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Frühkindliches Trauma und Süchte

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Frühkindliches Trauma und Süchte
« am: 01 November 2014, 18:08:08 »
Hallo, da ich noch relativ neu bin, weiß ich nicht, ob hier schon über Ähnliches gesprochen wurde: irgendwo irgendwann habe ich mal gehört und verstanden, dass Spiel - oder andere Süchte ein unbewusster Versuch sind, sich von grundsätzlichen Problemen zu "heilen"... Genau! Heilen. Also wenn da seelische Schmerzen zu groß sind; zb. Bei Alkohol will jemand die Seele ersaufen. Ist ja bekannt. Und die Aufregung beim Spielen kann ja ähnlich funktionieren: verdrängt die seelischen Schmerzen. Hat jemand dazu was zu sagen?  Will jetzt nicht nach Entschuldigungen suchen, um weiterspielen zu können. Auf keinen Fall, kann nur schlimmer werden mit Sucht, andererseits könnte es vielleicht helfen, die Seele zu verstehen, wenn ich eben nicht so locker mit Problemen umgehen kann wie manch anderer?  Hmmm. Also ich meine, wenn ich zwar verstanden habe, dass Spielen kein Weg ist, mit Problemen umzugehen, aber eine Art Lernweg, um mich letztlich mit Hilfe anderer GA ler selbst kennenzulernen?  Ist das nachvollziehbar, was ich hier sagen will?  Dann braucht meine Selbstkritik mich vielleicht nicht so niederschmettern. Stattdessen kann ich mir meine Probleme mit mehr Mitgefühl anschauen?  Verflixt. Ich bin kompliziert. Aber vielleicht hilft s es als Prozess zu sehen?

*

freitagessen

Re: Frühkindliches Trauma und Süchte
« Antwort #1 am: 01 November 2014, 18:49:23 »
Spielen als Medizin?

Eine "Krankheit" mit eine "Krankheit" heilen, kaum vorstellbar...wenigstens für mich.
Spielen für mich, (da ich auch schon sehr jung damit anfing) das war damals doch mehr eine berechtigte Flucht aus der Realität und es gab aber auch nichts, was ich nicht durch mein Spielen verdrängen konnte!
Diese Sucht suchst du dir auch nicht bewusst/unbewusst aus um etwas zu heilen...dann doch lieber eine Joint...(nur als Beispiel)...da kannst du dich dann bewusst abschießen!
Das gute...wäre es nicht das Spielen gewesen dann wäre es etwas anderes gewesen, so blieb wenigstens der Körperliche zerfall außen vor....das schlechte, es braucht verdammt lange sich davon wieder zu lösen.   
Die Seele...welche Seele?...irgendwann steckst du so tief drin, dann funktionierst du mehr oder weniger nur noch.
Ein Lernweg?....das einzige was sich bewegt/dreht sind die Rollen am Automaten, der/dein Rest wird schleichend auch zum Stillstand kommen!

Rainer
« Letzte Änderung: 01 November 2014, 19:20:19 von freitagessen »

Re: Frühkindliches Trauma und Süchte
« Antwort #2 am: 01 November 2014, 22:09:59 »
Hallo

ich denke es ist im Menschen angelegt..sich "Problemen" wie die auch ausschauen.. zu entledigen zu versuchen. Man versucht etwas zu finden womit man kompensieren kann.

Das kann bewusst in Angriff genommen werden oder durch Zufall endeckt man bei irgendwas..das es *hilft..ablengt..befriedigt usw...was einem gefällt..behält man bei.

Beim Sielen kommt aber noch etwas hinzu..der Ehrgeitz..nicht Verlierer zu sein , sondern Gewinner.um sich selbst eine Bestätigung zu holen??...auch zu etwss gut zu sein?? Um so größer der Ehrgeitz, zu beweisen...das man es auch kann/schafft...um so schneller landet man in der Kontrolllosigkeit. Bei mir ging das super schnell. Aufgrund meiner psychischen Mängel und Defizite.

