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Meine Erfahrungen mit der Sucht

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Meine Erfahrungen mit der Sucht
« am: 20 Dezember 2016, 00:53:13 »
Hallo Zusammen
möchte hier auch gerne etwas schreiben, bin schon eine zeitlang im Spielsucht-Forum aktiv aber aus irgendeinem Grund ist dieses jetzt gesperrt. Hat jemand eine Ahnung wieso dieses wichtige Forum von einem Tag auf den Anderen nicht mehr läuft. Ziemlich üble Sache find ich das wenn ich mir vorstelle welche Bedeutung so ein Forum für Spielsüchtige haben kann...

Ich bin süchtig. schwer süchtig. Aber nicht auf Automaten wie viele hier, sondern Sportwetten. Gefährliche Sache. Automaten find ich so dermassen langweilig, ich würde vllt mal in so eine Spielothek gehen zum Spass aber die gibt es in der Schweiz gar nicht mehr. Aber mehr als einmal würd ich da nicht hingehen. Ist das nicht erbärmlich diese anderen Süchtigen da? und dann regt man sich wahrscheinlich auf wenn jemand was gewonnen hat und man selbst immer verliert...aber Geld verschwenden geht viel einfacher. Einfach online in einem Casino anmelden oder drauflos wetten. Keine Limits. Automaten gibts im Internet ohne Ende und alles was das Spielerherz begehrt. Blackjack, Roulette.. oder Wetten auf beliebige Sporteregnisse zu jeder Zeit…Alles...da kann man in einer Nacht ohne weiteres 10000 verschleudern.

Ich habe selber immer wieder vereinzelt BlackJack gespielt, aber auch bei kurzzeitigen Gewinnen weiss ich dass alles eine Illusion ist, am Ende ist der Spieler immer der Verlierer. Ich habe jetzt häufig einfach mal zugeschaut wie die anderen Black-Jack spielen und ich verwende diese Beobachtungen beim BlackJack hier einfach mal als Beispiel generell für alle Spieler. Meine Schlussfolgerung:

Die meisten Spieler sind Idioten. Dumm. Gleichgültig. Sie sind wahrscheinlich nicht wirklich dumm, nein sie sind dumm im Moment der Suchtausübung. Wollen Sie gewinnen? NEIN! Ist es ihnen egal wenn sie verlieren? Ja. Ist es ihnen egal wenn sie gewinnen? Ja. Ich habe Spieler gesehen die hatten gewaltige Glückssträhnen, aber das spielt gar keine Rolle denn Spieler spielen einfach immer weiter und hören nicht etwa auf wenn sie merken dass das Glück weg ist, nein sie machen so lange weiter bis nichts mehr da ist..
Sie spielen nicht um zu gewinnen, sondern um zu spielen. Die grosse Illusion der Spieler wenn sie immer kommen mit: ich will gewinnen um das und das zu kaufen oder einen Urlaub. Alles Quatsch. Sie wollen nur spielen und wissen genau, dass am Ende kein Gewinn resultieren wird....viele spielen wenn sie besoffen sind. Wie gross ist da die Wahrscheinlichkeit mit Plus rauszugehen? Im Moment des Spielens ist der Verstand ausgeschaltet. Der ganze Vorgang ist reine Irrationalität, die Vernunft funktioniert nicht. Wieso machen Casinos Milliardengewinne? Nicht nur wegen des Vorteils der Bank, nein sondern weil das Spielen um Geld grundsätzlich des Teufels ist und der Spielteufel der in jedem Spieler steckt nichts anderes will als den eigenen Ruin…

Ich hab mich häufig damit auseinandergesetzt wieso ich spiele, wieso ich mir das alles antue und ich komme zum Schluss dass Spielsucht die wohl komplexeste Sucht überhaupt sein muss und dass deshalb viele so dermassen Mühe haben mit dem Spielen aufzuhören. Man kann damit zwar einen Kick bekommen und aus dem langweiligen Alltag entfliehen aber man begibt sich in einen wahren Alptraum, ein Hamsterrad das immer schneller dreht und irgendwann verliert man komplett die Orientierung und plötzlich ist alles weg…eine Art Selbstbestrafung mit nichts vergleichbar…aber eine Bestrafung für was? Ich hab ja nie was verbrochen…vielleicht weil ich mir nichts wert bin und deshalb auch Verluste in Kauf nehme??

