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Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Am Ende kommt ein neuer Anfang

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Am Ende kommt ein neuer Anfang
« am: 27 Oktober 2014, 23:38:49 »
Hallo zusammem,

da ich neu bin, möchte ich mich kurz vorstellen.
Mein Name ist... Mein Name ist unwichtig.
Ich bin 20 Jahre jung,  definitiv spielsüchtig und heute möchte ich wieder anfangen aus dieser Hölle zu klettern.

Meine Leidensgeschichte ist  vergleichsweise unspektakulär und eigentlich so ziemlich identisch mit allen anderen hier.
Vor ca. 5 Jahren habe ich mit dem Zocken angefangen und wie wahrscheinlich jeder andere hier am Anfang verdammt viel gewonnen.

Doch mit der Zeit relativierten sich die Gewinne, während sich die Verluste oder auch die Besuche vervielfachten.
Das Überschreiten der Grenze zur Spielsucht habe ich nicht mal realisiert.

Und irgendwann verspielte ich die ersten 100 € an einem Tag.
1/5 meines Monatsverdienstes weg.. an einem einzigen Tag.
Ich legte eine "Pause" ein.

Diese hielt lediglich 2 Monate und recht bald verspielte ich 600€ an einem Tag.
Mehr als mein ganzes Monatsgehalt.. weg binnen ein paar Stunden.
Ich weiß schon garnicht mehr wie ich an diesem Abend ins Auto gestiegen und heim gefahren bin.
Ich beschloss aufzuhören. Gab meine EC-Karten meiner Freundin, weil ich wusste, dass es nach einer Zeit wieder kommt.. Dieser Drang zum spielen.
Die nächsten zwei Monate verliefen ruhig, bis ich mir zu selbstsicher war. Ich nahm meine EC-Karte wieder an mich und es schien zu klappen. Falsch gedacht. Es folgten einige Kontrollverluste bis heute. Heute waren es wieder 200€.

Ich habe es geschafft mit dem Trinken und dem Rauchen aufzuhören ( geraucht habe ich fast 9 Jahre ), aber ich bekomme es einfach nicht gebacken das Spielen aufzugeben. Heute ist der Tag an dem ich anfange aufzuhören.

Meine persönliche Bilanz ist traurig, allerdings vergleichsweise "gut".
Ca. 10000€ verspielt.  Lediglich 150€ Schulden, um genau zu sein meine Autoversicherung.

Ich danke für's lesen und freue mich auf eure Antworten.
« Letzte Änderung: 27 Oktober 2014, 23:43:15 von misterhappy »

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Offline Olli

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Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #1 am: 28 Oktober 2014, 06:34:07 »
Guten Morgen unwichtig!

Wie können Eltern einem Kind nur ein Adjektiv als Namen geben? Unfassbar!  ;D

Nein, Dein (Vor-)Name ist nicht unwichtig - im Gegenteil.
Er macht untereinander die Kommunikation persönlicher.

Du selbst baust damit für Dich eine Blockade auf, die es Dir einfacher macht, Dinge abzulehnen, ohne näher darüber nachzudenken.
Für Dich ist die Benennung Deines Vornamens also viel wichtiger als für mich.

Dabei gefällt mir jetzt schon sehr gut, wie Du tatsächlicher von Dir sprichst und nicht etwas in der verallgemeinerndern Person "man".

Auch beschreibst Du Deine Kontrollverluste recht gut - kommst auf den Punkt.
Jedoch - und auch diese Grenzüberschreitung ist Dir klar, ist nicht alles "vergleichsweise harmlos" - denn nun kommst Du Deinen Verpflichtungen (Versicherung) zugunsten des Spielens nicht mehr nach.

Bestimmt hat dieser Umstand dir Angst gemacht? Gut!
Denn wenn Du Dein Spielen nicht zum Stillstand bringst, dann werden sich diese Kontrollverluste und Grenzüberschreitungen mit der Zeit weiter anhäufen.

