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Meine Situation

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Meine Situation
« am: 27 April 2012, 12:19:25 »
Hallo,

wenn man sich hier anmeldet, dann hat man wohl viele Gleichgesinnte. Deswegen wollte ich meine Situation mal euch berichten und fragen wie die Zukunft aussehen könnte , wie andere mit der Situation umgegangen sind.

Ich bin 24.
Angefangen hat es in meinen Augen vor 5 Jahren. Ich verdiente noch kein eigenes Geld und lebte quasi noch von Taschengeld und ersparten. Ich spielte ab und zu Poker mit Freunden in einer Kneipe. Dabei spielten wir aber fast nie um Geld, wenn doch dann um einen Euro Einsatz pro Abend. Das Pokerspielen machte mir Spass und ich glaubte ein Gespür dafür zu haben.
So meldete ich mich irgendwann bei einen Online-Poker-Anbieter an. Angefangen mit 20€. Dabei gewann ich glaube ich einmal das fünffache und zahlte mir das Geld sofort aus und erwähnte auch bei einigen Freunden meinen Stolz des Gewinns.
Einige Monate habe ich das Spielen dann komplett vergessen. Doch irgendwann wieder hatte ich Lust mal wieder zu spielen und wollte natürlich was gewinnen. Mit einen Ferienjob verdiente ich mir knapp 300€. Diese verspielte ich über mehrere Wochen lang mit geringen Einsätzen wieder beim Online-Poker...
Dann began meine Ausbildung und ich habe eine sehr gute Vergütung bekommen so das das spielen wieder 2-3 Jahre lang kein Thema war.

Nun bin ich seit knapp 2 Jahren bei meinen Vater angestellt. Wir arbeiten beide in der Finanzdienstbranche. Die Vergütung in diesen 2 Jahren war deutlich geringer als zuvor während der 2 jährigen Ausbildung. Trotzdem hatte ich noch genug Geld zum überleben und mir auch viel Geld angespart. Trotzdem verfiel ich wieder den Gedanken das nun fehlende Geld durch Online-Poker zu ergänzen.

So began ich wieder zu spielen. Das war so ziemlich genau vor einem Jahr. Anfänglich verlor ich 50€ , dann mal 100€. Durch "schnelle" Einzahlmöglichkeiten wurde so eine Summe auch schon mal in wenigen Tagen verspielt. Ich beanspruchte meinen Dispotkredit und reizte diesen auf 1000€ aus. Ich kalkulierte nun jeden Monat wieviel Geld ich denn zum spielen zur Verfügung habe damit ich noch leben kann und allen meinen Pflichten nachkommen kann.
Um die Verlustminimierung gering zu halten , griff ich dann auch auf mein Angespartes zurück. Die Geldbeiträge wurden immer größer die ich investierte und meine Situation immer brenzliger.

Meine Freunde und Familie merkten im Prinzip davon nie etwas , da ich davon nichts erzählte bzw es gut verstecken konnte. Da ich nun aber immer öfters verschlief , weil ich bis in die Nacht hinein spielte und ich den TÜV meines Fahrzeugs immer weiter aufgeschoben hatte, wurden meine Eltern skeptisch.
Sie öffneten vor 2 Wochen einen Brief von meiner Bank und laßen die Kontoauszüge und sahen die getätigten Überweisungen und suchten das Gespräch mit mir... und das war das beste was passieren konnte...

Ich hatte tierische Angst vor diesen Gespräch da ich "diese Welt in der ich seit einem Jahr lebe" offengelegt wird. Doch ich war überrascht von Ihrer Offenheit und Ihren Beistand. Ich war nicht mehr allein! Ich sprach mit meinen Eltern darüber , ich sprach auch über die Angst dieses Thema mit jemanden zu besprechen. Da ich wie erwähnt in der Finanzbranche bei meinem Vater arbeite , hatte ich Angst meinen Job zu verlieren , ich hatte Angst es meinen Freunden zu sagen , damit ich nicht unseriös wirke und sie zukünftig mich in Geldgeschäften meiden.

