Ich hatte schon immer einen Nebenjob. Mit 13 Jahren habe ich angefangen ein wöchentliches örtliches Blatt, welches sich einzig aus Anzeigen finanziert, auszutragen.
Aus einmal wöchentlich wurde irgendwann zwei Mal wöchentlich. Einmal im Jahr kamen Kataloge eines schwedischen Möbelhauses hinzu.
25 Jahre habe ich sie ausgetragen - zunächst mit meiner älteren Schwester zusammen, später mit meiner Jüngeren.
Dann half ich hier und da meinem Vater, der sich irgendwann selbststänig machte. Aus dem hier und da wurde ein regelmäßig.
Als ich nach der Lehre bei einer Kommune anfing, da wurde ich gefragt, ob ich nicht Lagepläne zum Bauantrag zeichen wolle.
Auch dies ging unregelmäßig bis vor ca. 12 Jahren, da wurde es mir zu gefährlich. Das Alter verlangt wohl Sicherheiten.
Zu dieser Zeit fing ich an Wohnflächen für einen Bauingnieur aufzumessen - auf Karte.
Dies ging bis Ende des letzten Jahres.
Was hat mir das Geld gebracht?
Nun, als Jugendlicher habe ich es gespart für meinen Führerschein und für mein erstes Auto.
Doch dann ging es los mit dem Glückspiel und das Geld wanderte immer sofort in den nächsten Automaten.
So haben die Nebenjobs und die Interventionen meiner Eltern dafür gesorgt, dass ich mich nie groß verschuldete.
Letztere haben aber auch dazu geführt, dass ich hier und da phasenweise "annähernd" spielfrei war und so konnte ich mir doch einige schöne Urlaube gönnen.
5 Kontinente habe ich so bereist.
Seit 2009 jedoch habe ich jedes Geld eines Nebenjobs in mein Häuschen gesteckt.
Beim Kreditabschluss war ich viel zu blauäugig. Ja, ich hätte nachfinanzieren können, doch das wollte ich nicht.
Es ging auch so - jedes Jahr erlaube ich mir wieder etwas Neues.
Eigentlich wollte ich dieses Jahr einen Schreiner kommen lassen, der mir ein paar Sachen anfertigt.
Doch heute kann ich durch Covid meinem Hobby nicht mehr frönen - dem Darten.
Es gibt da eine Möglichkeit über Internet mit Anderen zu spielen.
Das System nennt sich Windart.
Einer entsprechenden Community habe ich mich längst angeschlossen.
Im Bausteinsystem kann man sich die Geräte selbst zusammenstellen und ... selbst zusammenbauen.
Nun bin ich zwar handwerklich nicht gerade auf den Kopf gefallen.
Doch einen Korpus habe ich auch noch nie aus Holz gebaut. Da habe ich schon echt grottenschlechte Ausführungen, in die viel Geld geflossen ist, gesehen.
Zudem fehlt mir hierzu das Werkzeug: Oberfräse, Kreissäge, ein neuer Accuschrauber müsste auch her und und und ...
Nun bin ich ja etwas verschnuppt (verwöhnt)
Also wird mir die Grundausstattung nicht reichen.
So hätte ich gerne die Anzeige eines Löwen-Dart integriert, einen kleinen Rechner müsste ich einbauen, damit ich meinen Läppi nicht jedes mal anschließen muss, wenn ich darten will.
Dann gehört ein Touchscreen verbaut, ein Annäherungssensor, eine Webcam, Beleuchtung, ein paar Tasten sollen die Benutzung einfach machen, ein Laser, der mir eine Abwurflinie auf den Boden zeichnet soll rein und noch so einiger kleiner Schnickschnack.
Das Problem: Das schaffe ich nicht alleine, denn von der Elektronik habe ich null Ahnung.
Doch wie ich immer wieder lese, sind die Cracks in der Community echt hilfsbereit.
Wäre ja blöde wenn ich mir nun Material für 1500 € zulege und ich bekomme das Zeug dann nicht zusammen gebastelt.
Noch habe ich mich nicht zu einer Entscheidung durchringen können - doch Luftschlösser baue ich bereits tagtäglich