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Leben "ohne" zu Spielen

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freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #45 am: 09 September 2013, 14:02:02 »
Knochen knacken - Muskeln drücken,
manchmal hast Du's auch am Rücken.

Die Haare grau, wenn sie noch da,
und manchmal wirkst Du sonderbar.

Ich konnte es nicht lassen  ;D ;D ;D ;D ;D ;D

aber ich habe mir mühe gegeben  ;D ;D

vergebens  ;D


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Offline andreasg

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Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #46 am: 17 September 2013, 11:01:14 »
Hallo ihr Lieben,

ich habe meine Lebensgeschichte in dieses und ein anderes Forum eingestellt. Ich nenne einmal die Zeit seit dem 01. Juli 1990 so, weil ich ja vorher nicht so lebendig war ....
Nachdem ich feststellen durfte, wie viel Kuddelmuddel in mir ist und ich das nicht chronologisch schreiben, setzte ich Beitrag für Beitrag - in vier Kapiteln in die Plauderecke ein. Danach war ich völlig erschöpft. Das Hany klingelte, eine Angehörige aus HH rief an: sie versteht ihren Mann, Spieler nicht. Es wurde ein längeres Gespräch. Letztendlich und überhaupt bin ich schwer Co - abhängig. So bleibt mein Wunsch: Ich will niemanden erziehen, retten, erpressen, belehren , niemandem Schaden zufügen, ich will nur einen Teil von mir geben, denn alleine bin ich nichts und gemeinsam schaffen wir es.
Gleich fahre ich zu meinem Doc - und dann zur Mutter auf das Land.
Ich denke es ist gut so, wie es ist.
Ich wünsche uns viele gute sonnige Stunden  ;)
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #47 am: 24 September 2013, 21:57:28 »
Hallo ihr Lieben,
es bleibt nicht aus, ich werde mich auf Reisen machen:

http://www.anonyme-spieler.org/dt.htm

wobei das Spannende daran die innere Vorbereitung ist. Will ich das wirklich, brauche ich das, bin ich immer noch im Glücksspiel verzwick? Fragen über Fragen. Ein Weg ist der Weg in das nächste Meeting, ein mutiger Weg , sich an die Öffentlichkeit heran zu trauen, gerne anonym in einer anderen Stadt.
Ich greife einmal auf den Link:

http://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?PHPSESSID=ki8mei56vktgftj1pa5l6fjni2&topic=2173.msg9669

zurück, damit ich erkenne, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, sich mit Spielsucht - und derer Folgen auseinander zu setzen.
Meine Sucht - Problematik findet sich in dem verquerten Ego - meines Ich's wieder. - liest sich womöglich schizophren...
Es geht mir gut, ich bin mit mir und meinem heutigen Tagesablauf zufrieden und ich kann mich in Frieden in mein Bett legen und gut schlafen.
Das Schreiben dieses Satzes erscheint mir immer noch ironisch. Ich setzte ihn nicht - in Klammern. Punkt Ende Aus.
Wenn ich ankomme, bin ich nicht alleine. Ich gehöre dazu. Fertig. Mehr nicht.
Der Rest ist Freude und Freundschaft.
Schöne 24 Stunden
Andreas

Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,
In den Armen liegen sich beide
Und weinen vor Schmerzen und Freude

(Ob die in Dessau ein Schillerdenkmal haben?)
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline andreasg

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Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #48 am: 01 Oktober 2013, 11:28:49 »
Hallo ich bin Andreas, bin Spieler und süchtig,

nach Dessau:

Wäsche in die Maschine packen, aufs Bett legen, ausschlafen.
Montag Morgen: Dicker Schädel, vergebliche Versuche den Urologen und den Angiologen telefonisch zu erreichen, stattdessen Fahrradfahrt - am Mittelllandkanal;
Abends nachdem der migräne ähnliche Zustand anhielt: noch zum Supermarkt, froh, daß ich nicht über die Straße zur Videothek mußte, meine Schwester in GB angerufen, langes Telefonat,
Appetitlosigkeit, 21:45 Uhr schlafen gegangen:
Zwei sehr schwere Träume die im Zusammenhang mit dem Glücksspiuel (Rückfall) und meiner Mutter - sowie an meinen früheren Arbeitgeber im Bezug auf meiner Behinderung standen.
Danke für das Aufwachen und aufstehen in den eigenen vier Wänden, Dank für frei sein von Mobbing.
Frühstück schmeckte wieder, Angiologen vergeblich angerufen, Urologe = Terminverschiebung auf den 18.10... Jacke und Mütze(!) an, zum Hausarzt. Heute um 14:00 ins Krankenhaus zur ambulanten Nachsorgeuntersuchung.Lymph - Drainage abgesagt, weil Angiologe unerreichbar.
Heute Abend: Gruppen - Therapiestunde oder Vorbereitung auf Not - OP.
Gut, daß es Wartezimmer in den Arztpraxen gibt. Zeit - gemeinsam still zu werden.
Atemtherapie erfolgt beim Ultraschall.
Donnerstag ist Deutscher Nationaler Feiertag, nicht am 17.06?
Donnerstag ist Meeting meiner GA - Gruppe!
Schöne 24 Stunden
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #49 am: 03 November 2013, 11:24:32 »
Heute vor ein Jahr.


