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Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen

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Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« am: 23 Mai 2007, 10:33:38 »
Na gut, man kann sich in Spielbanken und Casinos sperren lassen, nicht aber in den unzähligen Spielhallen. Letztere sind nun dazu übergegangen, bekannte Casino-Automaten aufzustellen. Zwar ist die Zufuhr von Geld gemäß den Gesetzgeber-Vorgaben limitiert, aber nicht limitiert genug, um Süchtige abzuhalten. Im Gegenteil: Diese Automaten üben die selbe Anziehungskraft auf Süchtige aus und es ist kein Problem, in diesen Dingern mehrere hundert Euro pro Stunde zu verlieren.
Es müsste einen Verband der Spielsüchtigen o.ä. geben, der die Gesetzgeber auf die Gefahren hinweist und eine Unterbindung der Umwandlung von Daddelhallen in nicht kontrollierte Casinos fordert.

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Offline Claus

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Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #1 am: 23 Mai 2007, 10:43:01 »
Hallo Colibri,
ich empfehle dir erst mal selbst zu genesen von der Spielsucht, dann kannst du anderen helfen zB. hier

Fachverband Glücksspielsucht e.V.

Ansprechpartner Ilona Füchtenschnieder

Auf der Freiheit 25
32052 Herford
Tel.:    (05221) 59 98 -50
Fax:    (05221) 59 98 -75
eMail:    spielsucht@t-online.de


Gruss

Claus
gute 24 Stunden

"Wer kein Ziel hat,
dem stehen alle Wege offen!

Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #2 am: 24 Mai 2007, 14:13:34 »
Danke für den Tip. Aber wer sagt, daß man sich nicht um eher politische Aspekte kümmern kann wenn man spielsüchtig ist?

Danke auch für die Adresse.

Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #3 am: 16 Juni 2007, 12:15:28 »

seit der änderund der spielverordnung ist es meiner meinung nach zu einer
extremen veränderung in den spielhallen gekommen,die mich im moment nur noch alle an casinos der übelsten sorte erinnern !

wie ist es eigentlich möglich,das gesetzliche bestimmungen zur einsatz/gewinnregelung so problemlos umgangen werden können,wie es seit einiger möglich ist?

wie kann es eigenlich möglich sein,das alle gesetzlichen vorgaben durch meiner meinung nach illegal tricks umgangen werden können? warum werden sognannte bankspeicher am geldspielautomaten erlaubt,von dem nun einsätze von bis zu 20euro !! in 3sek. getätigt werden können! warum fällt gewonnendes geld nicht in den gleichen gesetzlichen rahmen wie einsätze vom geldspeicher ? das ist mir ein rätsel

wie ist es eigentlich mit dem höcheinsatz von 80 euro die stunde gemeint? meiner meinung nach doch nicht 80 euro in 10 min.,und dann 50 min. pause-das ist ja lächerlich! das suchtpotenzial ist doch so enorm gestiegen,das der spieler diesem casinospiel hoffnungslos ausgeliefert ist !

für mich ist es unverständlich,wie wenig der staat die bürger vor dem abzocken auländischer firmen(novomatic) schützt! ohne die fatale änderung der spielverordnung hätten diese "heuschrecken"niemals hier gross werden können-aber herr gauselmann ist ja genauso schlimm !

ehrliche firmen wie bergmann,die niemals dieses abzocken mitgemacht haben,sind insolvenz gegangen-einfach unglaublich !!

meiner meinung nach gehören sämtliche punktspeicher verboten,oder müssen der einsatz und gewinnregelung wie der geldspeicher unterliegen! denn 80 euro einsatz die stunde,muss unbedingt auch von gewonnendem geld eingehalten werden!

was ist eigenlich mit dem höchstgewinn von 500euro die stunde gemeint ? doch nicht so,wie es zur zeit läuft,nämlich gewinne von mehreren tausend euro,die dann nur stundenwiese in 500 euro schritten ausgezahlt werden! heutzutage werden gewinne von 5000euro in 10 stunden ausgezaht!!!

waren so hohe gewinne geplant ? sie können sich ja vorstellen was passiert,wenn ein spieler 1000-2000euro verspielt hat! um beim hauptgewinn alles wieder zu holen,ist doch beschaffungskriminalität in jeder art vorauszusehen ! früher waren solche gedanken nicht da,weil die höchstgewinne ja in einem sehr kleinen rahmen lagen ( 200-600 DM) auch verluste waren relativ klein,aber heute ist durch die sogenannten bank/punktespeicher alles anders!!

wie gesagt,meiner meinung nach muss unbedingt vom gesetzgeber eingegriffen werden,um diesen wahnsinn zu stoppen!

nur sollte man niemals den erfindungsreichtum der hersteller unterschätzen,die bestimmt noch andere namen für dann neue zwischenspeicher schon in der schublade liegen haben ( vielleicht ja zeitspeicher/bananenspeicher/hartzIVspeicher o.ä.)

