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Suchtfaktor Muktigamer

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Suchtfaktor Muktigamer
« am: 25 November 2014, 13:32:20 »
Einen schönen guten Tag!

Mich würde sehr interessieren, warum eigentlich nirgendwo, also wirklich an keiner Stelle, das Thema der "reagierenden" Spielverläufe bei den Multigamern kritisiert wird.

Ein Spielerschutz, der diesen Punkt noch nicht mal anspricht bzw. über diesen Umstand in keiner Weise informiert, ist kein besonders produktiver Spielerschutz!

Denn wozu führt man z.B. eine Spielpause ein, wenn der positive Effekt einer Spielpause schon von vorne herein dadurch unterwandert werden kann, dass kurz vor der Pause deutlich bessere Gewinne einlaufen?

Dabei ist der Erfolg der Multigamer mit großer Wahrscheinlichkeit eben diesem Laufverhalten geschuldet.

Ich würde mich sehr über eine Antwort auf meine Fragen freuen. Auch Frau Füchtenschneiders Meinung ist für mich von großem Interesse.

mfg

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Offline Ilona

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Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #1 am: 25 November 2014, 18:07:15 »
Hallo Jennerjan,

herzlich willkommen in unserem Forum. Schön, dass du zu uns gefunden hast und scheinbar sogar über ein Spezialwissen verfügst. Es wäre toll, wenn du uns daran teilhaben lässt. Erläuter das doch noch mal ein bisschen und sag uns vor allem, was deine Forderung wäre. Es ist natürlich bekannt, dass die Automaten programmiert sind, um Glücksspielende möglichst lange vor der Maschine zu halten. Ein großartiges Buch dazu ist in Amerika erschienen. Es heißt Addiction by Design  http://press.princeton.edu/titles/9156.html 
Ich würde Frau Schüll gern mal zu einem unserer nächsten Kongresse einladen, mich interessieren diese Themen nämlich auch sehr.
Also, erläutere doch mal deine Forderungen.

LG Ilona

Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #2 am: 25 November 2014, 19:18:04 »
Hallo Illona!
Bist Du Illona Füchtenschneider? Ich habe eine Frage zu einem Vorgang in einem anderen Forum -darf ich Dir da mal eine pm schicken?

Es ist schön, dass bekannt ist, dass die Automaten programmiert sind. Vielen Dank auch für den Buchtipp. Aber mich würde auch mal interessieren, wie der Spieler an diese Info gelangt... also dass sich das Geldspielgerät dem Spielverhalten des Spielers anpasst. Ich wunder mich auch sehr, dass dieses Thema von Suchtexperten wie Dr. Meyer überhaupt nicht angesprochen wird.

Zum Spielerschutz:
Meine erste Forderung im Sinne des Spielerschutzes wäre gewesen, diesen programmierten Zufall überhaupt nicht zu erlauben. Der Mehrwert tendiert gegen Null bzw. ist Null, wenn die Hersteller die Spieler tatsächlich nur unterhalten wollten. Und wie kann man den Herstellern dann noch erlauben, dass sie den Spielern suggerieren, dass der Spielverlauf vollkommen vom Zufall abhängig ist?

Aber besonders großer Quatsch ist doch sowas wie die Sache mit der Spielpause. Der Spieler wird durch starke Gewinnkombinationen kurz vor der Pause an das Gerät gebunden. Und er hat keine Ahnung, dass diese Gewinne extra gegeben werden, damit er das Gerät weiter bespielt. Er denkt aber mit großer Wahrscheinlichkeit, dass das Geldspielgerät "offen" ist- und bespielt das Gerät über die Pause hinweg.

Entschuldigung, aber das ist nichts anderes als politischer Aktionismus, denn was bringt die Pause, wenn die Hersteller den gewünschten Effekt mit (bekannten) "Gegentricks" kompensieren können.

Aber wenn ich Dich richtig verstehe, wurde dieses Laufverhalten überhaupt noch nicht politisch thematisiert!? Und Fast-Gewinnbilder dagegen schon!?

