Hallo Tina, hallo Tina, ich kann mich nur zu gut in Euch hinein versetzen. Ich war jetzt schon länger nicht mehr hier im Chat. Ich bin die Uli, 47 Jahre alt, leitende Angestellte, alkoholkrank und spielsüchtig. Zuerst habe ich "nur" getrunken, in einer trockenen Phase allerdings die Sucht aufs Onlinezocken verlagert. Als ich im Dezember 2015 mein komplettes Weihnachtsgeld verzockt hatte, war ich so deprimiert, dass ich auch wieder zur Flasche vergriffen habe. Ich war ein Wrack, im April 2016 bin ich zur RSHA nach Münchwies, der Aufenthalt dort und meine unbedingte Abstinenzentscheidung, haben mir das Leben gerettet. Wie Oli bereits geschrieben hat, wo liegen die Ursachen, was läuft schief im Leben, warum tut man solche kranken, selbst zerstörerischen Dinge- das galt es herauszufinden und zu andern. Ich trinke und zocke nicht mehr, ich habe mein Leben komplett umgekrempelt. Um den Bank Diskussionen aus dem Weg zu gehen, habe ich mir einen Anwalt genommen, den zahlt die Rechtsschutzversicherung nicht, aber einen Zuschuss von 500,- habe ich trotzdem raus diskutiert. Ich kratze jeden Monat die Anwaltskosten zusammen, das ist es mir wert, er hält mir momentan die Probleme und die nervenbelastenden Bank schreiben vom Hals. Selbst wenn ich es nicht Lacke und in die Privatinsolvenz müsste, ich möchte nie mehr hocken und trinken. Ich bin zufrieden abstinent, ich quäle mich nicht und zähle die Tage, ich habe mein Leben zurück. Mein Mann konnte es nicht fassen, dass ich mich während der REHA von ihm getrennt habe, er und mein Chef auf der Arbeit, haben mich so unglücklich gemacht, abwechselnd, immer und immer wieder. Ich wollte mich ständig wegbeamen in eine Traumwelt. Die Wirklichkeit ist nicht immer leicht, oft habe ich Angst, aber ich stelle mich ihr, jeden Tag aufs Neue. Ich gehe da durch, ich bin trotz Schulden, stolz auf mich. Meine 12 jährige Tochter, weiss über Alles Bescheid. Sie pendelt jetzt zwischen Vater und Mutter, er 'in Saus und Braus', ich in ganz bescheidenen Verhältnissen- aber mit einem dankbaren Herzen und innerer Zufriedenheit. Ich kann wieder schlafen, niemals mehr möchte ich mich so wie noch vor einem Jahr fühlen, klar habe ich Schuldgefühle und habe mich mehr als einmal gefragt, wie so etwas mit mir passieren konnte. Doch das kostet nur Energie und Diese brauche ich, um weiter an meiner Zukunft zu basteln, liebste Größe von Uli