Das Einfachste wäre es doch, wenn das 'Geld' auf dem Bankspeicher auch als solches behandelt wird, auch wenn das Punkte sind, sind sie doch dem wie Geldbeträge.
Die Ausrede der PTB, Geld sind keine Punkte ist unverständlich.
Was beingt diese zu dieser Falschannahme ?

Wenn das 'Geld ' des Bankspeichers genauso wie das auf dem Geldspeicher behandelt wird, also dem Kontrollmodul unterliegt mit Höchsteinsätzen pro Spiel hätte der Spuk schnell ein Ende.
Das müsste ja auch, ohne diespielverordnung zuu ändern, einfach machbar sein.
Die PTB müsste nur ihre Richtlinen ändern, so wie das bereits bei der Vernetzung geschehen ist.
Was hält diese davon ab ?


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Offline Ilona

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Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #4 am: 18 Juni 2007, 11:06:29 »
Tja, das ist so eine Sache. Die Automatenindustrie hat eine supersupergute Lobby. Ich befürchte, dass da so schnell nix passiert. Der Fachverband Glücksspielsucht e.V. hat vor kurzem einen offenen Brief an die Fraktionen, der im bundestag vertretenen Parteien geschickt. Ich kopier ihn mal in dieses Posting:

viele Grüße, Ilona
-------------------------


An die 
Fraktionen der im Bundestag
vertretenen Parteien
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
                                  11. 05. 2007

vorab per Fax


Offener Brief



Anpassung der Spielverordnung

-   an das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Liberalisierung des Glücksspielmarktes und
-   den Staatsvertrag zum Glücksspielwesen

Sehr geehrte Abgeordnete,
sehr geehrte Damen und Herren,

nach Auffassung unseres bundesweit tätigen Fachverbandes besteht dringender Handlungsbedarf in Bezug auf eine Novellie-rung der Spielverordnung. Die Spielverordnung regelt bekanntlich die Aufstellung und den Betrieb der gewerblichen Spiel-automaten. Diese Spielautomaten unterliegen bisher leider nicht dem Recht der öffentlichen Ordnung, unter das die Spielbanken, die Lotterien und die Sportwetten fallen. Diese unterschiedliche rechtliche Einordnung ist schwer nachvoll-ziehbar, zumal die Spielhallenautomaten –insbesondere nach der letzten Novellierung-, den in Spielbanken aufgestellten Geräten immer ähnlicher werden.

Aus unserer Sicht ist die Spielverordnung in der jetzigen Fassung nicht kompatibel mit dem Urteil des Bundesverfas-sungsgerichtes vom 28. 3. 2006 und dem Staatsvertrag zum Glücksspielwesen, der derzeit von den Bundesländern verab-schiedet wird. Eine Anpassung an die neue Glücksspielgesetzgebung ist dringend erforderlich, da ansonsten die große Gefahr besteht, dass der Staatsvertrag einer gerichtlichen  Überprüfung nicht standhält. Interessanterweise legen ja die privaten Wettanbieter den Finger immer wieder in diese Wunde und bemängeln die fehlende Kohärenz der Gesetzgebung. Sie tun dies aus unserer Sicht zu Recht, sind doch nach wie vor die Geldspielautomatenspieler die mit Abstand größte Gruppe der Glücksspielsüchtigen, die Beratungs- und Behandlungsstellen aufsuchen. Ihr Anteil liegt zwischen 70% und 80%.

