Hi Zockstopp!
Ich danke Dir für Deine Resonanz.
Nun ...
zu 1) :
Was ist, wenn Du dieses Defizit, welches Dich zum Spielen verleitet hat, so ohne Weiteres gar nicht selbst erkennst?
OK, ich bin ja mittlerweile der Meinung, dass man dieses Defizit gar nicht unbedingt in klare Worte fassen muss - das ist nämlich zu einfach. Viele Dinge spielen da eventuell eine Rolle und erst zusammen ineinander verzahnt ergeben sie das Problem.
Daher ist für mich heute der Weg das Ziel. Auf ihm kannst Du nämlich den ein oder anderen Punkt finden und auch mit Deiner Entschlusskraft abstellen oder verbessern.
Abwarten und Tee trinken - das Ganze aussitzen nach dem Motto "Alles wird gut" - das nennen wir einfach "zocken".
Es ist ein Spielen mit uns selbst - volles Risiko - im Bewusstsein des sehr wahrscheinlichen Scheiterns.
Sollte ich einen einzigen Rückfall erleiden werde ich weitere Maßnahmen ergreifen.
Das ist zocken!
Wenn Du jetzt meinst, ich wollte auf Dir rumtrampeln, dann irrst Du.
Mein Vater bat mich damals flehend mit Tränen in den Augen: Suche Dir Hilfe ...
Weisst Du, was ich Depp geantwortet habe? "Für mich gibt es keine Hilfe!"
Zu hunderten habe solche Deine Worte bereits gehört und wie gesagt auch selbst ausgesprochen.
Und weisst Du was? Ich habe mich geirrt!
Natürlich wusste ich, dass es da in Köln eine SHG gibt (hatte sie ein paar Jahre vorher als Alibi mißbraucht).
Und natürlich wusste ich auch, dass es da die Profis gibt: Sozialarbeiter, Therapeuten, Psychologen, Suchtberater ...
Aber für mich kam das nicht in Frage!
Es war ein Bestandteil meiner destruktiven angelernten Verhaltensweisen.
Suche Dir bitte mit den Stichpunkten: DHS Flyer 10 Gründe für den Besuch einer SHG (oder so ähnlich) eben diesen Flyer.
Darin ist alles kurz und knapp auf den Punkt gebracht.
Das Einzige, was Du gegen den Besuch einer SHG dem entgegen stellen kannst sind Deine Vorbehalte und Deine Ängste.
Die sind absolut unbegründet!
Warte also bitte nicht, bis es zu spät ist (auch für Deine Freundin!) - begebe Dich bitte umgehend in die Hand der Selbsthilfe.
Das bedeutet nicht, dass Du Deine Selbstbestimmtheit aufgibst und irgendwelchen Doktrinen folgen sollst.
Du "selbst" hast es in der Hand das anzunehmen, was Du gebrauchen kannst und das liegen zu lassen, was Du gerade nicht brauchst.
Du "selbst" trägst dafür die Verantwortung.
So funktioniert nämlich "Selbst"hilfe.
Es ist ein unbeschreibliches Gefühl dort in einer Gruppe zu sitzen, die Dich genau versteht.
Dazu brauchst Du gar nichts erklären - Du wirst auch so verstanden.
Niemand wird Dich verurteilen.
In einem anderen SHF darf ich gerade wieder teilhaben an einem jungen Mann, der diesen Schritt in die Selbsthilfe gewagt hat und es alles andere als bereut.
Ich bitte Dich: Gönne Dir diese Erfahrung!
Dann kannst Du immer noch sagen: Sollte ich einen einzigen Rückfall erleiden werde ich einen Therapeuten etc. aussuchen - oder es direkt in Angriff nehmen. :-)