Vielen Dank für Dein Feedback und lg, Jan



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Offline andreasg

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Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #3 am: 25 November 2014, 21:57:11 »
Hallo Jennerjan,

die Pauseneinstellung der "Geschicklichkeitsautomaten mit Gewinnmöglichkeit" dient dazu, daß der Spieler Muße findet, einmal zur Toilette zu gehen.
Das habe ich in meiner Spieler - Selbsthilfegruppe gehört.
Darf ich Dich fragen, ob Du selber von der Spielsucht betroffen bist?
Ich selber habe während meiner aktoven Spielzeit noch nicht diese Pausen-Regelung kennen gelernt.
Wohl aber war und ist mir bewußt, daß es analytische Forschungen zum Spielverhalten Abhängiger gibt, die in der Praxis, hier der Programmierung von Automaten zugeführt wird.
Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Ilona

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Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #4 am: 25 November 2014, 22:11:34 »
Ja, du kannst mir gern eine PM schicken. Ich bin derzeit aber arg im Stress, daher wird die Antwort wahrscheinlich nicht so ausführlich ausfallen. Ebenfalls ja zu den Fast Gewinnen. In den USA ist es übrigens verboten sie zu programmieren.
LG Ilona


Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #5 am: 26 November 2014, 06:54:58 »
Hallo Andreas G.!
Und dieser Spieler aus Deiner Selbsthilfegruppe ist nicht vielleicht ein Vertreter irgendeines Verbandes? Nein, aber Spass bei Seite - die Spielerpause soll den Spieler aus dem Spielrausch herausziehen.

Ja, ich bin selbst von einer Spielsucht betroffen. Bis 2012 war ich aktiver Spieler. Ich konnte mich bzw. musste mich selbst therapieren, weil ich zu einer Gruppe von Menschen gehöre, bei denen die die Kostenübernahme der Spielsuchttherapie wegen nicht ausreichender Erfolgsaussichten abgelehnt wird.

Was die analytische Forschung zum Spielverhalten anbelangt...sowas macht mich richtig traurig. Die Spielverläufe sind so dermaßen gespickt mit Psychofallen, das ist schon unnormal.

Solche Sachen passieren viel zu häufig:
Man schaltet den Einsatz runter - ein großer Gewinn erfolgt
Man schaltet den Einsatz hoch - ein großer Gewinn erfolgt
Die Spielzeit geht auf die Pause zu - es folgt nochmal eine stärkere Gewinnphase
Das Guthaben geht auf Null zu- Es kommmt nochmal eine stärkere Gewinnphase
Ein größerer Gesamtgewinn setzt sich eigentlich immer aus einer Serie unheimlich starker kurz aufeinander folgender Einzelgewinne zusammen
...

Und das sind ja noch die harmloseren Psychofallen. Die fiesen Psychofallen sind die, die den Spieler in die Verzweiflung treiben. Denn auch ohne analytische Forschungen weiss wohl jeder, der sich mit Spielsucht beschäftigt, wie die Süchtigen in der Regel ticken. Und sie ticken halt so, dass sie unvernünftiger Weise der Meinung sind, bisherige Verluste wieder ausgleichen zu können. UND DIESE VERHALTENSWEISE KANN DURCH DIE GEGEBENE GESETZGEBUNG BIS ZUM ABWINKEN AUSGENUTZT WERDEN!
Man gibt dem Spieler auf kleinem Einsatz einen super Gewinn, 2x kurz hintereinander als Beispiel. Nach Einsatzerhöhung wird ihm noch ein guter Gewinn gegeben. Das innerhalb von sagen wir 30 Drehungen. Wenn der Spieler jetzt 30 Mal mit dem höheren Einsatz gedreht hat- und nicht einen Gewinn erhalten hat, ist ja klar was ihn ihm vorgeht. Und es ist recht wahrscheinlich, wie er tendenziell reagieren wird, wenn er in dem Glauben spielt, der bisheriger Spielverlauf (die vorherige Gewinnphase) sei rein Zufällig eingelaufen. Das ist wie wenn beim (echten) Roulette 15 * hintereinander Rot gefallen ist. Und an diesem Hebel setzen die Hersteller beliebig an...