Die Anpassung der Spielverordnung an das neue Glücksspielsrecht könnte auf zwei Wegen erfolgen:

1.   Das Verbot sämtlicher Glücksspielgeräte außerhalb staatlich konzessionierter Spielcasinos
                (vgl. Norwegen oder Schweiz)

2.   Die Übertragung sämtlicher Schutzvorschriften, die für Lotterieangebote und Spielbanken künftig gelten, auf den
                Bereich der Spielhallen bei gleichzeitigem Abbau dieser Geräte aus gastronomischen Betrieben.

Der erstgenannte Ansatz wird angesichts der starken Lobby der Automatenverbände nicht durchsetzbar sein.

Der zweite Ansatz würde beinhalten, dass alle Vorschriften zum Spieler- und Jugendschutz 1:1 auf den Spielhallenbereich übertragen werden. Auf diese Weise würde man quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: problematisches und süchtiges Glücksspielen würde wirksam eingeschränkt und die Glücksspielgesetzgebung würde kohärenter und damit auch gerichts-fester.

Wir würden uns sehr freuen, wenn unser Vorschlag, den wir auch den anderen Fraktionen der im Bundestag vertretenen Par-teien unterbreiten, Ihre Unterstützung findet.

Mit freundlichen Grüßen


Ilona Füchtenschnieder
- Vorsitzende -

 

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Offline Claus

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Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #5 am: 18 Juni 2007, 12:50:28 »
Hallo Ilona,
wäre hier nicht eine Unterschriftenaktion nützlich?
gute 24 Stunden

"Wer kein Ziel hat,
dem stehen alle Wege offen!

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Offline andreasg

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Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #6 am: 18 Juni 2007, 13:21:29 »
Hallo Ilona, hallo Claus,
ich kenne wenigstens zwei Menschen die sich unbesorgt auf die Straße stellen und offen mit den Menschen über die Auswirkungen der Glücksspielsucht sprechen.
Ich habe auf unserem Info - Stand letztes Jahr am Selbsthilfetag - Vorstellung der Selbsthilfegruppen die Erfahrung gemacht daß offene Dialoge fast ausschließlich nur mit Angehöreigen möglich waren. Betroffene Glücksspieler eierten ein wenig am Stand rum und gaben sich bedeckt wenn ich sie Ansprach. (ich meine - einen Blick für meinesgleichen zu haben..)
Welchen Anspruch erhebst Du mit einer Unterschriftenaktion?
Offiziell will niemand etwas mit Glücksspielsucht zu tun haben und die Schamschwelle liegt nach meiner Erkenntnis höher als beim Alkoholismus, Drogensucht und vielleicht sogar der Sexsucht.
Das Glücksspiel pressiert doch nur, wenn der Lottojackpot richtig kracht ....
Trotzdem bin ich weiter bereit mich an der Öffentlichkeitsarbeit zu beteiligen, ganz im Sinne der 5. Tradition.
Ich danke vor allem für diesen mutigen Brief, Ilona. Auch wenn ich einige Zeit vom Glücksspiel fern bin und Verquickungen Spielhalle - Casino nicht weiter verfolgt habe ist es sehr, sehr wichtig informiert zu sein. Was geschieht, wenn Hweute die Tür zum Meetingsraum aufgeht und ein Neuer kommt hinein?
Schöne 24 Stunden
Andreas

Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #7 am: 18 Juni 2007, 19:00:59 »
Das die Speilverordnung nun wieder geändert wird ist ja nicht in Sicht.
siehe hier:

http://www.baberlin.de/nachricht0.html?&tx_ttnews[tt_news]=257&tx_ttnews[backPid]=128&cHash=c627827a05

Der Spielerschtu wurde ja auch schon verbessert.
Nur wie sie interpretiert wird, ist ein Hohn.
Entscheidend ist, dass die Vernetzung ( wurde ja teilweise schon in den Richtlinien der PTB gemacht  und die Punktespeicher verschwinden.
Die Einsatzregelung und Gewinnregelung ist ja klar in der SpVO dargestellt.

Aber wie sie umgangen wird erinnert irgendwie daran, dass bei sich bei einer Geschwindigkeitskontrolle damit herausreden will, man dachte, die Höchstgeschwindigkeit gilt pro Person.

Was fehlt ist eben die klare Umsetung, so wie die SpVO von der Politik gemacht wurde.

