Jetzt gebe ich meinem Jammern einen eigenen Tread.
Habe gerade auf der Tagesschau - Site ein Video über den Phillipinen-Taifun gesehen und bin einfach nur erschrocken über die Machtlosigkeit im Angesicht dererlei Naturgewalten.
Gestern Abend war ich in einem Trostkonzert in der Kirche und eine Besucherin schrieb Worte für die Menschen auf den zerstörten Inseln Südasiens.
Wie klein sind meine Sorgen und Nöte.
Wie viel kann ich selber anfangen, neu beginnen. Mein Ego bracht sich nicht aufblasen, wenn nicht alles nach meinen Wünschen läuft. Meine Ex- Frau kam Nachmittags vorbei und war völlig erstant, daß der Tee fertig war und der Tisch gedeckt. Die Zweifel, Eingeladen, Angenommen zu sein, wie sehr ich die kenne. Vorgestern war im Genossenschafttreffpunkt 5 jähriger Geburtstag. Ich habe einen Umweg darum gemacht, auch wenn sich dieser in meinem Haus befindet. Was soll ich mir bei Kaffee und Sahnetorte Geschichten über Krankheit und Todesursachen in der Nachbarschaft anhören? Das kann ich einmal tun, wenn ich alt werde. Jetzt - bin ich 61 Jahre alt... Auf dem Trostkonzert kamen spirituelle Gefühle in mir auf, wie ich sie seit meinem letzten Klinikaufenthalt vor 5 Jahren im Allgäu nicht hatte. Den Gefühlen gab ich auch ihren Lauf: ich schäme mich meiner Tränen nicht.
Ich bin traurig, weil ich versucht habe, andere Menschen in diesen Trost mit zu nehmen. Eine Freundin kam wirklich, ging nach der Hälfte und meinte: sie brauche keinen Trost! Ich kenne ihre Lebenssituation...
Ach Herr,
lass mich trachten:
nicht, dass ich getröstet werde,
sondern, dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde,
sondern, dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde,
sondern, dass ich liebe.
Die Passage aus dem Friedensbebet Franz von Assisi habe ich noch nicht verstanden. Ich brauche immer wieder Hilfe, weil ich einfach nur verstehen will.
Vielen Dank für das Teilen
Andreas