Du hast keine Ahnung, wie Du das Spielen stoppen kannst und hast Dich hierher gewendet um Hilfe zu erfahren.
Nun, das war ein erster mutiger Schritt.
ein Forum kann aber nicht das leisten, was eine reale Selbsthilfegruppe kann.
Dort sitzen keine Buchstaben auf einem Bildschirm - dort sitzen echte Menschen - wie Du und ich.
In einer SHG ist auch die Anonymität gewahrt.
Suche Dir bitte eine und gehe regelmäßig hin.
Es wird Dir gut tun und es wird Dir helfen.

Erzähle doch bitte ein bischen mehr von Dir.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #2 am: 28 Oktober 2014, 07:04:36 »
Guten Morgen Olli,

leider behält das Internet alles, was man einmal eintippt. Deswegen habe ich da ein wenig was dagegen, meinen Namen preiszugeben.
Kann heute wieder mal  - wie immer - über mein gestriges Verhalten nur den Kopf schütteln.
Es ist so unfassbar dumm!
Ich kann es garnicht nachvollziehen,  was mich da wieder getrieben hat.
Sobald ich eine Spielo betrete, ist der Kontrollverlust vorprogrammiert.

Dabei könnte mein Leben so einfach sein.

Zu meiner Person:
Ich bin 20 Jahre jung, mache gerade eine Ausbildung,  bin spielsüchtig und werde heute nicht spielen.

MfG

*

Offline Olli

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Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #3 am: 28 Oktober 2014, 10:38:13 »
Hi!

Ein guter Vorsatz!

Zitat
leider behält das Internet alles, was man einmal eintippt. Deswegen habe ich da ein wenig was dagegen, meinen Namen preiszugeben.

Pass ens up, Jung´ ...  ;D

Dat Internet kennt tausende von Vornamen.
Deiner müsste also "eindeutig" sein, um auf Deine Person Rückschlüsse ziehen zu können.
Aber gut ... wie Du möchtest.

Diese Weigerung zeigt aber auch, wie sehr Du Dich Deiner schämst.

DAS BRAUCHST DU DEFINITIV NICHT!

Spielsucht ist bereits seit Jahrzehnten eine anerkannte Krankheit.

Schämen müsstest Du Dich nur, wenn Du so weiter machen würdest, wie bisher.
Du willst aber etwas verändern. Wenn Du diese Richtung weiter verfolgst, darfst Du sogar stolz auf Dich sein.

Da Du bisher jedoch das Thema SHG gemieden hast, frage ich Dich direkt:
Wirst Du Dir eine suchen? Zeitnah? Heute noch?

Wenn Du irgendwelche Bedenken hast - äußere sie bitte, ich werde versuchen sie zu zerstreuen.

Du machst eine Ausbildung.
Wohnst Du noch bei den Eltern?
Wissen sie bereits Bescheid?
Kennt die Freundin das Ausmaß Deiner Sucht?
Wäre sie weiterhin bereit, Dich durch Rat und Tat zu unterstützen?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Offline andreasg

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Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #4 am: 28 Oktober 2014, 10:51:54 »
Hallo Misterhappy,

erst einmal herzlich willkommen auf dieser Plattform, - die nicht wirklich platt ist. Was ich von Dir lese, kenne ich auch, mehr aus der Prävention, aber auch fast bei mir:
Mit 13 Jahren habe ich mit dem Rauchen angefangen, mit 14 Jahren mit dem Alkohol, mit dem Spielen (Imbissstube) als 15 jähriger.
Da kommt mir die Frage, ob vielleicht ein frühkindliche Störung diesn Weg vorgibt? Ich bin mir in meinen Klinikaufenthalten darüber klar geworden.
Wenn Du Dich durch das Forum liest, wirdt Du immer gebetsmühlenartig dahin angestossen, daß es Hilfe gibt..... Olaf hat es Dir gepostet.
Du hast den festen Willen Heute nicht zu spielen. Das wünsche ich Dir auch. Wenn möglich, dann laß mich - uns wissen, wie dieser heutige Tag für Dich gelaufen ist

