Es ist soweit ich will nicht mehr mit diesem Scheiß zu tun haben!!!!!!!! Das vierte Mal in Folge schaffe ich es nach Gehaltseingang keine Minute, bis ich das Haus verlasse und schnurstraks die Spielbank aufgesucht habe. Jedes Mal bin ich mit komplett verspieltem Gehalt nach Hause gegangen.
Die Vorgeschichte
Ich lebe in einer Wohnung, die Gehaltsbestandteil ist, ich habe also kein Risiko im Moment, dass ich Obdachlos werden oder mir der Strom abgedreht werden könnte. Alles schon passiert in der Vergangenheit.
Die letzten drei Monate habe ich mich immer noch durch den Monat retten können: Hier mal ein 10er, da Mal ein 20er, aber es zog sich schon immer mehr zu..... Teilweise wurde ich vor anderen Leuten angesprochen und geriet in Erklärungsnot. Dieses Mal wollte ich alles zurückzahlen und mir Gutscheine kaufen für den Supermarkt und und und.... Ich hatte mir dieses schon die letzten Monate vorgenommen.
Die Situation
Am heutigen 2. März habe ich nichts mehr und weiß auch nicht woher ich etwas bekommen sollte. Ein Spieler hat immer einen „Notfallplan B“ in der Tasche, so war es zumindest bei mir, auch wenn es scheinbar keinen Ausweg gab, es gab immer eine kleine Resthoffnung. Nicht so jetzt: Ich habe nichts mehr und hungere seit zwei Tagen. Gehalt kommt wieder in 28 Tagen. Ich lebe in Irland, es gibt nicht einmal Pfandflaschen, mit denen ich mir früher einen Beutel Nudeln zusammengesucht hätte. Ich habe mir kein Busticket gekauft, um zur Arbeit zu kommen, jeden Tag heißt es jetzt 5 km zu Fuß hin, 5 km zurück.
Der Entschluss
Ich habe bereits drei Therapien gemacht und oft gesagt: Ich spiele nicht mehr. Jetzt steht mein Entschluss fest: 20 Jahre sind genug. Ich hoffe diesen Monat zu überleben, laut Internet ist es möglich ohne Essen für 4 Wochen wenn man genug Wasser zu sich nimmt, nach einigen Tagen soll auch das Hungergefühl deutlich nachlassen.
Die Zukunft
Überstehe ich diesen Monat, werde ich nicht mehr spielen, ich werde mir auch nicht mehr ausmalen, was ich mir alles kaufen will und werde. In Deutschland steht eine Geldstrafe in Tagessätzen und eine Strafverfolgung aus. Ich werde zurückgehen, sobald ich mir die Rückreise verdient habe und angeschafft habe was ich für das Gefängnis brauche, also eigentlich nur einen Fernseher in passender Größe. Ich gehe zurück und stelle mich der Vergangenheit. Die Alternative: Mich umbringen: Ich will aber eigentlich gar nicht sterben, meine drei Selbstmordversuche der Vergangenheit waren nie konsequent genug.
Was ich hier machen will
Ich habe in der Vergangenheit viel mitgelesen, ein paar Mal auch Beiträge selber geschrieben und gute Hinweise bekommen, auch den, dass ich noch nicht so weit war. Ich habe auch die letzten Monate oft über meine Vergangenheit nachgedacht und was das Spielen mich alles gekostet hat aber alles war wie weggeblasen nach Gehaltseingang. Ich hoffe, dass wenn ich den nächsten erlebe, ich die Kraft finde in dieses Tagebuch, was ich hier zukünftig führen möchte, einzublicken. Ich möchte erzählen was für Gedanken tagsüber vorherrschten und mich an die Vergangenheit erinnern, natürlich bin ich auch für jede Rückmeldung dankbar.