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Bedingt Spielsüchtig?

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Bedingt Spielsüchtig?
« am: 27 Juli 2014, 23:43:36 »
Hallo erst einmal an alle Forenuser.

Nachdem ich heute 250€ in drei Automaten versenkt habe, wo rein gar nichts ging, wie abgeschaltet, bin ich frustrierend nach Hause gekommen und gleich noch 200€ Stargames in den Rachen geschmissen. Ich schwöre mir jedes Mal, das ich nicht mehr zocke, aber das ist am nächsten Tag dann meist schon wieder vergessen.
Es ist nicht so, das ich mich nicht unter Kontrolle habe und mich ruiniere oder so. So schlimm ist es nicht. Spielen tue ich seit drei Jahren und vor allem an Automaten und dann meist auf 0,50 oder 1€ und ratz fatz ist nen Huni weg... ;-(
Meist ärgert mich gar nicht so das verlorene Geld, sondern das der Staat zuschaut und ie Hand aufhält und immer wieder sehe ich, das die angebl. Vorgaben wie z.B. max. Verlust von 80€ pro/Stunde pro Automaten nicht eingehalten werden oder Automaten laufen ohne gültige Lizenz, weil abgelaufen und weder Polizei noch Ordnungsamt interessiert das.

Die Kisten werden immer schlimmer und immer mehr zum Nachteil der Spieler programmiert.
Ständig ändert sich was und es werden die Spieler überhaupt nicht informiert. Da werden offensichtlich die Gewinnpläne geändert, das bei 1 oder 2€ die gleichen Gewinne kommen, die Quoten scheinen ständig sich zu ändern usw.

Ich weiß, das letztendlich der Automat immer gewinnt und ich weiß, wenn ich in eine Spielo gehe, das ich zu 99,9% mein mitgebrachtes "Spielgeld" da lasse.

Ich erwarte keine Mordsgewinne, aber das ich ein wenig spielen kann. Wenn ich an drei Automaten ständig einen 20'er nach den nächsten reinschiebe und es passiert nichts und die laufen so schlecht, das bei allen drei Kisten jeweils über eine dreivirtel Stunde immer der Einsatz für eione runde rübergebucht wird und dann passiert nichts und dann wieder der Einsatz, ein Dreh und so geht das ewig, da kann doch was nicht stimmen. Klar, ab und zu ist das normal, aber nicht bei drei Automaten, nachdem sie schon jeweils 60€ von mir gefressen haben. Ich bekomme da so eine Wut auf diese Dreckskisten und würde die gerne mit nem Hammer zerschlagen!

Klar kann man jetzt sagen, warum gehste dann spielen. Tja, wenn das Nichtspielen gehen mal so einfach wäre...

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Offline Olli

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Re: Bedingt Spielsüchtig?
« Antwort #1 am: 28 Juli 2014, 06:21:56 »
Hi PP!

Herzlich willkommen!

Wie kommst Du auf die Überschrift "bedingt spielsüchtig"?

Deinem Frustabbau zu Folge dreht sich Dein ganzes Denken ums Spielen.
Du hast den Bezug zum Geld verloren und suchst Gründe, wie Du beschissen wirst.

Alleine Dein letzter Satz weckt jedoch Hoffnung, dass Du hier nicht nur als Eintagsfliege herumsummst.

Doch, das Aufhören ist einfach. Natürlich ist dies zunächst einmal ein Spruch von Angehörigen und Freunden, die keine Ahnung haben von der Sucht, die in uns steckt.
Gerne wird hier die Charakterschwäche genannt.

Du hast nicht den Hauch einer Ahnung, wie Du dauerhaft spielfrei bleibst?

Wie wäre es denn, wenn Du einen Grund für Dich findest, an den Du Dich klammern kannst?

Alles, was Du hierfür benötigst, ist ein wenig Engagement, Dich mit Dir selbst zu beschäftigen.