Schöne 24 Stunden
Andreas

Nur für Heute bin ich frei vom selbstzerstörerischen Glücksspiel
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #5 am: 28 Oktober 2014, 13:04:01 »
Grüß euch,

ich schäme mich tatsächlich. Scham weil ich etwas so banales nicht in den Griff bekomm.
Therapie kommt für mich leider noch nicht in Frage, da ich meine Lehre nicht riskieren will.
An eine SHG habe ich bereits gedacht, allerdings bin ich nie hin.
Vielleicht aus Furcht.. Ich weiß es nicht.

Ja mein Name ist in der Tat speziell.
Ich wohne noch bei meinen Eltern und ich denke sie haben keine Ahnung.
Wir sind ja bekanntlich verdammt gute Schauspieler.
Meine Freudin kannte das volle Ausmaß, aber von den letzten Kontrollverlusten weiß Sie auch nicht bescheid.

In mir ist es einfach irgendwie leer geworden..
Ich liebe meine Freundin und meine Familie - keine Frage - aber da ist auch noch irgendwie diese Leere.
Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehne ich mich nach irgendwas ohne zu wissen was es eigentlich ist.

Gruß

*

Offline Olli

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Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #6 am: 28 Oktober 2014, 14:54:55 »
Hi!

Zitat
ich schäme mich tatsächlich. Scham weil ich etwas so banales nicht in den Griff bekomm.

Banal?
Höre ich da etwa so Sprüche von Leuten, die keine Ahnung haben, à la: "Dann höre doch einfach auf zu spielen" ?

Am 20. und 21. diesen Monats findet die Jahrestagung von fags in Berlin statt.
Wenn Du wissen möchtest. wie komplex die Thematik Spielsucht mit all ihren Unterthemen ist - dann komme vorbei.
Da wirst Du eines Besseren belehrt!
Kannst Dir ja mal auf der Hauptseite das Tagungsprogramm einverleiben ...

Mache Dich also bitte nicht selbst runter.

Zitat
Therapie kommt für mich leider noch nicht in Frage, da ich meine Lehre nicht riskieren will.

Es muss ja nicht immer gleich eine Stationäre Therapie sein.
Wenn Du jetzt Zeit zum Spielen hast, hast Du in Deiner gewünschten Abstinenz mehr als genug Zeit für eine ambulante Therapie.
Vielleicht ergründet sich Deine innere Leere dort eher als in einer SHG.

Zitat
An eine SHG habe ich bereits gedacht, allerdings bin ich nie hin.
Vielleicht aus Furcht.. Ich weiß es nicht.

Jetzt haben wir ja schon ein wenig kommuniziert.
Schämst Du Dich gerade jetzt?
Hast Du gerade jetzt Angst vor uns?
Ich nehme einmal an - nein.
Vielleicht hattest Du diese Gefühle als Du Dich hier angemeldet hast.
Aber sie sind verflogen - nicht wahr?
Woran liegt das?

Du hast Vertrauen aufgebaut.
Die "Monster" aus dem Internet sind Menschen - genau wie Du.
Sie haben eine Krankheit und gehen dagegen an - genau wie Du.
Sie wollen in ihrem Leben etwas zum Guten verbessern - sie teilen untereinander ihre Erfahrungen - genau wie Du es gerade machst.

Bezwinge Dein Kopfkino und gehe hin. Wir beißen nicht.

Es gibt unterschiedliche Arten von SHGs.
Bei den GA z.B. redet jeder nur über sich.
In anderen - wie hier im Forum - wird sich unterhalten.

Egal wie - über die anderen Menschen kannst Du unwahrscheinlich viel über Dich herausfinden.

Schaue noch einmal nach der Adresse und dann gehe auch hin.

Wenn Du Dich auch nur ein wenig auf die Gruppe einlässt, dann wird sie Dir auf verschiedene Art und Weise gut tun.
Finde selbst heraus, was das wohl ist.