Naja, erstmal lg, Jan

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freitagessen

Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #6 am: 26 November 2014, 10:04:51 »
Zitat
Mich würde sehr interessieren, warum eigentlich nirgendwo, also wirklich an keiner Stelle, das Thema der "reagierenden" Spielverläufe bei den Multigamern kritisiert wird.


Meine Sucht hat vor über 40 Jahre angefangen und im Gegensatz zu heute waren die Automaten damals ziemlich langweilig.
Und so langweilig wie diese damals auch waren, keine Sonderspiele, keine fast gewinne, keine Spielpausen usw; auch damals schon war ich nach sehr sehr kurzer Zeit abhängig/Süchtig!

Das Problem lag/liegt (wenigstens sehe ich das so) zum einen in der Prävention, zum anderen anderen werden viele junge Leute schon sehr früh getriggert bzw. mit diese Seelenvernichter konfrontiert (Imbissstuben/ Kneipen/ Autohöfe usw.)
Würde mich jemand fragen dann würde sagen "hier fängt die Lobby bewusst an zu ködern" und hier fängt vielfach ein Spielproblem an!

Mag sein das heutzutage mit "psycho Trickserei" (also Deine angesprochene reagierende Spielverläufe) ein Spieler/in beeinflusst wird, in Wirklichkeit interessiert sich wohl kaum ein Spieler/in für diese Gegebenheit und auch als Präventions-Hilfe scheint mir dieser Ansatz gänzlich ungeeignet. (das ist aber nur meine Meinung!)

Das eigentliche Problem ist aber der Mensch hinter diesen Automaten!

Rainer
« Letzte Änderung: 26 November 2014, 10:30:44 von freitagessen »

Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #7 am: 26 November 2014, 13:55:02 »
Mag sein das heutzutage mit "psycho Trickserei" (also Deine angesprochene reagierende Spielverläufe) ein Spieler/in beeinflusst wird, in Wirklichkeit interessiert sich wohl kaum ein Spieler/in für diese Gegebenheit und auch als Präventions-Hilfe scheint mir dieser Ansatz gänzlich ungeeignet. (das ist aber nur meine Meinung!)

Das eigentliche Problem ist aber der Mensch hinter diesen Automaten!

Rainer
Also dass der Mensch hinter den Automaten das Problem ist, da stimmen wir überein.
Dabei ist aus meiner Sicht der Hersteller der Mensch hinter den Automaten.

Aber als Präventionsansatz ungeeignet....das ist imo schon eine sehr unreflektierte Aussage.
Ich empfehle Dir, Dich mal ein wenig mit der menschlichen Psyche zu beschäftigen, wenn Du bereit bist, Dich diesem Thema zu öffnen. Du wirst feststellen müssen, dass ein sich anpassender Spielverlauf wohl so ziemlich das schlimmste ist, was einem nicht süchtigen Spieler auf dem Weg in die Spielsucht passieren kann.  Zumindest bzw gerade dann, wenn der Spieler nicht weiss, dass sich der Spielverlauf anpasst. Das Spielverhalten wird durch den Spielverlauf gesteuert - deshalb ist das auch der letzte Ansatz, der nicht zu Präventionszwecken geeignet ist. Und inzwischen schwant mir auch, weshalb dieses Thema nirgendwo diskutiert wird.

Und den Spieler interessiert so oder so nichts, solange er das Suchtbedürfnis aktiv befriedigt.
Und danach blendet er das Thema aus. Deshalb kann die Branche doch auch nur machen was sie will. Und ich will hier überhaupt nicht sagen, dass die alten Automaten nicht süchtig gemacht haben. Aber schau Dir mal die Statistiken der letzten Jahre an- und geh mal in die Halle, was da so los ist. Auch zum Ende des Monats hin. Warum ist das erst in den letzten Jahren passiert - was hat sich gegenüber der Zeit vor 2006, also vor der alten Spielverordnung, geändert? Die von dir genannten Probleme haben allesamt schon vor 2006 bestanden. Aber seit 2006 haben wir diese merkwürdige Steigerung der Anzahl von Spielsüchtigen.

