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Die letzten Jahre..

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Die letzten Jahre..
« am: 03 Februar 2016, 13:49:49 »
Guten Tag,

erstmal bedanke ich mich für diese Plattform und derer,die sie Betreiben und Ratschläge erteilen...

Zu meiner Person;

Ich bin 27 Jahre alt , habe ein Kind zwar nicht in der selben Lebensgemeinschaft aber zumindest bin ich mit der Kindesmutter noch zusammen.Von Beruf bin ich Zeitsoldat.

Ich erspielte in den letzten 5 Jahren einen Schuldenberg von 45.000.- €.
Mein Kreditrahmen erschöpft,mein Dispo ausgereizt.

Vor drei Jahren kamen dann erstmals meine Lügengeschichten dann zum Vorscheinen,denn 'Zocken' benötigt Zeit und da ich beruflich auch schon ziemlich eingeschränkt bin hatte meine Freundin natürlich des öfteren gefragt wo ich denn sei..

Nun ja , schlussendlich habe ich mich dazu entschlossen die Caritas zu besuchen und mir ersten Rat einzuholen..darauf hin folgten dann Besuch 2 und 3. Zwischenzeitlich musste ich dann in den Auslandseinsatz nach Afghanistan.Danach dachte ich halt , ich wäre 'geheilt' doch dem war nicht so.Mehrere tausend Euro auf dem Konto und ab gings wieder in die Spielothek..

Das ist jetzt zwei Jahre her und ich komme nun kaum raus aus den Schulden...

Letzendlich würde das Geld sogar reichen,wenn das Zocken nicht wäre..

Mit freundlichen Grüßen...


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Offline Olli

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  • 7.342
Re: Die letzten Jahre..
« Antwort #1 am: 03 Februar 2016, 16:44:24 »
Hi Sakul und herzlich willkommen!

Dankeschön für den Auszug aus Deiner Karriere.

Aber ... hast Du Dir jetzt irgendein Ziel gesetzt?

Weiß Deine Freundin das gesamte Ausmaß des jetzigen Zustandes?

Wäre sie bereit Dir moralisch bei zu stehen?

Könntest Du mit ihr ein Geldmanagement machen?

Möchtest Du bei der Caritas die Gespräche(Einzel-/Gruppen-) wieder aufnehmen?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline Ilona

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  • 3.893
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Die letzten Jahre..
« Antwort #2 am: 03 Februar 2016, 16:47:14 »
Hallo Sakul,
herzlich willkommen in unserem Forum. Dein Post hier könnte doch der erste Schritt auf dem Weg in die Glücksspielfreiheit sein. Gründe dafür hast du ja genug. Kannst du dir vorstellen noch einmal in eine Beratungsstelle zu gehen? Wäre sicherlich nicht schlecht. Ich könnte dir eine Adresse vermitteln. Alles Gute

Ilona

Re: Die letzten Jahre..
« Antwort #3 am: 03 Februar 2016, 21:17:00 »
Vielen Dank für die Antworten.

Mein Ziel ist es,endlich einen Schlußstrich zu ziehen & mir nochmal Hilfe zu holen.
Mich würde es auch reizen eine Selbsthilfegruppe zu kontaktieren..leider ist das Beruflich nicht ganz so einfach,Regelmäßig zu erscheinen.Ich weiß nicht ob das eher Kontraproduktiv ist sich dann eher selten dort sehen zu lassen.
Meine Freundin weiß nichts von alle dem..ich weiß,dass wenn ich es ihr sage, wir getrennte Wege gehen werden.Ich bin willensstark und ich traue mir das auch zu alleine (natürlich mit professionelle Hilfe) wieder raus zu kommen.
Das Einzelgespräch mit der Caritas war okay,aber ich finde die Beraterin dort konnte nicht nachempfinden was man als 'Glückspielspieler' fühlt sich verhält.Deswegen dann eher ein anderen Berater,bzw eine andere Stelle.Um Informationen wäre ich sehr Dankbar :-)

Ich habe mich ein wenig mit eurem Forum beschäftigt,es ist echt Klasse und dies bringt einem auch stark nach vorne..vor allem der Spruch 'gute 24 Stunden'..Habe jetzt ne halbe Stunde darüber nachgedacht und es klingt genau richtig, Vielen Dank!