Zitat
Wir sind ja bekanntlich verdammt gute Schauspieler.

Naja ... wollen wir das Kind nicht lieber beim Namen nennen?
Wir lügen ... wir sind Lügner.

Was passiert, wenn wir lügen?
Neben all den "Aussenwirkungen" schaden wir eigentlich uns selbst am Meisten.
Wir versuchen ein Bild aufrecht zu erhalten, welches eigentlich gar nicht existiert.
Das kostet Zeit, es kostet Einfallsreichtum - es kostet uns unsere Selbstachtung.
Mangelndes Selbstvertrauen zwingt uns schon fast wieder vor die Automaten.

Kurz und knapp - offenbare Dich Deinen Eltern und Deiner Freundin.
Natürlich ist der Moment einer Offenbarung nicht unbedingt schön.
Die Lügen kommen heraus - die Vertrauensbrüche ...
Vielleicht wirst Du Verletzlichkeit sehen - vielleicht wirst Du auch selber verletzt.

Doch unterm Strich wirst Du Dich erleichtert fühlen - der Druck zu lügen ist weg.

Absolute Ehrlichkeit nach innen und nach aussen ist für mich die Basis für eine Genesung.

Wenn Dich diese Argumente noch nicht überzeugt haben sollten es zu tun, dann denke noch einmal über den Wahrheitsgehalt dieser Deiner Worte nach:
#Schockmodus ein#

Zitat
Ich liebe meine Freundin und meine Familie - keine Frage -

#Schockmodus aus#
Gute 24 h
Olaf


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Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #7 am: 28 Oktober 2014, 16:09:03 »
Hallo,

ja ich habe das Wort banal verwendet.  ;D
Ich bin mir der komplexität einer psychischen Suchterkrankung bewusst und habe auch viel darüber gelesen und doch erscheint es mir eher banal im vergleich zu anderen Krankheiten.

Meines Erachtens ist das Rauchen z.B. in erster Linie auch eine psychische Erkrankung, mit physischen Hilfsmitteln ( in diesem Fall das Nikotin und in unserem Fall die Automaten ).

Warum also schaffe ich es mit leichtigkeit das Rauchen aufzugeben, bleibe an den Automaten aber kleben? Ich meine Zigaretten gibt es auch an jeder Ecke?

Lügner ist meiner Meinung nach ein zu plumper Ausdruck für uns. Passender ist da tatsächlich Schauspieler.
Wir leben diese Lüge ja auch! Also müssen wir sie best möglich rüberbringen. Und wer ist am besten dafür geeignet? Ein Schauspieler.  ;D

Meine Weigerung mich zu öffnen, kann man ja wohl nicht mit dem Wahrhaltsgehalt meiner Worte gleichsetzen.  ???
( Ich weiß wie das jetzt klingt. So soll es nicht klingen. )
Ich war von klein auf so und habe Probleme selbst lösen wollen, auch wenn sie alleine unlösbar waren.

Gruß :)
« Letzte Änderung: 28 Oktober 2014, 16:12:06 von misterhappy »

Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #8 am: 28 Oktober 2014, 22:46:40 »
Tag 1 ist geschafft.
Ich wünsche allen einen spielfreien Abend.

War mit meinen Freunden ein wenig Billard spielen, um mich abzulenken.
Hat wunderbar geklappt.

Auf die nächsten 24h.

*

Offline Olli

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Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #9 am: 29 Oktober 2014, 10:00:56 »
Guten Morgen!