Aber nun gut! Erstmal vg, Jan

*

freitagessen

Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #8 am: 26 November 2014, 19:57:30 »
Moin Jan,


Zitat
Also dass der Mensch hinter den Automaten das Problem ist, da stimmen wir überein.
Dabei ist aus meiner Sicht der Hersteller der Mensch hinter den Automaten.
Aber nicht das Problem!

Zitat
Und den Spieler interessiert so oder so nichts, solange er das Suchtbedürfnis aktiv befriedigt.
Stimme ich dir zu.

Zitat
Du wirst feststellen müssen, dass ein sich anpassender Spielverlauf wohl so ziemlich das schlimmste ist, was einem nicht süchtigen Spieler auf dem Weg in die Spielsucht passieren kann.

Ich persönlich kenne keine Automaten mit ein maßgeschneidertes Angebot für einen Newcomer der "bestenfalls" danach Süchtig nach Hause geht!


Zitat
Das Spielverhalten wird durch den Spielverlauf gesteuert
Das ist mir ein bisschen zu allgemein und ich denke das es da noch wesentlich mehr Faktoren gibt wie nur "ein Spielverlauf"!

Zitat
Aber schau Dir mal die Statistiken der letzten Jahre an- und geh mal in die Halle, was da so los ist. Auch zum Ende des Monats hin. Warum ist das erst in den letzten Jahren passiert - was hat sich gegenüber der Zeit vor 2006, also vor der alten Spielverordnung, geändert? Die von dir genannten Probleme haben allesamt schon vor 2006 bestanden. Aber seit 2006 haben wir diese merkwürdige Steigerung der Anzahl von Spielsüchtigen.
Zitat Ilona:  "Je mehr Möglichkeiten zum Glückspiel vorhanden sind, desto mehr Spielsüchtige gibt es", sagt Ilona Füchtenschnieder"
schließe ich mich an!

Rainer



   

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Offline andreasg

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Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #9 am: 26 November 2014, 22:29:25 »
Warum ist das erst in den letzten Jahren passiert - was hat sich gegenüber der Zeit vor 2006, also vor der alten Spielverordnung, geändert? Die von dir genannten Probleme haben allesamt schon vor 2006 bestanden. Aber seit 2006 haben wir diese merkwürdige Steigerung der Anzahl von Spielsüchtigen.

Jedem das seine, möchte ich sagen: Die Steigerung derjenigen, die der Spielsucht erliegen mag steigen. In letzter Zeit wachsen die Spielstätten an den Magistralen wie die Pilze im Herbstwald. Hier denke ich eher an eine Gesellschaftlichre Dyfunktionalität in einem Spektrum, das sicher und besser  Fachleute - Soziologen und Fachärzte erörtern mögen.
Inwieweit die Geldspielautomaten im Getriebe dieser Dyfunktionalität sich einfügen ist nicht mein Bereich, meine Spielabstinenz zu fördern und zu stärken.
In meiner ehemaligen Stammhalle lief das Aufsichtspersonal mit Listen rum und notierte handschriftlich, wann welcher Kasten eine Serie ausspielte. Die heimlichen Einblicke haben mir nicht geholfen, auch nicht der Verdacht, daß dadurch womöglich manipuliert wurde.
Was mich bewegt ist, daß die Mitgliederzahl in unserer Selbsthilfegruppe wächst. Für viele von uns erfüllt sich der aufrichtige Wunsch, mit dem zwanghaften Spielen aufzuhören. Das heißt aber nicht, daß jede jeder Spieler das Spielen stoppen will. Einen Zwang zum Beenden der Sucht kann den Zwang zu Spielen nicht lösen.
Ich setze dieses auch nicht persönlich in Maßstäbe.
Solange der Staat und die Kommunen von den Einnahmen der Automatensteuer profitieren und z.B. der strukturarme Raum Ostwestfalen durch Spielautomatenhersteller gestärkt wird, kann sich eingedenk des Lobbyistmus auch nichts ändern. Außer: Automatensteuer zur Prävention heraufsetzen.
Persönlich bin ich gerade sehr für meine Spielfreiheit dankbar. Es liegt mir daher am Herzen, anderen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, spielfrei zu werden. 
Jan, wenn es Dein Weg ist das Gericht anzurufen, ist das wohl Deine Möglichkeit sich mit der Spielsucht auseinander zu setzen. Deinen Therapeutische Befund verstehe ich so und kann ihn auch so stehen lassen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg
Schöne 24 Stunden
Andreas
« Letzte Änderung: 27 November 2014, 10:51:32 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #10 am: 01 Dezember 2014, 17:29:05 »
Danke für Deine Worte, Andreas. Besonders der letzte Abschnitt ist für mich mehr als Beweis dafür, dass die "Sachforen" doch nicht nur von Lobbyisten durchwuchert sind.