Es gibt Suchtberatungsstellen, Therapeuten, Psychologen, SHGs, die Dich gerne unterstützen werden.

Wieviel Initiative bist Du bereit aufzubieten?

Das Jammern - wenn auch durchaus legitim - wird Dich nicht weiterbringen.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Bedingt Spielsüchtig?
« Antwort #2 am: 28 Juli 2014, 23:34:47 »
Hallo

Bedingt spielsüchtig, damit meine ich, das ich mein Spielverhalten unter Kontrolle habe.
Ich denke nicht den ganzen Tag ans zocken und gehe auch mal ein, zwei Wochen nicht spielen, ohne das es mir dabei schlecht geht oder ich "Entzugserscheinungen" habe. Ich bin selbstständig und kann es mir leisten Geld zu verspielen, ohne in Schulden zu kommen, andere anzupumpen usw. Ich belüge auch niemanden und wenn mich jemand fragt, dann stehe ich auch dazu uns sage, das ich zocken gehe.
Ich habe immer genug Geld in der Ladenkasse/Tresor und auf  dem Konto und habe immer eine Schmerzgrenze, wo ich aufhöre. Nie würde es mir passieren, das ich durch das zocken meine Firma/Leben ruiniere. Soweit hab ich mich schon unter Kontrolle.
Ich weiß auch, das man in der Regel verliert und vorigen Monat, habe ich dann an drei Abenden rund 2000€ gewonnen und dann denkt man, Geht doch... Nur geht man dann später ja meist wieder socken und verspielt dann meist mehr, als man je gewonnen hat. Diese ganzen  Mechanismen sind mir jederzeit bekannt und bewußt und es stört mich auch nicht Geld zu verlieren. Das kann mir beim richtigen Sopielcasino am Roulette oder Kartentisch genau so passieren. Was mich eben stört und so unendlich aufregt ist der offensichtliche Beschiss und die Abzocke, als ob die miesen Auszahlungsquoten der Daddelkisten nicht schon ausreichen würden...

Unter Spielsucht verstehe ich, das man sich nicht mehr unter Kontrolle hat und sein ganzes Geld langfristig verspielt und Freunde und Bekannte belügt und sich ständig Kohle fürs spielen besorgt und sich alles nur ums zocken dreht. Ich spiele jetzt konstant seit 6 Jahren ohne das es sich verändert, also ich gehe nicht mehr zocken und verspiele auch nicht mehr, als am Anfang.- Was sich geändert hat sind die Höhe der Spieleinsätze. Und es gibt für mich noch x andere Dinge, die wichtiger sind, als das spielen, aber ich gönne das mir einfach, nach nem 10h Arbeitstag.

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Offline Olli

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Re: Bedingt Spielsüchtig?
« Antwort #3 am: 29 Juli 2014, 06:12:26 »
Hi PP!

"Glöckchen, gib mir von Deinem Feenstaub, damit ich fliegen kann."
"Du benötigst aber noch einen wundervollen Gedanken!"

Peter, es gibt die pathologische und die problematische Spielsucht.
Wenn ich Deinen Worten folge, dann kathegorisiere ich Dich in Letztere.

Das Spielen hat Dich bereits verändert und es wird dich weiterhin verändern.

Schaue Dir Deine Sprache an. "Zocken" ist ein Modewort.
Zocken ist schick. Zocken ist cool.
Wer zockt gehört zu einer Gruppe - den Zockern.
Wer zockt, der kann es sich leisten mit Geld um sich zu werfen (unageachtet den Tatsachen).
Zocken ist ein Statussymbol.
Im Deutschen ist das Wort Zocken keinesfalls immer mit dem Einsatz Geld verbunden - das englische "gamblen" ist hier eindeutiger.

Zurück zu den Veränderungen ...
Du schuftest also zehn Stunden ... gehst dann noch mal für 2 - 3 Stunden in die Halle?
Was denkst Du - entspannst Du dort wirklich?
Welcher wunderbare Gedanke lässt Dich dort fliegen?
Der an Dein Kind? Deine Frau? Irgendeine Dir nahe stehende Person?