Mir ist sehr wohl aufgefallen, dass Du ausgewichen bist  ;D

Packe jeden einzelnen Punkt an ... traue Dich!
Gute 24 h
Olaf


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Offline andreasg

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Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #10 am: 29 Oktober 2014, 10:10:46 »
Hallo Happy,

einen Glückwunsch zu einem Tag ohne Glücksspiel. Hoffentlich ist der Billardsalon ohne Daddelkästen an der Wand? Als ich das letzte mal einen Que in der Hand hielt, war ich (Sommer 2012) in einer Reha - Klinik. Eben nach dem Motto: Spiele um nichts.
Was mich bewegt, ohne direkt auf Dein Statement einzugehen. Heute Morgen habe ich im Bett rumgegrübelt. Mit zwei Freunden habe ich Gesprächsbedarf angemeldet. In beiden Fällen habe ich zu einem Konflikt meine eigene Meinung vor - ein - geschoben. Also Schultern hoch, Ellenbogen raus und durch. "Sollen alle einmal sehen, wie stark ich bin". Später im stillen Kämmerlein kommt die Reue: "Was habe ich blos wieder angerichtet, wie komme ich darüber hinweg?". Egal wie klug oder schlau ich auch sein mag, die Wahrheit sage ich mir nicht selber, sie wird mir gesagt. Dafür habe ich viel zu lange meine scheinbare Wahrheit in einem Suchtkonstrukt versteckt. Ich glaube: kein Spilsüchtiger kann sich alleine aus dem Sumpf seiner Abhängigkeit befreien. Sonntag war ich in einem Workshop "Abstinenz" für Menschen mit Essstörungen. Dort ist mir rausgerutscht: Solange hier keine Daddelkästen an der Wand hängen, kann ich abstinent meine Mahlzeiten genießen. Das wurde - auch von nicht Spielsüchtigen verstanden. Spielsucht ist nach meiner Erkenntnis wirklich sehr komplex.
 
Viele Grüße und schöne 24 Stunden
Andreas

nur für Heute bin ich frei vom selbstzerstörerischen Glücksspiel
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #11 am: 29 Oktober 2014, 10:42:23 »
Morgen :)

Ich versuche aktuell so wenig wie möglich über die Automaten nachzudenken.
Das hilft mir zu vergessen.

Leider gibt es in der Billardhalle Daddelkisten, allerdings passen meine Freunde gut auf mich auf. Und um erhlich zu sein, haben die mich nicht wirklich interessiert.
Ich habe den Kontrollverlust nur wenn ich alleine bin.

Wie gesagt, ich sehe Spielsucht als eine komplexe psychische Suchterkrankung an.
Und dennoch glaube ich es ist zu schaffen. Auch alleine.
Naja mehr oder weniger allein. Man hat ja Freunde, Freundin, Familie.

Das Problem ist - und das ist auch beim Rauchen so -, ein einziges mal und du bist wieder mitten drin.

Also ist der springende Punkt es erst garnicht darauf ankommen zu lassen.

Hier muss ich dazu sagen, dass es eine große Hilfe wäre, wenn Deutschland sich ein Beispiel an Hessen nehmen würde und auch für kleine Spielhallen eine Ausweispflicht einführen würde - a la Spielbanken. So könnten sich suchtgefährdete und Spielsüchtige, zum Schutz vor sich selbst, sperren lassen.

Auch Finnland liefert Beispiele zur Lösung des Problems. Identitätskarten für's Zocken an Geldspielgeräten. Nach einem bestimmtem Betrag im Monat ist Schicht im Schacht.

So ist zumindestens gesichert, dass sich keiner finanziell in die Ruinen stürzt und der Umsatz bleibt trotzdem vorhanden.

So viele Möglichkeiten...

Ich bin mir jetzt nicht sicher ob es tatsächlich Finnland war. Wenn nicht bitte ich um Entschuldigung und Korrektur.

Gruß  ;D

*

Offline Olli

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Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #12 am: 29 Oktober 2014, 12:18:49 »
Hi!

Was Du meinst, ist das Norweger Modell!

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
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Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #13 am: 29 Oktober 2014, 13:14:20 »
Hi!

Was Du meinst, ist das Norweger Modell!



Norwegen war's! Danke  :)

Re: Am Ende kommt ein neuer Anfang
« Antwort #14 am: 30 Oktober 2014, 13:12:40 »
#Tag 2 war gestern vergangen und ich habs nicht geschafft irgendwas zu posten.. War zu müde. :D Hallo an alle :)

 

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