hi
ich kann das nur aus meinen Erfahrungen beurteilen.
Ich merkte früh, dass ich keine Kontrolle über mein Spielverhalten mehr hatte und die Einsicht süchtig davon zu sein. Wo das hinführen kann, war mir klar und wollte da nie landen.
Trotzdem spielte ich noch über 25 Jahre weiter.
So hab ich vieles versucht davon weg zu kommen. Auch mit Versuchen, kontrollierter zu spielen.
Mit SHG, mit Klinik und ambulanten Suchtberater ...Schutzmassnahmen, dass ich das Haus nicht mehr alleine verlies oder die Kontokarte ab gab. Es funktionierte aber alles immer nur Zeitweise. Ich hatte Monate von, Spielfreiheit/pausen und wieder erneutem Spielen mit den Steigerungen...Ich war ambivalent in meinem festen-klaren Willen...und bin es bestimmt immer noch.Nur die Sperre, nimmt mir diese Ambivalenz...ich habe keine Wahl mehr jetzt.
Mein Impulsverhalten , in bestimmten Situationen spielen zu wollen konnte ich nicht immer wirklich frei steuern. Theoretisch ja, aber praktisch nicht. Denn es lag nicht in meiner Macht es steuern zu können und kapitulieren verstand ich nicht wirklich richtig. Dafür fehlte mir etwas, was ich nach all den langen Jahren nicht erreichen konnte...trotzdem ich mich damit auseinander gesetzt und viel Mühe gegeben habe. Das Einzigste was ich im laufe der Zeit erreicht habe ist, dass ich mich genauer kennen gelernt habe und akzeptieren. Sicherer in mir geworden bin und Ruhe und Frieden in mir gefunden habe...unabhängiger von der Meinung anderer geworden bin und auch tolleranter.Beziehungsfähiger zu mir selber, wie zu anderen.
Aber mein Sucht-Impuls...den bekam ich nicht in den Griff.In Zeiten der Abstinenz war ich davon überzeugt nie mehr spielen zu wollen oder zu müssen...um von einer Sekunde auf die Andere diese Einstellung wieder zu verlieren. Ich begann sogar das dann zu akzeptieren, weil mein Spielverhalten sich in einem Rahmen sich bewegte, den ich noch mit mir vereinbaren konnte.
Doch da war immer das Wissen und auch die Angst in mir, dass ich diesen Rahmen auch noch verlieren könnte...und ich wusste ...da will ich nie hinkommen. Es blieb ein Eiertanz und ein Spiel mit dem Feuer.
Seid Anfang Mai habe ich nun die Spieler-Sperre in Anspruch genommen und seid dem habe ich keinen Konflikt mehr. Weil ich nun keine Entscheidungsfreiheit mehr habe.Aber ich fühle mich FREI. Ich habe diese Sperre gewollt und mir hilft sie total. Ich nutze keine Möglichkeit..in einer Gaststätte spielen zu gehen, noch online ..oder in ein Nachbar-Bundesland zu fahren um zu spielen. Denn ich weiß, wenn ich damit anfange...gibt es keine Hilfe mehr für mich.
Ich denke , ich habe mit dieser Sperre das erreichen können, was andere durch Einsicht bei ihren absoluten Tiefpunkten schaffen konnten...keine Entscheidungsfreiheit mehr in sich zu haben. Und ich denke nur damit kann man auch abstinent werden und bleiben...oder sein Spielen im Griff bekommen (aus meiner Sicht)
Aus meiner Sicht kann keine Organisation, keine Therapeut oder Angehöriger einen Betroffenen früher erreichen, als er selber an einen gewissen Punkt ankommt. Aufklärung kann warnen, aber nicht unbedingt schützen. Jeder braucht, um an diesen Punkt zu kommen, seinen eigenen Weg. Wobei alles ausprobiert wird, was geht. Ich glaube , dass es Menschen gibt, die wieder zu einem Kontrollierten Spielen zurück finden können, aber ob diese wirklich schon süchtig waren oder nur missbrauch betrieben haben...ist ja auch noch fraglich. Fraglich ist...wo man steht im Stadium der Sucht. ich denke persönlich, dass dies auch eine Rolle spielt. So gibt es genauso die jenigen Betroffenen für die es ohne absolute Abstinenz nicht funktioniert. Man kann es einfach nicht pauschlieren. Ich denke jeder ist von seinem Verhalten erstmal überzeugt, bis er selber merkt, falsch zu liegen. Was der Eine braucht und hilft, muss nicht bei einem anderen genauso sein. usw
Ohne persönliche pyschische Aufarbeitung , ist eine Verlagerung in ein anderes Suchtverhalten groß. Zbsp ist für süchtige Borderline betroffe das therapieren einer Sucht wesendlich schwieriger. Für sie ist es wesendlich schwieriger emotionalen Mangel und Schmerzen zu kompensieren oder auf zu lösen, wie für nicht erkrankte. Das Thema ist viel zu komplex , um nicht viele mehrere Möglichkeiten zu testen, wie man süchtigen individuell helfen kann. Drum finde ich die Studie nicht unwichtig und/ oder unsinnig.
Jedoch ohne Bereitschaft und Einsicht der Problematik eines Betroffenen wird keine Therapie Erfolg erlangen können. Und die Einsicht braucht Zeit zum wachsen.
Automaten-Spiele in den Spielhallen sind Glückspiele und haben hohes Suchtpotenzial...sie gehören Grundsätzlich verboten. Früher wurden Bürger davor geschützt , heute zählen nur noch finanzelle Interessen. Wie überall...wo das noch hinführen wird mag ich mir nicht ausmahlen.
Im Grunde sind wir schon eine Welt -Gemeinschaft von Zockern...und da sind wir Automatenspieler noch die kleinsten Lichter....mit allen negativen , bösen Nebenwirkungen und Folgeerscheinungen der Sucht-nach Geld, Macht und Erfolg
das ist meine Meinung dazu ...danke fürs lesen
lg libelle