Und Rainer, ich will Dich jetzt nicht angreifen. Aber es ist schon merkwürdig, dass Du mir eine verhältnismäßig unqualifizierte Antwort gibst[1]....was Du natürlich auch darfst, denn Du bist ja kein Fachmann. Aber Du gibst mir diese Antwort, obwohl dieses Forum von einer Fachfrau(Ilona) betreut wird. Und die weiss es besser. Aber sie korrigiert Dich nicht. Andererseits gibtst Du eine Äußerung von Ilona wieder[2], die zwar gemeinhin akzeptiert wird - die aber bei genauerer Betrachtung (und aus meiner Sicht) nicht das Papier wert ist, auf dem sie steht.

Mit [1] beziehe ich mich auf diese Aussage:
Zitat
Ich persönlich kenne keine Automaten mit ein maßgeschneidertes Angebot für einen Newcomer der "bestenfalls" danach Süchtig nach Hause geht!
Dem halte ich das folgende einfache Beispiel entgegen:
Auch schon bei "fair" laufenden Geldspielgeräten geht ein erhebliches Gefahrenpotential von der persönlichen Einflussnahme des Spielers aus (Kontrollillusion).  Und wenn man diese Kontrollillusion durch ein reaktives Laufverhalten nun verstärken kann......
Und das ist nur eine von vielen Möglichkeiten, wie man mit einem reaktiven Laufverhalten Einfluss auf die Dopaminausschüttung von (potentiell) süchtigen Menschen nehmen kann. Die viel diskutierten Fast-Gewinnbilder sind da wirklich das geringste Problem - auch weil viele Spieler ja auch realisieren, dass sie nicht tatsächlich fast gewonnen haben, weil diese Ereignisse einfach viel zu häufig auftreten. Wobei es auch einen Zusammenhang zwischen dem reaktiven Laufverhalten und den Fast-Gewinnbildern gibt, wodurch die Fast-Gewinnbilder zu einem größeren Problem werden, als sie es eigentlich (bei einem fairen Laufverhalten) sind.

Und zu [2]:
Zitat
Zitat Ilona:  "Je mehr Möglichkeiten zum Glückspiel vorhanden sind, desto mehr Spielsüchtige gibt es", sagt Ilona Füchtenschnieder"
schließe ich mich an!
Hat Ilona denn da auch eine Quelle genannt? Bitte nenne sie mir mal. Dabei bitte ich um Beachtung, dass es bei einer solchen Fragestellung nur um die Entstehung und nicht um die Befriedigung der Spielsucht gehen kann. Denn bei der Befriedigung der Spielsucht spielt die gesteigerte Verfügbarkeit ganz sicher nur eine geringe Rolle.
Bis mir ein entsprechendes Untersuchungsergebnis bekannt ist, behaupte ich, dass die Menschen heute noch immer dort süchtig werden, wo sie früher auch süchtig geworden sind. Denn ich bin mir absolut sicher, dass am jeweiligen Anteil gemessen extrem viel weniger Spieler in den Industriespielhallen süchtig werden, als in den Kneipen, Imbißstuben und alteingesessenen Stadtspielhallen.


