Hi MM!
Na, jetzt malst Du aber den Teufel an die Wand!
Erst einmal herzlich willkommen!
Wir - Du, Rainer, ich - und noch viele Andere leiden an einer anerkannten Krankheit.
Wir haben sie uns nicht ausgesucht - wir haben sie nicht aktiv gesucht.
Wir haben unsere emotionalen Defizite und die haben dazu geführt, dass wir uns in einem schleichenden Prozess unmerklich immer mehr in die Krankheit Sucht begeben haben.
Aber - das ist absolut gar nichts, wofür wir uns schämen müssten.
Das klassische Beispiel - für ein gebrochenes Bein schämst Du Dich ja auch nicht.
Bleiben wir dabei - was machst Du, wenn Du Dir Dein Bein brichst?
Schleifst Du Dich in den Keller und betest um ein Wunder?
Ne ... Du suchst Dir jemanden, der Dir hilft einen Arzt aufzusuchen.
Du begibst Dich voller Vertrauen in die Hände dieses Arztes - obwohl Du weisst, dass das Richten der Knochen durchaus schmerzhaft sein kann.
Das ist aber egal, weil Du ebenso weisst - so wird der Knochen wieder heilen.
In einer SHG sitzen Menschen, wie Du und ich.
Allesamt haben sie gespielt. Sie haben beim Spiel Lebenszeit verloren, Geld - aber vor allem ihren Selbstwert.
Zeit und Geld sind verloren - unwiederbringlich.
Doch der Selbstwert - der lässt sich wieder herstellen.
Das machen sie, indem sie offen und ehrlich über sich sprechen und so ihre Erfahrungen teilen.
Dabei gibt es kein Richtig und es gibt auch kein Falsch.
In einer SHG gibt es nur einen einzigen Menschen, der Dich verurteilen "will" - und der bist Du selbst.
Also arbeiten wir erst einmal daran - ok?
wie oft habe ich versucht einfach nicht mehr rein zu gehen und dann dieser Gedanke mit ach nur 10e und zack wurden es wieder 100...
Ich glaube, dass dies jedem künftigen abstinenten Spieler so ergeht.
Auch ich habe mir tausende solcher Schwüre gegeben und nicht eingehalten.
Auch ich habe dann versucht, mit vorher limitiertem Einsatz zu spielen - und es hat nicht funktioniert.
Das ist eine Form des Kontrollverlustes, der unsere Sucht ausmacht.
Heute hat sich bei Dir aber etwas verändert.
Du warst das erste Mal bereit, Deine Stagnation - Dein Nichtstun nach einem solchen Schwur - in eine kleine Aktion zu Deinem Wohle in die Wege zu leiten:
Du hast Dich hier angemeldet - Du bittest um Hilfe.
Na, wenn da mal nicht jemand stolz auf sich sein darf ...
ist es wirklich so, das ich damit mein ganzes Leben zu kämpfen habe?
Kämpfen? - Nein. Mit der Sucht leben? - Ja!
Ein zufriedenes Leben mit der Sucht und ohne die Suchtausübung ist möglich.
Dafür brauchst Du gar nicht kämpfen.
Schau, wieviel Energie und Ängste Du investierst, um Dich selbst zu geißeln - die Sucht zu verschleiern.
Was, wenn Du Deine Sucht als Krankheit annimmst - und die Energie in Deine Genesung steckst?
Mir macht es z.B. richtig Spaß, Menschen auf ihrem Genesungsweg zu begleiten.
Dabei lerne ich nicht nur über sie immer wieder etwas Neues - nein - über mich auch.
Ich sehe mich da als eine Art Entdecker - und es ist spannend.
Themenwechsel.
Du stehst momentan sehr unter Druck.
Dafür benötigst Du dringend ein Ventil.
Wie wäre es denn, wenn Du Dir zu einer SHG noch professionelle Hilfe besorgst?
Das ist nicht schwer und es gibt da verschiedene Möglichkeiten.
Du kannst Dich einem Hausarzt offenbaren.
Du kannst Dir direkt einen Therapeuten suchen.
Du kannst eine Suchtberatungsstelle aufsuchen.
All diese Menschen können Dich begleiten und Dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.