Habe nun nachdem ich innert Kürze wieder mal einige Tausend eingezahlt habe und damit gewettet habe, die Sucht wiedermal ausgelebt (überlebt) denn wieder hatte ich Glück im Unglück sodass erstaunlicherweise fast keine Verluste entstanden sind aber ich weiss dass es so nur eine Frage der Zeit ist bis ich ganz unten bin….ich hab manchmal das Gefühl Spieler spielen weil sie auf der Suche nach was sind aber das Spielen ist eine derart dämonische Angelegenheit, schwierig das zu  toppen..

Werde mich jetzt in einer Selbsthilfegruppe für Spielsüchtige anmelden das kann sicher nicht schaden…immerhin mach ich dann mal was…
Gibt es andere hier im Forum mit einer Sportwettensucht oder sind die meisten Automatensüchtig oder Roulette besessen?
« Letzte Änderung: 20 Dezember 2016, 14:13:15 von Nemesis1988 »

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Offline andreasg

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Re: Meine Erfahrungen mit der Sucht
« Antwort #1 am: 20 Dezember 2016, 16:56:52 »


[Die meisten Spieler sind Idioten. Dumm. Gleichgültig. Sie sind wahrscheinlich nicht wirklich dumm, nein sie sind dumm im Moment der Suchtausübung. Wollen Sie gewinnen? NEIN! Ist es ihnen egal wenn sie verlieren? Ja. Ist es ihnen egal wenn sie gewinnen? Ja. Ich habe Spieler gesehen die hatten gewaltige Glückssträhnen, aber das spielt gar keine Rolle denn Spieler spielen einfach immer weiter und hören nicht etwa auf wenn sie merken dass das Glück weg ist, nein sie machen so lange weiter bis nichts mehr da ist..
Sie spielen nicht um zu gewinnen, sondern um zu spielen. Die grosse Illusion der Spieler wenn sie immer kommen mit: ich will gewinnen um das und das zu kaufen oder einen Urlaub. Alles Quatsch. Sie wollen nur spielen und wissen genau, dass am Ende kein Gewinn resultieren wird....viele spielen wenn sie besoffen sind.]

Alkohol und Nikotin
rafft die halbe Menschheit hin,
aber ohne Suff und Rauch
stirbt die and're Hälfte auch.

Spielsucht ist keine Dummheit, sondern eine pathologische Erkrankung. Ich möchte mich nicht als Idioten bloßstellen lassen! Das gilt auch, wenn ich "nur Automatenspieler" sein sollte. Mit der abschlägigen Handbewegung: "die Spieler sind..." wertet sich niemand in einem Spielsuchtforum auf.
Ich bin Spieler, ich bin süchtig und ich weiß, was ich mir und anderen mit meiner Suchtausübung angetan habe. Um mir selber das einzugestehen und auch meine allerschlimmste Sucht: das Spiel mit den Menschen einzugestehen gehe ich permanent in eine Selbsthilfegruppe. Dort finden sich Menschen, die Automaten, Poker, Casino, Turftotälisator, Russisch Poulette und Sportwetten hinter sich gelassen haben - und auch Menschen, die noch spielen.

Sei herzlich Willkommen in unserem Forum

scköne 24 Stunden
Andreas

Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: Meine Erfahrungen mit der Sucht
« Antwort #2 am: 20 Dezember 2016, 17:09:41 »
Hallo Nemesis,

schau einfach einmal hier hinein:

http://anonymespieler.ch/

vileeicht kennst Du das Portal schon?