Ich kann mich noch sehr gut erinnern,

Am Freitag den 2 Nov. 2012 habe ich 6 mal 100 Euro in zweier aus einen in der Spielothek stehenden Geldwechsler geholt, und wie soll es auch anders..........verspielt.
Das sind bis Dato auch meine letzten zweier gewesen.

Ich bin ein Spieler, nichts und niemand kann und wird mich jemals kontrollieren können, außer ich mich selber.

Meine jetzige Spielfreiheit habe ich gewiss nicht Geschenk bekommen.
An diesen besagten Tag wo ich mein ersten Beitrag schrieb, habe ich nicht wirklich gewusst worauf ich mich eingelassen habe, das muss ich ehrlicherweise gestehen, aber.......trotz der vielen harte Arbeit an mir selber (die auch absolut erforderlich war), tut mir bis heute nur noch eins Leid, und wohl das dieser Entschluss, welcher nun mein "neues" Leben bestimmt, nicht früher kam.

„Sucht-bedingt“, ein absolut eingeschränktes wahrnehmen von meiner Umgebung und auch viele Ansichten, gehören mit zu meiner Vergangenheit.

Mit vielen neuen Errungenschaften wurde ich entlohnt

Was mir bleibt ist die Erinnerung, aber/und ich werde niemals vergessen mich zu erinnern, warum ich hier meinen ersten Beitrag schrieb.

Mein Stuhl in der Spielothek,  auf dem ich doch sehr lange saß, wird weiterhin kalt bleiben.

Ausschlaggebend für diese doch große Wende in mein Leben war diese Forum, natürlich auch Dank den „Usern“ die hier ihre Beiträge hinterlassen haben!

Einen gilt aber mein besonderer Dank, und das ist Olaf,

unermüdlich gab er mir immer wieder neue Denkanstöße, im nach hinein aber auch heute noch sind diese sehr sehr Hilfreich. ( danke mein bester ;) )

weiter geht es...........

Rainer



Übrings für alle die meine Rechtschreibung nicht ganz so Toll finden, ich bin in Holland groß geworden, und habe nie gelernt Deutsch zu schreiben (hatte da kürzlich mal eine PN)...) 
   
« Letzte Änderung: 03 November 2013, 18:42:33 von freitagessen »

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Offline andreasg

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Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #50 am: 03 November 2013, 16:08:47 »
...wollte mich einfach nur in das Forum einloggen und ein wenig rumjammern und dann sowas:

Herzlichen Glückwunsch Rainer zu 1 Jahr Spielfreiheit.

Danke für die Konfrontationen, danke für die PN's die Feedbacks, danke für die persönliche Begegnung in Dessau. Ich darf es sagen: das Forum hat durch Deine Anwesenheit viel an Farbe zugelegt. Daß wir nicht in der blassen Eiswüste emotional verhungern, will ich gerne glauben.
So freue ich mich weiterhin, von Dir, lieber Rainer, meinen Senf abzukriegen.
Es gibt keinen Grund zu Jammern, es gibt keinen Grund, Spielen zu gehen,es gibt guten festen Halt, sich am Leben zu erfreuen.
Einen Tag zur Zeit.
Liebe Grüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #51 am: 03 November 2013, 17:16:22 »
Danke mein Lieber Andreas

Jetzt hast Du es aber übertrieben  ;D ;D ;D ;D

Lg Rainer

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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #52 am: 04 November 2013, 09:47:28 »
Lieber Rainer,

auch von mir einen ganz herzlichen Glückwunsch! Ein Jahr schafft eine gute Distanz zum
Zocken und ist eine stramme Leistung!!! Respekt!

Anfangs hast du ja fast jeden Tag gepostet und an den Aufrufen kannst du sehen, dass viele mitgelesen haben. Danke, dass du den Weg aus der Spuelsucht mit uns teilst.

