Lieber Peter, lieber Rainer, lieber Olli, liebe libelle, lieber Andreas, lieber Robert,
ich beobachte diesen thread mit Sorge und Interesse gleichzeitig. Ihr diskutiert ja hier ganz wesentliche Fragen, die für jeden Einzelnen und für jede Gruppe von Bedeutung sind. Dabei werden die Argumente manchmal ausgetauscht und manchmal eher "an den Kopf geworfen". Dass das Ganze so persönlich geworden ist, hat nach meiner Beobachtung u.a. damit zu tun, dass Peter sich sehr unglücklich hier im Forum "vorgestellt" hat. Peter, du kamst ganz frisch aus der Therapie und fühltest dich "stark wie Bolle". In solchen Gefühlslagen, die nach dem Abschluss einer stationären Therapie nicht ungewöhnlich sind, hat man manchmal das Gefühl "man wisse wie es geht" und "man könne alle anderen gleich mit retten". Dann bist du Rainer auf die Füße getreten (wenn man's ganz genau nimmt, hast du ihn beleidigt), ohne dich zu entschuldigen, als du gemerkt hast, was du angerichtet hast. Rainer hat sich hier sehr stark mit seiner Glücksspielsucht auseinandergesetzt. Sein Tagebuch ist sehr persönlich und zeigt, dass er es sich nicht leicht gmeacht hat. Das verdient großen Respekt und große Anerkennung. Du hast das mit drei, vier Sätzen alles in Frage gestellt. Das war unsensibel und grenzüberschreitend. Du hättest dich entschuldigen müssen. Stattdessen bist du erstmal untergetaucht und hast in diesem thread nicht mehr geschrieben. Stattdessen hast du andere eröffnet. Die anderen Forumsmitglieder haben das aber nicht vergessen und sind dir nun ihrerseits nicht so freundlich begegnet. Auch Rainers Reaktion auf deine Beleidigung war ja nicht gerade durch große Souveränität geprägt. Rainer, da geht noch was in punkto Üben von Gelassenheit und Problembewältigung. Wenn man's so betrachtet, bzw. betrachten könnte, könntet ihr beide was draus lernen. Kriegt ihr das hin?
Zu dem inhaltlichen Punkt: Sollte man in eine SHG gehen? Geht es auch ohne? Wie kommt man aus der Glücksspielssucht raus? Muss man unbedingt eine stationäre Therapie machen?
Nach meiner Auffassung und nach meiner Erfahrung gibt es da keine Regel, die für jeden gilt. Einem hilft der Besuch einer Selbsthilfegruppe, ein anderer geht in eine Beratungsstelle und eine Selbsthilfegruppe, wieder ein anderer macht eine stationäre Therapie. Dann gibt es welche, die schaffen es allein mit der Unterstützung von Freunden und Familie. Wir sind alle verschieden und jeder sucht seinen Weg. Wichtig ist, dass man ein Ziel hat, das man konkret benennen kann und sich mit sich und anderen darüber auseinandersetzt, ob man sich auf dem Weg zu dem angestrebten Ziel befindet.
Liebe Grüße an alle
Ilona
Liebe Grüße, Ilona