Sorgt diese Art der Entspannung für die Erfüllung Deiner Träume?
Oder lebst Du dort in den Tag hinein und denkst Dir dabei - es wird schon werden?

Was ist Geld für Dich? Nur, weil Du viel hast, heisst das nicht, dass es unschädlich ist um so mehr in den Automaten zu werfen.
Nur weil Du dort einiges in der Hinterhand hast, heisst es nicht, dass das eigentliche Spielen Dir nicht schadet.
Steigerst Du Deine Einsätze bereits?

Ich selbst habe über 20 Jahre gespielt. Es gab dabei Zeiten, in denen ich spielfrei war.
Ich habe mich selbst reglementiert, habe gedacht Kontrolle +ber mich zu haben.
Irgendwann jedoch habe ich mir Geld geliehen - kleine Beträge.
Irgendwann habe ich das Konto leer geräumt - meinen Bausparvertrag auszahlen lassen - einen Kleinkredit aufgenommen.
Und das Ganze endete dann darin, dass ich einmalig Menschen um ihr Geld berogen habe.

Habe ich mir das vorher vorstellen können? "Niemals" hätte ich damals auf diese Frage geantwortet.
Aber ich habe all das getan in über 20 Jahren.
Hatte ich wirklich jemals die Kontrolle über mich?

Keine Bange - ich möchte Dich hier nicht abstempeln.
Aber Nahrung kann ich Dir geben - zum Nachdenken.

Für einen Süchtigen ist es vollkommen wurscht, ob die Auszahlungsquoten geringer geworden sind.
Er wird weiter spielen und sich immens darüber aufregen, auch dass über dem Automaten eine Kamera installiert ist.

Denn irgendwann "muss ja einfach" auch mir das Glück einmal hold sein.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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Re: Bedingt Spielsüchtig?
« Antwort #4 am: 30 Juli 2014, 01:34:39 »
Naja, spielsüchtig würde ich mich trotzdem nicht bezeichnen. Sucht ist etwas, was man unter Zwang wieder eigentlichen Willen tut. Sagen wir mal, ich bin leidenschaftlicher Spieler ;-)
Genug Geld habe ich auch nicht, aber so 500Euro die Woche für das spielen sind drin. Ich brauche das einfach als Entspannung manchmal und natürlich auch den Nervenkitzel, mal ordentlich was zu gewinnen. Aber die Chancen werden ja immer geringer...
Den ganzen Tag Streß mit den Kunden, Behörden, den Sch... Bürokram und ständig ist man unter Strom. In der Spielhalle bin ich allein und niemand quatscht mich voll oder will etwas von mir. zu Hause ist auch keine richtige Erholung, da dort eben der Haushalt und das Kind wartet und ich dort nicht abschalten kann. Ich weiß, das es sicherlich preiswertere und schönere Orte der Erholung gibt aber bei mir gibt es an jeder Ecke 3 "Spielos" an die ich vorbei muss auf dem Nachhauseweg.
Immer wieder denke ich, na nach dem ganzen Pech musst du ja mal wieder gewinnen und beiße mir dann in den Arsch, wieder das teuer verdienete Geld versemmelt zu haben, aber dieser Frust hält eben nicht lange an und so dackel ich Idiot kurze Zeit später wieder zu den Daddelkisten, die eigentlich nur noch am schlucken sind.
immer mehr von diesen Dingern sprießen wie Pilze aus dem Boden. Als Bar oder cafe getarnt, damit man drei dieser Kisten aufstellen kann fibt es bei mir im Umkreis von 1km mindestens 20 dieser Spielos... Wenn diese weiter weg wären, dann würde ich weniger spielen, weil ich abends zu faul bon und zu müde, noch irgendwo hin zu fahren oder zu latschen, aber alleine auf dem Weg nach Hause (400m Fußweg), sind drei Stück dieser Kaschemmen... :-(


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Offline Olli

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Re: Bedingt Spielsüchtig?
« Antwort #5 am: 30 Juli 2014, 18:51:40 »
Hi Peter!

