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Löschungsaufforderung einer Berliner Kanzlei für Forumsbeitrag

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Online Ilona

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  • 3.890
    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Hallo zusammen,

wir haben mal wieder eine Löschungsaufforderung  einer Berliner Kanzlei bekommen. Mal wieder, weil es im letzten Jahr schon ein paar gab. Davon hatte ich euch noch gar nicht berichtet, fällt mir gerade auf. Aktuell geht es um einen Beitrag aus diesem Forum aus dem Jahr 2007. Der gleiche Beitrag wurde letztes Jahr auch schon mal moniert. Da hat sich eines unserer  Mitglieder kritisch zu einem bekannten Automatenhersteller geäußert: http://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php/topic,264.msg1320.html#msg1320 (Beitrag von dieter2).  Ich soll das jetzt löschen. Aus meiner Sicht handelt es sich dabei aber nicht um eine Beleidigung sondern um eine Meinungsäußerung. Daher warte ich mal ab, was passiert.  Ich verstehe dieses Forum so, dass es einen Raum für Glücksspielsüchtige und ihre Angehörigen bietet, sich offen und auch kritisch zu äußern. Persönliche Beleidigungen lehne ich natürlich strikt ab. Das ist klar und bedarf keiner gesonderten Erwähnung. Solche Beiträge werden sofort  editiert. Wir sind übrigens nicht die Einzigen, die Post von dieser Berliner Anwaltskanzlei bekommen. Der schleswig-holsteinische Politiker Patrick Breyer, der für die Piraten im Landtag sitzt, hat ähnliche Schreiben. Er hat alles ganz offen und transparent dokumentiert.  Wen’s interessiert, hier der Link:
http://www.patrick-breyer.de/?p=175162

Liebe Grüße, Ilona

Re: Löschungsaufforderung einer Berliner Kanzlei für Forumsbeitrag
« Antwort #1 am: 06 November 2014, 14:44:55 »
Na klar, die Reichen mit ihren Anwälten versuchen die kranken und armen Süchtigen zum Schweigen zu bringen. Das hilft erstmal nicht dem  einzelnen wieder frei zu kommen, aber eine kritische Stimme dazu, wie Süchtige mit Zuschauen der Regierung noch tiefer in die Abhängigkeit getrieben werden, das müsste ja hier erlaubt sein. Ist es aber wohl nicht, denn eine Anwaltskanzlei kennt wohl die Rechte der Casinobetreiber. Ein Süchtiger hat nur das Recht, sich selbst da rauszuziehen. Kritische Info für potententielle weitere Opfer sind nicht erlaubt? Dieter hinterfragt doch nur. Was genau wird ihm hier verboten? Das finde ich richtig Ilona. Das muss gesagt werden dürfen. Danke

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Offline Gameover

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  • GameOver
    • Selbsthilfegruppe GameOver in Bielefeld
Re: Löschungsaufforderung einer Berliner Kanzlei für Forumsbeitrag
« Antwort #2 am: 12 November 2014, 12:24:26 »
Es gibt kein Handeln ohne Grund, dies sage ich immer wieder in unserer Selbsthilfegruppe für Glücksspieler. Dies gilt natürlich auch für die Anbieter des Glücksspieles selbst. Gewinnmaximierung ist das Schlagwort. Jeder ist für sich selbst verantwortlich, das Problem ist individualisiert. Die Löschungsaufforderung heisst, keine Emotionen von Betroffenen bezüglich der Anbieter zulassen und Angst machen, sein Grundrecht nach Meinungsfreiheit nicht mehr zu benutzen. Sicherlich gibt es unterschiedliche Sichtweisen, aber ich erlebe immer wieder die Hilflosigkeit und Wut der Betroffenen auf die Anbieter. Meist klappt es, dass die Betroffenen ihr Problem lösen möchten.
Ich wage die These aus meiner Erfahrung: Mehr Glücksspielautomaten führt zu mehr abhängigen Viel KraftGlücksspielern. Der Umkehrschluß ist natürlich auch klar.
@ Ilona: Wenn ich Dich recht verstanden habe, werden immer wieder neue Versuche der Glücksspiellobby auf ein Hilfsangebot für Betroffene durch Klagen und Drohungen laufen. Hier wäre es wichtig, dies auch bekanntzumachen. Ehrlichkeit zu sich selbst und im Umgang miteinander haben wir mit 12 Personen aus der Selbsthilfe im Achtsamkeitstraining geübt. Da Sucht nicht heilbar ist, benötigen die Personen, welche sich für ein Leben ohne das Glücksspiel entschieden haben, viele Empatie und Hilfen, denn der Weg aus der Sucht ist steinig.
Übrigens: "Das verlorene Geld ist nicht weg, sondern es hat nur ein anderer."
Ilona: Viel Kraft wünsche ich Dir, lass dich nicht einschüchtern, von unserem neuen Landesverband SPuH NRW e.V. kann ich nur sagen, wir stehen hinter Dir.
Für SPuH NRW e.V. und Gameover Bielefeld
Dieter


 

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