Ganz liebe Grüße

Ilona

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Marzipine

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #53 am: 13 November 2013, 15:13:46 »
Hallo Rainer,
gerne möchte ich mich dem Glückwunsch zu Deiner einjährigen Spielfreiheit anschließen mit einem Zitat:
Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit. Das ist der Grund, weshalb die meisten Menschen sich vor ihr fürchten.

Weiterhin alles Gute für Dich  ;D  :D  ;)
Marzipine


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Offline Olli

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Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #54 am: 13 November 2013, 15:49:00 »
Hoppla!

Fast hätte ich es verschwitzt ...

Auch von mir alles Gute zum Jubeltag (nachträglich)!

Wie schnell sich doch die einzelnen 24 h aneinanderreihen ...
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #55 am: 14 November 2013, 12:31:45 »
Danke, vielen Herzlichen Dank liebe Fangemeinde  ;D ;D

Rainer

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freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #56 am: 24 Dezember 2013, 10:24:53 »
Ein kleiner Rückblick auf das Jahr 2013

Am 28 Dezember 2012 schrieb ich in einen Beitrag, das ich das kommende Jahr Spielfrei bleiben werde.

Eigentlich konnte ich mir unter ein Spielfreies Jahr nichts vorstellen, nur der Gedanke Spielfrei zu sein und auch zu bleiben, da konnte ich mich mit anfreunden.

Dieses Forum und andere Forums, Selbsthilfegruppen, da habe ich im vergangenen Jahr viel Zeit verbracht, nicht die Zeit die ich damals noch vor den Automaten verbrachte, aber trotzdem noch ....viel Zeit.

Zurückgeblickt auf das vergangene Jahr gab es im Gegensatz zu meiner Aktiven Zeit,  nur wenige bis keine schlechte Tage, wobei zu den schlechten im wesentlichen nur der zweite und dritte Januar gehörten.
Diese beiden Tage waren so im nachhinein gesehen ziemlich entscheidend, wenigstens  für mich, da gab es dann die ersten Rückfallgedanken, teilweise auch sehr massiv.
Jetzt aber unter diesen Spieldruck einen Weg zu finden bzw. hiermit zurecht zu kommen war nicht unbedingt einfach. 
Da konnte ich schreiben reden und eigentlich machen was ich wollte, aber ich blieb hier nicht von verschont und es wäre natürlich auch zu schön gewesen um Wahr zu sein, wenn dem nun nicht so gewesen wäre.
Altes verhalten in bestimmten Situationen wollten Penibel genau überdacht werden um auch zukünftig Rückfall-Gedanken ausschließen zu können.
Da gab es am Anfänglich während ich schlief Träume, wo ich mich in einer Spielothek wiederfand, sitzend am Automaten......spielend.
Teilweise auch so real, wo ich dann selber schon zweifelte ob das nun echt, oder nur ein Traum ist........... aufwachte und dachte, Gottseidank....es war nur ein Traum.
Ich hasste diese Träume.

Nichts hat mein Leben mehr bestimmt wie diese Sucht.

Werde ich ab und an mal mit Automaten Konfrontiert was sich heutzutage nicht mehr vermeiden lässt, schaue ich auf diese Maschinen, und denke „Wahnsinn“, Glück und Unglück liegen hier verdammt nah beieinander. 


Kein handeln und keine Gedanken waren in meiner Vergangenheit so sinnlos wie die, die ich hatte um meine Sucht zu befriedigen, und gut überlegt kann ich mein spielen von damals, "heute" mit nichts mehr rechtfertigen !

Weihnachten, zuletzt 2011 war für mich, wie auch all die Jahre zuvor, gefühlt, ein Trauriges Ereignis.
Jetzt dann sah ich all die Menschen und Kinder in der Stadt, die sich doch irgendwie auf das Weihnachtsfest vorbereiteten, und ich mitten in dieser Menge an Leuten, kam mir wirklich einsam vor.
Auch gut gemeintes Freundliches lächeln von der ein oder anderen Verkäufer/in prallte auf mich ab, und irgendwie wurde mir wieder mal bewusst, das ich doch irgendwie anders bin, weit entfernt war ich von denen die auch durch der Stadt bummelten, ich der Spieler bummelte nur in meiner eigenen Welt.

Dieses Jahr, gestern noch war ich mit meinen beiden Jungs bummeln, und ich dachte, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde die ich mit den beiden verbringe, sind es wert gewesen, mal über dem was ich tue nachzudenken !