Jedes medikament ist im Grunde Gift !! es kommt also auf die Dosierung an.
Spielen kann ja ok sein..für den , der Kontolle behält darüber...es kann seinen Sinn erfüllen wofür es genutzt wird..So aber nicht, wenn etwas zur Sucht geworden ist.Es kann im Grunde alles zu einer Sucht werden und somit schaden.

Bleiben wir mal beim Spielen. Ja ..ich habe das Spielen wie ein Medikament genutzt.Habe damit bestimmte Emotionen regeln können...dafür kamen aber andere dazu :-( wo ich dann kein Mittel gegen hatte und erst mal finden musste.

Also sehe ich es so...wenn das Spielen zur sucht geworden ist...man sich davon fremd gesteuert fühlt..machtlos...dann ist es kein *Medikament* keine Hilfe mehr.

Aber wie davon wieder los kommen ??? Da Teile des Gehirns ohne unser zu tun aktiv schalten und walten und uns zu Handlungen treibt...weil dieser Teil..irgend wann mal etwas als *gut* oder teilweise gut  eingestuft hat...ist diese Gewohnheit..dieser Autimatismus zu unterbrechen.

Das geht nur durch willendliche harte Abstinenz und braucht Zeit.

Damit ist es aber nicht getan.Allein durch Abstinenz geht  es den wenigsten auf dauer wirklich besser.

Es ist wie eine Zwiebel die abgeschält werden muss..bis man bei sich im wahren Kern angekommen ist. So kann es unter Umständen zu einer Lebensaufgabe werden..sich den eigenen Zwiebelschichten zu widmen.

Allein ist das schwierig...weil man kennt ja nichts anderes als die eigenen Erfahrungen, Erkenntnisse und Überzeugugen...Man braucht andere Menschen..um einen weiteren Blick entwickeln zu können. Austausch / Inforamtionen ist darum enorm wichtig.

Aber der Ansatz..das Spielen als Skill zu benutzen..ist für mich nicht nur denkbar..sondern Fakt gewesen.

lg libelle





Re: Frühkindliches Trauma und Süchte
« Antwort #3 am: 02 November 2014, 10:29:47 »
@ Rainer

Du,  ich habe nicht am Automaten gespielt, sondern eine App, die ich überall mit hinnehmen konnte und dort hatte ich meine "Gruppe ". Also es kam mir auf die Kommunikation an und dennoch habe ich immer mehr investiert. An Zeit. Nerven Gesundheit und auch etwas Geld um im Spiel " jemand zu sein". Und ich konnte im Chat rund um die Uhr Menschen finden und mir einbilden, dass es Freundschaften dort gibt. Und diese inneren Gespräche haben mich beschäftigt. Habe in Gedanken immer mit jemandem aus dem Spiel geredet und war noch stolz, dass ich viel weniger Geld investiere als andere. Es ist eine nicht so einsame Art Spielen wie am Automaten, aber letztlich habe ich nur meine Wut gegen mich selbst auf die Wut gegen diejenigen abgelenkt, die an dem Spiel Profite machen. So wie Peter Pahn, der kämpft auch gegen Giganten Spielindustrie unter dem Thread " bedingt spielsüchtig". Insofern bin ich ihm dankbar für seinen Beitrag.  Ja. Und jetzt spreche ich hier mit euch, die ihr ehrlicher mit euch selbst seid. Insofern Lernweg. Meine SHG ist in einer räumlichen Entfernung, sodass ich oft Gründe fand, da nicht hinzugehen. Jetzt, wo der online Chat nicht mehr funktioniert, weil ich mich dort nicht mehr verstanden fühle, suche ich mir Leute in der Nähe, bin aber noch nicht genug eingebunden. Habe mir das Ausmaß der Krankheit lange nicht eingestanden und bin jetzt sehr schwach allgemein. Danke für deinen Beitrag dennoch Rainer

Re: Frühkindliches Trauma und Süchte
« Antwort #4 am: 02 November 2014, 10:48:03 »
@ Libelle.
Erstmal ein schnelles Danke für den Beitrag. Ich komme später vielleicht darauf zurück. Es hilft sehr, was du erzählst. ;)
Gute 24 Stunden
MariaBär

 

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