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Offline Ilona

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Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #11 am: 01 Dezember 2014, 18:35:30 »
Hallo Jennerjan,

du machst dich gerade voll beliebt bei uns ;-)

Im Ernst, versuch mal sachlich zu bleiben und unterstell niemandem unqualifizierte Antworten oder Äußerungen, die das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen.

Das mögen wir hier nämlich gar nicht. Deine Posts sind spannend und die Antworten sind es auch. Es gibt immer verschiedene Perspektiven auf ein Thema. Also: Immer locker bleiben!

LG Ilona

Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #12 am: 01 Dezember 2014, 20:11:55 »
Hallo Ilona!

Ich habe auch nicht vor, lange bei Euch zu bleiben ;-)

Im Ernst! Das soll aber nicht respektlos klingen. Ausserdem will ich hier auch niemanden ärgern oder verärgern(es sei denn, er hat es verdient).  Zudem entschuldigst Du bitte, dass ich keinen entspannten Eindruck hinterlassen kann! Das Thema ist mir derzeit einfach zu Ernst - denn der Punkt, den Du hier doch recht lässig abgehandelt hast (reaktives Spielverhalten) und den Du scheinbar auch nicht sonderlich nennenswert findest, hat mich halt fast in den Wahnsinn getrieben. Und zwar 2x hintereinander, weil Online das gleiche Prinzip genutzt wird. Aber das, was in Deutschlands ortsgebundenen Spielhallen ja zumindest durch die Spielverordnung rechtlich im Rahmen ist, wird in den Online-Casinos von Merkur und Novo (also zb Stargames/Sunmaker) auf wirklich illegale Weise eingesetzt, weil dort ein echter Zufallsgenerator vorgeschrieben ist. Aber trotz einem echten Zufallsgenerator laufen die Spiele online genau auf die gleiche Weise wie in den ortsgebundenen Spielhallen. Dazu reicht es, einfach mal Gold of Persia bei sunmaker zu spielen. Spätestens in der zweiten oder dritten Freispielserie erhält man mehrere Wiederholungen. Halt genau so, wie in den ortsgebundenen Spielhallen.  Damit erreicht man z.B. sowas eine höhere (Top)Ereignisfrequenz und die Erwartungshaltung des Spielers steigt. Der Gedanke, der hinter so einer online/offline Lösung steht ist in meinen Augen das personifizierte Böse. Denn dass das tatsächliche Laufverhalten von den landbasierten GSG verheimlicht werden darf, sorgt ja nicht nur für das besagte zusätzliche (unbekannte und unbenannte) Suchtpotential. Da der gemeine Spieler in beiden Fällen von einem wirklichen Zufallsgenerator ausgeht, kann er den Betrug in den Online-Casinos im Grunde kaum bemerken. Denn er vergleicht ja das Laufverhalten Online/Offline! Bei beiden ist es gleich! Beide benutzen (augenscheinlich) einen wirklichen Zufallsgenerator. Wüsste der gemeine Spieler um das reaktive Laufverhalten (und seine Details) der GSG, könnte er sehr schnell feststellen, dass es sich Online um Betrug handeln muss.

Das ist halt ein in sich ausgefeilter und böser Plan! Abgesehen von dem sich ins Gesamtsystem einfügenden anderen Betrug bei den Live-Dealer Veranstaltungen.

Liebe Ilona, ich bitte Dich deshalb um Verständnis - aber ich erwarte halt, dass diese Gemeinheiten ehrlich diskutiert werden. Wenn Du wüsstest, wie viel Nebel ich in dem letzten Jahr ertragen musste- da reagiere ich dann halt schon empfindlich, wenn sich ein solcher Trend auch nur abzeichnet.

Aber wenn Ihr noch zu einer weiteren Diskussion bereit seit, erwarte ich gespannt die Antworten, von denen Du gesprochen hast.

Auch liebe Grüße!
« Letzte Änderung: 01 Dezember 2014, 20:16:51 von jennerjan »

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Offline Ilona

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Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #13 am: 02 Dezember 2014, 09:33:21 »
Lieber Jennerjan alias Braintopping(?),

ich bin voll allergisch gegen Manipulationsversuche und unechte Kommunikation. Daher wirst du von mir zu diesem Sachverhalt nichts mehr hören.
Falls du Unterstützung beim Ausstieg brauchst, bekommst du die natürlich.