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Offline Ilona

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Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #8 am: 18 Juni 2007, 19:25:34 »
Hi Dieter,

der Link war unvollständig:

http://www.baberlin.de/nachricht.html?&tx_ttnews[tt_news]=257&tx_ttnews[backPid]=5&cHash=e1236a3d6d 

klappt nicht; Link kopieren und einfügen, dann geht's

Gute Lobbyarbeit, gell? Es ist eine Verkennung der Realität, wenn behauptet wird, der Spielerschutz sei mit der neuen SV verschärft worden. Umgekehrt wird ein Schuh draus!
« Letzte Änderung: 10 Juli 2007, 08:42:34 von Ilona »

Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #9 am: 19 Juni 2007, 05:14:56 »
Ein Verbot zu erreichen ist ja auch kaum durchführbar, auch weil alles was verboten wird, wird dann illegal weitergeführt, und dann unkontrollierbar.
aber bei der Politik erreichen, dass die Punktespeicher dem Geldspeicher gleichgesetzt werden, also der Einsatz-Gewinn-Regelung so unterliegen, wie es mit der neuen SpVO gemeint war, das könnte gehen.

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Offline andreasg

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Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #10 am: 19 Juni 2007, 10:03:57 »
Hallo ihr Lieben,
ich habe mir alles noch einmal in Ruhe durchgelesen.
Ich möchte selber nicht ausprobieren , was jetzt in den Spielstätten geschieht, dafür ist mein Suchtpotential viel zu hoch.
Wenn ich bedenke, mit welcher Vehemenz ein bekannter Aufsteller 1989/1990 auf einem Hochglanzprospekt für Punkteautomaten geworben hat und wie groß die Anziehungskraft der Ausübenden ist auf diese Geräte.
Ich weiß nicht, ob dieser Unternehmer immer noch Psychologen beschäftigt die die Aufgabe habe das Suchtpotential von Spielern zu ergründen und dieses Wissen in die Konstruktion von Geldspielautomaten zu stecken.
Wenn es eine Verordnung gibt, die das "Flatratesaufen" untersagt und es wird gerade auf die Suchtgefährdung Jugentlicher hingewiesen, liegt die Purpulatrität, nein Bedrohlichkeit des Alkoholismus , die Angst vor dem gesellschaftlichen Verfall zugrunde.
Die Gefahren des Glücksspiels werden in unserer Gesellschaft viel zu oft bagatellisiert. Ich habe im Laufe der Zeit meines Genesungweges einigen Hunderten Betroffenen begegnen können und bin unter anderem durch die hohe Straffälligkeit - durch Ausagieren der Spielsucht beeindruckt.
Mir kommen Zweifel, daß unsere Legistative   noch länger blauäugig zuschauen kann, wenn beispielsweise ca. 60 - 80% aller einsitzenden Straftäter aufgrund von Spielsucht inhaftiert sind
Ich möchte aber Menschen begegnen, die in die Fallstricke der Sucht geraten sind, das wollte ich mit meinem vorher gegangenen Posting ausdrücken.
Ich bin informiert, daß es eine Wanderausstellung in Gemeinschaft der GA - mit AA Gruppen gibt. Dort könnte plakativ für Prävention geworben werden.
Noch eines: Gestern Abend, ich machte die Tür zum Meetingsraum auf, und ein neuer Freund war schon vor mir da. Welche Freude!
Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #11 am: 10 Juli 2007, 00:26:26 »
Hallo andreasg,

>> Ich möchte selber nicht ausprobieren , was jetzt in den Spielstätten geschieht

Habs ausprobiert. Und wurde dabei an meine eigene gefährliche Zeit erinnnert, die ich eigentlich vor Jahren schon abgehakt hatte. Bis vor einem Jahr war die Daddelhalle ziemlich ungefährlich für mich, und bis zur nächsten Spielbank ist es mir einfach zu weit. Aber Schreiben hilft, merke ich gerade.

Die Umwandlung von Geld in Punkte ist für die Automatenhersteller der Zauberstab zur Umgehung sämtlicher Einschränkungen der Spielverordnung. Sie haben die Vorgänge "Spiel" und "Einsatzerbringung" gänzlich voneinander abgekoppelt und behaupten einfach, das Gezappel auf dem Monitor sei gar nicht das Spiel. Die Erbringung des 20-Cent-Einsatzes ist das reale Spiel, und die geschieht gesetzeskonform in 5-Sekunden-Schritten.