Ich fühlte mich irgendwie befreit und habe auch den Willen davon komplett wegzukommen. Meine Eltern lösten ein Ersparnis von mir auf damit ich meine Dispot-Schulden begleichen konnte und auch noch genug Geld für den Monat dann hatte. Ich habe meine Login-Daten meiner beiden Giro-Konten meinen Eltern gegeben damit sie Einblick haben das ich nicht wieder anfange. Sie haben eine Aufstellung gemacht was ich innerhalb eines Jahres verzockt habe. Und ich war schockiert und überrascht zu gleich. Es waren fast 6000€ die sich angesammelt haben.
Ich habe auch nach dem Gespräch mein Konto bei dem Anbieter sperren lassen. Meine Eltern informierten sich selbst in einer Beratungsstelle und ich habe nun auch nächste Woche zusammen mit meinem Vater einen Termin in einer Beratungsstelle.



Das ist nun eine "längere Kurzfassung" meiner Situation. Ich wollte von gleichgesinnten wissen wie die Zukunft aussehen könnte.
Ich habe den absoluten Willen diese Sache nun hinter mit zulassen und quasi neuanzufangen! Ich möchte nicht das Vertrauen und den Beistand meiner Eltern komplett verlieren. Sobald ich einmal wieder anfangen würde, dann hätte ich nicht nur Geld verspielt sondern meine Familie.

- Geht ihr den regelmäßig zu Beratungsstellen bzw zu euren Beratern? Was erwartet mich dann dort?
- Denkt ihr in Anbetracht meiner Situation ( Finanzbranche ) meinen Freunden davon zu erzählen?
- Bin ich "süchtig"?
- Ist dieser aktueller Wille nur temporär oder kann ich diesen auf meine Zukunft ausweiten?


Danke fürs lesen und für eure Meinungen schon einmal.
Bin für jeden Tipp und jeder Erfahrung dankbar.
lg

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Offline Olli

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Re: Meine Situation
« Antwort #1 am: 27 April 2012, 18:05:53 »
Hi Florian!

Herzlich willkommen im Forum.

Ich muss sagen ... bin begeistert, dass Du schon so vieles in die Wege geleitet hast und geleitet bekommen hast.
Deine Eltern, die Dich zu Deinem Outing und wohl auch dem anstehenden Termin gedrängt haben, darfst Du mal aus vollem Herzen in die Arme nehmen und feste drücken ;-)
OK - sie haben natürlich das Postgeheimnis gebrochen - doch auf lange Sicht gesehen, wirst Du ihnen noch sehr dankbar sein.

Ich denke, wir sind uns einig, dass Du hier keine Diagnose erhalten wirst.
Dafür gibt es nun mal die Fachleute, die ihr Leben danach ausgerichtet haben, Menschen wie Dir und mir zu helfen.

Doch sollte man Dir "pathologische Spielsucht" nach der DCD 10 diagnostizieren, so ist das absolut kein Weltuntergang.
Ich habe Leute kennengelernt, die von sich behaupten, dass sie froh sind spielsüchtig zu sein.
Ohne die Sucht und ohne den Genesungsweg hätten sie nie so viel über sich und Menschen ähnlichen Schicksals erfahren.
Ein Leben mit der Sucht ist durchaus lebenswert.

Zur ersten Frage - ich habe über 20 Jahre gespielt und habe nun bald 7 Jahre Abstinenz hinter mir.
Eine Beratungsstelle habe ich damals nicht aufgesucht.
Ich bin in die GA-Selbsthilfegruppe nach Köln gefahren und meine Ohren waren offen.
Den Besuch einer Suchtberatungsstelle oder gar eine Therapie halte ich mir aber auch trotz meine Abstinenz weiterhin offen.
Als ich im letzten Jahr auf der jahrestagung der Fachstelle Glückspielsucht war (bin von der Erfahrung bisher ungemindert begeistert), durfte ich ein paar Profis aus der Suchthilfe kennenlernen.
Diese Erfahrung nimmt mir heute einen riesigen Batzen meiner Angst vor den Profis.
Wie sie in mich in den Vorträgen und in einem Workshop zum Thema Geldmanagement aus therapeutischer Sicht hineinschauen können, wandelt diese Angst sogar in Vertrauen.
Natürlich passt nicht jeder Therapeut oder Suchtberater zu jedem Probanten.
Wenn Du also merken solltest - da passt was nicht - oder Ihr redet aneinander vorbei - dann scheue dich nicht es auszusprechen.
In solch einem Falle kannst Du gerne um Weiterleitung an einen Kollegen bitten.