Grüße

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Offline andreasg

  • *****
  • 2.083
Re: Die letzten Jahre..
« Antwort #4 am: 04 Februar 2016, 14:22:58 »
Hallo Sakul,

Ich bin Andreas, ich bin Spieler und ich bin süchtig,
auch von mir ein Herzliches Willkommen.
Der Besuch von Beratungsstellen ist gut und richtig. Die Sozialberater kennen sich durchwegs mit dem Theama Sucht aus. Die eigentlichen Experten sind wir, die wir den Weg durch die Sucht zum Elend gegangen sind und den anderen Weg, aus dem Elend zu eihem zufriedenstellenden Leben. Das braucht Zeit und Verständnis und gegensetige Annahme, also Selbsthilfe, vor während und nach Ärztlicher Beratung/Behandlung.
Wenn Du aus beruflichen Gründen nicht ständig in eine Spieler - Selbsthilfegruppe gegen kannst, gehe trotzdem hin und erzähle es den Gruppenmitgliedern.
Was bringt es, wenn die Spielstätten proppevoll sind, und die Gruppenräume der SHG wenig besetzt sind?
Unter uns Betroffenen kannst Du Flagge zeigen, ich meine, den Wunsch mit dem zwanghaften Spielverhalten aufzuhören zu stärken, Spielabstinent zu werden.
Auf dieser Site www.gluecksspielsucht.de ist eine Datenbank eingepflegt, mit aktuellen Adressen von Spieler - Selbsthilfegruppen.
Wenn Du an Dir arbeitest und stabil - Spielfrei bleibt, wird auch Dein schwarz/weiß - Denken aufhören, ich meine in Beziehung zu Deiner Lebensgefährtin.

Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Die letzten Jahre..
« Antwort #5 am: 04 Februar 2016, 20:46:43 »
Hallo,
Ich werde gleich direkt mal auf deine verlinkte Seite gehen um mich zu informieren. Ich bin ja gewillt meine Freundin mit einzubeziehen nur nicht jetzt sofort.Ich möchte ihr beweisen,dass ich dazu bereit bin mich völlig von dem spielen abzuwenden, doch wenn ich das jetzt tue ist es ein Schlag ins Gesicht, denn was passiert ist mir klar, sie verlässt mich ich sehe meinen Sohn kaum noch und falle in ein noch tieferes Loch. Mein Plan besteht darin, mich ein halbes Jahr intensiv mit der Beratung und den Selbsthilfegruppen zu beschäftigen und spielfrei zu bleiben und erst dann habe ich auch Resultate, die ich ihr vorlegen kann,dass ich es absolut ernst meine und nixht nur, weil es gerade verdammt schief läuft. Seitdem ich mich hier angemeldet habe verspüre ich auch kaum noch verlangen, viel zu sehr wäre meine enttäuschung an mir selbst. Denn in erster Linie geht's ja um mich selbst.Ich bin krank und möchte geheilt werden.

Beste Grüße

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Offline Olli

  • *****
  • 7.342
Re: Die letzten Jahre..
« Antwort #6 am: 05 Februar 2016, 09:36:16 »
Hi Sakul!

Dein "Plan" ist das reinste Zocken!

Du willst erst etwas vorweisen können, bevor Du es ihr sagst?
Und wenn es denn soweit ist, welche Ausrede fällt Dir dann ein es ihr nicht zu sagen?

Wir Spieler sind einfallsreich ... wir finden immer neue Ausreden - und so wird sie es im optimalsten Fall einer erfolgreichen Abstinenz nie erfahren.

Sie hat aber ein Recht darauf es zu erfahren!
Und das sofort!

Du nimmst ihr die Möglichkeit für sich selbst zu entscheiden!

Und wieso? Weil Du Angst hast, dass sie Dich verlässt?
Wo war diese Angst, als Du gezockt hast?
Da war Dir Deine Frau und Dein Kind vollkommen egal - oder nicht?
Du hast das Spielen über sie gestellt!

Es ist ja prima, dass Du nun etwas verändern möchtest.
Dann tue es aber auch - lebe und agiere im Jetzt!

Gebe ihr die Chance Dir helfen zu können auf Deinem Genesungsweg!

Meine Worte klingen sicherlich ziemlich hart.
Sie sind aber eine Zusammenfassung der Realität.
Deine Frau wird das genau so sehen.
Sie wird zudem verletzt sein, weil Du sie hintergangen hast.

Sage es ihr Jetzt ...
Beweise ihr Deine Absichten im Jetzt ...

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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