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Diesmal aber wirklich die letzte Wette..

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Diesmal aber wirklich die letzte Wette..
« am: 03 Oktober 2015, 03:28:03 »
Guten Morgen,

das im Titel erwähnte Zitat werden wahrscheinlich alle Sportwettensüchtigen kennen und zu denen muss ich leider auch ich mich zählen. Ich bin 21 Jahre alt und komme einfach aus den Zwang nicht raus wetten zu müssen.

Zu meiner Vorgeschichte, meine Sportwettensucht fing an als ich aus meiner Heimatstadt in meine Studiumstadt gezogen bin und zum ersten Mal ein Wettbüro betreten habe. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt Interesse am Leben, Interesse an Beziehungen, Interesse am Studentenleben, weil es schließlich die beste Zeit ist die man hat. Habe pro Tag für 2€ Scheine gemacht, wo ich 50-60€ gewinnen konnte, diese habe ich auch ein paar Mal getroffen, habe mir dann davon schön was zu essen geholt, sinnvoll genutzt, nie größenwahnsinnig gewesen. Dann passierte aber einmal der Gewinn, der nie passieren hätte dürfen der meine Denkweise komplett veränderte. Mit 2€ Einsatz, treffe ich 4000€. Freue mich riesig, fange an reicher zu leben als ich es mir früher hätte erlauben können. Hierbei setze ich mir aber ein Ziel, dass ich 10.000€ gewinnen möchte und dann für immer aufhöre.

Ich spiele mit Verstand, analysiere alles sorgfältig, setze meistens 500€ auf sichere 1.6 Quoten, mache im Schnitt 300€ am Tag Gewinn, bin nach zehn Tagen erfolgreich auf 8000€ hoch. Doch dann wird es noch obszöner, einer mit Wettbüro sagt mir, so wie du spielst wirst du Ewigkeiten brauchen um viel Geld zu gewinnen. Dämlich wie ich bin, denke ich mir eigentlich hat er recht. Fange an also 500€ auf 10-20er Quoten zu setzen, holze in drei Tagen 6000€ runter, obwohl ich doch so kurz vor eigenem Ziel stand. Long Story short, falle von 8000€ auf 0€ innerhalb von einer Woche. Schäme mich gewaltig weil ich mir selbst nicht treu war und höre erstmal ein Monat komplett auf.

In dem ganzen erwähnten Zeitraum vernachlässige ich alles was mit sozialer Interaktion zu tun hat, kommt sogar soweit dass ich anfange alles im Leben anzuzweifeln. Verfalle in eine Depression. Man muss hier erwähnen, meine Mutter ist vor drei Jahren verstorben, mein Vater ein Jahr nach ihr, dementsprechend bin ich ziemlich einsam und allein weil ich in der Stadt in der ich studiere gar keinen Anschluss gefunden habe bislang. Befinde mich bezüglich Depression auch in psychotherapeutischer Behandlung, da bin ich glücklich dass es Menschen gibt die anderen helfen wieder auf die Beine zu kommen. Fast forward einen Monat, entscheide ich mit 50€ wieder bisschen zu spielen. Gewinne binnen vier Tagen 2000€, ich weiß ganz gut wie man Sportwetten Gewinn macht, man muss nur Geduld haben. Kaum bin ich bei 2000€ angekommen ist meine Geduld wieder weg, verliere wieder alles. Der Zeitraum bisher erzählt geht von November '14 bis Februar '15. Ab da an verliere ich nur noch, versuche mit 10€ unrealistische Summen zu gewinnen, verliere durchgehend. Zwischen Februar und Oktober habe ich mittlerweile gut 3000€ aus eigener Tasche verloren, für einen Studenten muss ich sagen ist das viel Geld weil ich es anderweitig sinnvoll nutzen hätte können. Aber man sollte seinem Geld nie hinterher trauern, weil Geld nicht das wichtigste ist. So habe ich auch deswegen mich im letzten Monat dazu bereit erklärt bei einer Selbsthilfegruppe mitzumachen und inklusive dazu habe ich alle zwei Wochen einen Termin bei einer Suchtberaterin, diese meinte ich sollte meinem Psychotherapeut mein Spielsuchtproblem auf jeden Fall auch offenbaren.

Jetzt habe ich jede denkbare Hilfe die mir zur Verfügung steht angenommen und ich merke ich habe absolut gar keine Lust mehr zu wetten aber trotzdem setze ich entgegen meines Willens weiterhin alle 1-2 Tage weiterhin Geld obwohl ich zu 100% genau weiß das ich niemals gewinne. Wird dieser Wahnsinn jemals aufhören? Ich möchte nicht wie in anderen Fällen später mein gesamtes Vermögen verlieren, ich bin relativ froh dass ich momentan nicht so viel Geld zur Verfügung habe, denn ich wette nicht mehr als ich wetten kann, da bin ich mir treu. Wie kann ich wieder Interesse an Hobbies aufbauen, wie kann ich mich wieder sozial integrieren? Wenn ich alten Hobbies nachgehe, die mir früher wirklich Spaß gemacht haben, denke ich mir heutzutage ''Langweilig''. Es ist so zum verzweifeln. Ich möchte gerne wieder ein Leben führen wie vor der Entdeckung des Wettbüros.

Ich bitte um Ratschläge, wie man selbst, außerhalb der Selbsthilfegruppe dazu kommen kann seine Spielsucht loszuwerden.

Gruß.

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Offline Olli

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Re: Diesmal aber wirklich die letzte Wette..
« Antwort #1 am: 06 Oktober 2015, 13:26:38 »
Hallo mein Freund!

Ich hatte die Tage schon einmal einen etwas längeren Beitrag für Dich verfasst.
Leider ist mir der Firefox abgestürzt und der Inhalt war weg ...
Daher jetzt nur einmal in aller Kürze:

Wie ich bisher von Dir lese, hast Du für Dich noch keine aufrechte Abstinenzentscheidung getroffen.

Da ist der ganze Unmut über das Wetten ... Du willst Dich nun Deinem Psychologen offenbaren ... Du gehst mittlerweile in eine SHG ... und und und ...

Deine Abstinenzentscheidung triffst Du weder in der SHG, noch sonstwo - Du triffst sie in Deinem Herzen.

Jedes Werkzeug der Suchthilfe, welches Du nun nutzt, kann Dir aber bei der Findung behilflich sein.
Daher bleibe da einfach am Ball und gebe Dein Bestes.



Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

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