Zitat
Naja, spielsüchtig würde ich mich trotzdem nicht bezeichnen. Sucht ist etwas, was man unter Zwang wieder eigentlichen Willen tut.

Naja ... Spielsüchtige sind tätoviert, tragen Piercings, Feinrippunterwäsche ...
Sie vernachlässigen ihre Körperpflege und Ernährung.
...

Das alles trifft auf Dich auch nicht zu - oder? ;D

Zitat
da dort eben der Haushalt und das Kind wartet

Also stellst Du das Spielen über das Wohl Deines Kindes?






Gute 24 h
Olaf


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Offline Olli

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Re: Bedingt Spielsüchtig?
« Antwort #6 am: 31 Juli 2014, 06:44:18 »
Hi Peter!

War ich Dir zu böse?
Ja, Asche auf mein Haupt - ich wollte Dich bewusst schocken.
Jedoch ist auch an dieser Aussage etwas dran - nicht wahr?

Zitat
Sucht ist etwas, was man unter Zwang wieder eigentlichen Willen tut. Sagen wir mal, ich bin leidenschaftlicher Spieler ;-)

Im Nachfolgenden beschreibst Du genau den Zwang, den Du in diesem Satz für Dich ablehnst.

Du findest Gründe, die Dein Spielen - und damit Deinen Zwang rechtfertigen.

Sie sind vorgeschoben, denn ich sehe massenhaft Möglichkeiten, wie Du Deinen Stress ninimieren kannst.
Wie wäre es, wenn Du hier einmal ansetzt und durch kleine Veränderungen Dein Wohlbefinden steigerst?
Was könntest Du also tun?

Dein Kind braucht seinen Vater - einen entspannten - einen, der immer da istm wenn man ihn braucht.
Einen, der sich auf das Kind freut. Der gerne seine Zeit reilt.
Einen, der trotz irgendwelcher Problemchen immer noch bereit ist seine Liebe zu schenken.

Siehst Du Dich - nicht nur teilweise - sondern voll und ganz in dieser Rolle?
Gute 24 h
Olaf


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Re: Bedingt Spielsüchtig?
« Antwort #7 am: 04 August 2014, 02:24:08 »
Ich bin seit fast 8 Jahren allein erziehend und war immer für meinen Sohn da und es hat ihn an nichts gemangelt, außer an zu wenig Zeit, die ich berufsbedingt für ihn hatte. Die Wochenenden waren immer für ihn da und ich habe "investiert" was zu investieren ging.
Heute ist er fast 14 und braucht nicht mehr alle 5 Minuten die Aufsicht und den Rat vom Alten. Wir haben ein Boot, einen kleinen Pachtgarten und es wird viel Freizeit miteinander verbracht. Aber nur in einer Spielhalle kann ich wirklich alle Sorgen und den Stress vom Alltag vergessen und die Zweit spielt dort keine Rolle. Leider ist das eine sehr teure Entspannung, die meist auch noch am Ende mit Frust und Ärger verbunden wird, aber umso mehr Stress und Ärger ich habe um so mehr treibt es mich dorthin. Nach 8 Jahren alleine mit dem Kind, was oft sehr schwierig war, 6 Jahre Selbstständigleit ohne Urlaub bin ich einfach ausgebrannt un sozusagen reif für die Insel. Ich will oft nach Feierabend nicht nach Haus, weil mich dort, außer meinem Sohn nichts erwartet. Abendbrotessen und noch etwas Fern sehen, bei dem ich sowieso nach 10 Minuten eingeschlafen bin. Toller Feierabend...
Sicher ist die Spielothek alles andere als optimal und das Geld wäre sicher woanders besser aufgehoben und angelegt aber es ist im Moment der Ist-Zustand.
Das Schlimme ist, das ich mich ja auch über keine Gewinne freuen kann. Ich stecke sowieso alles Geld ins Geschäft, damit Hinz und Kunz seine Rechnung bezahlt bekommt.
Das letzte Mal, als ich mich freuen konnte, ist vier Jahre her, da gewann ich 1400€ und habe Sohnemann davon komplett neu eingekleidet. Aber ich bin ein bescheidener Mensch und habe zu Hause alles, was ich brauche. Wenn ich nicht wüßte, das das Spielen problematisch ist, dann hätte ich hier ja kaum geschrieben, oder? ;-)

