Hi Idefix!
Ich wundere mich immer wieder, wie sich unsere Spieler-Gedanken gleichen.
Es gibt ja tatsächlich die so genannten Selbstaussteiger.
Für mich ist die Sucht aber nur ein Symptom einer dahinter liegenden schwerwiegenderen Krankheit.
Wenn ich also "nur" das Spielen einstelle - wie kuriere ich dann diese?
Ich weiss doch gar nicht, WIESO ich spiele ...
Wie jeder Mensch, trage ich meine Scheuklappen aus angelernten Erfahrungen.
Dadurch verfestigen sich Ansichten, von denen ich gar nicht merke, wie zubetoniert diese sind.
Eine SHG hilft mir Mauern einzureissen.
Du hast sicherlich auch schon öfters einen immensen Aufwand aufgebracht, um in die Halle zu kommen.
Wieso gönnst Du Dir also nicht genau diesen Aufwand für Deine Genesung?
Und wenn die SHG 100 km weit weg ist ... na und?
Du tust Dir damit etwas Gutes - nur für Dich.
Denkst Du, Du hast dies nicht verdient?
Denkst Du, bei Dir ist ja alles nur halb so schlimm?
Fühlst Du Dich "komisch", wenn Du über Dich - Deine Probleme - Deine Sorgen redest?
Liegt es da nicht nahe, den "einfachen" Weg zu gehen und die "Anderen" nicht zu belästigen?
Wie sieht die Gesundheit Deines Mannes aus?
Hat er es überstanden? Ist er wieder fit?
Wenn DU aus tiefstem Herzen spielfrei werden möchtest - dann wirst Du doch auch alles Dir mögliche tun, um spielfrei zu bleiben.
Da bleibt für Deinen Mann gar nicht mehr viel zu tun!
Du sollst ihm ja nicht Deine Verantwortungen aufhalsen.
GEMEINSAM! - heisst die Devise.
Nicht auf immer und ewig soll das Geldmanagement bleiben.
Hast Du ihm den Kontostand schon gebeichtet?
Wenn Dein Konto in den Miesen ist, dann muss er ja den urlaub bezahlt haben?
Wie fühlst du Dich damit?
Wäre es nicht schön mit ihm gemeinsam für den nächsten Urlaub zu sparen?
Zu sehen, wie in Deinem Haushaltsbuch die Summe Monat für Monat steigt?
Diesen Urlaub dann anzutreten und Dich damit für Deine Bemühungen zu belohnen?
Hey ... ich habe mir ein kleines Häuschen gebaut.
Ich komme gerade so mit meinem Geld hin und muss auf Vieles verzichten, weil hier noch einige tausend Euro zu investieren sind.
Permanent werde ich gefragt, ob ich nicht in Urlaub fahren möchte.
Ich werde gefragt, wann ich den Rauhputz anbringe, noch zwei Plissees bestelle, den Mutterboden auffülle, Rasen sähe, die Einfahrt mit Schotter auffülle und Pflaster verlege, die Terrasse belege ...
Die Liste lässt sich noch eine Zeit lang fortführen ...
Ich bin es so müde, mich zu erklären ...
Aber ich habe mich selbst jetzt belohnt, indem ich die Terrassenplatten gekauft und selber verlegt habe.
Tische und Stühle sind aber erst im nächsten Jahr dran.
Wenn ich morgens die Rolladen hochfahren lasse, dann erblicke ich MEINE Terrasse.
Würde ich dies hinbekommen, wenn ich nach meiner Entscheidung nicht mehr zu spielen, nicht auch meine SHG besucht hätte?
Könnte ich mir das Haus heute leisten, wenn ich nicht ein (zugegebenermaßen beschissenes - aber immerhin) Geldmanagement gehabt hätte?
Niemals ...
Frage Dich einmal, ob Du den Gesundheitszustand Deines Mannes nicht auch als Ausrede benutzt.
Habe gerade gesehen, dass Du zwei neue Beiträge geschrieben hast.
Hierzu möchte ich noch etwas anmerken:
Warum schaff ich es nicht, immer ans spielen zu denken ?
Das darfst Du doch ...
Das ist ein antrainiertes Verhalten ...
So äußert sich Spielsucht nun einmal.
Die Sucht ist nun ein fester Bestandteil von Dir.
Sie wird nach Deinem Urlaub nicht verschwunden sein.
Sie wird Dich ein Leben lang begleiten.
Akzeptiere diese Gedanken.
Maßgeblich ist doch einzig und alleine, dass Du dem Drang spielen zu gehen nicht nachgibst.
Dabei wird Dir helfen, wenn Du Deine Sorgen über den Gesundheitszustand Deines Mannes und Deiner Eltern mit jemanden teilst.
Du musst nicht immer stark sein.
Du musst nicht alles in dich hineinfressen.
Das erwartet absolut NIEMAND von Dir ...