Gruß
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Meine Erfahrungen mit der Sucht
« Antwort #3 am: 21 Dezember 2016, 01:06:03 »
ich wollte niemanden abwerten. Ich wollte bloss das Paradoxe am Spielen verdeutlichen. Schlussendlich ist es egal ob man Automatenspieler ist oder Sportwetten oder Pferdewetten oder Casino, die schlimme Krankheit Spielsucht führt immer in den Ruin. Ich habe lange nicht eingesehen dass es eine Krankheit ist aber nach diesem Jahr muss ich klar zum Schluss kommen dass es sehr wohl eine Krankheit ist und was für eine!!
Ich verstehe nicht dass du dich anscheinend persönlich angegriffen fühlst, ich spreche ja auch von mir selber. Ich wollte damit bloss die Aussage machen: was ich als Spieler mache ist sehr dumm. Die Spieler selber sind nicht dumm aber die Krankheit führt zu einem dummen Verhalten...Ich habe beobachtet wie andere online zocken und komme einfach zum Schluss dass das Verhalten der Meisten saublöd ist. Weil Leute meistens viel zu lange am Stück spielen...

Ich finde am besten erkennbar ist das Gravierende an der Sucht in einer Spielothek weil man da ja hautnahe alles mitansehen kann: dieses Elend, die Aggressionen, das stundenlange Starren in diese Automaten, oder wenn Leute mit Gewinnen prahlen...das ist so erbärmlich...

die Tatsache dass trotz vieler solcher abstossenden Dinge in so einer Spielothek trotzdem soviel täglich da hingehen verdeutlicht perfekt wie stark diese Sucht ist...dass man trotz allem da hingeht und immer wieder Geld reinwirft obwohl man eigentlich weiss dass es aboslut sinnlos ist...

aber im Internet ist es eigentlich noch viel schlimmer...denn da kann man viel mehr Geld in kurzer Zeit verschleudern und alles ist anonym...man kann sich richtig austoben und die Sucht ausleben aber wenn das Geld weg ist kommt das böse Erwachen...

Für mich ist die Spielsucht eine Hass-Liebe. Einerseits liebe ich das Spielen und kann mir z.B. nicht vorstellen während einer WM keine Wetten zu machen...andererseits hasse ich die Sucht natürlich weil sie zerstörerisch ist...

wie ist das Sprichwort über Nikotin und Alkohol zu interpretieren? Hast du neben dem Spielsucht-Trieb auch eine Nikotinsucht?
Klar Alk und Rauchen sind auch schlimm weil sie der Gesundheit schaden aber meiner Meinung nach das viel kleinere Übel als Spielsucht....
« Letzte Änderung: 21 Dezember 2016, 01:08:44 von Nemesis1988 »

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Offline andreasg

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Re: Meine Erfahrungen mit der Sucht
« Antwort #4 am: 21 Dezember 2016, 16:55:46 »
[viele spielen wenn sie besoffen sind. Wie gross ist da die Wahrscheinlichkeit mit Plus rauszugehen? Im Moment des Spielens ist der Verstand ausgeschaltet.]

Hallo Nemesis,

nein, ich fühle mich jetzt nicht abgewertet. Das kenne ich von früher: Ursprungsfamilie, Beruf, Beziehungen etc. aber nicht in der Spielsucht-Hilfe.

Der Kern meines Postings ist die Sichtweise der Ausübung der Spielsucht. Wenn es für Dich Dummheit ist - für mich ist es eine Krankheit. Ich denke aber, Du hast mich verstanden. Wenn ich nur einmal nachsinne, wie ich es geschafft habe, immer an Spielgeld herran zu kommen, wie lange ich meine Spielsucht vor meinen Angehörigen verbergen konnte... da spielen Schläue ung Gerissenheit ihren Part mit. Der Dumme lässt sich volllaufen. Hat bei mir nicht funktioniert, Alkoholabhängigkeit, das eeige Kotzen! Geraucht habe ich, bis der Folter brannte, davon bin ich längere Zeit frei, aber, einmal Zigarettenduft einziehen und eine Kippe in der Hand halten, nur für Heute nicht, wie bei meiner Spielsucht.
Für Heute kann ich meine Verstandeskräfte stärken und mich auf meine Spielfreiheit besinnen.
Bis zur WM in Russland fließt noch viel Wasser die Wolga runter, bis dahin kann sich Dein Spielverhalten grundlegend ändern.