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Offline Olli

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Re: Bedingt Spielsüchtig?
« Antwort #8 am: 04 August 2014, 07:58:44 »
Hi Peter!

#grübel# Du rechtfertigst Dein Spielen mit viel Phantasie.
Mein Gott, was habe ich damals mein Eigenes rechtfertigt.

Doch Spielen ist nicht die Lösung.
Spielen schiebt die eigentlichen Probleme nur vor sich her.
Und Spielen schafft natürlich neue Probleme.
Du weisst das selbst.

Dein Sohn ist in der Pubertät. Er braucht Dich gerade mehr denn je.
Natürlich ist er auch in einer Phase der Abkapselung und er wünscht sich seine Freiräume.

Aber weisst Du, was ich beim Lesen über Deinen Sohn vermisse?
Herzlichkeit ... Liebe ...
Vielleicht kannst Du darüber einfach nicht so schreiben, wie Du es fühlst.

Was aber, wenn diese Distanz sich auch im Verhalten Deinem Sohn gegenüber spiegelt?
Was, wenn er es spürt und nicht weiss, wie er damit umzugehen hat?
Er sieht: sein Vater ackert sich kaputt und ist den ganzen Tag unterwegs.
Doch anstatt nach Hause zu kommen, verbringt er seine Zeit mit den Söhnen von Herrn G.

Du sprichst hier über die Automaten wie über eine Geliebte.
Welche Botschaft vermittelst Du Deinem Sohn?

Ich könnte hier jetzt über meinen eigenen Vater berichten, der abends mit klimpernden Kleingeld in der Tasche und Gäückseligkeit in der Stimme nach hause kam und über seinen Gewinn triumphierte ...

Ich sekbst habe es als das Normalste von der Welt empfunden, mich mit 18 Jahren sofort an die Automaten zu begeben.
Alle Gründe, die er mir nun gegen das Spielen nannte, waren für mich da nur noch scheinheilig und unglaubwürdig.

Peter, Du benötigst Veränderungen.
Welche, die Dich in der Firma entlasten.
Welche, die Dich auf gesunde Art entspannen lassen in Deiner Freizeit.

Und ja natürlich hast Du Dich hier angemeldet, weil Du genau das spürst.

Womit könntest Du also kleine Veränderungen einleiten?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Bedingt Spielsüchtig?
« Antwort #9 am: 01 November 2014, 02:19:09 »
Hallo

Herzlich Willkommen

Als ich gerade deine ersten Zeilen las..dachte ich so für mich...Ja, so war das bei mir auch...was hab ich mir selber einen Vorgemacht und die Dinge mir so hingebogen, damit sie passen...

Frage, wenn du dich über den Staat so ärgerst...warum gehst du denn immer wieder hin..und fütterst ihn , mit den Automaten ?

Kann es sein dass du da gerade deine eigene Verantwortung mal eben abschieben willst?

Kann es sein..dass du dir auch gewaltig etwas selber vormachst...im beurteilen...wie kontroll unfähig du spielst ..nicht immer aber zumindest manchmal ? Weißt du, dass diese Sucht wie alle..schleichend sich verschlimmert ? Bis gar keine Kontrolle mehr da ist...und man ein Zombie seines Suchtverhaltens wird? Es kein Zurück gibt? der einmal erreichte Kontrollverlust für immer bleibt..bzw schnell zurück kehrt..auch nach langer Abstinenz?

