Hi Felix!
Sehr gut!
Diese Phasen, von denen Du redest, sind typisch für uns Spieler.
Ich kenne sie auch - konnte wochen- oder monatelang spielfrei sein, um dann mit aller Wucht der Sucht zu frönen.
Dadurch dass sich diese Phasen immer wieder wiederholten, kann hier nicht von Abstinenz die Rede sein.
Solche Phasen der spielfreien Zeit sind somit nur Pausen und von Abstinenz kann keine Rede sein.
Ja, diese Pausen sind mit der inneren Einstellung verbunden, irgendwann wieder zu spielen.
Somit sind die Exzesse schon geplant.
In der Nacht zum 01.07.06 kam ich aus der Halle und habe mir das allererste Mal "aufrichtig" versprochen, "dies war das Letzte mal".
In mir hatte sich etwas verändert - meine Prioritätenliste hat sich in dieser Nacht radikal verändert.
Heute beschreibe ich dies so, dass ich meinen "aufrechten Willen" gefunden hatte.
Manchmal muss dazu der absolute Tiefpunkt gefunden werden - manchmal (wie bei mir), wird eine Entscheidung zum eigenen Wohl, zunächst ohne rationale Gründe, getroffen - zumeist, so meine Erfahrung mit anderern Spielsüchtigen, muss der aufrechte Wille erst erarbeitet werden.
Dazu bist Du bereit - mehr brauchst Du von dir momentan gar nicht erwarten.
Alles drum herum kommt nämlich dann von selbst.
Ohne dass Du es als Ereignis wahrnimmst, wirst Du irgendwann feststellen, dass Dein "aufrechter Wille" bereits vorhanden ist.
Dieses "Kopf abschalten" kannst Du verhindern lernen.
Zumeist gehen Handlungen, Emotionen und Gedanken voraus, die den Grundstock für das nächste Spiel legen.
Sie wachsen exponential, bis wir gar nicht mehr anders können, als uns diesem "Kontrollverlust" vor der Suchtausübung mit Genuss hinzugeben.
Du kannst lernen, Dich selbst frühzeitig zur Raison zu rufen, indem Du gewisse Werkzeuge nutzt.
Also ... weiter so ...