Die gehen nun so weit, dass die hart erkämpfe 5-Minuten-Pause dazu genutzt wird, Spieler noch mehr an den Automaten zu binden. Werbespruch der Bally-DVD "Baba Yaga": "Und nach einer Stunde heisst es dann: 5 Minuten lang nur Freispiele...". Der blanke Hohn. Jetzt fiebert jeder dem Ein-Stunden-Limit entgegen, weil die Pause als "Motivations-Spritze" missbraucht wird.

Wenn man am Ende doch ein paar Euro auf dem Geldspeicher hat, darf man auch noch auf die Auszahlung warten, dank der zeitlich limitierten Auszahlungsgrenze. Naja, dafür gibt es ja einen benachbarten Automaten, den man in der Wartezeit füttern kann...

So jedenfalls steuert dieses Land auf die Halbmillionen-Grenze von Spielsüchtigen zu.

Mit jedenfalls steht's jetzt schon
BisZumHals

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Marzipine

Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #12 am: 10 Juli 2007, 13:40:34 »
Hallo BZH,
es gab schon immer Spieler (Spielsüchtige) und es wird sie auch immer geben, solange auf dieser Welt gespielt wird. Na und lass sie doch! Endlich habe ich gelernt. Wir sollten nicht versuchen in dieser Hinsicht die Welt zu verbessern sondern uns. Hat uns jemand gezwungen am anderen Automaten zu spielen bis unser Geld ausbezahlt wurde? Nein natürlich nicht. Wir sind auf diese Abzocke reingefallen und damit basta. Diese 4 Jahre Spielerfahrung hat mich zwar ärmer aber reicher an Erfahrung gemacht. Heute weiß ich was richtig lügen heißt, körperlicher Entzug,immer unter Druck stehen, Seelenleiden, richtige Freunde, dumme Schwätzer. Auch genieße ich jetzt wieder die andere Seite: Die Sonne, meinen Garten, Familie, Tiere, in der City Kaffee trinken u. die Leute beobachten, eine tolle Grillparty geben usw.. Ich gehe wieder schwimmen und das mache ich alles ganz bewusst. Ich freue mich auf meinen Urlaub, wie schon seid Jahren nicht mehr. Das zählt!!!!!!!!!
Alles andere; warum, weshalb und wieso, was kann man machen, das überlasse ich den Fachleuten (z.B. Ilona  ;) :D).
Wenn wir nicht mehr spielen haben sie schon wieder verloren, so musst Du das sehen, das Einzelbild und nicht das Gesamte  ;).
VG Marzipine

Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #13 am: 10 Juli 2007, 14:19:13 »
Hallo Marzipine,

danke für deine Worte. Die von mir berichtete Episode war auch nur son kleines Aufflackern einer längst verschütteten Erfahrung. Nicht weiter schlimm. Bringe weder mich noch meine Familie in Gefahr.

Aber ohne jetzt hier den Weltverbesserer zu geben: Mit dem Hinweis, dies alles den Fachleuten zu überlassen, kann ich nix anfangen - Ilona in allen Ehren. Diese "wir übernehmen ab hier"-Mentalität lehne ich ehrlich gesagt ganz ab. Ich weiss ne ganze Menge über Spielbanken und Spielhallen, kenne ne Menge Leute aus dem Milieu, kann mitargumentieren - und auch meine Wählerstimme zählt. Und gerade in so einem schwierigen Prozess, in dem sich die europäische Glücksspielbranche gerade befindet, sind alle Kräfte gefragt, denke ich doch.

BZH

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Offline Ilona

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Re: Gefahr: Casino-Automaten in Spielhallen
« Antwort #14 am: 11 Juli 2007, 09:11:10 »
Hallo BZH,

das ist ein Missverständnis. Ich bin keine Vertreterin der "Ab hier übernehmen wir Mentalität". Im Gegenteil: Ich bin der Auffassung: Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt. Ich respektiere aber auch Auffassungen, wie sie von den GA Gruppen vertreten werden, die sagen, dass sie zunächst mal selbst genesen wollen und politisches Engagement eher als Ablenkung von den eigenen Problemen verstehen. Da gilt es auch nach meiner Auffassung und Erfahrung sehr genau hinzuschauen. Manchmal ist das in der Tat so: Jemand engagiert sich für ein Thema und vergisst dabei sich selbst.

Hilft das zur Klärung?

viele Grüße, Ilona

 

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