Frage 2:
Auch diese Frage wird Dir niemand beantworten.
Meine Sichtweise, die allerdings lange hat wachsen müssen tief in mir:
Genesung bedeutet absolute Aufrichtigkeit nach Innen und nach Aussen.
Natürlich weiss nicht Hinz und Kunz von meiner Sucht - doch meine Freunde wissen es.
Da ist nun niemand mehr, der mich eventuell in Versuchung führt.
Viel wichtiger aber - sie sind für mich eines der vielen kleinen Werkzeuge, die MICH vom Spielen abhalten.
Wenn Du mit Finanzen "jonglierst", dann wirst Du doch sicherlich kein Bargeld von deinen Freunden erhalten - oder? Wenn doch, dann gibt es doch bestimmt sichere Wege, das Geld von A nach B zu schaufeln.
Verbaue Dir die Hintertürchen Geld potentiell unterschlagen zu können.

Frage 4:
Jeder Spieler ist sein leben lang nur einen Schritt vom nächsten Spiel entfernt.
Daher ist es für mich unabdingbar, meinen Willen regelmäßig zu stärken.
Dies mache ich persönlich, indem ich regelmäßig in zwei Foren aufschlage.
Ich kann aber auch jederzeit meine SHG wieder aufsuchen - oder eine Suchtberatungsstelle oder oder oder
Der Wille selbst ist immer nur temporär - er ist abhängig von vielen vielen Faktoren rund um dich herum und in Dir selbst.
Ich habe einmal einen schönen Spruch aus meiner SHG etwas abgeändert.
Jedes Wort hat Gewicht und steht ganz bewusst in diesem Satz:
Ich erlaube mir nur für heute spielfrei zu bleiben.

Wenn Du Deinen Rechner schützen möchtest, dann schnappe Dir Deinen Vater und installiere mit ihm z.B. K9webprotection (Steven hat hier eine anleitung eingestellt) oder das kommerzielle Programm gamblock.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Meine Situation
« Antwort #2 am: 27 April 2012, 23:37:42 »
Hallo Olli,

danke erstmal für deine Reaktion und danke für die Bestätigung der bisherigen Schritte.
Natürlich haben Sie das Postgeheimnis gebrochen. In dem Moment in dem sie mich am Telefon zu Ihnen zitierten , war ich darüber auch sehr böse. Damit ist ja im Prinzip meine isolierte Welt zusammen gebrochen. Nach dem Gespräch aber sah ich dann aber , was ich eigentlich die keine Zeit getan habe. Ich bin froh das meine Eltern zu einem Zeitpunkt dies erkannt haben , wo es noch nicht so schlimm ist.
So manch einer , habe ich von meinen Eltern und auch hier entnommen , rutscht in der Spirale ja immer tiefer und tiefer. Man verschuldet sich noch mehr und kratzt vielleicht sogar an der Kriminalität...

Ich wollte nun auch keine Diagnose. Einfach einen Erfahrungsaustausch mit Betroffenen , den ein oder anderen Ratschlag bzw Gedankenanstoss...

Wegen einer Diagnose habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. In der Selbstreflektion denke ich , wenn ich über einen Zeitraum von einem Jahr dauerhaft und immer riskaner so viel Geld verzockt habe, dann ist dies eine Sucht ( gewesen ). Ich kann mich halt nicht einschätzen wie es zukünftig ist. Aber das kann wohl keiner. Wenn dies halt die Diagnose wäre , dann hat es eben einen Namen...

Was mich nun auf der Beratungsstelle erwartet, weiß ich nicht. Ich werde es einfach mal auf mich zukommen lassen und hoffe was mitnehmen zu können. Bezüglich Selbsthilfegruppen bin ich gerade noch etwas scheu. Da will ich erstmal die Beratung abwarten.
Dazu eine Frage: Wenn man in einer SHG-Gruppe ist oder in einer Beratung, erfährt davon die Krankenkasse/Ärzte?

Bezüglich der zweiten Frage. Ich arbeite in der Versicherungsbranche. Daher nehme ich kein Bargeld an , lebe aber teilweise von Provsionen. Der Gedanke dahinter war einfach, das Freunde dann sich lieber einen anderen Vertreter suchen , weil sie denken könnten , das er es doch eh wieder verzockt.
Daher denke ich das ich aktuell eher ungern dies in meinen Freundeskreis erwähnen möchte. Vielleicht mit etwas Abstand irgendwann mal meinen besten Kumpel. Verführt werden würde ich aus aktueller Hinsicht von keinen. Ich selbst war außerhalb des Internet-Pokers noch nie in einen Casino/Spielhalle/Wettbüro. Da habe ich aber auch gar kein Interesse dies auszuprobieren.
Einzig und allein eben ist das Pokerspielen aus Spass was einige ab und zu mal machen.
Dazu auch eine Frage. Sollte man in Anbetracht das ich eben mein Geld beim Online-Poker verloren habe , komplett den Poker spielen den rücken zu wenden , auch wenn es um keinen Einsatz geht? Ist da aus manch einer Erfahrung die Rückfallquote hoch?