LG Ilona 

http://www.forum-gewerberecht.de/thread.php?threadid=12853

Re: Suchtfaktor Muktigamer
« Antwort #14 am: 02 Dezember 2014, 17:44:19 »
Liebe Ilona!

Es war mir durchaus klar, dass Du davon erfahren wirst, dass ich vom Gewerberechts-Forum hierher verlinkt habe. Dass kann man gut oder schlecht finden - aber mir deshalb eine falsche Kommunikation vorzuwerfen...naja. Und manipuliert habe ich eh Niemanden. Keine Ahnung wie Du darauf kommst.

Dass wir diese Diskussion nicht weiter führen werden, habe ich übrigens befürchtet. Schliesslich wird auch Dir nicht entgangen sein, dass die Bundesregierung gerade den für das reaktive Laufverhalten verantwortlichen Passus der Spielverordnung mit Spielerschutz begründet. Und das ist natürlich genau der Punkt, auf den ich hinaus wollte. Weil das eine glatte Lüge ist.

Du konntest diese Diskussion aus meiner Sicht jedenfalls überhaupt nicht weiter führen, denn:
- es existiert keine Information, die den Spieler auf das reaktive Laufverhalten der GSG hinweist.
- es existiert keine Studie oder ähnliches, die belegt, dass das reaktive Laufverhalten der GSG ein geringeres Suchtpotential aufweist als das natürliche Laufverhalten der GSG nach alter Spielverordnung.
- es gibt nicht mal eine Studie, die sich mit dem reaktiven Laufverhalten der GSG beschäftigt
- es existiert keine Erhebung, die einen direkten Zusammenhang zwischen der gesteigerten Anzahl an Spielsüchtigen und Steigerung des Angebotes an GSG belegt.

Übrigens sorgt der besagte Passus in der Spielverordnung auch dafür, dass Systemfehler nicht mehr die Aufsteller sondern (zumindest im wesentlichen) die Spieler belasten. Und keiner kann den Schaden beziffern, der durch die Systemfehler auf Seiten der Spieler verursacht wurde bzw. wird. Und dieser Fakt wird verheimlicht- ebenso wie die enorme Anzahl der Systemfehler, die ständig in der "Szene" kursieren. Schliesslich "erwirtschaften" die Systemfehlerspieler oftmals Stundengewinne zwischen 300 - 500 Euro pro GSG/Stunde. Die Anzahl der Systemfehlerspieler ist nicht bekannt! Aber egal, denn die Zeche zahlen ja eh die ehrlichen (meisst süchtigen) Spieler.

Hätte man den Passus geändert, hätte man also 2 Effekte erreicht. Des einen hätte man das Suchtpotential reduziert - und zudem hätte man die Hersteller in die Pflicht genommen, die Geräte gewissenhafter zu programmieren. Denn die Spieler wissen ja nicht, dass sie die Konsequenzen für die ganzen Systemfehler tragen. Ihnen kann man das auch erfolgreich verheimlichen. Mit den Aufstellern würden solche Spielchen nicht mehr funktionieren!

Auch das wäre Spielerschutz gewesen

Ich hoffe Du fühlst Dich wohl mit Deiner Entscheidung, Dich nicht zu meinen Feststellungen zu äußern. Nur nimm es mir nicht übel, wenn ich mich bei Zeiten nochmal in diesem Forum melde, um zu belegen, dass ich mit meiner Vermutung recht hatte und Du Dich der Diskussion unter einem Vorwand entzogen hast, um nicht Stellung beziehen zu müssen.

Bis dahin jedenfalls weiterhin viel Erfolg mit diesem Forum! Lg

PS: Es ist nicht schlimm dass Du Dich nicht äusserst. Ich habe gern das letzte Wort! Aber etwas traurig bin ich schon, gerade wegen Deiner Begründung....

 

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