Hi Bine!
Noch einmal - momentan kannst Du machen, was auch immer Du für richtig hälst - so lange er nicht will sind Deine Bemühungen für die Katz´.
Selbst wenn er erneut einen Suizidversuch unternimmt, trifft Dich keine Schuld!
Zur Therapie:
Ich selber habe keine gemacht. Daher kann ich nur aus den Nähkästchen Anderer berichten.
Natürlich hängt ein Erfolg grundsätzlich immer von der inneren Einstellung des Patienten ab.
Zu sagen "Ich bin süchtig" ist einfach - es zu fühlen ist schwer - etwas dagegen zu unternehmen noch schwerer.
Eine stationäre Therapie bietet sich in meinen laienhaften Augen wohl eher an, als eine ambulante.
Die Stationäre kann 8 Wochen dauern - 12 oder sogar 16.
Grundsätzlich wird immer eine bestimmte Zeit von vorne herein bewilligt.
Während der Therapie kann diese dann noch verlängert werden.
Die Stationäre Therapie hat den Vorteil, dass der Patient aus seinem gewohnten Umfeld gerissen wird.
Oftmals herrscht die ersten Wochen nicht nur Ausgangssperre, sondern auch der Kontakt nach aussen wird geblockt.
Der Patient soll zur Ruhe kommen und sich die Tagesstruktur der Klinik einfinden.
Am besten schaust Du einmal auf die Seite von z.B. der Wigbertshöhe.
Wenn ich mich recht entsinne, dann gab es dort ein Video.
Du kannst Dir auch Klinikbewertungen anschauen. Aber Achtung - dort schreiben auch Personen, bei denen es nicht "Click" gemacht hat.
Betrachte die Beiträge also mit gesteigerter Objektivität.
Nach dem Klinikaufenthalt wird Dein Freund nicht als geheilt nach Hause gehen.
Es wird der Nachsorge über nun ambulante Sitzungen oder durch SHGs bedürfen.
Jetzt wird er sich erst wieder in sein Leben einfinden müssen - mit allen Gefahren.
Oh mann das wird sich also alles ewig hinziehen können. ..nicht gut:(
Nun ja - Dein Freund wird sein Leben lang weiter an sich arbeiten müssen, denn:
Einmal süchtig - immer süchtig!
Zu meiner Person:
Ich habe über 20 Jahre gespielt.
Irgendwann lüftete sich bei mir ganz langsam der Schleier und ich merkte zunehmend, wie mir das Spielen schadete.
Nie Geld im Portemonnaie, die ewigen Lügen, die immer größer werdende Unzufriedenheit ...
Also habe ich eines Nachts, als ich aus der Halle kam, einen Entschluss gefasst:
Ich werde nicht mehr spielen!
Klar - das habe ich vorher schon hunderte Male gesagt - zu mir ... zu meinen Lieben ...
Aber zu dem Zeitpunkt war es keine Ausrede, kein hohles Versprechen, keine Verkörperung von Wut ...
Es war ein fester Entschluss.
Zwei Monate später habe ich eine SHG aufgesucht und bewege mich seitdem und zudem in 2 SHFs.
Verliere ich die zuversicht ihn doch noch davon zu überzeugen den weg zu einer Suchtberatung oder zum arzt zu gehen..heisst ja dann auch für mich ich muss entweder nen ganz dicken Pelz anlegen und dem leiden zuschauen..bis hin zu einem vorprogrammierten erneuten zusammenbruch..oder ich muss einem mir lieben Menschen Adieu sagen..
Bine ... wer sagt denn, dass Du zuschauen sollst?
Sage ihm klipp und klar, dass Du ihn von Herzen unterstützen möchtest.
Deine Hilfe hat aber Bedingungen ... Taten, die er folgen lassen muss.
Keine Vertrauensbrüche mehr - keine Brüche von gemeinsam aufgestellten Regeln (Geldmanagement) ...
Deine Grenzen bestimmen wie weit Du helfen wirst.
Hilfe ein Geschenk.
Ein Geschenk wird gegeben ohne das Stellen von Erwartungen.
Nun könntest Du denken, die o.g. Bedingungen sind Erwartungen.
Nein - die Erwartungen sind eigentlich seine eigenen - nur weiss er es nicht, weil er krank ist - und Du übernimmst hier nur seinen Part, bis er ihn selber wieder tragen kann.
sorry das ich euch zutexte...
Quark ...
... dafür sind wir doch da ...