Hallo zusammen,
ich bin männlich, 23 aus NRW. Ich möchte euch zunächst kurz meine Vergangenheit erläutern und dann auf die jetzige Situation eingehen.
Ich fasse mich so kurz wie möglich :
Das erste mal saß ich mit etwa 18 Jahren am Automaten, als ich mit Schulkameraden in einer Freistunde in einer Spielothek war. Zu dem Zeitpunkt war natürlich noch alles in bester Ordnung. Nach der Schule war ich lange Ausbildungssuchend. Ich habe viel abends an Tankstellen gearbeitet und bin oft nach der Arbeit zocken gegangen. Die Zeit war eigentlich von Misserfolg geprägt und ich hatte wenig zu tun, dementsprechend war ich immer öfter in Spielotheken. Das Spiel hat mir immer Spaß gemacht, jedoch hatte ich auch immer ein schlechtes Gewissen wenn ich verloren habe. Irgendwann kam noch das Spielen im Internet dazu. Ich muss sagen, dass meine Grundbedürfnisse immer gedeckt waren und ich mich deshalb nicht verschuldet habe.
Inzwischen hat sich mein Leben geändert, ich mache ein duales Studium beim Land, verdiene also trotz Ausbildung sehr gut. Ich wohne schön, bin in einer Beziehung, habe ein schönes Auto usw. Die Sucht ist aber geblieben und macht mir Sorgen. Ich kann nichts sparen und muss gelegentlich Dinge verkaufen oder zusätzliche Arbeit leisten um nicht ins Minus zu gehen. Das schlimmste ist aber das ekelhafte Gefühl, wenn man sich selbst enttäuscht hat oder dem Partner und den Eltern sagt man ist irgendwo anders als in der Spielothek. Ich möchte einfach nicht mehr von einer Sucht fremdgesteuert werden. Wenn ich gewinne will ich mehr, wenn ich verliere will ich nein Geld zurück. Mein Spielverhalten beruht wahrscheinlich auf der Ausschüttung der Endorphine und dem Kick. Ich glaube das Geld ist schon eher sekundär, denn ich verspiele immer alles, auch das was ich gewinne. Wenn nicht heute, dann morgen. Ich denke eigentlich nicht viel ans Spielen, jedoch gehe ich immer wieder darauf ein wenn ich Langeweile habe. Mein Plan ist, meiner Mama meine EC Karte zu geben und Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. Die Selbsthilfegruppe meiner Stadt ist leider nicht erreichbar.
Habt ihr Tipps wie man reagieren kann, wenn einen das Gefühl überkommt?
Wie sind die Heilungserfolge tendenziell und wie würdet ihr meinen aktuellen Zustand einschätzen?
Habt ihr weitere Tipps zu Therapiemöglichkeiten?
Ich war auch schon bei der Caritas, dort wurde ich leider nicht so ernst genommen, wahrscheinlich weil ich nicht rüberkomme wie das Stereotype Klientel dort und sonst kein Suchtverhalten aufwies.
Ich freue mich über Antworten :-)
Liebe Grüße