Ich wünsche Dir einen angenehmen Abend
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Meine Erfahrungen mit der Sucht
« Antwort #5 am: 24 Dezember 2016, 03:12:27 »
ja ich stimme dir zu, ich bin überzeugt dass viele Spieler schlau und äusserst gerissen sind. Sie spielen eben nicht nur mit Geld sondern können auch mit Menschen spielen, sodass sie wahrscheinlich schnell mal wissen wo am ehesten an Geld heranzukommen ist und andere gut anlügen können. Das Problem ist einfach, dass das Verhalten, das diese Sucht hervorruft, dumm ist. Wir überlegen uns alles mögliche um an Geld heranzukommen, damit wir uns noch mehr ruinieren können. Wo ist da der Sinn. Das ist Selbstzerstörung in extremis.

Ich selber bin immer nur soweit ins Minus gegangen wie die Kreditkarte zugelassen hat, also 2000. Mehr konnte ich nicht. Wenn ich mir aber vorstelle was für Schrott ich z.T. innert kürzester Zeit zusammengewettet habe, alles reine Verzweiflung..und wie schnell ich da im Minus war...und mir überlege was wohl gewesen wäre wenn ich in so einer Phase über viel Geld verfügen würde...kann gar nicht daran denken...aber ist klar dass das Geld ganz schnell weg sein kann und wenn das eingetreten ist und man mal ein gewisses Minus hat dann ist der Teufelskreis lanciert und die Verluste sind nicht mehr kompensierbar...

Manchmal habe ich das Gefühl, Spieler wollen eigentlich gar nicht gewinnen sondern verlieren. Das tönt paradox aber eigentlich ist es so. Wenn man sich mal anschaut was in einem vorgeht bei einer akuten Spielphase, es ist so absurd...

Angenommen ein Spielsüchtiger will zocken, ok dann geht er mal ins Online Casino und zockt z.B. BlackJack. Es kann sein dass er z.B. schon von Beginn an nur Pech hat dann ist das Geld sehr schnell weg und auch nach erneuter Einzahlung unwahrscheinlich, es zurückzugewinnen. Wenn er aber vllt zu Beginn eine Glückssträhne hat und z.B. eine halbe Stunde lang hauptsächlich gewinnt, dann wäre das ja super, er hat in kurzer Zeit einen Risengewinn gemacht und freut sich wahrscheinlich wie ein kleines Kind...

Aber der Witz an der ganzen Sache ist ja dass es dann nicht bei dieser halben Stunde verbleibt. Bei ca. 95% aller Süchtigen wird es dann so weitergehen dass er 4 Stunden später immer noch BlackJack spielt und mittlerweile ist der Gewinn weg und er ist vllt bereits im Minus. Wenn er aber frühzeitig gemerkt hat dass das Glück weg ist und sich ausgeloggt hat, dann hat er vllt in der Nacht Glücksgefühle über den Gewinn aber es ist nur eine Frage von Stunden bis er erneut beginnt zu spielen und dann ist im Normalfall das Glück nicht mehr da und das Geld ist nach ein paar Stunden weg.

Das Gehirn hat sich aber den anfänglichen Gewinn eingeprägt und will diesen Zustand wieder sodass man wahrscheinlich früher oder später wieder einzahlt und spielt....schlussendlich läuft es dann oft darauf hinaus dass solche Spieler x Stunden zocken und dann hat der Spieler keine Chance mehr auf Gewinne weil der Dealer sowieso den Vorteil hat und will dass die Spieler möglichst lange spielen.

Also der Spieler spielt eigentlich gegen sich selbst.

super dass du nicht mehr spielst. Finde ich eine Herkulesaufgabe mit dem Zocken aufzuhören.

