Guten Morgen!
Naja, ich war frueher auch schon mal ein harter AntiSpieler und hab den Therapueten
jedes Wort geglaubt. Aber mit dem Alter wird man weisser und sieht auch die Graustufen.
Im Kontext, dass Du Dein Verhalten nicht ändern möchtest ...:
Bedenke bitte, dass Du Deine Synapsen lange lange Zeit trainiert hast.
Ich habe oben von Automatismen geredet - dass diese Synapsen genau dafür da sind.
Mir geht es gut -> spielen.
Mir geht es schlecht -> spielen.
Die Ampel geht auf Grün, wenn ich auf sie zufahre -> spielen.
...
Beim Spielen kommt ein Wohlgefühl auf, welches u.a. den Alltag mit all seinen Sorgen verdrängt.
Du gehst diese Sorgen also auch nicht an - sie lösen sich nicht auf - sie bleiben bestehen.
Wenn Du nun die Videos schaust oder irgendwelche Boni verspielst - was passiert denn da?
Klar - GENAU DAS GLEICHE!
Du verarbeitest Deine Sorgen nicht und Du löst keine Probleme.
Du machst eben einfach das, was Du immer gemacht hast.
DAS hat Dich aber ja erst in die Situation gebracht, dass Du Dich in Foren anmeldest!
Meine Erfahrung ist, dass ich mich selbst auf den Prüfstand stellen muss.
Ich darf mir erst einmal nichts glauben, was mir als selbstverständlich erscheint.
Durch Reflektion, Austausch mit Gleichgesinnten etc. und Analyse des Ganzen darf ich dann meine Entscheidungen treffen.
Ob sie dann richtig für mich sind? Keine Ahnung, das wird sich dann noch herausstellen ...
Fuer mich ist das momentan ein gangbarer Weg.
Wenn Du das so siehst, dann ist das wohl für Dich auch so in Ordnung.
Da bringt es dann auch nichts, wenn ich vermute, dass Du nichts von den bisherigen Gesprächen beim Therapeuten und in den Foren verstanden hast. (Nicht im Sinne von Dummheit, sondern inneren Blockaden, die Du nicht überwinden kannst oder durch die Du immer wieder in alte Muster zurückfällst.)
Anders ausgedrueckt: Es gibt einen vielleicht nicht goldenen Mittelweg zwischen
Heroin ballern und einem Glas Bier.
Das ist kein guter Vergleich ...
Wenn ich ihn ein wenig ausbauen darf:
Bisher hast Du das Heroin gespritzt und nun schniefst Du es ...
Oder:
Der Alkoholiker trinkt jetzt keinen Schnaps mehr, dafür Unmengen an Bier.