Allen ein schönes Weihnachtsfest

Rainer
« Letzte Änderung: 24 Dezember 2013, 10:40:18 von freitagessen »

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Offline andreasg

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Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #57 am: 31 Dezember 2013, 21:28:42 »
Gerde eben komme ich von einer Tour per Stadtbahn und Fahrrad quer duch die Stadt zurück. Heute vormittag ist mir mein Handy vom Hosengurt gerutscht und auf einer Wiese neben dem Fuß/Radweg von einem mir etwa gleichaltrigem Reihenhaus gefunden worden. Zum Nachmittag rief der Mann auf meiner Festnetznummer an... Was bin ich glücklich über das scheinbar verlorene. Ein kleines Prepaid - Handy lässt sich zwar ersetzten, aber, die Freundlichkeit der ehrlichen Finder, das ist die Gabe, das Geschenk.
Ich habe mich auf den Altjahresgottesdienst gefreut und nahm wieder mein Kreuz aus Coventry mit zum Altar. Am Ausgang dankte ich für 365 Tage ohne Spiel dieses Jahr. Eine Gewohnheit? ich meine eher, in Freiheit loslassen. Ich dachte dabei, wieder zu meiner GA - Gruppe zurück gefunden zu haben - und besonders an das Wochenende in Dessau , aber auch an die Patienten in der Klinik am Kronsberg.
Dieses Jahr konnte ich neue Wege gehen. Das für mich bedeutenste war der Besuch in der Gedenkstette Bergen-Belsen und wieder der Dank, dem Archiv dort die Arbeit meines Vaters als Schenkung übergeben zu dürfen. Dafür trage ich das Nagelkreuz.
Genesung von der Spielsucht ist für mich ein Zusammenfügen der Trümmer eines verlorenen Lebens und das Erwachen eines Neuen Lebens daraus.
Du schaffst es nicht alleine, aber gemeinsam schaffen wir es.
Ich fühle mich nicht Einsam, unverstanden. Ich brauche für Liebe nichts leisten.
Draussen krachen die ersten Böller, der Lachs backt in der Röhre und auf dem CD - Pläyer tönt laut Op 125 meines Herren Lieblingskomponisten:
"Freude trinken alle Wesen
aus den Brüsten der Natur
alle Guten, alle Bösen
folgen ihrer Rosenspur...

Liebe Grüße
und ein schönes spielfreies 2014
Andreas

(hat Friedrich von Schiller eigentlich auch komponiert?)
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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freitagessen

Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #58 am: 09 Februar 2014, 17:43:07 »
Das Fass (etwas besseres viel mir nicht ein ???)

Spielen das war mein Leben und es hat jetzt nachdem ich hiermit aufhörte auch nichts vergleichbares mehr gegeben welches mich in der Vergangenheit so intensiv und ausgelastet bzw. so beschäftigt hat wie diese Sucht.
Vergleiche ich mein „Spielen“ nun mit ein Fass, so war dieses Fass bis zum Rand gefüllt mit dieser Sucht.

Jetzt da wo ich aufhörte mit Spielen war dieses Fass leer !
Ich denke mal es ist das gleiche Empfinden welches beim Sterben von geliebten Menschen empfunden wird und irgendwie fällst du da in ein tiefes Loch hinein.
Mir jedenfalls ist es so ergangen.
Gut nicht so gut, keine Ahnung ich hatte das vorher noch nicht so erlebt.
Aber.....jetzt bin ich natürlich auch nicht so ganz ohne und habe das rechtzeitig erkannt das ich diese leere so nicht hinnehmen kann und will.
Dieses Fass wieder füllen, mein Leben wieder einen neuen Sinn geben......mach etwas, tue etwas, suche einen Ausgleich  beschäftige dich.........das ist das was ich las und wird auch überwiegend empfohlen.....Gut ?........ja
Mein Fass ist trotzdem noch leer...naja nicht ganz so leer, aber es wird wohl niemals mehr so voll werden wie es einst die Spielsucht geschafft hat.
Ich habe da wirklich lange drüber nachgedacht und ich weiß heute, es wird auch nichts vergleichbares mehr geben womit ich dieses Fass füllen kann.
Aber etwas anderes weiß ich heute, 
Ich werde und ich muss mein Fass auch nicht mehr bis zur Oberkante mit „neues“  füllen, eben weil alles was da heute schon drin enthalten ist,  auch das ist, welches mir für mein heutiges Leben schon vollkommen ausreicht!
Natürlich wird das ein oder andere noch dazu kommen, wäre auch nicht gut wenn es nicht so wäre, aber dieses streben nach vergleichbares wie meine Sucht um hiermit ein Fass zu füllen, das wird es nicht mehr geben.
Komisch fand ich mich selber schon......erst renne ich da Monatelang etwas unbekanntem hinterher um dann im Nachhinein festzustellen das ich es gar nicht brauche.

