Hallo @ alle, ich bin neu hier und möchte mir etwas von der Seele schreiben.
Seit 2 1/2 Jahren habe ich einen Freund, seit 3 Monaten weiß ich , daß er pathologischer Spieler ist. Seit ca. 30 Jahren, zuerst waren es Automaten, nun ist es ein Online-Casino. Er hat mehrmals all sein Hab und Gut verspielt, es sind deswegen auch mehrere Beziehungen zu Bruch gegangen. Letztes Jahr hat er versucht, sich das Leben zu nehmen, ich hatte ihn gefunden und in die Klinik gebracht. Damals dachte ich, es sei "nur" eine schwere Depression, inzwischen weiß ich es besser. Er war damals dann stationär in Behandlung, hat aber nichts von seiner Spielsucht erzählt, hat die Klinik wie ein Wellnesshotel betrachtet. Inzwischen hat er keinen Job mehr (er war als freier Mitarbeiter tätig), kein Geld und keine Perspektive. Er ist total abgestürzt, vernachlässigt sich, trinkt zuviel und hat praktisch keine Sozialkontakte mehr. Sitzt daheim vor dem Fernseher oder liegt im Bett. Ist nicht mehr krankenversichert und bekommt auch keine Arbeitslosenunterstützung, er hat sich nicht mal um Hartz 4 oder Unterstützung durch das Sozialamt gekümmert.
Er lehnt jede Art von Hilfe ab, auch von meiner Seite, auch eine erneute Therapie. Meint, er müsse alles alleine durchstehen, müsse ganz unten ankommen und sich dann entweder umbringen oder es gehe irgendein Türchen auf (wo auch...)
Ich habe mich belesen, im Internet und in Büchern und bin (auch bei GamAnon) immer wieder nur auf die letzte aller Auskünfte gestoßen: Ich muß mich von ihm trennen. Wenn gar nichts hilft, werde ich das wohl tun müsen, aber wenn hier irgendjemand noch einen Tipp für mich hat, dann nehm ich ihn wie den letzten Strohhalm. Ist es tatsächlich so, daß es keine Möglichkeit gibt, so jemand vor sich selbst zu schützen?
Danke im voraus für Eure Geduld beim Lesen...
Scrooge