!9 1 tor in der 1.halbzeit fällt.. haushoher favorit, die letzten spiele alle torreich, alle in d-. 1.HZ mit mind. 1 tor...

... tja, aber natürlich geht MEIN SPIEL mit einem 0:0 in die pause...  :P ??? :'(

WAS SOLL DER SCHE*SS??!!

ganz ehrlich: ich hab da keinen bock mehr drauf. immer derselbe rotz. wirklich. jedes mal.. so ein abfuck, ey... ich hasse das wie die pest.


mir ist das schon so oft passiert in letzter zeit..

aber NUR ONLINE. ich habe sowas noch nie im shop gehabt. da habe ich mich viel besser unter kontrolle. da überkommen mich auch nie solche "impulswetten". da können 1000 "gute" spiele laufen - es juckt mich nicht. ich mache meine wette und geh wieder weg.
ich setze auch viel weniger geld ein.


wenn ich wieder einen spiel-"rückfall" habe, gehe ich nächstes mal in einen shop. zumindest das deutlich kleinere übel.  :-X


 

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