Hi Fred!
Ich danke Dir!
Jedoch ... es hat mich gar keine "Kraft" gekostet.
Viele Spieler reden auch immer davon, dass sie die Sucht in sich bekämpfen wollen.
Für mich passt das absolut nicht.
#Ironie ein#
Etwas nicht zu tun war ich ja gewohnt - also bin ich nicht spielen gegangen.
#Ironie aus#
So einfach ist das natürlich nicht.
Ich glaube zu wissen, wieso ich spielen gegangen bin.
Es waren Minderwertigkeitskomplexe, die nicht nur in mir selbst begründet sind, sondern von außen noch verstärkt wurden.
Genauso, wie in "Zeit des Erwachens" bin ich aus meinem Koma durch ein eigenartiges Medikament - die Ehrlichkeit zu mir selbst - langsam aber sicher aufgewacht.
In den letzten Monaten der Suchtausübung spürte ich immer mehr, wie unzufrieden ich über mein eigenes Verhalten war.
Als ich kurz vor Mitternacht am 30.06.06 aus der Halle kam, da wusste ich von meinem Herzen her, Olaf, wenn Du Dir je wieder Dein Gesicht im Spiegel betrachten möchtest, dann musst Du das Spielen aufgeben.
Dieser Vorsatz war nicht nur rational - ich habe ihn hauptsächlich mit meinem Herzen getroffen.
Irgendwie habe ich damals schon gespürt, dass ich auch nach aussen hin für mich einstehen muss.
Der Cut mit meinem Vater schwebte damals schon als Hauch eines Gedankens durch mein Oberstübchen.
ich war schon bei 2 psychotherapeuten, das wichtigste für diese berufsgruppe war meinem anschein nach, in diesen 2 fällen zumindest, die abrechnung nit der krankenkasse
OK, ok #schmunzel# ich war ja nicht dabei ...
Dennoch - was aber, wenn Deine Ambivalenz auf der Suche nach einem Grund zum Aufhöhren dazu geführt hat, dass Du Deine Dir eigenen Blockaden bei den Therapeuten nicht überwinden konntest?
Hattest Du vielleicht deshalb das Gefühl nicht vollständig verstanden zu werden?
Je nach Klinik unterscheiden sich die Terminpläne und damit auch die Art der Therapie.
Auch dort wirst Du erst "ankommen" müsssen, damit Du Nutzen daraus ziehen kannst.
Wenn Du Dir z.B. mal Klinikbewertungen anschaust, dann finden die ehemaligen Patienten sehr häufig Gründe, wieso die Therapie Mist war.
Angefangen über das eigene Putzen des Zimmers bis hin zu zu wenig Einzelsitzungen.
Sie beschweren sich über den Töpferkurs und sehen nicht, dass die Kreativität und das Selbstbewusstsein angeregt und gesteigert werden soll.
Die patienten sitzen eben nicht in einem Höhrsaal wie in einer Uni ...
Auch ich habe mir ein kleines Ziel gesetzt - meinem eigenen Blick im spiegel stand zu halten,
Alles Andere kommt ganz von alleine.
Ich erlaube mir nur für heute spielfrei bleiben zu dürfen!