Hallo Heiko
du beschreibst mit deiner Geschichte , das was ich auch meine
Ok, wenn man mit der Zeit das Gefühl bekommt, mit dem Spielen nix mehr "am Hut" zu haben, fühlt es sich an, als ob die Sucht vorbei ist.(mit deinen Worten ein Ende hat) Aber aus meiner Erfahrung kann das sehr trügerisch sein. Denn das Teufelchen, so sehr es auch festverschlossen ist....kann trotzdem unverhofft , ungeahnt wieder frei kommen und mich überrumpeln, wenn ich nicht drauf gefasst bin. Was natürlich für mich nicht bedeutet, dauernt auf der Lauer und Angst vor ihm haben zu müssen. Eher das Gegenteil...es ist ja gerade das positive bei der gelungenen abstinenz, dass ich mir immer mehr und besser vertrauen lerne...nicht dem Teufelchen hilflos ausgeliefert sein zu müssen. Mit der Zeit kennt man viele Tricks des Teufelchens...die sogenannten Hintertüren.-..durch dass es wieder einschleichen will. Dann muss ich schnell genug reagieren können, um diese Türe wieder zu verschließen.Sonst hab ich verkackt. Wie oft mir das in der Vergangenheit passiert ist, kann ich nicht mehr zählen. Ich kann also gar nicht vergessen, dass das Teufelchen ein nimmersatter Bengel ist. Im Gegenteil..ich weiß es ganz genau !! Und genau darum ist für mich eine Sucht niemals heilbar...sie bleibt auch latend in mir, auch wenn ich abstinent lebe.
Vieleicht haben wir ja auch nur nebeneinander her geredet und meinen eigendlich das Selbe.
So kommt es mir jetzt vor, nachdem ich den letzten Post von dir gelesen habe.
Kapitulation= Akzeptieren der Sucht , Bedeutet mit Nichten sie zu tollerieren und machen zu lassen was sie will.Es bedeutet eher für mich, dass ich akzeptieren aber damit umgehen kann, wenn destruktive Gedanken oder impulsive Reaktionen auf kommen möchten. Immer Achtsam, so einen Impuls dann frühzeitig zu korrigieren.Der Umgang damit , ist für mich besser als das Teufelchen nur unterdrücken zu versuchen. Das lief bei mir immer schief. Aus dieser Hilflosen Position muss man ja erstmal herausfinden, um überhaupt an Abstinenz überhaupt denken zu können.
Ich kann das Teufelchen noch so sehr auf Tod stellen...es ist nicht tot zu kriegen :-)
DAS ist der Punkt...es ist nur ruhig zu stellen und zu halten.
aus den Augen aus dem Sinn ( das von mir beschriebene Ende! )
DAS ist für mich daher eine Illusion ein Wunschdenken. Nur weil es zeitweise nicht bemerkbar ist, ist es dennoch latend immer vorhanden. Die Sterne Nachts gibt es Tagsüber ja auch noch genauso, auch wenn man sie nicht sieht
Mit der Schilderung deiner fiktiven 17 Kumpels gehe ich dennoch etwas anders um.
Denn ich weiß inzwischen, dass es Kumpels gibt, die ich bewusst noch nie kennen gelernt habe, aber dennoch in mir wohnen. Und des Weiteren die Anteile es zwar immer gut meinen...nämlich so , wie sie es am besten gelernt haben..mir als gesammtes zu helfen...aber nicht wirklich immer auch gut sind für mich. Vielelicht mal früher oder in bestimmten Situationen...aber nicht generell. Genau solche alten erlernten impulsiven Verhaltens /Reaktiions- Muster...wo ich mich vielleicht kurzfristig mit befriedigen und helfen kann ...aber auf lange Sicht /Dauer mit imenz schade. Es ist eine schwierige Aufgabe , diese Pzzelteile alle heraus zu finden. Eine Lebensaufgabe, die wohl nie endet und immer nur Stückweise weiter erlernbar ist.
Genau darin sehe ich aber inzwischen das Wachsen und Reifen im Leben. Es hat für mich viel mit eigenakzeptanz und für sich sorgen lernen zu tun..ohne Egomane zu zu sein. Es gehört Demut und Gelassenheit für mich dazu...und ganz viele Erfahrungswerte.
Nur nicht mehr spielen oder anderweitig nicht mehr süchtig zu sein...reicht mir nicht mehr.
Ich will mir ein zufriedenes Leben gestalten lernen und mit allen Emotionen , die es nun mal gibt umgehen lernen. Ich will die Angst verlieren, nicht gut genug zu was auch immer, zu sein...mich beweisen und behaupten zu müssen. Sondern mit mir im Reinen, authentisch zu sein und mir zu genügen. Ohne dabei still zu stehen, sondern das mir genügen nur für den Moment gilt. Ich kann inzwischen akzeptieren, dass es schlimme, schwere Situationen in meinem Leben geben kann...aber ich möchte nie mehr darauf verzichten müssen vertrauen zu können. Vertrauen auf mich, dass ich den Herausforderungen standhalten werde und Vertrauen auf eine Höhere Macht, als mein Ich / mein bewusstes Selbst..es ist. Denn wenn mein ICH / mein Selbst an seine Grenzen kommt, gibt mir dieses Vertrauen an eine höhere Macht, wieder Hoffnung, Mut und Kraft.
Ich möchte die Liebe nicht vergessen ...die Liebe, gute Gedanken..zu mir selbst und zu anderen. Die mich aus der selbst erwählten..oder aus der Situation entstandenen ...Isolation holen kann. Es geht bei mir sehr darum, Ängste zu verlieren. Vor anderen Menschen, vor Erwartungen (meine eigenen, die von Anderen) ...mich als Teil einer Gesellschaft zu fühlen, ohne mir Druck machen zu müssen...oder aus Angst Dinge zu tun, die ich sonst anders machen würde. Abhängigkeiten..in vielerlei Beziehungen ..erkennen und loslassen , zu lernen.
Nur dann hat meine Abstinenz auch auf Dauer , eine wirklich gute Chance, finde ich.
So gehe ich mit meiner Sucht und allem was da drann hängt um. Jeder macht es so wie er meint, dass es gut ist. Aber was wirklich gut war..sehen wir alle erst am Ende ...dann erst können wir rückblickend eine Bilanz ziehen. ist doch so..oder ??
liebe Grüße libelle