Ich hoffe ich habe mir erstmal durch meine Eltern und vielleicht zukünftig durch Beratungsstelle/SHG einen "Selbstschutz" aufgebaut der auch weiteren Versuchungen widerstehen kann. Ich merkte ja selbst in den letzten 1 1/2 Wochen das es schön ist doch auch mal eine Kleinigkeit wieder einzukaufen. Denn selbst bei Lebensmitteln habe ich mich das letzte Jahr tierisch eingeschränkt. Der Gedanke ist nun schön sich zukünftig mal wieder etwas gönnen zu können.

Danke nochmal für deine Worte!

*

Offline Olli

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Re: Meine Situation
« Antwort #3 am: 28 April 2012, 13:50:25 »
Hi Florian!

Du hast im letzten Jahr den so genannten Kontrollverlust erfahren.
Dazu hast Du Dir ein Spiel namens Poker ausgesucht.
Es hätte aber genausogut ein Spielautomat sein können, ein Wettschein oder irgend etwas Anderes.
Nun hast Du beim Pokern diesen Kontrollverlst gehabt.
Glaubst Du denn wirklich, dass Du es nun "kontrollieren" kannst, wenn Du nicht um Geld spielst?
Aus meiner Erfahrung heraus wäre das ein "Spiel" mit Dir selbst.
Du gehst ein hohes Risiko ein, wenn Du mit Deinen Freunden spielst und irgendwer kommt auf den Gedanken um einen "Zwanni" Einsatz zu spielen.
Vom Zwanziger ist es nicht weit zum Fünfziger - von einmal im Monat zu einmal die Woche zu einmal am Tag sind es auch nur klitzekleine Schritte.
Wie Du siehst, wäre es sehr wohl ratsam Deine Kumpel ins Vertrauen zu ziehen, um Dich vor solchen Vorschlägen zu schützen.

Wenn man in einer SHG-Gruppe ist oder in einer Beratung, erfährt davon die Krankenkasse/Ärzte?

Es gibt verschiedene Arten von SHGs.
Die GA (Gamblers Anonymous - Anonyme Spieler) z.B. tragen sich durch Spenden selbst.
Wie das beim Kreuzbund, dem diakonischen Werk etc ist - die meistens psychologisch/therapeutisch geleitet werden, kann Dir sicherlich Ilona beantworten.
Das Gleiche gilt für die Beratung ...

Nun, Dein durchaus üblicher Versuch, Deine Sucht im Verborgenen zu halten, zeigt mir, dass du innerlich noch mit Dir ringst.
Du weisst noch nicht, ob Du Deine Sucht "innerlich" akzeptieren sollst/kannst/darfst - oder nicht.
Du bist aber offen mehr über Dich zu lernen und darauf aufbauend Dein Verhalten und Dein Denken zu ändern - halte daran ganz fest!

Habe ich schon gesagt - Du musst nicht Hinz und Kunz von deiner Sucht berichten - brauchst auch keine Flugblätter verteilen.
Doch da ist ein junger Mensch, für den es sich lohnt auf sich aufzupassen.
Lieber zu oft zu vorsichtig sein, als nur einmal nachsichtig.
Du weisst gar nicht, wie tief jemand sinken kann durch diese Sucht.
Du weisst gar nicht, wie schnell Du dieser Jemand sein kannst.
Die Grenzverschiebungen gehen schleichend voran - auch für Dich kaum zu erkennen.
Möchte ich Dir Angst machen? - Ja möchte ich ...
Viel zu oft höre ich abfällige Bemerkungen über Menschen, die tatsächlich kriminell geworden sind.
Ich kann das durchaus verstehen - habe selber solche Gedanken gehabt.
Aber weisst Du was? Wenn Du in Deiner künftigen SHG sitzt - dann kannst Du unwahrscheinlich viel aus ihren erfahrungen lernen.
Denn sie sitzen dort nicht zum Spaß - sie wollen ihr Leben verändern - zum Guten.
Was sie in der Vergangenheit gemacht haben ist irrelevant - das JETZT alleine zählt.