Ich möchte dich mit meinen Fragen nicht provozieren, beurteilen oder nieder machen !
Sondern versuchen..dich zu erreichen...und dir Mut zu machen..ehrlicher hin zu schauen.

Alles was du schreibst...kenne ich von mir selber. Ich wurde irgendwann immer wacher..kapierte Stückchen für Stückchen mehr...und erkannte..ich hatte Illusionen und lebte in meiner selbst gezimmerten Welt...leider sehr an der Wahrheit vorbei.
Aber auch das hat mir eine Weile zum überleben geholfen...solange  eben, bis es nicht mehr funktionierte. Nur... wirklich leben war das nicht.Rückblickend erkennend.

lg libelle




Re: Bedingt Spielsüchtig?
« Antwort #10 am: 02 November 2014, 11:29:59 »
Oh mein Gott. Ich habe Schmerzen, wenn ich mich selbst ansehe, aber auch wenn ich vieles hier lese. Weil ich die Selbstfürsorge nicht kann, laufe ich hierhin und dorthin. Was Libelle schreibt tut mir gut. Sie sieht eine Entwicklung, auch wenn es durch den Tiefpunkt geht. Ja. Peterpan. Ich fürchte auch, du steuerst auf einen Tiefpunkt zu und magst es nicht sehen. Schon der Anfang zeigt mir, dass du aus Frust die Kontolle verlierst. Bei mir spielt vielleicht viel unterdrückte Wut eine Rolle. Aber auch alle möglichen Gefühle kann ich zwar beobachten, aber nicht steuern. Pp. Du hättest auch Probleme - wie ich - dich als süchtigen Spieler zu bezeichnen in einer SHG. Scheint mir. Das Gehirn sucht sich immer Gründe, es nicht wahrhaben zu wollen. Und deshalb der Punkt: "wir gaben zu, dass wir dem Spielen gegenüber machtlos sind" entschuldige, dass ich von dir spreche. Aber danke für deine Beiträge   

MariaBär

*

Offline andreasg

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Re: Bedingt Spielsüchtig?
« Antwort #11 am: 02 November 2014, 15:57:34 »
Hallo ihr Lieben,

das Rauchen habe ich aus purewr Staatsverdrossenheit aufgegeben. Wie viel Tabaksteuer liegt schwer auf einer Schachtel Zigaretten - und ich soll in HartzIV gehen, (Stand Frühjahr 2003)?

Zum Glück habe ich meine letzte Zigarette unmittelbar vor dem Eintritt in die Psychosomatische geraucht. Nein, diese Fatzken in Nadelstreif haben keine Schuld daran, daß ich süchtig bin!
Beim Aufrechnen meiner verflossenen Spielgelder bekam ich die Vorstellung, daß ich meinem "Lieblingsspielstättenbetriber" ein edles Rennpferd bezahlt habe. Einen Rappen, bitte. Jener betrieb auch einen Pferde-Rennstall, sein Automatentechniker hatt ein anderes, eben im Rotlichtmilliöh....
Wenn ich mich an diese Zeit erinnere, habe ich keine Reue mehr, vielleicht noch Trauer. Ein wenig Sarkasmus ist vielleicht eine drastische Form von Flachs, also Unsicherheit. Demnach habe ich wirklich noch nicht mit meiner Spielsucht abgeschlossen.
Wenn ich aber wieder und wieder lese, daß zum Zwecke der Spielsuchtprävention die Automatensteuer angehoben werden sollte, kommt der kleine Aufreger wieder groß herraus.
Gut, daß hier im Forum wieder Beteiligung ist, gut ,daß die Selbsthilfegruppen besucht werden.
Ich freue mich, wenn ich hierzu meinen Teil beitragen kann. Das ist HEUTE und das ist Realisierbar.
Schöne 24 Stunden
Andreas

nur für Heute bin ich frei vom selbstzerstörerischen Glücksspiel
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

 

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