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Offline andreasg

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Re: Meine Erfahrungen mit der Sucht
« Antwort #6 am: 25 Dezember 2016, 16:39:03 »
Hallo Nemesis,

ich wünsche Dir eine schöne Weihnacht und eine friedliche ohne zwanghaftes Spiel. Eingedenk Deines Postings schliße ich alle mit ein, die den aufrichtigen Wunsch haben, das krankhafte Spielverhalten zu stoppen.

[Manchmal habe ich das Gefühl, Spieler wollen eigentlich gar nicht gewinnen sondern verlieren. Das tönt paradox aber eigentlich ist es so. Wenn man sich mal anschaut was in einem vorgeht bei einer akuten Spielphase, es ist so absurd...]

In Deinem Beitrag - Zitat - erkenne ich mich selber wieder. Diese irrsinnigen Kämpfe des Unterbewußten und der innerere Aufschrei: "Seht mich doch in meiner Notlage"

Am Samstag vor dem 3. Advent war ich genau an dem Ort, an dem ich bedingungslos vor meiner Spielsucht kapituliert habe, mit dem Zugeständnis an mich, daß ich weiter und weiter an meiner Genesung arbeiten will. Dieses tue ich jeden Tag - für Heute. Manchmal ein Gebet, eine Meditation, aber immer werktags mein Haushaltsbuch führen, Selbsthilfegruppe besuchen und in den Spielsucht-Foren lesen und mich einbringen.
 
Das Bild, daß Onkel Paul der Weihnachtsmann ist und die Merkursonne der Stern über Bethlehem, wird schwinden ::)

Die Arbeit an meiner Spielfreiheitist bei mir zur Routine geworden. Deshalb freue ich mich um so mehr, daß Du und andere Betroffene Spieler sich gegen die Spielsucht stemmen. Daß dieses irgendwann einmal liebevoll geschieht, hat mit dem Erkennen des eigenen Ich's zu tun, bei mir war das so. Dieses darf ich hier, auch in Deinem Beitag erkennen.

Noch eine gute Zeit
lg Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Meine Erfahrungen mit der Sucht
« Antwort #7 am: 12 Februar 2017, 21:09:18 »
Das Bild, daß Onkel Paul der Weihnachtsmann ist und die Merkursonne der Stern über Bethlehem, wird schwinden ::)

hahaha, andreas, der war gut :)
ich mußte auch wieder an den bärtigen paul g. denken, der seine taler zählt, während die merkursone über ihm scheint... obwohl ich kein automatenzocker bin, sondern sportwettenjunkie - so wie nemesis.


für mich sind spielhallen- und automatenhersteller und deren betreiber mit das unmoralischste pack, das hier rumläuft. ich war einige male in spielotheken. und da merkt man doch, dass dort NIEMAND zum spass ist. und am besten finde ich die namen mancher etablissements: "WORLD OF WINNERS", hab ich mal gesehen. wie zynisch ist das eigentlich?
und dass sich diese unternehmen so wunderbar für programme und kampagnen gegen spielsucht "stark machen", ist blanker hohn und pure heuchelei.

aber auch wenn ich selbst keine automaten mag: das zugrunde liegende pathologische muster kenne auch ich! dieses dumme "ich will meine verluste wieder zurückgewinnen!" ist auch bei sportwetten ausgeprägt.

und diese scheißegal-haltung dabei ebenfalls! ich hatte es zb. schon öfter, dass ich mit 10€ einsatz 120€ gewonnen habe. und weil einem das nicht reicht, setzt man nochmal 50€ auf ne 2er quote, damit man etwas mehr hat. das verliert man natürlich und steht nur noch bei 70€. aber anstatt jetzt zu sagen "OK, ES REICHT! DU HAST IMMERHIN NOCH 50€ GEWONNEN!", setzt man nun die verbliebenen 70 KOMPLETT. und in 8 von 10 fällen verliert man...

die summen sind natürlich variabel. die niedrigen 3stelligen gewinnsummen, die mich erfreuen, reichen einem anderen zocker nichtmal als anständiger einsatz, um überhaupt zu wetten. die brauchen schon allein als einsatz mindestens einen hohen 3stelligen einsatz... ist ja auch nachvollziehbar, je nach finanzieller ausgangssituation.

 

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