Natürlich macht Dir Pokern Spaß - aber eigentlich flüchtest Du dort in eine imaginäre Welt.
Was ist ein Pokerface? Ist es nicht eine Lüge? Eine Fassade, hinter der Du Dein wahres Ich versteckst?
Je öfter Du spielst - je öfter trainierst Du es - und es überträgt sich vom Pokertisch in dein reales Leben.
Deine Eltern haben dies erkannt.

Sollte man in Anbetracht das ich eben mein Geld beim Online-Poker verloren habe , komplett den Poker spielen den rücken zu wenden , auch wenn es um keinen Einsatz geht? Ist da aus manch einer Erfahrung die Rückfallquote hoch?
 
Ja!
Ich kenne Leute, die spielen nicht mal mehr Mensch ärgere Dich nicht.
Ich habe auf der Jahrestagung jemanden kennengelernt, dem ich dieses Forum benannt habe.
Würde mich echt gerne mit ihm austauschen - aber - er sieht für sich das Internet als zu gefährlich an.
Das muss ich akzeptieren - denn er ist lieber einmal zu vorsichtig mit sich selbst, als einmal ...

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Meine Situation
« Antwort #4 am: 10 Februar 2013, 14:39:52 »
Hallo an alle Mitlesenden.

Ich möchte kurz diesen Beitrag mal hochholen um mal meinen aktuellen Stand euch zu übermitteln.

ich hatte mich vor knapp 9 Monaten hier angemeldet und meine Sicht der Dinge präsentiert. Ich habe viel Geld verzockt und meine Scheinwelt ist damals zuzusammengebrochen ( Details könnt ihr oben lesen )
Ich möchte nun kurz schildern was in den vergangenen 9 Monanten passiert ist.

Ich habe bei 4 Sitzungen bei einer Beratungsstelle teilgenommen. Die erste war mit meinem Vater zusammen, die restlichen war ich alleine dort. Ich hatte dort anregende und aufklärende Gespräche. In meinen Augen war es sehr wertvoll eine andere Sicht der Dinge von einer Expterin zu bekommen. Ich habe aus den Gesprächen viel mitnehmen können und auch auf mein Leben umgemünzt. Die Beratungen gingen über 2-3 Monate bis August.
Ich hatte bis einschließlich heute niemals mehr Online-Poker gespielt und Geld verzockt. Auch die Gedanken daran verlor ich schnell und somit auch den Reiz den ich vorher verspürte. Ab und zu ein Gedanke gab es natürlich an das "schnelle Geld" , dieser wurde aber durch die Vernunft kontrolliert.
Ich schreibe das heute , weil ich damals neben der Beratungsstelle mit meinen besten Freund drüber gesprochen habe und wir gestern wieder auf das Thema gekommen sind und darüber sprachen was seither so passiert ist. Ich dachte daher das ich einfach mal einen aktuellen Stand für die Mitlesenden hier poste.
Ich kann auf aktueller Sicht sagen das die letzten 9 Monate gut waren und ich wieder ins normale Leben gefunden habe. Finanziell habe ich mich erholt , ärgere mich aber immer noch sehr über mich selbst mein über Jahre angespartes Kapital so vernichtet zu haben.

Ich hoffe das ich weiter stark bin und auch die nächsten 9 Monate , 9 Jahre und am besten für immer diese Sucht hinter mit lassen kann.
Ich hoffe ich kann mit dem Beitrag einigen die Hoffnung aufzeigen das es weitergeht und man weitermachen muss.

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Offline Olli

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Re: Meine Situation
« Antwort #5 am: 11 Februar 2013, 14:04:49 »
Hi Flo!

Die Saat, die Du heute sähst, die wirst Du morgen ernten können ...

Hätte Prediger werden sollen ;-)

Was ich damit sagen will ... die Vergangenheit ist vorbei.
Was geschehen ist, das ist geschehen und ist nicht mehr zu ändern.
Es im Hinterkopf zu behalten ... prima ... sich darüber ärgern bringt nix.

Ich finde es prima, dass Du uns hier an Deinem Leben weiter teilhaben lässt.

Sei mir nicht böse ... bin ein Skeptiker ...
Meinst Du, dass es für Dich DAUERHAFT reicht? Die vier Gespräche?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

 

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