Hallo Leute,

Ich bin spielsüchtig und kann nicht aufhören zu spielen. 24 über 40.000 Euro verzockt, aber keine Schulden, aber Freunde Familie verraten durch die Sucht.

Hallo es ist schwer aufzuhören, nicht nur wegen meiner Sucht, denn man wird ständig und jederzeit auf Wetten aufmerksam (überall im Internet: Kicker, Sport1, Bild etc) Dann kann man nichtmal normal Fußball gucken ohne das alle 2 min Werbung für diese Scheiße kommt (Sky bei jeder Werbung, bei jedem Konferenzwechsel, selbst diese Scheiß Halbzeitanalyse heißt Tipico Halbzeitanalyse, da kommt mir das kotzen). Wie soll ich damit aufhören, wenn ich immer und zu jederzeit dazu animiert werde weiter zu wetten. Ja die Hauptschuld liegt in der Sucht, aber Vorteilhaft ist diese dauerhafte Werbung nicht. Wetten zerstört Leben und Existenzen.

Und haben diese Wettanbieter nicht mal eine Lizenz in Deutschland, aber trotzdem darf man wetten und vor allem wird trotzdem so massiv Werbung gemacht und erlaubt, das ist krank!!!

Zigaretten Werbung ist auch verboten, es wird Zeit, dass wir den Wettanbietern die Stirn bieten. Wir müssen es schaffen zumindest die Werbung verbieten für die Lebenszerstörer, so dass nicht noch immer mehr Leben zu Grunde gehen.

Was kann man tun? Wen muss man anschreiben? Wie schaffen wir möglichst viel Aufmerksamkeit, so dass der Staat gezwungen wird zu handeln?

MfG Problem

Hallo,
da sprichst Du ein ziemlich komplexes Problem mit einem Werbeverbot an, vor allem im Internet. Das würde natürlich schon vielen helfen die Spielanreize zu mindern. Da es aber die Dienstleistungsfreiheit betrifft, ist damit das Verfassungsrecht und das europäische Recht tangiert und dann wird es richtig schwierig, außerdem sitzen die Online-Glücksspielanbieter nicht in Deutschland, sondern in Malta usw.
Übrigens gilt das Werbeverbot für Tabak in Deutschland auch erst ab 2020! Und wir sind das letzte europäische Land, das dies einführt. 
Da muss man also einen langen Atem haben, um hier auch kleine Veränderungen zu erreichen. Dass es heute im Glücksspielstaatsvertrag die sog Werberichtlinien für Glücksspiele und in §26 das Verbot von Werbung für den Spielbetrieb von Spielhallen gibt, sind solche kleinen Fortschritte. Will heißen: Du kannst Dich für solche Veränderungen einsetzen: in Selbsthilfegruppen, die am bundesweiten Aktionstag am 25.09.17 mit solchen  Forderungen an die Öffentlichkeit gehen und Du kannst Mitglied in unserem Verband werden und uns in dieser Hinsicht unterstützen.
Das Wichtigste ist aber erst einmal, dass Du für Dich sorgst und spielfrei wirst. Dafür kannst Du Deinen Ärger über die Glücksspielanbieter und die unzureichenden Regelungen nutzen.

Viele Grüße, Hartmut