Jetzt wo ich es nachgelesen habe passt „das Fass“ hier doch gut hin...oder mein Fass....egal.

Rainer
« Letzte Änderung: 09 Februar 2014, 18:01:22 von freitagessen »

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Offline andreasg

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Re: Leben "ohne" zu Spielen
« Antwort #59 am: 09 Februar 2014, 23:03:54 »
Schweres Gehölz aus den Highlands, in eisernen Faßringen zusammengefügt und jahrelang im Keller gereift. Na ja, ich denke aber eher, was bringt das Faß zum überlaufen, will sagen - zum platzen?
Ich bin Heute frei vom selbstzerstörerischen Glücksspiel. Danke, das ist schön. Bin Heute im Bus an meiner Kirche vorbeigefahren, in der ich meine Einsegnung bekommen habe: Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte (PS 103,8) (aus dem Kopf)
Die Sucht ist eine Krankheit , die im Kopf beginnt. Jener ist mir Gestern wieder einmal gewaschen worden. Auf einem Treffen für Menschen mit Essstörungen. Ich hab' den Schlüssel für  das Gemeindehaus meiner jetzigen Kirchengemeinde und ich bin adipös.
Es geht darum, andere zu überzeugen, daß es Genesung gibt. Wohl schon, wenn sich nur nicht mein Ego so aufblähen würde.
Wenn nun alle, die den Weg in eine Spieler - SGH - Gruppe finden würden und ich ihnen die gangbarten Schritte an den Schädel heften würge, es wäre Missbrauch. Ich erkenne, daß die Sucht Seite an Seite mit Intelligenz geht. Wenn nun wieder ich erlebe, daß sich ein hochintelligenter Mensch Stück für Stück ruiniert, muß ich ihm seinen Weg gehen. Nachdem ich Gestern jemanden ausdrücklich gelobt habe und versucht habe, dieser Person eine Aufgabe zu vermitteln, von der ich weiß, daß dieses passgenau stimmen wird, ist es Manipulation. Darin bin ich immer noch Meister und falle immer wieder ins Bodenlose. Die Sucht nach intakten Beziehungen. Zum Glück bekam ich nicht nur von dieser Person - ein entsprechendes Feedback.

Soon the atmosphere was cooler
 and Tommy gave a lesson.
 Sally just had to let him know she loved him
 and lept up on the rostrum.
 She ran across stage to the spot-lit figure
 and brushed him on the face.
 Tommy whirled 'round as a uniformed man
 threw her off the stage.

 She knew from the start
 deep down in her heart
 that she and Tommy were worlds apart...
 but her Mother said "Never mind your part is to be...
 what you'll be".

Her cheek hit a chair and blood trickled down,
 mingling with her tears.
 Tommy carried on preachin'
 and his voice filled Sally's ears.
 She caught his eye, she had to try,
 but he couldn't see through the lights.
 Her face was gashed, and the ambulance men
 Had to carry her out that night.

Diese Lyrik aus Tommy von Pete Townshend sagt mir sehr direkt, wie schmerzvoll mein Gegenüber meine Sympathie empfinden mag.
Ich glaube schon, daß es sehr wichtig , überlebenswichtig ist, mein kleines aufgeblähtes ich zu trösten, es anzusehen, anzunehmen.
Ich habe vieles in meinem Leben gelernt, nur erreicht habe ich mein Ziel noch nicht.
Ich weiß, süchtigen Spielern kann ich nur helfen, wenn sie selber für sich Hilfe suchen.
So wie ich, Juli 1990 im Botanischen Garten Klein-Flottbek, als um mich herum nur unüberwindbare Spielhallen waren. Ich selber saß klein und ängstlich und tränenüberströmt auf der Gartenbank. Damals suchte ich wirklich das Gespräch als Hilferuf , aber auch als Hilfe dazu, glücklich zu sein
Ich weiß nur, Gestern waren 25 - 30 Menschen sehr angetan von diesem Treffen, eine Person führte eine sachliche Kritik an meiner Einladung.
Ich bin süchtig, wem glaube ich.
Damals, April 1967 im feinen Anzug habe ich den Spruch nicht verstanden. Heute war ich wieder bein Abendmahl.
Von dem Kelch, der mir gereicht wurde, nahm ich einen tiefen Schluck, köstlicher Traubensaft  ;)
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

 

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