Es ist eine vorheihnachtliche Geste: einanander zu grüßen, auch im entgegen gelegenen Stadtteil auf dem Spazierweg, kurz vor dem Weihnachtsfest. Die Stimmung ist seltsam, manchmal bedrückt, der geschmückte Tannenbaum auf dem Balkon wirkt einladend trot Auslagerung. Ich muß gehen, damit sich meine Gedanken und Gefühle sortieren, so bin ich immer unterwegs. Erst als ich im Bus saß und blickte zum Abschied über die Kanalbrücke, fuhr noch wirklich ein Kahn Richtung Ost. Wie auf der Bahnfahrt, damals dem Main. Später verweilte ich vor dem Fischlokal auf einer Bank sitzend, das leckere Fischbrötchen in der Hand. Dem gegenüber positionierten sich die bekannten Musiker aus Bulgarien und spielten das bekannte Weihnachtslied zur Stillen Nacht. Mir kam doch das Gefühl, es ist noch keine Heilige Nacht, aber - der Owi singt und lacht schon. Ist Owi ein trauriges Wesen, daß seine Traurigkeit mit Gesang herraus therapiert? Sollte ich doch nicht so statisch, zu verbissen auf meinen Wegen sein, mehr Toleranz dulden, mich nicht in den Vordergrund stellen und einfach zuhören, sehehen, was geschieht und begreifen. Ich suchte gerade im Portomanaie nach 10 Cent, da spielten sie unisono Wiener Walzer. Nein, das ist für mich zu schwer, da werd ich bös! So wandte ich mich zum Fair-Kauf-Haus, erstand ein CD Samplar: Bach, Hadn, Mozart, Vivaldi, Verdi, Saint Sains und mehr für 2,50€ Halb so teuer wie verlorenes Geld und so viel mehr. Die Spendendose des Sozialkaufhauses bekamen den Obulus. Den Straßenmusikern sei gesagt: es gibt viele Momente für mich in den ich in Trübsal erstarrt die Menschen in meiner Stadt nicht sehe. Dann helft ihr mir, mein Leben wieder in Rhytmus zu bringen. Dafür will ich euch wie gehabt - danken und euch meine Spielmünze in den Geigenkasten legen.
Eine frohe Weihnacht
Andreas